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Es ist die Zeit des großen Jammerns! - Die Spitzen-Manager der Automobilindustrie klagen, die Gewerkschaften jammern. Die Belegschaftsmitglieder zittern. Die Politik verspricht Unterstützung. Und man plant strategisch. Nicht nur national, sondern auch europäisch. - Natürlich gesamteuropäisch! - Frau von der Leyen, die als Verteidigungs-Ministerin in Deutschland mit Erfolg eine Staatssekretärin einstellte, die die Gutachter-Szene belebte („Berater-Affäre“), sich danach zurück zog, um alles schnell zu vergessen. Sie hat nicht vergessen, wie man in der Politik strategisch vorgeht. Was eigentlich der europäischen Automobilindustrie nicht hilft! - Es muss sofort etwas geschehen! - Die Spitzen-Manager der Automobilindustrie sind überwiegend wenig geeignet, das Ruder herum zu reißen! - Man wäre als Politiker sicherlich erfolgreicher! - Aber als Automobil-Manager muss man leider die meisten aktiven Manager den „Weniger-Geeigneten“ zurechnen, weil die zu nichts anderem in der Lage waren, als jeweils den Phantasten unter den Politikern mit ihren jeweils kräftig geschwenkten Programm-Fähnchen nachzueilen. - Klimakrise? - Stimmt! - Die Demokratie ist in einer Klimakrise! - Da muss man fragen dürfen:
Automobilindustrie: Ist man auf dem falschen Weg?
Schaut man auf die aktuellen Fernsehbilder, liest man die aktuellen Vorhersagen von „Experten“, dann scheint ein Chaos in nächster Zeit unvermeidbar. Da ist es wenig beruhigend . zumindest für mich bei Motor-KRITIK – wenn die Europäische Kommission mit der Dame Ursula von der Leyen an ihrer Spitze, sich nun entschlossen hat, die Weichen für die Automobilindustrie neu zu stellen. Die Dame denkt und handelt – wie man seit der „Berater-Affäre“ in Berlin wissen sollte – taktisch. - Das verspricht keine schnelle Änderungen der Situation, die im Sinne der Arbeitnehmer bei der Automobilindustrie wäre.
Schnell bedeutet für die „Chefin“ der EU offensichtlich, das man hinhaltend, die Entwicklung der Situation beobachtend abwartet. So lässt die „europäische Dame“ nun durch ihre Behörde einen Text im Januar des Jahres 2025 verbreiten, der deutlich macht, wie bei der EU gedacht und gehandelt wird.
Ein schönes Beispiel dafür, wie „verzögert“ die EU-Kommission mit einer schon lange ausstehenden Entscheidung umgeht, wäre auch der „Nürburgring-Verkauf“:
Nachdem nach einem Urteil des EuGH im April des Jahres 2024 inzwischen 30 Monate vergangen waren, hatte der Verein „Ja zum Nürburgring“ sogar mit einer „Untätigkeitsklage“ gedroht. - Passiert ist bis Januar 2025 – im Hinblick auf eine klare Stellungnahme und Entscheidung - NICHTS! - Inzwischen sind mehr als 3 Jahre nach dem Urteil des EuGH vergangen!
Aber natürlich hat man „hinter den Kulissen“ an einer Lösung gearbeitet! - Es gab Abstimmungen zwischen der EU-Kommission, der Bundes- und der Landesregierung von Rheinland-Pfalz. Aber Sanktionen hin, SPD-Wünsche her – der russische Besitzer des Nürburgrings hat schon mal im Handelsregister bessere Voraussetzungen geschaffen.
- Aber nun stört wohl noch der „überraschende“ neue Wahltermin Ende Februar 2025!
Doch nun zur Information einer Dame, die als Verteidigungsministerin in Berlin bei Annäherung ihres Ministeriums mit ihrem Dienstwagen (mit Fahrer) ihrer Sekretärin per Handy die Anweisung gab, mit Fahrstuhl und geöffneter Fahrstuhltür in der Halle unten auf ihr Eintreffen zu warten, damit sie unverzüglich – und ohne Zeitverzögerung – ihr Dienstzimmer erreichen könne.
Nun zu den aktuellen, „schnellen politischen Aktivitäten“ der Dame als EU-Präsidentin, die in einem aktuellen EU-Statement zum Ausdruck kommt:
„ Am 27. November 2024 gab die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, in einer Rede vor dem Europäischen Parlament ihre Absicht bekannt, einen strategischen Dialog über die Zukunft der Automobilindustrie in Europa ins Leben zu rufen. Der offizielle Auftakt für den Dialog ist bereits im Januar 2025, damit die für den Sektor dringend benötigten Maßnahmen rasch vorgeschlagen und umgesetzt werden können.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte: „Die Automobilindustrie ist eine der Branchen, auf die Europa stolz ist und von der unser Wohlstand in Europa abhängt. Sie treibt Innovationen voran, bietet Millionen von Arbeitsplätzen und ist der größte Privatinvestor in Forschung und Entwicklung. Jeder Sektor hat seinen eigenen Bedarf. Deshalb liegt es in unserer Verantwortung, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die sowohl sauber als auch wettbewerbsfähig sind. Wir müssen diese Branche bei dem tiefgreifenden und disruptiven Wandel, der ihr bevorsteht, unterstützen. Zudem müssen wir dafür sorgen, dass Autos auch in Zukunft fest in Europa verwurzelt bleiben. Aus diesen Gründen habe ich einen strategischen Dialog über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie gefordert. Wir werden diesen Dialog bereits im Januar einleiten, um unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.“
Angesichts des tiefgreifenden und disruptiven Wandels, den die europäische Automobil- und Zulieferindustrie gerade durchläuft, werden im Rahmen des strategischen Dialogs konkrete Strategien und Lösungen zur Förderung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie in Europa entwickelt. Im Kern geht es um folgende Bereiche:
• Förderung der datengesteuerten Innovation und Digitalisierung auf der Grundlage zukunftsorientierter Technologien wie KI und autonomes Fahren
• technologieoffener Ansatz bei der Unterstützung der Dekarbonisierung der Branche mit Blick auf deren Rolle bei der Verwirklichung der ehrgeizigen Klimaziele Europas
• Arbeitsplätze, Kompetenzen und andere soziale Aspekte in der Branche
• Vereinfachung und Modernisierung des Rechtsrahmens
• Steigerung der Nachfrage, Stärkung der finanziellen Ressourcen des Sektors sowie seiner Resilienz und Wertschöpfungskette in einem zunehmend wettbewerbsorientierten internationalen Umfeld.Der strategische Dialog bringt wichtige Interessenträger aus der gesamten Branche zusammen, darunter europäische Automobilunternehmen, Infrastrukturanbieter, Gewerkschaften und Unternehmensverbände sowie Teile der Wertschöpfungskette der Automobilindustrie und andere Interessenträger.
Auf den offiziellen Start unter der persönlichen Leitung der Präsidentin folgt eine Reihe thematischer Sitzungen unter dem Vorsitz von Mitgliedern der Kommission.
Aus diesen Sitzungen werden Empfehlungen hervorgehen, die zu einer ganzheitlichen EU-Strategie beitragen werden, damit der Sektor die verschiedenen Herausforderungen bewältigen und der geltende EU-Rechtsrahmen erforderlichenfalls entsprechend angepasst werden kann. Auf Gipfeltreffen unter der Leitung der Präsidentin werden die erzielten Fortschritte dann überprüft und die notwendigen politischen Impulse für die weitere Arbeit gegeben.
Der Rat und das Europäische Parlament werden eng in den Prozess einbezogen und regelmäßig über den Dialog informiert und dazu konsultiert.“
Man wird sicherlich zu Lösungen finden, die eine „strahlende Zukunft“ versprechen. - Wann? - Irgendwann. Nur nicht sofort! Wenn man den obigen Text bewusst liest, begreift man, dass man bei der EU nichts begriffen hat.
- In der Wirtschaft – speziell bei der Automobilindustrie – müssten nun sofort Entscheidungen getroffen werden. Die EU hat diese Entscheidungen – umgehend – zu unterstützen und evtl. schon getroffene Entscheidungen, die aktuelle Rettungsversuche gefährden könnten, zurück zu nehmen!
Wir brauchen jetzt keine strategischen Planungen, sondern sofort umsetzbare Aktionen, zu denen auch die Dame von der Leyen beitragen könnte, indem sie Entscheidungen der EU-Kommission der Vergangenheit „zukunftsorientiert“ korrigiert. Die Automobilindustrie insgesamt ist so schwerfällig wie ein Riesentanker auf hoher See. Da vergeht Zeit, nachdem man den Hebel auf „Volle Fahrt voraus“ gestellt hat. - Der Dame von der Leyen sollte klar sein:
- Die Politik hat die Entwicklung eingeleitet und ausgelöst, die jetzt zu einer wirtschaftlichen Situation führt, für die man sicherlich noch – bei den angekündigten strategischen Planungen – einen Schuldigen finden wird. - Die aber zunächst auch die Demokratie belastet! - Wie die vor uns liegenden Wahlen beweisen werden!
Politik und Wirtschaft sitzen inzwischen gemeinsam in einem „Hamsterrad“, dass sich zwar unaufhörlich dreht, ohne dass deswegen etwas geschieht. Außer:
- Die handelnden Personen in diesem Drama scheinen etwas „durchgedreht“!
Bei der Automobilindustrie sollte man wieder begreifen, dass man eigentlich Dienstleister ist, der seine Produkte an den Wünschen seiner Käufer ausrichtet. Ein modernes Automobil sollte nicht zu einem leise rollenden elektronischen Konzertsaal mit großem Bildschirm und „Playstation“ verkommen!
Vorstandspositionen sind eigentlich nicht zum Abkassieren gedacht, sondern wurden eigentlich für Entscheider geschaffen, deren Horizont über die Kante ihres Schreibtisches hinaus reicht!
- Die handelnden Personen sollten ihre Planungen an den Wünschen der Kunden – und deren wirtschaftlichen Möglichkeiten - ausrichten, nicht an der Rendite ihrer Firmen!
Die europäische Automobilindustrie muss wieder Akzente setzen, nicht scheinbaren „Wunschbildern“ nachlaufen, die von Leuten geschaffen wurden, die sich mit ihren Handlungen nicht an den Wünschen der Kunden, sondern z.B. an denen der Aktionäre orientierten!
Oder primär mit ihrer eigenen Profilierung beschäftigt sind!