Gespeichert von wh am
Die deutsche Automobilindustrie taumelt unter der Last der politischen Auflagen und unter dem Druck der besonders deutlich werdenden Konkurrenz aus China. Nun kann man sich darüber streiten, ob die deutsche Automobilindustrie ihren derzeitigen Niedergang – der hoffentlich nicht „ins Aus führt“ – selber verantwortet. Dazu wollte ich mir im Interesse meiner Leser ein Stück Meinung – so groß wie ein Puzzle-Stück - bilden und habe mal eine Anfrage an die Volkswagen AG, den größten deutschen Autohersteller gerichtet.
Die Anfrage enthielt folgenden Kern:
...„Ich würde gerne darüber schreiben, wie die VW AG ihren Vertrieb organisiert hat. Damit ich nicht „Altes“ aufwärme, wäre ich gerne von Ihnen auf den neuesten Stand gesetzt, soweit es die Organisation eines Händlerbetriebes betrifft:
- Wie – in welchen Abteilungen – ist ein moderner VW-Betrieb heute organisiert? (Gerne von „GL“, über Vertrieb (bitte detailiert) VL, Gruppenleiter, Gebietsverkäufer, Betriebsverkäufer, Ladenverkäufer, Sonderverkäufer, usw.)
- Gibt es z.B. noch eine Abtlg. „VFW“ - oder ist die heute inzwischen mit "Marketing" benannt?
- Welche Statistiken werden - in welchen Abständen - von Ihnen in Wolfsburg aus der Händlerschaft erwartet?
Wie - und wo - ist da der Verkauf von E-Automobilen eingebaut – usw.?“...
Hier bei Motor-KRITIK bin ich gerne um solche Dinge bemüht, die von anderen schon mal übersehen werden, aber auch im Kern einen Ansatz in sich tragen können, warum irgend etwas nicht so richtig funktioniert.
Gerade die Automobilindustrie behandelt ihr direktes Umfeld – dazu gehören Zulieferer, aber auch die Händler-Organisationen – wie man früher mal „Leibeigene“ zu behandeln pflegte. Da wurde dann schon hier und da schon mal gar krass überzogen und dabei „Kleinigkeiten“ übersehen.
- Es wurden auch – gerade solche mit Auswirkungen auf die Handelsorganisation - falsche Entscheidungen getroffen!
Der Ausbau der Kapazitäten erfolgte so auch nach einem Denken, das eine Normalisierung der Nachfrage, eine Stagnation bei der Entwicklung des Wohlstandes nicht vorsah. Wobei, wenn man die Entwicklung der Vorstandsbezüge über die letzten Jahrzehnte beobachtet, „der gute Mann wohl zunächst an sich selbst gedacht hat“. - An den persönlichen Wohlstand!
- Alle Fehler sind von Menschen gemacht! - Das auch, wenn man vergisst, dass man für Menschen arbeitet!
„Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.“ - Friedrich Schiller war „gestern“! - Auf die eigenen Planungen ausgerichtet waren dann – weil man schließlich die eigenen Bezüge auch argumentieren musste – die Zukunfts-Planungen, die dann auch gleichzeitig den überwiegenden Teil der Aktionäre befriedigte.
Automobile von heute, sind nicht die gleichen, wie die von „gestern“! Sie sind „Software“-gesteuert. Bei der Entwicklung dahin habe ich auch bei VW „die tollsten Sachen“ beobachten können! Aber immerhin war man in 2024 in Europa mit 12 Rückrufen nur Fünfter (mit 16 Modellen).
Wenn nun aktuell ein kleiner Informationsdienst versucht – von der Basis ausgehend – einmal ein wenig mitzudenken, bzw. aktuelle Entscheidungen der Verantwortlichen zu verstehen, dann kann man schon mal „kleine Wunder“ erleben.
So erhielt ich dann auch von der Presseabteilung der Volkswagen AG auf meine obige Anfrage folgende Antwort:
„Hallo Herr Hahne,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Leider können wir Ihnen zu Ihrer Anfrage keine Auskunft geben.
Viele Grüße aus Wolfsburg,
XXX XXXX-XXXX“
Es handelt sich da sicherlich nicht um die Entscheidung der auf den Internetseiten ausgewiesenen Sachbearbeiterin, sondern das war mit hoher Wahrscheinlichkeit eine moderne „Team-Entscheidung“.
Es kann aber auch die einsame Entscheidung eines Leitenden Mitarbeiters gewesen sein, der mit dieser Entscheidung sein Profil intern zu verbessern sucht. Denn bei der Autoindustrie weiß man – nicht erst seit gestern – wie man bei Motor-KRITIK denkt und schreibt.
Immerhin eine schnelle Entscheidung! - Meine Anfrage wurde um 12:45 Uhr gesendet; die Antwort und „keine Auskunft“ aus Wolfsburg kam schon um 16:34 Uhr!
Danke!