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Bei den „Öffentlich-Rechtlichen“ gibt es Mitarbeiter, die einen Blick gerne dann mal zurück werfen, wenn die Sache es wirklich wert ist, daran noch einmal zu erinnern. Man erfüllt so beim SWR damit auch einen aktuellen Bundeskanzler-Wunsch: „Wir dulden kein Vergessen!“ - In diesem Fall ist es ein junger Formel 1-Fan, der als Referent in der Hauptabteilung „Zentrale Entwicklung und Regionen RP“ in Mainz, die Hörer „seines Senders“ noch einmal an eine gewaltige „Affäre“ erinnern möchte, die den Nürburgring in seiner nun 100jährigen Geschichte – Baubeginn war der 1. Juli 1925 - durch eine politische Fehleinschätzung nun – um es „platt“ zu formulieren – in „russischen Besitz“ brachte. - Motor-KRITIK informierte „damals“ jeweils aktuell. Vom SWR wurde in 2024 eine „Podcast“-Reihe zu dem Thema produziert, die nun ab 14. März 2025 in sechs Folgen zu hören sein wird und sich mit den „Höhepunkten“ an dieser weltberühmten Rennstrecke beschäftigt. Es ist eine Serie, die beim SWR unter dem zusammen fassenden Titel produziert wurde:
„Höllenrausch – der große Traum vom Nürburgring”
Der SWR erinnert sich dazu in einer aktuellen Pressemitteilung:
„Die weltbekannte Nordschleife in der Eifel blickt 2025 auf einhundert Jahre Rennsportgeschichte zurück. Neben spektakulären Regenrennen, vollen Tribünen und jeder Menge Schumi-Hype steht sie heute auch für eine gigantische Achterbahn, die nie in Betrieb ging, für große Pläne und noch größere Pleiten.“
Um dann eine hoffentlich interessierte Hörerschaft weiter zu informieren:
„In dem sechsteiligen Podcast erzählt Host (Anm: Gastgeber) und Formel-1- Enthusiast Max Dehling die Geschichte der wohl legendärsten Rennstrecke der Welt. Aber auch die Geschichte eines schier unglaublichen Finanzskandals, der einen Minister hinter Gitter brachte.“
Zu diesem Finanzskandal – über den ich über die ganze Zeit seiner Entwicklung und Umsetzung hier in Motor-KRITIK informiert habe, wird nun auch der SWR in moderner Form – Fakten in einer Podcast-Hülle verpackt – informieren. - Umfassend?
In der Presse-Info des SWR ist weiter zu lesen:
„‚Höllenrausch‘ taucht tief ein in die Geschichte des Rings und spricht mit den Menschen, die diesen Ort prägten: mit der inzwischen 80-jährigen Hotelbesitzerin Uschi Schmitz, die als Kind in der Boxengasse spielte und später Niki Lauda sein Leibgericht servierte. Mit dem Sportreporter Hans-Reinhard Scheu, der Laudas tragischen Unfall live kommentieren musste. Mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der sich nach vielen Jahren erstmals wieder ausführlich zum Nürburgring-Skandal äußert. Und natürlich den Fans, die bis heute jedes Wochenende ihre Zelte am Ring aufschlagen.
‚Höllenrausch – der große Traum vom Nürburgring‘ ist ein Podcast der Landessenderdirektion Rheinland- Pfalz des SWR. Mirjam Wörnle hat die Projektleitung, Autor und Host ist Max Dehling.“
Und informiert zu den Sendeterminen:
...“die ersten beiden Folgen ab 14. März in der ARD Audiothek, auf allen anderen Podcast-Plattformen erscheint an diesem Tag (Anm.: auch) die erste Folge, neue Folgen immer freitags“
Nun ist der Nürburgring mit seinen – inzwischen – zwei Rennstrecken, „Nordschleife“ und „Grand-Prix-Kurs“ heute kein Traum mehr, sondern für die Bewohner in seinem Umfeld inzwischen oft auch – z.B. durch die „Touristenfahrten“ - schon mal zum „Alp-Traum“ geworden.
Dazu haben die groß angelegten Umbauten und Ergänzungen, die z.T. ein wenig realitätsfremd waren und sind, dann auch beigetragen.
So fragt sich ein Motorsport-Fan schon, was denn eigentlich eine Achterbahn sollte, deren Gesamtkosten sich bis heute auf etwa 12 – 14 Millionen Euro belaufen, wenn sie denn niemals in Betrieb genommen werden konnte. - Nicht in Betrieb genommen werden durfte?
Das besondere Kennzeichen dieser Achterbahn ist eine Abschussart, die eigentlich für Achterbahnen ungewöhnlich ist. Hier am Nürburgring hat das auch bei ersten Versuchen zu Unfällen geführt und eine normale, ständige Nutzung verhindert.
Für mich war die Bestellung einer Achterbahn – wenn sie denn sein musste – in den USA vollkommen unverständlich. Nicht nur wegen des „Abschuss-Systems“, sondern weil es in Rheinland-Pfalz einen Herstellerbetrieb der Firma INTAMIN gibt, der unweit von Neuwied entfernt, z.B. die damals schnellste Achterbahn der Welt, für die „Ferrari World“ in Abu Dhabi fertigte.
Ich habe mir damals auch mit einen Besuch bei der Herstellerfirma im Rheinland-Pfälzischen einen Eindruck verschafft, hatte mit Genehmigung der Schweizer Geschäftsleitung auch Zugang zur Entwicklungsabteilung, wo man gerade mit der Entwicklung der „Formula Rossa“-Achterbahn für Abu Dhabi beschäftigt war, die damals die schnellste der Welt werden sollte.
Aber die Herren Entscheider am Nürburgring haben auch in diesem Fall lieber „weit gegriffen“. – Reisen bildet! -Eine wirklich nutzbare Achterbahn hätte nur 1 Fahrstunde vom Nürburgring entfernt bestellt, hergestellt und erstanden werden können. Die Firma INTAMIN in Rüscheid hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 150 Achterbahnen weltweit gebaut!
Die teure Achterbahn am Nürburgring – aus den USA – mit Aufbauteilen aus Italien, wegen unterschiedlicher Schrauben-Normen etwas gewaltsam fest – und unlösbar (!) - zusammengefügt, rostet nun seit Jahren still vor sich hin und kann als Symbol für die etwas „wirren Entscheidungen“ beim Ausbau des Nürburgrings empfunden werden. - Oder:
- Musste sie als „Baudenkmal“, zur Erinnerung an die Leistungen eines Kurt Beck, so teuer sein, um den Wert dieses Politikers für die „Nürburgring-Affäre“ zu unterstreichen?
Als der Nürburgring noch im Besitz des Bundes war, ist passiert, das man ihn gerne als „Rastplatz“ für z.B. eine Person nutzte, die man dann z.B. dort als Geschäftsführer platzierte, „bis Gras über diese - nicht irgendeine, nicht positive - Vergangenheit gewachsen war“. - Wie das schon mal in politischen Kreisen passiert!
So hat die „Auto Zeitung“ in Köln noch Anfang der 70er Jahre öffentlich machen können, dass dort ein ehemaliger „NS-Schnellrichter“ aus der Nazi-Zeit als Geschäftsführer werkelte. Der wurde danach schnell entfernt.
Die Bundesregierung hat sich dann später auch gerne als Besitzer der Rennstrecke verabschiedet und sie der Landesregierung von Rheinland-Pfalz „geschenkt“. Auch die hat sie dann auf ihre Art genutzt. So wurde schon darauf geachtet, dass der jeweilige Geschäftsführer immer das richtige Parteibuch in der Tasche hatte.
Unter einer von der CDU geführten Landesregierung drehte natürlich ein CDU-Mitglied am Steuer der Rennstreckenfirma und mit einem SPD-Mitglied als Geschäftsführer kam – für einige „Insider“ überraschend – dann kein Fachmann – der schon „ausgesucht war“ und bereit stand(!) - ans Ruder dieser landeseigenen GmbH, in deren Besitz der Nürburgring von der Landesregierung Rheinland-Pfalz überführt worden war.
Zum neuen Geschäftsführer, der sich in seiner öffentlichen Darstellung als „Hauptgeschäftsführer“ empfand, wurde so ein Radsport-Freund des damaligen SPD-Ministerpräsidenten, der gleichzeitig Präsident des Fahrradsport-Verbandes Bund Deutscher Radfahrer (BDR) war: Rudolf Scharping SPD, inzwischen 77 Jahre alt.
Der „Radsport-Freund“ des Mehrfach-Präsidenten hatte in Sachen Marketing seine Doktor-Arbeit geschrieben und war „zufällig“ – weil gerade arbeitslos - als Geschäftsführer der Nürburgring GmbH noch zu haben. - You understand?
Wer meint, das dass doch wohl alles übertrieben geschildert sei, sollte sich – mit einem KLICK HIER – doch mal durch einen Beitrag des Münchner „Merkur“ aus dem Jahre 2009 an andere politische Affären dieser Zeit erinnern lassen.
So nahm das Unglück auch in der Eifel seinen Lauf. Es war dann etwas später einem anderen SPD-Landesvater, Kurt Beck, vorbehalten, „zum letzten Gefecht“ zu blasen. Er läutete – entsprechend seinem Wahlspruch „Wir machen es einfach“, das Ende des Nürburgrings mit der Umsetzung der Pläne zu „Nürburgring 2009“ ein. Vom damaligen Nürburgring-Geschäftsführer unterstützt und – natürlich – mit entsprechenden Gutachten „abgesichert“!
- Diese etwas von der Realität entblätterten Pläne konnten nur trickreich umgesetzt werden!
So gab es niemals dafür einen wirklichen Privat-Investor, wie das von den Politikern versprochen worden war, obwohl jemand als ein solcher vorgestellt wurde. - Und niemand hat es gemerkt?
- Sagen wir so: Alle „wichtigen Leute“ haben es aus Rücksichtnahme übersehen. Man war eben „gläubig“. - Andere würden es als „obrigkeitshörig“ bezeichnen.
So wurde mit dem Umbau des Nürburgrings auch schon vor der Ausstellung einer regulären Baugenehmigung mit Teil-Baugenehmigungen begonnen, die – natürlich (!) - in einer „ordentlichen“ Baugenehmigung endeten.
Wobei auch hier schon „der Schatten“ eines Dr. Pföhler mehr als zu ahnen war. Schließlich war er nicht nur Teil des vierköpfigen Aufsichtsrats der Nürburgring GmbH, sondern als Landrat des Kreises Ahrweiler gleichzeitig auch Leiter der Kreisverwaltung – zu der auch das Bauamt zählt!
- Nach einem „stotternden“ Start von „Nürburgring 2009“ kam das wirkliche Ende der landeseigenen Nürburgring GmbH dann mit einer Insolvenz in Eigenverwaltung, die bis heute – nach mehr als 12 Jahren - noch nicht abgeschlossen ist! - Kosten: Sicherlich von interessanter Höhe aber – bisher unbekannt!
Aber auch der Verkauf des Nürburgrings danach durch einen Insolvenz-Sachwalter – durch einen Gläubiger-Ausschuss abgesegnet – zu einem interessanten Preis, hat immer noch „ein Geschmäckle“, da die EU-Kommission bis heute diesen Verkauf nicht definitiv abgesegnet hat. Nicht nur die Umstände, sondern auch wie, wer (warum eigentlich?) - von wem geprüft? - dann den Zuschlag warum bekam, könnte durchaus brisant sein, wenn man alle Details dieser Entwicklung kennen würde.
- Ein EU-Gericht hatte 2021 eine erneute Überprüfung des Nürburgring-Verkaufs durch die EU-Kommission angeordnet, die bis heute nicht erfolgt ist!
Der SWR hat sich also eines schwierigen Themas angenommen, das eigentlich kaum noch umfassend dargestellt werden kann. Soviel Sendezeit kann/wird der SWR kaum aufbringen! - Er kann eigentlich das Thema insgesamt nur „ankratzen“! - Immerhin in sechs Podcast-Folgen!
Ich habe in Motor-KRITIK in den vielen Jahren der Entwicklung des Projekts, des Bauens, des Niedergangs und des Verkaufs in vielen Geschichten die Öffentlichkeit darüber zu informieren versucht. Das hat – bestenfalls – in Fan-Kreisen Interesse gefunden. - Aber mir auch eine Menge Ärger eingehandelt!
- Ein Journalist sollte immer um die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit bemüht sein!
Mit diesem Hintergrund habe ich das Projekt „Nürburgring 2009“ begleitet. Um immer wieder zu hören: „Muss das denn sein?“ - Wenn ich dann… - wurde ich sofort belehrt: „Aber doch nicht so!“
Einen Teil meiner damaligen Geschichten zu „Nürburgring 2009“ habe ich in einem Buch zusammengefasst, das ich im August 2010 veröffentlicht habe. Später -2012 - habe ich es auch für ein e-Book überarbeitet und auf pdf-Basis verfügbar gemacht. Dazu habe ich dann - 2020 - eine Ergänzung – sozusagen als Teil II - veröffentlicht, den ich gleich als e-Book im pdf-Format konzipiert habe.
Wenn meine Leser das interessiert, auch um sich evtl. auf den SWR-Podcast ein wenig vorzubereiten und einzustimmen, dann können sie von meinem „Sonderangebot zum SWR-Podcast“ gerne Gebrauch machen:
- 2 Bücher: „Skandal? . Nürburgring 2009 – Affäre? + „The Fucking Nürburgring“, beide Bücher als e-Book auf pdf-Basis (insges.658 Buchseiten) zum Gesamtpreis von 20 Euro!
Die Bestellung ist einfach und erfolgt mit der Überweisung des Betrages auf mein nachstehend näher bezeichnetes Konto:
- Motor-KRITIK-Konto 0 198 230 260 (Die 0 muss evtl. bei online-Banking entfernt werden)
- BLZ 576 500 10 bei der KSK Mayen
- (Auf der Überweisung bitte in Ihrer e-mail-Adresse das @ und den . durch ein + ersetzen)
- IBAN DE31 5765 0010 0198 2302 60
- Betreff: SA-e-Books-pdf.
Der Versand der Bücher erfolgt in den Tagen direkt nach Eingang des Betrages per e-mail.
- Übrigens ist Motor-KRITIK kein „moderner“ Info-Dienst: Es gibt keine „Cookies“ vor denen man sich fürchten müsste, keine Werbung und wir handeln auch nicht mit e-mail-Adressen!
So könnten Sie sich, lieber Leser, noch vor Erscheinen der SWR-Podcast in der ARD-Mediathek ganz relaxst ein wenig einstimmen. Womit Ihnen dann auch eine Bewertung des breit angelegten SWR-Beitrags sicherlich leichter fallen wird.
Aber das alles wird die aktuelle Situation am Nürburgring nicht verändern. Bei der Schaffung von Voraussetzungen zu dieser Situation war übrigens auch der ehemalige Landrat Dr. Jürgen Pföhler nicht unbeteiligt, wie ich bereits (s.o.) andeutete.
- Dr. Pföhler wurde später durch sein kritikwürdiges Verhalten bei der Ahr-Hochwasser-Katastrophe sozusagen weltbekannt!
Auch schon als Aufsichtsrat-Mitglied bei der ehemaligen landeseigenen Nürburgring GmbH hat er – aus normaler Sicht – eine „unrühmliche Rolle gespielt“: Er hat gerne seine Rolle als Aufsichtsratsmitglied der Nürburgring GmbH in den „guten Zeiten“ genutzt, diese Position aber schnell aufgegeben – und u.a. auf eine Einlage von 2 Millionen Euro seiner Bürger an der Nürburgring GmbH verzichtet – als sich ein Ende dieser GmbH deutlich abzeichnete.
Da waren sich in der CDU ein Dr. Pföhler (66) und in der SPD ein Kurt Beck (76) auch sehr einig:
- Man muss immer rechtzeitig „die Reißleine ziehen“ und „abspringen“!
Beide können sicherlich rückblickend feststellen: Es hätte alles noch viel schlimmer kommen können! - Beide waren schließlich auch in die „unendliche Geschichte“ des Nürburgrings verstrickt! Die Hauptsache ist: Es hat nicht das eigene Geld gekostet! - Man genießt jetzt die Pension!
Fortsetzung im SWR-Podcast ab 14. März 2025 – einem Freitag - in sechs Folgen:
„Höllenrausch – der große Traum vom Nürburgring”
Das „optische Gesicht“ dieser Podcast-Sendereihe stellt sich so dar:
Der „Gastgeber“ bei dieser Reihe, wird Max Dehling sein (s. Foto 2), der auch als Autor agierte. Der ist nicht nur Fan der Formel 1, sondern auch jemand, der z.B. einen Lando Norris als Fahrer besonders beobachtet und dessen weitere Entwicklung positiv einschätzt.
Wie ich in persönlichen Gesprächen mit ihm erfahren konnte. Mein Eindruck ist auch:
- Max Dehling (31) ist ein sehr umtriebiger junger Mann!
Schau’n mer mal - was er so alles heraus gefunden hat!
Es ist sicherlich ein Unterschied, ob man etwas selber erlebt hat oder „nur“ im Nachhinein in einzelne Skandal-Szenen „ein Blitzlicht wirft“! - Zu werfen versucht!
Immerhin!