Eigentlich wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mal folgende Geschichte zu schreiben, wenn es nicht Leser geben würde, die offenbar das, was hier in Motor-KRITIK geschrieben wird, zunächst mal einem „Geschwafel“ zuordnen würden, das – zumindest - überprüfenswert erscheint.
Das ist mir – wahrscheinlich – mit meiner Geschichte passiert, mit der ich etwas über Heinz-Harald Frentzen erzählte, die mir dabei eingefallen ist, als ich darüber nachdachte, wie ich wohl in den nächsten Wochen eine Geschichte anlege, die auch mal geschrieben werden muss. Leider kann auch die aber niemand anders schreiben als ich, da ich noch ein einfacher Journalist bin, der ohne KI und Rechercheverbund arbeitet. - Und das ausschließlich in einer Branche, die – für mich – überschaubar ist!
Was für mich als Journalist normal ist, ist schon mal – und dafür habe ich Verständnis – für Leser ein wenig abstrakt, weil ich als Journalist den Lesern nie besonders aufgefallen bin. Es ist sicherlich auch nicht die Aufgabe eines Journalisten – meine ich - sich mit seiner eigentlichen Aufgabe ins Scheinwerferlicht zu stellen.
Weil mich allein die Tatsache provoziert, dass Leser meine Informationen für „geschönt“ halten, die ich immer (!) nach besten Wissen und Gewissen recherchiere, hat mich angeregt, auch mal zu schreiben, dass meine Feststellungen in der Vergangenheit einen großen Automobilhersteller schon mal eine siebenstellige Summe gekostet hat.
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Es gab zu den Fahreigenschaften einer neuen Version eines bekannten Modells nur eine einzige Meinung, die abweichend von der meiner vielen Kollegen war. - Das war meine!
Was dann einen Vorstand dazu anregte, bei mir anzurufen, um mich zu bitten, doch meine veröffentlichte Kritik einfach zu korrigieren, wenn ich Ärger vermeiden wolle. Denn auch eine renommierte Fachzeitschrift habe schließlich das exakt gleiche Fahrzeug – das war Zufall (!) - ganz anders beurteilt. Und seine Überprüfung der Versuchsberichte habe ergeben, dass dort die von mir – angeblich – festgestellten „Anstände“ niemals bemerkt und in den Versuchsberichten festgehalten wurden.
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Ich habe nichts geändert, sondern den Vorstand gebeten, dann doch das exakt gleiche Fahrzeug einmal selber zu fahren.
Nach ein paar Wochen hat sich der dann wieder bei mir gemeldet. Schließlich musste er nicht nur das Fahrzeug fahren, sondern – nachdem er persönlich festgestellt hatte, das meine Kritik berechtigt war auch ermitteln, warum das der Fall sein konnte, obwohl der „Fehler“ in keinem der Versuchsberichte erwähnt worden war.
Der Vorstand hat sich bei mir entschuldigt! - Ein Einkäufer hatte in seinen Verhandlungen mit einem Zulieferer über den Preis eines Teils erfahren, das der „günstiger“ liefern könne, wenn man eine „Nuance“ abändere, die in dessen Produktion zusätzliche Kosten verursachte.
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Also hatte der die preislich günstigere Version dieses Teils bestellt!
Und niemand – übrigens auch kein Kunde (!) - hatte sich dann über die dadurch auftretenden negativen Auswirkungen auf die Fahrwerkeigenschaften dieses Automobils beschwert. Auch keiner meiner Fachkollegen. Weil doch die Fahrwerke dieses Herstellers einfach immer zu besten überhaupt zählten.
Der Vorstand hat mich gebeten, doch bitte nicht weiter darüber zu schreiben, zumal die Auswirkungen nicht in irgendeiner Form gefährlich für den Nutzer waren. Nur waren sie aus meiner Sicht negativ zu beurteilen. - Aus seiner übrigens auch!
Das Fahrzeug ist dann so noch einige Monate weiter gebaut worden, weil für die Umstellung in der Produktion auch noch Vorbereitungen erforderlich waren.
Nach der Umstellung hat sich der Vorstand wieder bei mir telefonisch gemeldet, um mich zu informieren, dass meine wenigen Anmerkungen zu den Fahrwerkeigenschaften dieses Modells dann diesen Hersteller eine „siebenstellige Summe“ gekostet hätten.
Er hat sich für meinen Hinweis aber trotzdem bedankt. Sonst wäre das Fahrzeug nämlich – aus meiner – und seiner (!) - Sicht unperfekt weiter gebaut worden.
So viel zu meiner Art, niemals Feststellungen zu unterschlagen, weil sie mir persönlich schaden könnten. Und weil der Hersteller doch eigentlich immer… -
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Und dann ist er vielleicht auch noch ein guter Anzeigenkunde!
In Motor-KRITIK gibt es keine Anzeigen! - Bei mir wird nur geschrieben und veröffentlicht, was ich festgestellt und aufgrund meiner Erfahrung – hoffentlich – richtig bewertet habe.
Natürlich bin ich nicht perfekt, aber um Perfektion bemüht! - Was mir in meinem Leben als Journalist schon eine Menge Ärger beschert – und auch Geld gekostet - hat.
Aber ich arbeite und schreibe nicht für die Industrie, sondern ausschließlich im Interesse meiner Leser!
MK/Wilhelm Hahne
...und es stimmten natürlich auch alle geschilderten Details in meiner „HH Frentzen-Geschichte“! - Heinz-Harald hat auch entsprechend reagiert! - Danke!