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Das habe ich – zum ersten und – bisher - letzten Mal – am 13. Juli 2023 geschrieben und hier eingestellt. Davor war meine Anrede immer „Lieber Leser““ gewesen. Leser sind - für mich „gestern“ und „heute“ – auch Leserinnen! - Genauso, wie Künstler für mich auch Künstlerinnen sein können. Muss man erinnern, dass der Begriff Mensch sowohl Frauen wie Männer umfasst? - Oder um es anders zu sagen: Ich finde „gendern“ genau so überflüssig wie „Mensch:innen“! - Aber „Liebe Leserin, liebe Leser“ finde ich genauso normal wie, „Sehr geehrte Damen und Herren“. - Oder wie ein deutsscher Bundespräsident mal auf einer Auslandsreise gesagt haben soll: „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger!“ - Dabei erinnere ich mich… - Liberia, 1962! - Wikipedia bestätigt! - Aber darf man sich noch erinnern? - Man muss nach vorne blicken! - Aber empfehlen die Politiker immer, was gerade passend ist? - Ich habe aber bei meinem Zurückblicken in die Statistik von Motor-KRITIK nicht nur gefunden, dass ich meine Leser schon lange nicht mehr persönlich mit persönlichen Gedanken konfrontiert habe, sondern ich bin beim Scrollen noch auf etwas anderes gestoßen. - Natürlich ist das alles unwichtig! - Mir ist es aber wichtig, das mal zu erzählen und darüber zu schreiben!
15. Februar 2025: Liebe Leserin, lieber Leser!
Natürlich schaut man als Journalist schon mal, wie denn die Geschichten – die man aktuell schreibt – so ankommen. Da gibt es – als schnellen Überblick – die „Sterne“-Bewertung. Aber die kann man eigentlich nur wirklich werten, wenn man die Zahl der Aufrufe für eine Geschichte dazu in Relation setzt.
Um es mal verständlich zu erklären: „Normal“ ist bei meinen Geschichten, wenn um 10 Prozent der Leser überhaupt eine „Sterne“-Wertung vornehmen. Wenn das nun bei einer Geschichte dann nur 5 Prozent der Leser machen, nachdem sie die Geschichte gelesen haben, ist das für mich ein Grund nachdenklich zu werden.
- Es gibt aber auch noch einige andere Gründe um nachdenklich zu werden!
Da wird z.B. eine Geschichte – nicht nur aktuell – sondern auch gleichmäßig über die Jahre immer wieder und immer wieder gelesen. Das ergibt dann erstaunliche Zahlen. So hat meine erfolgreichste Geschichte inzwischen – seit 2011 zähle ich das – über 150.000 Aufrufe! - Das ist eine erstaunliche Zahl. Zumindest empfinde ich das persönlich so.
Und was ist das Thema dieser Geschichte? - Ich habe in 2012 mal erzählt, in welcher Relation die der Öffentlichkeit verkauften Zuschauerzahlen bei Nürburgring-Veranstaltungen in Relation zur Anzahl der verkauften Eintrittskarten standen.
- Ein echter Vergleich, da der mit echten Zahlen aus der Nürburgring GmbH entstand!
Das hat über die Jahre immer und immer wieder interessiert. Obwohl das alles Vergangenheit ist. Heute gibt es nicht nur einen anderen Nürburgringbesitzer als „damals“, inzwischen ist man auch „vernünftiger“ geworden. - Zumindest kann der Eindruck entstehen. - Marketing hin, Marketing her!
Wenn man dann einmal in Relation zu dieser erfolgreichen Geschichte eine andere stellt, die eine Menge Vorarbeit gekostet hat, viele Gespräche und ernsthafte, lange Diskussionen, dann habe ich allen Grund, wieder mal erstaunt zu sein.
Schon im Jahre 2010 habe ich mir „Gedanken zur Zukunft des Automobils“ gemacht. Daran habe ich mich dann 2024 noch mal erinnert, habe die Geschichte kopiert und mit einem anderen Vorspann dann wieder hier veröffentlicht.
Man sollte denken, dass eine solche Grundsatzgeschichte zur Zukunft des Automobils vor nun inzwischen 15 Jahren geschrieben, sehr interessiert hat. - In 2024 wurde sachlich nichts an dieser „alten“ Geschichte aus 2010 geändert! - Von den oben genannten – überraschenden – 150.000 Lesern ausgehend, die da schon „geklickt“ haben, um eine Geschichte zu lesen, die so zur Nr. 1 hier auf Motor-KRITIK wurde, da habe ich schon gedacht, dass „Gedanken zur Zukunft des Automobils“ unter den 20 meist gelesenen Geschichten zu finden wäre.
Da habe ich dann in der Statistik aber lange scrollen können. Ich war auch sehr enttäuscht über das Ergebnis.
- Diese „Gedanken zur Zukunft des Automobils“ habe ich nur auf Platz 992 finden können. Diese Geschichte hat tatsächlich – bis heute – nur um 6.000 Aufrufe gefunden!
Dabei ist mir eingefallen, dass ich mit meinen Ideen und Überlegungen manchmal schon daneben gelegen habe. Weil sie aktuell nicht in die Zeit passten, allgemein nicht interessierten. Das heißt nicht, dass sie nicht richtig waren! - Manchmal – eigentlich zu oft – war ich einfach meiner Zeit voraus.
Ich erinnere mich, dass ich mit meiner Kamera – das muss so Anfang der 70er Jahre gewesen sein – lange um einen 7er BMW herum gekreist bin, bis dass ich eine Perspektive gefunden hatte, auf der das Skelett eines Dynosauriers im Frankfurter Senkenberg-Museum auf dem Foto – damals ein SW-Foto – neben einem 7er BMWgut platziert war, der – wenn ich mich recht erinnere – damals gerade dort vorgestellt wurde.
Als ich mir das Foto nach der Entwicklung des Films und der Fertigstellung eines Abzugs dann damals angeschaut habe, da war mir nicht klar, ob ich überhaupt so alt werden würde, dass ich es erleben könnte, dass dieses Foto sinnbildlich für die dann eingetretene Situation stehen würde:
- Ein 7er BMW, der inzwischen eigentlich ins „Senkenberg“-Museum nach Frankfurt neben einen Dynosaurier gehört! - Eine aussterbende Rasse?
Da ich mir keine so hohe Lebenserwartung zurechnete, dieses Foto aber nicht sinnlos gemacht haben wollte, habe ich es in einen Briefumschlag gesteckt und mit einem kleinen schriftlichen Anhang an den Motor-Presse-Verlag in Stuttgart – zu „auto motor und sport“ – geschickt und darum gebeten, diese Aufnahme doch ins Archiv zu nehmen, um es vielleicht dann zu verwenden, wenn die Situation dazu passt.
Ich weiß nicht, was man mit dem Foto in Stuttgart gemacht hat. Bis heute ist es jedenfalls – soweit ich das weiß - nicht erschienen. - Wobei der Abdruck doch kostenlos sein würde.
Aber man hätte dann vielleicht auch den Namen des Fotografen nennen müssen. (Der war hinten aufgestempelt.) Den Namen eines Journalisten, der – so empfinden es vielleicht eine Reihe von Leute in der Branche – „leider immer noch lebt“ - und der – von den gleichen Leuten – nicht gerade geliebt wird.
So ist das eben, wenn man mal zurück blickt. Nicht nur in die eigenen Statistiken, sondern sich auch erinnert! - Weil man sich inzwischen nicht nur, sondern immer noch erinnern kann!
Und eigentlich, bin ich immer noch meiner Zeit – manchmal - ein wenig voraus! Ich kann z.B. auf KI verzichten, weil ich noch selber denken gelernt habe. Ich habe auch nicht verlernt – auch durch schlechte Beispiele nicht – nicht nur eine eigene Meinung zu haben, sondern sie auch argumentativ zu vertreten!
- So finden meine Leser hier in Motor-KRITIK niemals eine Geschichte, die ich nur schreibe, um der Mehrheit der Leserschaft von Motor-KRITIK zu gefallen. - Oder um im „Mainstream“ mitzuschwimmen!
Da nehme ich doch einfach in Kauf, dass eine Geschichte – die ich „solo“ eigentlich nur so nebenbei geschrieben habe – dann auf meinen Seiten ein „Bestseller“ ist, während eine Geschichte, in der eine Menge Arbeit von ein paar Leuten mehr steckt, die in „Team-Arbeit“ entstand, dann auf Platz 992 „dahin dümpelt“.
Aber so ist nun mal das Leben! - Auch für mich ist es voller Überraschungen!
Aber es sei mir – bitte - gestattet, nachdenklich zu sein und darüber ein wenig nachgedacht zu haben!
Bis zum nächsten nachdenklichen Moment!
Wilhelm Hahne