Mein Motto für 2025: „Ich lache wenn es regnet!“

Ein komisches Motto? - Meine Leser haben recht, wenn sie das so empfinden. Es fehlt noch der zweite, der ergänzende Teil dieses Mottos. Den werden meine Leser erst gegen Ende dieser zweiten Motor-KRITIK-Geschichte im Jahr 2025 finden, in der ich mich zunächst einmal mit dem Thema Mensch, am Beispiel von unterschiedlichsten Menschen beschäftigen werde. Der tiefere Grund: Nach meiner Erfahrung ist bei allen Dingen, die man gerne lösen oder auslösen würde, zunächst mal „der Mensch“ wichtig. Der Ausgangspunkt aller Überlegungen – zu den unterschiedlichsten Themen – sollte immer der Mensch sein! - Manchmal höre ich, dass bei bestimmten Themen der Mensch doch keine Rolle – mehr – spielt. - Meine Meinung dazu: Der Mensch sollte bei den eigenen Überlegungen zu einem Thema oder Problem immer die Hauptrolle spielen. Bei manchen Hauptdarstellern in Industrie, Wirtschaft und Politik, lassen sich sogar deren Fehler auf das Übersehen oder Vergessen der These zurück führen, dass der Mensch immer, bei allen Dreh- und Angelpunkten – mit all’ seinen Eigenarten – niemals vergessen werden sollte. - Da sieht der Titel zu dieser Geschichte dann auch nur scheinbar komisch aus, weil er nur der erste Teil meines Mottos für das Jahr 2025  ist!

Mein Motto für 2025: „Ich lache wenn es regnet!“

Welche Bedeutung ein Mensch haben kann, habe ich als junger Mann durch den Rennleiter des englischen Motorrad-Herstellers NORTON erfahren, weil ich dessen These nie vergessen habe. Der verpflichtete damals nur talentierte junge Leute als Werksfahrer, die aus den „unteren Schichten unserer Gesellschaft“ kamen. Die Söhne reicher Eltern hatten bei ihm keine Chance. Da konnten die noch so talentiert sein.

Natürlich musste man immer – neben der „unteren Herkunft“ – auch Talent mitbringen. Aber er vertrat die These:

Nur als erfolgreicher Rennfahrer hast du als jemand der „von unten kommt“ die Möglichkeit, deinen sozialen Status deutlich zu verbessern. Nur so können die jungen in andere Gesellschaftsschichten aufsteigen. Dieses Wissen ist bei allen – wenn auch unbewusst – vorhanden. Es beeinflusst aber – vielleicht auch unbewusst – die Art Rennen zu fahren und sich durchzusetzen. Der Wille zum Sieg ist bei diesen jungen Leuten deutlicher ausgeprägt, als bei anderen. Bei gleichem Talent gibt das den Ausschlag für ein erfolgreiches Rennen fahren. Man braucht hier andere Typen als im Internat aufgewachsene, hochgebildete Typen, die in ihrem bisherigen Leben nichts vermissen mussten!

Ich habe bisher nicht den Namen dieses Rennleiters genannt, den die meisten meiner Leser auch nie gehört haben können. Es war Joe Craig, den man auch den „Professor von Birmingham“ nannte. - Er ist schon 1957 gestorben.

Das war ein Rennleiter „vom alten Schlag“, einer, der noch selber die Rennmaschinen für den Renneinsatz vorbereiten und „tunen“ konnte.

Joe Craig vertrat da z.B. die These, dass bei einem Einzylinder-Motorradmotor, wie die 500er NORTON einer war, bei montiertem Kurbelgehäuse – ohne Zylinderkopf – dann der Kolben unendlich auf und ab tanzen musste, wenn man ihn nur mit dem Finger angestoßen hat. - Die Toleranzen mussten Stimmen, die mechanische Reibung musste minimiert sein.

Solche „Gesetzmäßigkeiten“ hat man heute schon mal schnell vergessen, weil die Elektronik und – inzwischen auch – die Aerodynamik bei Rennmotorrädern eine größere Rolle spielen. Aber ein Joe Craig war als Konstrukteur und Entwickler noch ein „Mechaniker“. Das ist eine „Klasse“, die heute im Aussterben begriffen ist.

Heute hockt der „Werks-Elektroniker“ im Fahrerlager, unerkannt in einem der großen Renntransporter und „überwacht“ den jeweiligen Werkseinsatz, der natürlich optimal vorbereitet und „abgesichert“ ist.

Trotzdem geschieht der Renneinsatz eines „Werksfahrers“ immer noch mit einem Menschen am Steuer – oder wenn es ein Motorrad ist – am Lenker.

Zur Bedeutung des Lenkers an einem Rennmotorrad hat mir mal Hans Baltisberger vor Jahrzehnten ein schönes Beispiel gegeben. Er war BMW-Werksfahrer und fuhr ein BMW-Werksmotorrad neben einem „Schorsch“ Meier und Walter Zeller. Da man „damals“ auch ein Startgeld als Privatfahrer erhielt, startete Baltisberger aber auch noch mit einer 350er AJS „Boy Racer“. Den Unterschied zwischen diesen beiden Motorrädern hat er mir im Umfeld eines Motorradrennens in Spa-Francorchamps so erklärt:

Mit der BMW fährst du vier Mal auf der Nürburgring-Nordschleife über den „Flugplatz“ und es passiert nichts. Beim fünften Mal hast du dann Mühe sitzen zu bleiben, brauchst evtl. die ganze Straße. Das Ding windet, wackelt und schüttelt sich.

Genauso ist das auch beim Anbremsen z.B. der „Südkehre“ (die es „damals“ noch gab). Da brauchst du alle Kräfte die du hast, um den Lenker festzuhalten. Da ist mir ein z.B. ein „Schorch“ Meier kräftemäßig überlegen und darum auch besser.

Ich bin eigentlich froh, wenn ich dann auf meiner AJS „Boy Racer“ sitze. „Die läuft den Augen nach“, die hat eigentlich nur einen Lenker, um die Hebel aufzunehmen, die man zum Motorradfahren braucht. Im Fahrverhalten liegen zwischen diesen beiden Motorrädern Welten!

Mich hat diese Schilderung beruhigt. Denn ich hatte mich von einer 500er BMW (R 51/2), deren Produktionen von einem Helmut Werner Bönsch bei BMW verantwortet wurde, gerade getrennt, weil ich auf der Nürburgring-Nordschleife damit schon mal in der „Hatzenbach“ angehalten hatte, weil ich dachte, dass der Rahmen gebrochen wäre.

Aber alle Welt schwärmte von einer BMW. Ich war froh, als ich sie los war. Danach war ich stolzer Besitzer einer 125er Puch SL mit Doppelvergaser. Ein tolles Motorrad. Ich hatte ihr einen „Sportlenker“ verpasst, den ich exakt auf meine Schulterbreite abgestimmt hatte. Mit einem „Magura“-Sportdrehgriff öffneten sich dann beide Vergaser zum gleichen Zeitpunkt, nicht nacheinander, wie in Serie.

Aber ich komme mal wieder vom Thema ab. Aber zum Thema „BMW-Boxermotor“ muss ich noch erzählen, dass ich Jahrzehnte nach meiner eigenen, ersten Erfahrung, mit einer „Boxer-BMW“ dann in München dem „Motorenmann“ Dr. Lange gegenüber saß und ihm vorschlug, nun doch endlich den „Boxer“ zu vergessen und einen „vernünftigen“ Reihen-Vierzylinder für die BMW-Motorräder zu entwickeln.

Dr. Lange widersprach mir. Der BMW-Boxer-Motor sei der beste Motorradmotor der Welt. Er schwärmte von dessen „rundem Motorlauf“ und war ein wenig erstaunt, als ich ihn bat, sich doch mal – irgendwo auf der Straße – ein BMW-Motorrad mit Boxermotor anzusehen. Bei diesen Motorrädern war immer (!) der Vorderreifen auf einer Seite mehr abgelaufen, als auf der anderen.

BMW-Motorradfahrer fuhren mit ihren „Boxer-Motorrädern“ selbst auf der Geraden immer in leichter Schräglage, um die auftretenden Kräfte der Drehrichtung des Motors auszugleichen. - Und niemand hat’s gemerkt?

Dr. Lange griff hinter sich, holte einen dicken Leitz-Ordner aus dem Regal und wollte mir mit einem „Gutachten“ beweisen, dass ich Unrecht hatte. Denn dieses „Gutachten“… -

Ich habe ihn unterbrochen und nach dem „Gutachter“ befragt, der so ein Gutachten erstellt hatte:

  • Helmut Werner Bönsch! - (Kein Kommentar!)

Zurück zu Joe Craig, der mit seiner These zum Thema „Fahrerpersönlichkeiten“ grundsätzlich Recht hatte. - Meine ich!

Es wird interessant sein, in 2025 seine These an den Erfolgen eines Lewis Hamilton mit denen von Charles Leclerc zu messen. - Die Rennerfolge! - Denn die beim so genannten Qualifying sind eigentlich ohne Wert. Die Differenz zwischen schnellster Rundenzeit im Qualifying und Rennen, lag in der Vergangenheit bei meist um 1 sec pro Kilometer Rennstrecke!

  • Um so viel Zeit war ein Formel 1 im Rennen langsamer! - Das ist im gesamten Motorsport ungewöhnlich und eigentlich „nicht normal“! - Nur wird das von Zuschauern und den „Fachbeobachtern“ so hingenommen, bzw. erst gar nicht registriert!

Anders bei mir! - Nachdem sich die Formel 1 – aus meiner Sicht – immer weiter weg von der Grundidee einer sportlichen Auseinandersetzung entwickelt hat, primär weitgehend von Marketingaspekten bestimmt ist, habe ich meine Berichterstattung zur Formel 1 eingestellt. - Aber nicht die Beobachtung!

Wenn ich hier dazu schreibe, dann nur, weil ich bisher nicht nur einen Ralf Schumacher oder Christian Danner zu dem Thema „Fahrerpersönlichkeit“ – und die „Aussichten“ eines Hamilton zu denen eines Leclerc bei Ferrari kommentieren hören konnte. Bei all diesen Fachleuten  spielt aber mehr das Alter, weniger die Herkunft des Fahrers eine Rolle. - Darum wollte ich zur Diskussion mit einer kleinen Ergänzung beisteuern.

Laut Joe Craig, dessen These eigentlich – mit geringen Ausnahmen – immer stimmte, ist nämlich  gerade die Art sich durchzusetzen für einen Rennfahrer eine wesentliche Voraussetzung für Erfolge!

Ich habe in den letzten Jahrzehnten eine Menge Rennfahrer kommen und gehen sehen. Die wirklich Erfolgreichen waren nicht immer die Typen, die ich gerne zu meinen Freunden gezählt hätte.

  • Aber wenn Rennfahrer erfolgreich sein wollen, müssen sie eigentlich „unangenehm sein“!

Aber es gibt dabei durchaus Unterschiede, weil sich der Eine oder Andere eben gegenüber der Öffentlichkeit „besser verkauft“!

Um auch meine Meinung hier zu notieren, die sich mehr am Menschen, seiner Erfahrung und Reife – vor dem Hintergrund seiner Herkunft – orientiert:

  • Lewis Hamilton wird in den 24 F1-Grand-Prix des Jahres 2025 gegenüber Charles Leclerc erfolgreicher sein!

Nun möchte ich nur noch den Titel zu dieser Geschichte – wie versprochen – ergänzen:

…“denn wenn ich nicht lache, regnet es auch!“

Kommen auch Sie mit dieser Einstellung gut durchs Neue Jahr!

Dabei sollten Sie beim Hören der Prognosen der vielen „Experten“, die derzeit auf allen Gebieten unterwegs sind, auch einen anderen Spruch kennen, der eigentlich - im wahrsten Sinne des Wortes - mehr das „Feuilleton“ betrifft und da lautet:

„Ein guter Theater-Kritiker muss kein guter Schauspieler sein!“

MK/Wilhelm Hahne

PS: Aber gute Schauspieler sind immer auch gute Politiker! - Oder umgekehrt!

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