„Höllenrausch“: Ein guter Titel der Vieles erklärt!

Seit dem 14. März 2025 sendet der SWR eine Podcast-Serie in sechs Folgen, die von dem obigen Begriff bestimmt wird. „Höllenrausch“ ist eine Erklärung für das, was man in der Vergangenheit am Nürburgring erleben konnte. Nicht erklärlich ist aber, wie so viele Menschen in einen „Höllenrausch“ verfallen konnten, der ein Projekt zu einem ausgewachsenen – auch politischen -  Skandal werden ließ. Eigentlich waren nur wenige vom „Höllenrausch“ befallen, aber die waren von vielen Ja-Sagern umgeben. Die hofften vom „Rausch-Effekt“ zu profitieren. - Haben sie auch! - Aber das waren nur Wenige! So ein „Höllenrausch“ kann mitreißend sein, vor allen Dingen dann, wenn viel Geld im Spiel ist. - Und das war es am Nürburgring. - Wo sich – wie nebenbei – auch die „Empfehlung“ eines erfahrenen Unternehmers bestätigte, der mir „damals“ geraten hatte, doch meine „brotlose Kunst“ aufzugeben und meine Geschäfte mit Staat und Regierung zu betreiben. „Nur da kann man wirklich Geld verdienen, weil diese Herren (und Damen?) keine Einstellung zum Geld haben, das auch nicht ihres ist.“ - Mir sind später noch – nach dem eigentlichen Skandal - Unterlagen zugänglich geworden, die das deutlich machen. - Davon will ich erzählen und meine Leser staunen lassen. - Oder auch nicht!

„Höllenrausch“: Ein guter Titel der Vieles erklärt!

Der Nürburgring befindet sich immer noch im „Höllenrausch“. Er wurde verkauft, doch der Verkauf platzte. Es gab einen neuen Käufer, der bei Nutzung der Firma der Erst-Käufer, dann diesen „klammen“ Käufer ersetzte. Er setzte den „Erstkäufer“ auch als Geschäftsführer an die Luft und machte dessen Teilhaber mit seinem Gesellschafteranteil, durch eine einseitige Kapitalerhöhung zu einer Ein-Prozent-Alibi-Figur. So sollte der Anschein erweckt werden, dass der/die Erstkäufer noch immer – exakt deren Firma – der/die Käufer des Nürburgrings waren.

  • Sie (Mehrzahl) oder Er (Einzahl), der zunächst als russischer Oligarch erkennbar war und sich auch so darstellen ließ (s. „Forbes“- Moskau) waren es realistisch betrachtet nicht. - Sie waren nicht die „Erstkäufer“ des Nürburgrings aufgrund der entsprechenden Ausschreibung der KPMG und des darauf vom Erstkäufer gemachten Angebots. - Was dort versprochen wurde, ist bis heute z.T. nicht umgesetzt!

Und wenn dann der neue, russische Käufer die Kaufsumme – lt. offizieller Darstellung – irgendwann komplett auf den Tisch legte, dann wanderte diese Summe auf ein Sonderkonto einer sonderbeauftragten Kanzlei in Frankfurt

Dort liegt es wohl noch, denn der eigentlich Nürburgring-Verkauf ist immer noch nicht abgeschlossen. Da laufen wohl noch Prozesse, vom Insolvenz-Sachwalter der insolventen Nürburgring GmbH wegen Bauschäden geführt, über deren mögliches Ende keinerlei Informationen verlauten. - Auch nicht, welche Auswirkungen das Ergebnis evtl. auf den Kaufpreis für das Gesamtprojekt Nürburgring hat!

Darum ist dann auch die Insolvenz in Eigenverwaltung nach fast 12 Jahren (!) offiziell noch nicht abgeschlossen!

Obwohl der ganze Komplex um den Nürburgring eigentlich bisher nur ein brüchiges Konstrukt ist, wird der Öffentlichkeit von allen Seiten – sowohl von Käufer- als auch Verkäufer-Seite – der Eindruck vermittelt, alles sei in bester Ordnung.

Nichts ist in Ordnung! - Es ist auch nicht in Ordnung, dass der Grundbesitz des Nürburgrings, aufgrund der oben geschilderten Situation nicht wirklich im endgültigen Besitz eines russischen Oligarchen – der sich inzwischen (2024) offiziell aus der Firma zurück gezogen hat – aber inzwischen durch entsprechende Grundbucheintragungen sich als in Besitz der Käuferfirma befindlich darstellt.

Nach einer Entscheidung des EuGH im Jahre 2021 (!) steht aber immer noch eine neue Entscheidung – mit glaubwürdiger, durch nachweisbare Fakten unterlegter Begründung, der EU-Kommission zum Nürburgring-Verkauf im Jahre 2012 (!) aus.

In der Zwischenzeit hat der – oder haben die – russischen Besitzer aber wohl schon „ Nägel mit Köpfen“ gemacht. - Wenn es jetzt nicht „nach Plan läuft“… - Wird es teuer!

  • An dieser Gesamtsituation – so wie sie mir sich darstellt - wird sich der neue „Eröffnungsbeschluss“ der EU-Kommission hoffentlich nicht orientiert haben. Dann käme das einem „Kompromissversuch“ gleich. - Eine an der Realität orientierter EU-Beschluss würde allerdings zu einem neuen Crash führen! (s.o.)

Da war jemand schneller und cleverer als die Verkäufer des Nürburgrings, von denen sich aber sicherlich niemand auch verantwortlich fühlt, wenn man deren Verhalten in der Vergangenheit richtig deutet. - Motor-KRITIK hatte in der letzten Vergangenheit mit Einigen Kontakt, die immer die Unwissenden spielten!

Kommt es – vielleicht - irgendwann zum „Knall“, würde das wieder die Verantwortlichen in der Politik ein wenig „alt“ aussehen lassen. - Das möchte man schon verhindern!

  • Der „Nürburgring-Skandal“ war scheinbar mit „2009“ zeitlich begrenzt, ist aber auch 2024 immer noch nicht abgeschlossen. - Ende offen!

Wenn jetzt der SWR diesen Skandal mit der zur Zeit laufenden Podcast-Serie noch einmal darzustellen versucht, so darf der Hörer in den insgesamt gut drei Stunden sicherlich nicht erwarten, über Details informiert zu werden, die für normal denkende Menschen geradezu unvorstellbar sind. Heute werden selbst „Skandale“ nur in „guter Verpackung“ verkauft.

  • Was macht z.B. ein Kai Ebel in „Höllenrausch“? - Motor-KRITIK-Eindruck: Er dient der Garnierung! - Wie schon „damals“ in der Achterbahn! - Die heute still vor sich hin rostet.

Obwohl ich mich in der Vergangenheit schon intensiv mit dem Geschehen um den Nürburgring-Skandal wirklich ernsthaft auseinandergesetzt habe, konnte ich nicht alles schreiben, was ich recherchieren konnte. Eigentlich ist für einen Journalisten auch normal, dass er immer mehr weiß als er schreibt.

  • Dabei bin ich mir aber darüber im Klaren, dass mir eine Menge verborgen geblieben ist!

Es gibt sicherlich hinter dem „Nürburgring-Skandal“ versteckt, noch weitere Skandale!

Lassen Sie mich hier z.B. mal an ein Detail erinnern, das ich „damals“ weggelassen habe, weil es unter dem Eindruck der großen Zahlen und Ereignisse kaum erwähnenswert schien. Ich denke dabei an die große Zahl der Gutachten und Begutachtungen, die im Rahmen von „Nürburgring 2009“ veranlasst, erstellt und bezahlt worden sind.

  • Ich habe danach gesucht und dann auch – mit ein wenig Verspätung – gefunden!

Ich möchte diese aber Geschichte nicht mit einem großen Anhang belasten, der viele Leser nur erschrecken würde. Sie würden ihn vielleicht auch gar nicht lesen! - Ich werde darum nur – grob und nicht alles wissend – Zahlen zum einem Thema „Gutachten und Begutachtungen“ nennen, das ich so benannt habe, obwohl es auch Kosten für Prozessbegleitung, Prüfungen, Rechtsberatungen, Abnahmekosten usw. einschließt. - Um es anders zu formulieren:

Alles „begleitende Maßnahmen“. Davon gab es bei „Nürburgring 2009“ nach meiner Feststellung mehr als 130 Dokumente von kleinem bis sehr großen Umfang.

  • Vielleicht waren es auch noch mehr und dieses „Rahmenprogramm“ noch teurer!

Wer weiß das schon? - Über „kleine Summen“ wurde auch nicht gesprochen! Der Wahlspruch von Kurt Beck war auch deutlich: „Wir machen es einfach!“

Da finden sich – ich zeige wenige Beispiele dazu – u.a. dann folgende Auftraggeber und Benennungen für offenbar dringend notwendige „Begleitpapiere“:

  • Ministerium für Finanzen:
  • „Stellungnahme zur Entschuldung der Nürburgring-Eigentumsgesellschaften“
     
  • Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:
  • „Prüfung der freihändigen Vergaben beim Projekt Nürburgring 2009“
  • „Rechtsberatung in Sachen Neustrukturierung Nürburgring“
     
  • Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruktur:
  • „Begleitung vorläufiges Prüfverfahren EU“
  • „Gutachten zur Marktkonformität des Betriebspachtvertrages“
  • Nürburgring GmbH
  • „Bau-Abnahme Prüfung ring°racer“
  • „Bau-Abnahmeprüfung Doppelflügeltüren“
  • „Bau-Nachprüfung Dübelfestigkeit Rohrtrasse“
  • „Rechtsberatung Untersuchungsausschuss Nürburgring“
  • “Rechtsberatung Prüfung Kurzarbeit“
  • „Rechtsberatung Arbeitsrecht – Schadenersatzforderung gegen ehem. Geschäftsführung“

usw., usw., usw.

Das sind nur wenige Beispiele aus den mehr als 130 „Begleitpapieren“, damit meine Leser einen Eindruck von den  „Nebenkosten“ erhalten, die so ein Skandal erfordert, wenn er wirklich auch zu einem großen Skandal werden soll, der dann nach Jahren z.B. auch ein „schönes Echo“ beim SWR 3 findet.

An Zuschüssen und Krediten der „öffentlichen Hand“ wurden für „Nürburgring 2009“ dabei:

  • aus dem Landeshaushalt 155,38 Millionen Euro
  • an Krediten der landeseigenen Förderbank ISB 350 Millionen Euro

aufgewendet.

Ich habe – leider nur ungefähr – die Kosten zum Thema „Nebenkosten für Begleitpapiere“ ermittelt. Es konnten nicht unbedingt alle Kosten erfasst werden, weil ich nicht immer die abschließenden – evtl. höheren - Kosten erhalten konnte. Immerhin bin ich bei der Addition auf die - trotzdem interessante Zahl von...

  • ...etwas mehr als 8.000.000,00 € (in Worten: Acht Millionen Euro) !

gekommen.

Wenn man nicht gerade der CEO eines als bedeutend empfundenen wirtschaftlichen Unternehmens ist, müsste man als normaler Arbeitnehmer lange dafür arbeiten. - Aber an der Realität orientiert: Man kann diese Summe in einem normalen Arbeitsleben nicht erreichen! Noch nicht einmal ein Staatssekretär wird diese Gesamtsumme in einem Arbeitsleben von 45 Jahren schaffen! - Außerdem: Wer ist schon 45 Jahre lang Staatssekretär?

  • Aber ganz, ganz realistisch betrachtet – wenn man einen politischen Maßstab anlegt - ist das nicht „viel Geld“. - Man könnte für diesen Betrag der Ukraine noch nicht mal 50 Kampfdrohnen schenken. - Und was sind schon 50 Kampfdrohnen?

Einige der damals auch sehr engagierten Beobachter der Entwicklung hin zu einem der größten politischen Skandale des Landes Rheinland-Pfalz haben inzwischen resigniert. Sie hatten einige große Protestaktionen organisiert oder andere wichtigen Arbeiten übernommen, die eine reale Übersicht ermöglichte. Sie hofften auch auf die Einsicht der handelnden Personen.

  • Die berufen sich heute evtl. auf Gutachten! - „Wir sind unschuldig!“
  • Die Gutachter erinnern daran, dass man die Gutachten auf Basis der von der Nürburgring GmbH zur Verfügung erstellen Daten erarbeitete. - „Wir sind unschuldig!“
  • Eigentlich wurde nur ein Schuldiger gefunden: Der damalige Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz.

Viele der damals Verantwortlichen sind heute im Ruhestand. Sie haben sich rechtzeitig „in Deckung gebracht“. Schließlich hatte man ein „Vorzeige-Opfer“ gefunden. - Das muss reichen!

Irgendwie hat man den Skandal verdrängt! - Man hat ihn quasi verkauft! - Verantwortung dafür trägt die Gläubigerversammlung!  - Aber war es nicht eine „Insolvenz in Eigenverwaltung“?

Ich denke, dass man die Erfahrungen, die man als Beobachter bei diesem Skandal machte, aber nun auch in persönlichen Entscheidungen mit verarbeiten kann. - Zum Beispiel bei demokratischen Wahlen!

Selbst wenn in den „Höllenrausch“-Podcasts die Dramatik nicht so recht rüber kommt, die wir alle, die wir direkt diesen Skandal miterleben mussten, „live“ mit erleiden durften, der sollte – sich mal die Zeit nehmen – und sich die sechs Folgen in der ARD-Audiothek einmal anhören. (Bitte HIER(link is external) klicken!)

  • Gerade wenn man diesen Skandal nicht persönlich mit erlebt hat, kann dieser Podcast die Basis sein, auf der man weitere Informationen dazu dann besser versteht! (Am Freitag dieser Woche wird übrigens die 6. Folge – die letzte dieser Reihe – freigeschaltet!)

Für die Anwohner im Umfeld des Nürburgrings geht der „Höllenrauch“ – aber auf andere Art - inzwischen weiter!

  • Davon später ein wenig mehr – hier in Motor-KRITIK!

Spätestens Anfang Mai müsste darüber hier zu lesen sein!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Weil ich gerade noch mit einem Leser telefonierte, sprachen wir auch über diese Geschichte – auch über Details – mit denen ich gerade beschäftigt war. Die erste Frage, die er mir – nach meinen ersten Informationen – dazu stellte war: „Dann sagen Sie mir doch bitte mal, was das Finanzministerium in Mainz für eine solche ‚Stellungnahme zur Entschuldung‘ aufgewendet hat?“ - Ich brauchte nicht nachzuschlagen, weil ich es gerade in meinen Unterlagen gelesen hatte: „Mehr als 55.000 Euro!“ - Am anderen Ende der Leitung ist es ganz still geworden. - „Und was kostete die Rechtsberatung Arbeitsrecht, mit der man sich in Sachen Schadenersatzforderung gegen die ehemalige Geschäftsführung schlau machen wollte, von der Sie gerade sprachen?“ - Ich habe schnell nachschauen müssen: „Exakt 229.917,87 €!“ - Am anderen Ende: „Das ist nicht wahr!-?“ - Doch! - Das war wohl für meinen Leser beeindruckender als die aktuell diskutierten „Sondervermögen“. - Dümmliche Anmerkung von mir: „Geld spielt in der Politik doch keine Rolex! - Man hat „Visionen“ und setzt sie um! - Koste es, was es wolle!“ - Basta!

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