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Wir – als Nürburgring-Fans – erleben gerade die Zerstörung einer Breitensportserie, die – so könnte man es empfinden – mutwillig erfolgt. Aber leider steht der Motorsport insgesamt nahe einem Abgrund. Das hat – vielleicht – unterschiedliche Gründe, aber insgesamt ist zu beobachten, dass der Motorsport insgesamt scheinbar von Amateuren dem Abgrund zugesteuert wird. Daher ist nicht nur eine Motorsport-Serie, sondern es sind praktisch alle betroffen! - Dazu gibt es nachstehend ein paar Anmerkungen und Beispiele aus den unterschiedlichsten Motorsport-Serien. Und niemand scheint zu begreifen, dass es mit dem „Verbrenner“-Motorsport in der bisherigen Art so nicht weitergehen kann. - Aber es ist nicht der „Klimawechsel“ der im Moment den Motorsport dem Abgrund immer näher treibt, es sind die auf ihre Art „gut“ funktionierenden Funktionäre mit ihren unbedachten Reglementierungen, die leider „für sich stehen“, in keinem Zusammenhang einen Sinn ergeben. - Sie sind ganz bestimmt nicht im Sinne des Sports!
Basis & Grundgedanke des Sports werden zerstört!
Das spricht nicht gegen die Amateure, die sich als Führungskräfte empfinden, wie man sie heute auch in der Industrie findet. Die sind im Wesentlichen nicht durch praktische Erfahrungen belastet, sondern „führen“ sehr gebildet – und kostenorientiert - wie es in jedem Geschäft sinnvoll ist und sind zusätzlich vom Marketing „inspiriert“. (Um das Wort „gesteuert“ zu vermeiden). Wirkliche „Fachleute“ würden in solchen Positionen nur stören. Es geht überall um Gewinn-Maximierung. Auch beim Veranstalter, beim Rennstreckenbesitzer oder auch – wie das Beispiel Formel 1 zeigt – beim Vermarkter einer Serie, der einfach Sport zu Geld macht.
Es gibt zwar auch jede Menge „Berater“ – die heute jede Führungskraft braucht, um Verantwortung delegieren zu können - die aber die Art ihrer Beratungen an den ihnen bekannten Zielen ihrer Auftraggeber ausrichten. Da werden dann Entwicklungspläne für Motorsport-Werksteams ziemlich realitätsfern zu Papier gebracht und per Presse-Release den Multiplikatoren zugestellt, die sie Eins zu Eins unters Volk bringen. - Läuft doch!
Beginnen wir mit dem Beispiel Formel 1: Die befindet sich derzeit fest in den Händen von Marketing-Experten, die sie neuen Gewinn-Höhen zuzuführen versuchen. Der Versuch ist zwar nicht strafbar, aber der Zweck heiligt nicht alle Mittel!
So hat das Reglement, das grundsätzlich daran ausgerichtet ist, der Öffentlichkeit zu gefallen, inzwischen einen Umfang angenommen, der selbst Insidern nicht mehr in allen Punkten – und jederzeit – bekannt ist. Da muss man sich dann in den einzelnen Fällen speziell schlau machen.
So werden schon mal schnell und kurzfristig - Entscheidungen getroffen, die dann aber „knapp“ daneben liegen. - Aber knapp daneben ist auch vorbei. - Die Lösung ist einfach: Da wird eine „Führungskraft“ dann gegen eine andere ausgetauscht!
Warum müssen Einheitsreifen gefahren werden? - Warum ist ein Reifenwechsel zwanghaft vorgeschrieben? Warum ist das Reglement inzwischen so hochkompliziert geworden? - Warum muss es Sprint-Rennen geben?
- Wenn man bei der Formel 1 - der sogenannten „Königsklasse“ des Motorsports inzwischen gerne von einem „Renn-Zirkus“ spricht, kommt das der Realität sehr nahe.
Die Zeit ist vorbei, wo Rennen mit Motorfahrzeugen der Weiterentwicklung der Technik dienten. Der beste Fahrer im besten Automobil hat in „früheren Zeiten“ dann gewonnen und war eine Werbung für den Hersteller.
Heute sind Automobilhersteller mit einem eigenen Formel 1-Team im Grand-Prix-Sport in der Minderheit. Auch hier regiert eigentlich das Geld, dessen Einfluss man zu minimieren sucht, indem man die Kosten insgesamt „deckelt“. - Ein Versuch, der ohne Wirkung bleibt, weil das gesamte Reglement inzwischen zu einem großen Teil daraus besteht, Lücken zu schließen, die nur entstehen konnten, weil zu viel reglementiert wurde, mit dem Ziel, „perfekt“ zu sein.
Der „Krone des Motorsports“, die Formel 1, wurde inzwischen eine „Dornen-Krone“ verpasst! Der Sport bleibt auf der Strecke! - Alles erinnert inzwischen mehr an das „Schaulaufen der Paare“ im Eiskunstlauf. - Schön und fernsehgerecht! - Perfekt auf einen bestimmten Effekt ausgerichtet. Aber sicherlich kein Sport im eigentlichen Sinne!
Spannung wird künstlich erzeugt, entsteht nicht mehr automatisch durch den Wettkampf. Darum wird auch gerne im Motorsport ein Safetycar eingesetzt, um – sollte es als notwendig empfunden werden – die heraus gefahrenen Zeitdifferenzen zwischen den Wettbewerbern praktisch wieder auf Null zu setzen.
Schon der Name dieses „Einsammlers“ soll als Hinweis von seiner eigentlichen Aufgabe ablenken. Da geht es natürlich um Sicherheit. - Wer kann schon gegen mehr Sicherheit sein? - Wenn da noch Zweifel an der eigentlichen Aufgabe eines „Safetycars“ hat, der sei erinnert: Es ist eine „Erfindung“ die aus dem USA-Rennsport, die zu uns rüber schwappte! - Noch Fragen?
Manche Unverständlichkeiten werden im modernen Automobil-Sport immer als Sicherheitsmaßnahme deklariert. Bestimmte Teams freuen sich über so eine Hilfe. Spitzen-Teams leiden darunter. Aber alle spielen mit, weil es – angeblich – die Spannung für den Zuschauer vergrößert. Dabei geht es gerade in der Formel 1 primär um Geld. - Um sehr viel Geld! - Und der zahlende Zuschauer wird so eigentlich um eine realistische Darstellung der Wettbewerber zueinander gebracht.
Aktuell wird die Ohnmacht der „Führungspersönlichkeiten“ beim Ausrichten dieses „Schaufahrens“ in der Formel 1 deutlich, wo z.B. bei Renault zur Situation des „Alpin“-Teams klagend feststellt wird, dass man „gesamtmotorisch“ über zu wenig PS verfüge. Hinter vorgehaltener Hand wird von 30 PS gesprochen.
Nachdem die Renault-Führung die „Alpine“-Spitze nun ausgetauscht hat, muss jetzt eine Lösung gefunden werden, die die neue „Alpine“-Führung besser aussehen lässt. Und das sollte nun schon in Spa geschehen, wo man im Rahmen eines F1-„Councils“ zu einer Lösung kommen wollte, die alle Beteiligten gut aussehen lässt.
- Damit würde aber der Motorsport dem Abgrund um einen weiteren Schritt näher gebracht!
Ich möchte aber zunächst meinen Lesern einen kleinen Überblick geben, wie eigentlich der „moderne“ Antrieb eines Formel 1-Fahrzeugs aussieht. Da ist – scheinbar – alles reglementiert, aber… -
Zunächst einmal die Fakten: Da wäre zunächst der “Verbrennungsmotor“, über den kaum gesprochen wird. Seit 2014 ist das ein Hubkolbenmotor mit 1,6 l Hubraum, der lt. Reglement 15.000 U/min drehen darf und der von der „McLaren Electronic Systems“ mit einer Einheitselektronik ausgestattet ist. Damit hier niemand mehr Leistung erzielt, wird das durch einen Sensor am Kurbelwellenausgang von der FIA überwacht.
Dann gibt es eine Motor-Generator-Einheit für die kinetische Energie, eine Motor-Generator-Einheit für die Hitzeenergie, einen Turbolader, der direkt damit gekoppelt ist, einen Energiespeicher und das Auspuffsystem. Alles zusammen soll – so flüstert man – bei diesen „modernen“ Motoren eines „Systemleistung“ von um 1.000 PS ergeben. Die kann aber wohl aus Gründen der Zuverlässigkeit nicht immer eingesetzt werden, weshalb diese F1-Fahrzeuge dann schon mal kurzfristig sehr schnell sind und bei den längeren Rennen dann evtl. deutlich langsamer sein müssen.
- Aber darüber wird nicht gesprochen, sondern – auffällig – geschwiegen!
Schaut man aber mal auf den sogenannten „Top-Speed“, der bei Stammtischgesprächen über Automobile immer eine große Rolle spielt, so möchte ich mal auf die Höchstgeschwindigkeiten hinweisen, die beim letzten F1-Rennen in Budapest 2023 erzielt wurden:
- Der im Qualifying Schnellste, der Hamilton-Mercedes, wurde beim Rennen mit einem Top-Speed von 311,1 km/h gemessen.
- Der um 3 Tausendstel Sekunden langsamere Verstappen-Red-Bull, erreichte im Rennen einen Top-Speed von 306,4 km/h und fuhr am Ende des rd. 1,5 Stunden langen Grand-Prix von Ungarn mit einem Vorsprung von 39,134 sec vor Hamilton über die Ziellinie, der „nur“ Vierter im Rennen wurde.
Wenn es nur um die reine Motorleistung geht, müssten eigentlich die „Alpine“ noch andere Gebrechen haben. In Budapest sind beide Fahrzeuge in einem Startunfall ausgefallen, weshalb ich einmal bis zum Großen Preis von Kanada in Monreal, ausgetragen in der zweiten Hälfte Juni, zurück gehen muss, um aufzuzeigen, dass die Motorleistung eigentlich nicht von entscheidender Bedeutung für ein erfolgreiches Abschneiden bei Rennen ist. In Monreal wird von mir verglichen:
- 1. im Rennen Verstappen, dessen Top-Speed von 330,3 km/h aber nur für den 17. Platz reicht.
- 3. im Rennen Hamilton, der einen Rückstand von 14,158 sec hatte und mit 323,1 km/h 20. und der Langsamste, 20., im Rennen war.
- 8. wurde Ocon mit einem Rückstand von 1:01,869 min, bei einem Top-Speed von 324,5, was den 19. Platz bedeutete.
- 12. wurde im Rennen Gasly mit einem Rückstand von 1:05,248 min, aber einem Top-Speed von 336,8 km/h, womit er der 8-Schnellste im Rennen war.
Das wird von meinen Lesern nicht verstanden? - Nun, dann frage ich mal zum Ergebnis des Großen Preis von Ungarn:
- Wenn Hamilton und Verstappen über 1.000 PS Leistung verfügen, warum fährt der Eine dem Anderen dann im Rennen um rd. 40 sec. davon? - Wobei der im Top-Speed Langsamste von Beiden gewinnt!
Man sollte – auch als Renaultchef – mal versuchen, die Dinge im Zusammenhang zu betrachten. Aber das wird der nicht als seine Aufgabe betrachten. Jetzt am Freitag – vor dem Rennen im Spa – hat Renault sicherlich auch gut argumentiert und alle scheinen zu glauben, das ein Mehr an PS auch schnellere Rundenzeiten bedeuten.
- Nicht bei der Formel 1, wo auch die Aerodynamik eine bedeutende Rolle spielt.
Jetzt kommen wir zum „Wunder von Spa“: Vor dem letzten F1-Rennen vor der Sommerpause in Spa, wo das F1-„Council“ tagte um wichtige Beschlüsse zu fassen, die mal wieder „Lücken im Reglement“ beseitigen sollten. Im Englischen würde man von „The Council“ sprechen, aber das könnte zu Verwechslungen mit einer Verbrecher-Organisation in den USA führen, die um 1970 gegründet wurde. - Ganz so clever ist ein F1-Council dann doch nicht.
Man hat in Spa heute am Vormittag dann zu der aktuell oft als beste Art der Entscheidung empfundenen Möglichkeit gefunden, die da lautet:
- Man hat einen Handlungsbedarf festgestellt und - eine Entscheidung verschoben. Oder delegiert.
Ich persönlich kann kaum glauben, dass ein Einzelner so einfältig sein könnte, wie ein ganzes F1-„Council“. (Bitte nicht mit „Konzil“ verwechseln. Ich möchte mit dem Vatikan keinen Ärger!))
Die F1-Kommission hat insgesamt 30 Stimmen. Zehn Stimmen hat die FIA, die Formel 1 auch und jedes der 10 beteiligten Teams hat je eine Stimme. Man tagte heute, am Freitagvormittag im Hotel „La Source“.,
Die Freitag-Entscheidung des F1-Council im belgischen Spa zur Lösung – nicht nur der „Alpine“-Probleme -, sondern der Schwächen im System insgesamt lautete tatsächlich:
Es ist keine Entscheidung gefallen. Man hat auf die Klagen der „Alpine“-Verantwortlichen nicht reagiert. Obwohl die FIA die Performance der Hersteller in der ersten Saisonhälfte analysiert und festgestellt hatte, dass es tatsächlich einen Unterschied in der Performance bei Fahrzeugen der einzelnen Hersteller gibt! - Aber Renault, der Motorenlieferant von „Alpine“, darf nicht nachrüsten.
- Aber es soll nun einem Ausschuss ein Mandat erteilt werden, eine Lösung zu entwickeln und der F1-Kommission vorzulegen!
Nun spricht man davon, dass nun wohl auch der „Alpine“-Teamchef „seinen Hut nehmen“ wird. Ein Techniker wechselt, der Sportdirektor des Teams wird mit Williams in Verbindung gebracht… - Das „Alpine“-Team leidet nun wohl unter Auflösungserscheinungen.
- Das hatte man sich im Formel 1-Umfeld sicherlich anders vorgestellt.
Zur Reifensituation wurde entschieden, dass nichts entschieden wird. Für 2024 soll es keine Änderung beim Einsatz von Heizdecken geben. Man hat eine wirkliche Entscheidung zur Sache damit auf 2025 verschoben.
Aber es soll nun ein neues Format für die so genannten „Sprint-Wochenenden“ geben. Auch so ein „Marketing-Firlefans“ den die F1-Welt nicht wirklich braucht.
Aber man möchte dem Zuschauer schon etwas etwas bieten. - Es gibt unter den Verantwortlichen sicherlich Goethe-Fans:
„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen;
Und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“
Leider sind Entscheidungen wie in Spa, mit denen man Entscheidungen vor sich her schiebt inzwischen fast normal geworden, weil man nichts falsch machen möchte. Aber damit schädigt man den Sport entscheidend.
- Im Motorsport müssen Fahrer im Rennen in Millisekunden die richtigen Entscheidungen treffen, deren Funktionäre schieben aber Entscheidungen vor sich her!
Man hat aber schon auf 2026 hin geschaut und diskutiert, dass man wohl die Größe und Gewicht der Formel 1-.Fahrzeuge dann wohl ein wenig reduzieren müsse. Die Gespräche darüber werden dann – demnächst in diesem Theater – in einem Beratungsausschuss weiter geführt.
- Aber nicht nur in der Formel 1 leidet man unter der aktuellen Entwicklung!
Die Moto-GP braucht inzwischen Fahrer, die im richtigen Moment unter vielen, die richtigen Knöpfe drücken. Diese Rennmotorräder haben mit Serienmotorräder nur gemeinsam, dass beides Zweiräder sind. Im Moment ist die Moto-GP zwar noch ein Zuschauer-Magnet, weil die Rennbesucher noch nicht begriffen haben, dass sie hier praktisch eine „Zirkus-Vorstellung“ erleben.
Nun wird auch bald der Reifenluftdruck bei den GP-Motorrädern überwacht werden. Bei Abweichungen vom vorgeschriebenen Luftdruck gibt es zunächst Zeitstrafen, die sich dann später – nach Eingewöhnung der Teams – bis hin zur Disqualifikation ausgeweitet werden sollen.
- Die Motor-GP-Fahrer dürfen aber - wie bisher – so schnell atmen wie sie wollen. Noch nicht einmal ihre Herzfrequenz wird überwacht! - Das erinnert doch an „grenzenlose Freiheit“!
Auch die Super-Bike-Serie hat längst ihre Unschuld verloren. Auch dort entfernt man sich immer weiter von den Serien-Modellen. Und Funktionäre glauben über eine Festlegung von Drehzahlgrenzen die Motorräder in ihren Fahrleistungen angleichen zu können.
Ich persönlich empfinde es als Scherz, wenn man Yamaha z.B. jetzt erlaubt hat, 200 Umdrehungen höher zu drehen. Dafür wurden von den Funktionären die derzeit überlegenen Ducati-Maschinen über eine Drehzahlabsenkung etwas eingebremst. Auch das ist so eine Art von „BoP“, die wohl als Allheilmittel für alle Motorsportarten empfunden wird.
- Man glaubt damit Zuschauer ködern zu können, weil man so die Spannung zu erhöhen glaubt!
Hätte Yamaha eine Möglichkeit gefunden, über eine Drehzahlerhöhung zu mehr Leistung zu finden, hätte man das längst getan. Leider ist der Motorenbau nicht so simpel, wie das Denken der Funktionäre.
- Und was macht man jetzt mit Kawasaki, die inzwischen in der Super-Bike zur dritten Kraft verkommen sind?
Wir können unsere Kritik auch auf die NLS/VLN ausdehnen, wo alle „BoP“-Maßnahmen, die Vorschriften zu Mindest-Boxenstandzeiten – und was es an Reglement-Vorschriften sonst gegeben hat, zu nichts anderem geführt haben, als dass die Starterzahlen immer weiter abgenommen haben. Natürlich auch, weil die Kosten immer weiter gestiegen sind.
- Man hat – um es anders zu formulieren – Fehler über Fehler gemacht!
Und arbeitet nach dem gleichen System weiter! - Aber so wird der Grundgedanke des Sports zerstört! - Und niemand begreift es?
Eine Chance für die einzelnen Serie gibt es nur, wenn man zunächst die bisherigen Ausschreibungen und Reglements vergisst und unabhängig von Industrie-Interessen zu einer Umsetzung des ursprünglichen Gedankens von Sport, hin zu einer zeitgemäßen Art des Motorsports findet.
In Spa reckt man derzeit die Hände gegen den Himmel und betet darum, dass es zum Rennen nicht regnen möge. Schließlich kann man mit diesen überperfektionierten Formel 1-Rennern doch nicht im Regen fahren! Das wäre doch – natürlich aus Sicherheitsgründen – unverantwortlich!
Die aktuelle Situation der Formel 1 erinnert mich an eine „menschliche Situation“ in Japan, wo das Automobil zur Selbstdarstellung der eigenen Persönlichkeit bei Männern nicht die Rolle spielt, die es z.B. in Deutschland hat. Dort wurde dann der Mensch zu einem anderen Extrem hin entwickelt.
- Da sind Sumo-Ringer das, was „bei uns“ inzwischen die Formel 1 ist!
Sumo-Ringer sind Menschen, die vor lauter Kraft kaum noch laufen können. Formel 1-Fahrzeuge sind Rennautomobile, mit denen man nicht mehr bei Regen fahren kann.
In Japan werden Sumo-Ringer wie „Götter“ empfunden und behandelt. In unseren Breiten wird die Formel 1 als „Königsklasse“ des Sports behandelt. - Die Einen können kaum noch gehen,; die Anderen können kaum noch fahren!
- Man hebt den Sport auf eine Ebene, die unsinnig ist und sich von seiner eigentlichen Basis weit entfernt hat!
Johann Wolfgang von Goethe hat 1797 den „Zauberlehrling“ geschrieben. Die letzten Zeilen aus diesem Gedicht passen zur hier geschilderten Situation im Motorsport und sollen – zumindest diese Geschichte in Motor-KRITIK – damit enden lassen:
„Herr, die Not ist gross!
Die ich rief, die Geister,
werd ich nun nicht los.In die Ecke,
Besen! Besen!
Seid's gewesen.
Denn als Geister
ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
erst hervor der alte Meister.“
Warten wir – bitte – nicht mehr lange darauf, dass sich dieser „alte Meister“ findet! - In Spa wird der Unsinn des derzeitigen Formel 1-.Reglements gerade offensichtlich. Dabei ist nicht nur diese Motorsport-Art betroffen. Man denke doch nur an die „kranke Entwicklung“ der GT3 hin zu einer Version, wie sie jetzt in der so genannten DTM zum Einsatz kommt!
Unsinnig und unbezahlbar! Mit einer „BoP“ versehen, die so angelegt ist, dass – wenn alle gleichzeitig starten, auch alle gleichzeitig ankommen. Und man wundert sich, wenn Fahrer krampfhaft eine Differenz darstellen wollen, die dann zu einem Massencrash führt!
Aber der Sport – nicht nur der Motorsport – leidet derzeit insgesamt unter dem Hin zu einer „unmenschlichen Perfektion“!
Und alle haben es doch „nur gut gemeint“!