15. Oktober 2012: Lieber Leser!

Morgen ist ein besonderer Tag. Es beginnt vor dem Landgericht Koblenz ein Prozess, zu dem ich von vielen Seiten angesprochen wurde: „Wird man Sie dort auch als Beobachter sehen?“ - Es kann sein, dass ich dort irgendwann mal auftauche. Bestimmt nicht am ersten Tag, weil dort eigentlich weniger verlesen wird, als in meinem Buch zu lesen ist. Interessant wird es werden, wenn die Zeugenvernehmungen beginnen. Aktuell erleben wir gerade nach der Veröffentlichung von Vorgängen die schon etwas zurückliegen (s. „Wirtschaftswoche“), dass auch Politiker im besten Alter Gedächtnislücken haben. - Nachstehend möchte ich Sie, aber lieber Leser, mal um Ihre Mitarbeit in den nächsten Tagen bitten.

15. Oktober 2012: Lieber Leser!

Ich habe mir in den letzten Tagen eine Reihe von wirklich gut gemeinten Vorwürfen anhören müssen. Der schönste wurde mir natürlich direkt, nach vorsichtigem Umschauen, ins Ohr geflüstert:  Man müsse mir sagen, dass darüber gesprochen würde – gerade nach den Deutschlandfunk-Geschichten - dass ich inzwischen wohl an „Verfolgungswahn“ leiden würde. Ich habe darum gebeten, dass man mir das doch bitte mal auf meiner Kommentarseite – meinetwegen auch unter Pseudonym – mitteilen möge, damit ich das schriftlich habe.

Das wurde kopfschüttelnd abgelehnt. Ich möchte nun in der nächsten Woche, wenn meine Recherchen zu den letzten Ereignissen - die dieses Thema betreffen - abgeschlossen sind (ich hoffe es wenigstens), gerne einmal darüber schreiben, weil sich meine Leser offenbar nicht alle vorstellen können, wie die Abläufe in unserer Gesellschaft bestimmt und beeinflusst werden. Geradezu einfühlsam.

Vielleicht kann ich dann so auch meinen „Verfolgungswahn“ verständlich machen.

Damit Sie meine Geschichte dann besser verstehen, möchte ich Sie bitten, in diesen Tagen mal aufmerksam z.B. die Berichterstattung zu dem gerade anlaufenden Prozess in Koblenz zu verfolgen. Schauen Sie doch bitte morgen Abend, Dienstag, 16.10.,  mal in die Vorabendsendungen zweier regionaler Fernsehsender (3. Programm):

18:50 – 19:30 Uhr, WDR-Fernsehen, „Aktuelle Stunde“
18:45 – 19:45 Uhr, SWR-Fernsehen RLP, „Landesschau“ und anschließend
19:45 -  20:00 Uhr, SWR-Fernsehen RLP, „Landesschau aktuell“

Klar, Sie können nur einen Sender zu diesem Termin „live“ sehen. Sie können sich „so oder so“ entscheiden. (Es gibt dazu aber auch noch einen Tipp von mir.)

Am Mittwoch, 17.10. gibt es dann nur einen – zu diesem Thema - wichtigen Fernsehtermin:

21:00 – 21:45 Uhr, - „betrifft: Die Nürburgring-Pleite – Eine Rennstreck vor Gericht“
Aus der Programmvorschau: „Der Nürburgring liegt über der Amtszeit von Kurt Beck, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz. Wie konnte es so weit kommen? Eine Spurensuche, die mit exklusiven Recherchen den Hintergrund zum sicherlich spektakulären Prozessauftakt liefert.“

Achten Sie bitte auch auf den Anteil, der meine Aufklärungsarbeit, meine Detail-Recherchen schon im Vorfeld des Nürburgring-Skandals schildert. (Die Sie evtl. aus meinem Buch kennen.)

Hier mein Tipp: Schauen Sie am Dienstag die „Aktuelle Stunde“ beim WDR (ab 18:50 Uhr), danach ab 19:45 Uhr beim SWR und am Mittwoch dann den Film beim SWR (ab 21:00 Uhr) und schreiben Sie mir bitte danach, was Ihnen so alles aufgefallen und dann dazu eingefallen ist. Sie können übrigens unbesorgt sein: Ich nenne – wenn ich Sie zitieren sollte – wirklich keine Namen. Aber mich interessiert schon Ihre Meinung.

Ich möchte nämlich ein paar Tage später etwas zum Thema „Verfolgungswahn“ - und wie es dazu kommen konnte - veröffentlichen.  Meine Schilderung wird nicht erst mit der Hausdurchsuchung bei mir beginnen, nicht nur an prominente Lügner erinnern, sondern auch die gut bezahlte Arbeit von „Beratern“ im Hintergrund aufzeigen. Meine Art als Journalist „der alten Schule“ zu recherchieren und zu schreiben passt nämlich nicht nur so manchem Politiker nicht.

Sie können sich also darauf verlassen:

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne
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12 Kommentare

Hallo Herr Hahne,

Hallo Herr Hahne, es werden Filmchen gezeigt werden welche Rand Probleme abwiegeln um den aufgebrachten Bürger das Gefühl zu geben seine "Wut" sei berechtigt um Ihn so zum weiteren Schweigen veranlassen. Es wird NICHTS und niemand davon haben bzw. zu befürchten haben. Sie erwarten sicherlich nicht ernsthaft "Detail-Recherchen" in einem unter strenger staatlicher Kontrolle stehendem und mit erpressten Zwangsgebühren finanziertem StaatTV? Möglicherweise kam Ihre Geschichte zu früh, der 11.11 ist noch etwas hin und er 1.4 ebenso. Sie haben doch nun einige Zeit selbst erlebt wie unser Staat heutzutage handelt. Mir fehlen hier wirklich die Worte.

so weit ist es in Deutschland also mit der Rechtssprechung ..

gekommen, da verletzt bereits das Verlesen der Anklageschrift die Rechte des Angeklagten, die Schmierenkömödie geht weiter :-( Zitat: Verteidigung: Verlesen der Anklageschrift verletzt Rechte Der Anwalt von Lippelt, Jürgen Wessing, begründete seinen Antrag damit, dass eine Anklageschrift keine Beweiswürdigung enthalten dürfe, genau dies sei hier aber der Fall. So seien etwa negative Aussagen von Zeugen zur Finanzierung erwähnt, nicht aber positive Äußerungen derselben Zeugen. "Der Anklagesatz selektiert einseitig", sagte Wessing. Eine Verlesung würde insofern eine Verletzung der Rechte seines Mandanten darstellen. Die Verteidigung von Kafitz schloss sich dem Antrag an. Der Sachverhalt dürfe grundsätzlich nicht "aus der Nachschau" beurteilt werden, so Wessing weiter. Man dürfe sich nicht davon leiten lassen, dass die Privatfinanzierung und letztlich das gesamte Projekt gescheitert sei. http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/vv=teaser-12/nid=1682/did=10271136/q1luaw/index.html

Traurig

Hallo Herr Hahne, ich stimme hier Thomas Fahrt zu. Es wird nichts wirklich belastenendes gezeigt werden. Denken Sie nur an das "Abwürgen" von Herrn Lieberberg durch den Moderator des Deutschlandsfunks. Zum Thema Verfolgungswahn (kommt zwar nicht von mir -aber) Erinnern Sie sich noch an den Dürrenmatt-Krimi "Das Versprechen". Kommissar Matthäi wartet dort am Ende des Films jahrelang vergeblich auf den Mörder (denn der ist bereits bei einem Autounfall gestorben). Matthäi hatte mit mit allem recht - aber ist trotzdem später der gescheiterte Held. Die "Mörder" des Nürburgrings hatten zwar keinen Autounfall - sind aber durch die Politik und Seilschaften völlig geschützt oder gehen in den Ruhestand. Es wird keine Verurteilungen geben - wir werden vergeblich auf Gerechtigkeit warten. "Sie werden nicht mehr kommen" . Matthäi realisiert dies am Ende der Gesichte nicht mehr und wartet weiter - wir sollten diesen Fehler nicht machen. Traurig sicher - aber wahr !

Aus einem Leserbrief in der Süddeutschen 16.10.2012:

Kommentator Lösungsmittel schreibt zum Prozessauftakt gegen Herrn Deubel wie folgt: "An dieser Stelle darf ich jedem Interessierten Wilhelm Hahnes Recherchen zum politisch gewollten Ganzjahres-Tourismusprojekt "Nürburgring" empfehlen. Alleine die Erkenntnisse, dass der Ring weder an hervorragenden Straßen-, Bahn- und Flugverbindungen liegt, wäre der erste Grund gewesen, niemals irgendeinen Euro Steuergeld dort zu investieren. Der wichtigste Grund, aus der Region niemals ein Ganzjahresziel zu machen, ist schlicht. Und seit langem bekannt: das Wetter. Im Prinzip kann man von Mai bis September dort eine Rennstrecke nutzen - das sind 150 von 365 Tagen! Aber darüberhinaus Freizeittourismus? Mein Fazit: Die Becksche Regierung wollte sich ein Denkmal setzen? Und hat sich den schlichten Realitäten vor Ort verschlossen." Ende des Leserbriefes

Meine ganz persönliche Einschätzung

Wieder mal ein Prozeß mit vorhar feststehendem Urteil. Herzlich Willkommen in der Bananenrepublik. Unser System wird uns wieder zeigen woher der Wind weht. Schönen Gruß

Foto- und Filmaufnahmen ...

>>> ... der Angeklagten und deren Verteidiger seien "aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes lediglich in der Form erlaubt, dass jeweils die Gesichter vor einer Veröffentlichung unkenntlich zu machen sind", informierte ein Aushang des Gerichts am Sitzungssaal. Offenbar fanden aber auch die meisten Angeklagten das überflüssig: Deubel sowie drei weitere Angeklagte erlaubten den Medien am Dienstag umgehend, ihre Gesichter zu zeigen. Lediglich die früheren Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz sowie Hans-Jürgen Lippelt bestanden auf einer Verpixelung ihrer Gesichter.<<< http://www.weltexpress.info/cms/index.php?id=6&tx_ttnews[tt_news]=43971&tx_ttnews[backPid]=385&cHash=55f1fbf122b846b2e79d27db870d43e2

Verpixelung

Dank GOOGLE (Bildersuche) ist es zum Glück kein Problem mehr, die Konterfeis von (un)angenehm auffallenden Zeitgenossen zu betrachten. So wissen die am Thema Interessierten, um wen es sich handelt. Für die anderen könnten sie durch die ersetzt werden, für die sie sich halten, nämlich unschuldig(e) (Schauspieler). P.S. Wer hat eigentlich Anspruch auf die Urheberrechte dieses Stoffs? Gab gerade einen schönen Tatort, der den Fall Barschel nochmal thematisierte, ,unser Thema hier ist da wirklich aktueller und volkstümlicher..... Aber der Karneval kommt ja auch noch.

Kurt Beck soll als Zeuge aussagen

Der Verteidiger des ehemaligen Geschäftsführers der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) und früheren Kreditmediators der Bundesregierung, Hans-Joachim Metternich, beantragte am ersten Prozesstag, Beck sowie alle anderen Mitglieder des damaligen Ministerrates in den Zeugenstand zu berufen. Staatsanwaltschaft und Gericht äußerten sich zunächst nicht dazu. http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/vv=teaser-12/nid=1682/did=10271136/q1luaw/index.html

Verfolgungswahn

Hallo Herr Hahne, Sie leiden bestimmt nicht unter Verfolgungswahn und Ihre Schilderungen der Realität in Politik, Gesellschaft und Automobil-Industrie sind eher noch untertrieben. Ich kenne wahrlich viele erfolgreiche Leute oder Leute in "hohen" Positionen, von denen ich viel erfahren habe über Bereiche, die mir nicht direkt zugänglich sind, und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus über schlimme Zustände und Korruption. Dazu kommen meine eigenen vielfältigen Erfahrungen mit 58 Jahren und nach Jahrzehnten als selbständiger Ingenieur in der Premium-Industrie. Im Automobil-Bereich habe ich auch Erfahrungen mit Audi, BMW und Porsche gemacht und würde auch Ihre Geschichten über diesen Bereich voll unterschreiben. Ich habe auch etliche Prozesse geführt und sogar alle gewonnen bis auf einen Vergleich und bin trotzdem über unser Rechtssystem entsetzt. Also in meinen Augen schreiben Sie die Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Die Kritik an Ihnen kann ich nicht nachempfinden und halte die Leute für dumm und/oder naiv und/oder ungebildet und/oder infantil, weil sie die Wahrheit nicht wahrhaben wollen. Andere kritisieren Sie aus Kalkül. Viele Menschen wünschen sich eine harmonische gerechte Welt und leiden an der Realität, wenn sie ihnen mal ungeschminkt präsentiert wird. Ich habe jetzt keine Zeit für eine längere Mail mit Beispielen etc. Ich wollte Ihnen angesichts der unbegründeten Vorwürfe nur versichern, daß sich meine Lebenserfahrung auf allen Bereichen mit der von Ihnen geschilderten "Realität" decken und ich Ihre Geschichten alle unterschreiben würde. Ich bin dankbar für Ihre Arbeit und freue mich, daß ich meine Gedanken und Erfahrungen mit Menschen wie Ihnen durch Ihre Geschichten abgleichen kann. Mit den besten Grüßen, Klaus Wörsdörfer

TV-Ausstrahlungen

In der ARD war der Prozess nicht mal im Videotext erwähnt, das ZDF brachte ihn gestern auf Seite 133. Benachbarte Sender wir der nahe am Ring liegende SR haben die Mainzer und Koblenzer Entwicklungen völlig "verschlafen".

Weitere Sendetermine von Nürburgring

Eine Rennstrecke vor Gericht im TV Freitag, den 19.10. | SWR | 01:15 Uhr Samstag, den 20.10. | tagesschau24 | 18:00 Uhr Dienstag, den 23.10. | EinsPlus | 18:30 Uhr Mittwoch, den 24.10. | EinsPlus | 11:45 Uhr Donnerstag, den 25.10. | EinsPlus | 08:45 Uhr Freitag, den 26.10. | EinsPlus | 05:00 Uhr Samstag, den 27.10. | EinsPlus | 02:00 Uhr Montag, den 29.10. | WDR | 22:00 Uhr

"Weinkönig" Beck

Halten wir kurz fest: Der Vorsitzender der Rundfunkkommission der Länder (seit 1994 ist dies Beck) und Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrats (seit 1999 übt Beck hier Kontrolle aus) lässt seine eigene Geburtstagsparty mit 700 Gästen von eben diesem Staats TV (ZDF) sponsern und veranlasst dann als Dank dafür den vereinfachten Durchgriff der ÖR Anstalten aufs Konto der Bürger. (Haushaltsabgabe ab 2013) Ein wahrer Ehrenmann also und untadelig - wie auch das Gericht in Sachen Ring "im Namen des Volkes" bald feststellen wird. Dann kommen auch viele (Liste siehe oben) schöne und vor allem wohlwollende Berichte. Wenn Herr Beck sich im evtl. anstehenden "Prozess" schön brav an nichts genaues erinnern kann, und ansonsten seine Aussage verweigert oder Berater vorschiebt gibt es in 5 Jahren sogar eine Briefmarke mit seinem Konterfrei. ....Wetten Dass...?

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