F1 2023: Zu viele Rennen, zu viel Marketing & Geld!

Am Sonntag gab es den ersten WM-Lauf der F1-Saison. Am gleichen Tag – vormittags – hatten meine Frau und ich ein paar Freunde zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen. Gelegenheit, auch über den Motorsport „unserer Zeit“ zu sprechen. Der unterscheidet sich heute nur noch unwesentlich von dem anderer Sportarten: Er wird vom Geld bestimmt! - Wo Geld, viel Geld eine Rolle spielt, ist die Industrie nicht weit und deren Marketing-Spezialisten haben zwar keine Fach-Kenntnisse, aber „wissen wie’s geht“! - Dabei werden dann auch Werbeeffekte in Geld umgerechnet. - Und so rechnet sich dann auch die Formel 1! - So lange die Zuschauer nicht merken, dass man eigentlich einer großen Inszenierung aufsitzt. - Unter FIA-Aufsicht!

  • Es wird Spannung zu erzeugen versucht, wo eigentlich – sportlich gesehen – Frust angesagt ist!

An diesem Sonntagmorgen – beim Frühstück – wurde dann an mich auch die Frage gestellt, ob ich denn jetzt wieder über die Formel 1 schreiben würde, wo doch Alonso… - Ich habe lächeln müssen, weil hier offensichtlich einem „alten Mann“ eine Frage gestellt wurde, die darauf hinaus lief, das wohl nun ein „alter Mann“ über einen „alten Rennfahrer“ gerne berichten würde.

Ich weiß – aus Erfahrung – welche Vorteile es hat, jung zu sein. Aber ich kenne auch die Vorteile – aus Erfahrung – die man durch das Erreichen eines hohen Alters hat. - Am Sonntagmorgen habe ich die Antwort, ob ich nun – in 2023 – wieder auf diesen Internetseiten über die Formel 1 des Jahres 2023 informieren würde, bis zum Abend – nach dem Studium der Ergebnisse – zurück stellen müssen.

  • Aktuelles Ergebnis: Ich kann auch in 2023 die Formel 1 nicht als den Sport empfinden, für den ich „früher“ einmal geschwärmt habe. (s. Titel zu dieser Geschichte.)

Vor einiger Zeit hatte ich meine Art der Information über die Formel 1 eingestellt, nachdem mir das Mercedes-Team Fragen zu der von mir immer wieder aufgezeigten Differenz zwischen schnellster Runde im Qualifying und der schnellsten Runde im Rennen nicht beantworten wollte.

  • Aus Marketinggründen nicht konnte?

Schauen wir mal auf den „kleinen Unterschied“, wie er sich nach dem ersten Formel 1-WM-Lauf gestern unter Aufsicht der FIA in Sachir (Bahrain) darstellte:

  • Der Sieger, Max Verstappen, fuhr die schnellste Rennrunde in  1‘36,236 min
  • Im Qualifying fuhr der gleiche Max Verstappen die Bestzeit in 1‘29,708 min
  • Das ist eine Differenz von 6,528 sec bei einer Rundenlänge von 5,412 Kilometer!

Um meinen Lesern einen Vergleich zu ermöglichen:

  • Bei einem NLS-Langstrecken-Rennen (!) müsste ein siegreicher GT3 dann um rd. 30 sec (!) in seiner schnellsten Rennrunde, gegenüber seiner besten Zeit im Zeittraining langsamer sein!

Jeder Rennbesucher würde über eine solche „sportliche“ Leistung einer Fahrer-/Automobil- Kombination lachen und die Art, das als eine „besondere Leistung“ zu verkaufen, als absolut lächerlich empfinden.

Bei der Formel 1 ist das anders. Die wird gut verkauft! - Wobei deren Nimbus langsam „blättert“! Man wird das in diesem Jahr auch bei den Zuschauerzahlen ablesen können. - Es gibt auch zu viele Rennen! - Auch die Zuschauer sind nicht dauerhaft so dumm, als dass sie sich von guten Marketingleuten – mit FIA-Unterstützung (!) - für hohe Eintrittspreise „hinters Licht führen“ ließen!

  • In 2023 haben sich z.B. auch erstmals (!) bis jetzt in Deutschland keine Fernsehsender finden lassen, die bereit wären, für eine hohe Millionen-Summe die Rechte für die „freie“ Überragung von wenigen F1-Rennen zu zahlen!

Was die fahrerische Leistung eines Fernando Alonso betrifft: Die überrascht zumindest mich nicht! - Man kann die auch nicht mit der eines Sebastian Vettel vergleichen. - Nicht nur ein 2023er Aston Martin ist nicht mit dem der Saison 2022 zu vergleichen!

Nur ein deutscher Fahrer (Hülkenberg) in der F1 – der „Königsklasse“ des Motorsports (?) -  macht übrigens auch auf „Baufehler“ in der deutschen Motorsport-“Pyramide“ aufmerksam!

MK/Wilhelm Hahne

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