DMSB: Fehl-Besetzungen & -Entscheidungen

Wer kannte schon den DMSB? - Wem ist er aufgefallen? - Dann wurde Hans-Joachim Stuck der Präsident des Vereins. - Und man stutzte. - Der Generalsekretär war vorher schon mal aufgefallen. Mit interessanten Entscheidungen. Immer industriekonform. Man hat es lächelnd registriert. Ein nationaler Vertreter eines internationalen Verbandes? - Na und? - Ordnung muss sein. - Man muss nicht nur Kindern die Grenzen aufzeigen. - Sind Motorsportler nicht auch Kinder? - So lange sie einzeln auftreten hat man sie auch gut im Griff. - Aber dann versuchte sich der DMSB in Gruppentherapie. - Nicht weil er heilen wollte, sondern weil er über die Gruppen endlich wieder herrschen wollte, die er als krank empfand. - Er wollte sie in die Schranken weisen. - Wen? - Alle! - Der DMSB ist der Dreh- und Angelpunkt des Motorsports. - Basta! - Bitte alle nicken!. - Dort wird gesagt wie es gemacht wird. - Schnauze halten! - Setzen! - Der Präsident erzählt Märchen. Und der Generalsekretär spielt den Macher. - Dabei findet er – und sein Präsident - im Motorsport wirklich nur in einer Sparte Zustimmung: Der DTM. - Dort kommt er auch her, dort fühlt er sich wohl, dort findet er das Niveau, das ihm schmeichelt. - In allen anderen Sparten gibt’s nur Ärger. - Da muss man durchgreifen. - Resolut! - Und ein Generalsekretär wird zum Schachtmeister und der Präsident zum Stuckateur. - Und man lässt die Hüllen fallen. - Und die Motorsportler begreifen: Der DMSB handelt nicht an den Möglichkeiten des Motorsports orientiert, sondern arbeitet an seinen Vorstellungen von Führung und Macht. Völlig losgelöst von den Entwicklungsmöglichkeiten, die der Motorsport in richtiger Beziehung zu den wirtschaftlichen Entwicklungen der Zeit nehmen sollte, in der wir leben. - Der DMSB möchte als „Behörde“ in allen Sparten des Motorsport akzeptiert werden. - Basta! - Motor-KRITIK erzählt, zählt auf, informiert:

DMSB: Fehl-Besetzungen & -Entscheidungen

Man hat die Eskapaden eines jungen Rennfahrers mit viel Talent in der Vergangenheit amüsiert zur Kenntnis genommen. Wenn er Straßenwalzen mit einem Nagel in Bewegung setzte...- Na, und? - Wenn er – quasi nebenbei - zum motorsportlichen Berater eines Automobil-Weltkonzerns wurde... - Zum Geld hatte er immer eine besondere Beziehung. - Anders als sein Vater. - Hans-Joachim ist eben in vielen Dingen erfolgreicher als sein Vater.

Hier ein Vergleich:

Vater: Sohn:
Deutscher Bergmeister DTM-Champion, Langstrecken-Weltmeister
zweimal verheiratet viermal verheiratet
Präsident des Vespa-Klubs Präsident des DMSB

Nun ist er also Präsident des DMSB e.V., des nationalen Ablegers der internationalen Sportbehörde, FIA. DMSB ist die Abkürzung für Deutscher Motorsportbund, die mit ihrem Titel daran erinnert, dass drei deutsche Klubs hier in einem Ver-Bund die nationale Motorsport-Hoheit darstellen: ADAC, AvD und DMV. - Man vergisst bei der Außendarstellung gerne das e.V. für „eingetragener Verein“.

Hans-Joachim Stuck ist also quasi „Seine Hoheit“. - Interessant in diesem Zusammenhang, dass er auch vom VW-Konzern als Berater bezahlt wird, der im Motorsport mit vielen seiner Marken verbandelt ist. Der Herr Präsident kann also hier wirklich nationale, deutsche Interessen vertreten. - Obwohl sein Wohnsitz, sicherlich auch aus steuerlichen Gründen, eigentlich Österreich ist.

Sein Generalsekretär beim DMSB ist Christian Schacht, der auch gleichzeitig Geschäftsführer der Deutsche Motor Sport Wirtschaftsdienst GmbH ist. Merke: Man sollte einen „eingetragenen Verein“ immer durch Gründung von GmbH's von Gewinnen – im kaufmännischen Sinne – fern halten, weil die den e.V.-Status gefährden würden.

Früher war Christian Schacht mal beim deutschen Importeur von Honda im technischen Außendienst tätig und hat in dieser Eigenschaft z.B. die Garantieanträge der Händler abgezeichnet. Parallel war er als Sportkommissar unterwegs, hat also auch hier Praxiserfahrung, die sich noch während seiner Zeit bei der DTM noch vertiefte, da er diese Serie über einige Zeit konstant begleitet hat.

Ich persönlich habe schon „Flecken“ Ende der 50er Jahre auf der Weste einer Sportorganisation entdeckt, die eigentlich immer rein Weiß sein sollte. Aber damals hieß der nationale Ableger der FIA noch ONS, Oberste Nationale Sportbehörde für den Automobilsport in Deutschland. - Von Motorrädern war da noch keine Rede.

Heute macht nicht nur diese Sparte dem DMSB Ärger, weil sich dieser Verein unter seinem neuen Präsidenten einfach aufführt, wie „ein Elefant im Prozelanladen“. - Oder ist das einfach Zufall? - Gehen wir doch einfach mal ein paar Sparten durch, die heute alle unter der „Schirmherrschaft“ des DMSB stehen:

KART: Hier hatte der DMSB schon in 2014 die Betreiber von DMSB-lizenzierten Kartstreckenbetreiber informiert, dass das Fahren mit einem bestimmten Kart-Motor zu gefährlich sei und die Streckenbetreiber mit einem Lizenzentzug zu rechnen hätten, wenn sie das Fahren mit von solchen Motoren betriebenen Karts auf ihren Strecken zulassen würden.

Dagegen hat der Motorenhersteller dann geklagt und jetzt in 2015 vor dem Landgericht Frankfurt gewonnen. Der DMSB, vom Präsidenten Hans-Joachim Stuck geführt, muss seine Aussagen richtig stellen, den Motor zulassen und wurde zu Schadenersatz und Richtigstellung verurteilt.

IDM (Motorrad): IDM steht für „Internationale Deutsche Motorrad-Meisterschaft“. Das ist im Motorradsport das, was ein Stefan Bradl gerade als z.B. vom ADAC als nicht gerade ideal unterstützt empfand. Tatsache ist aber wohl, dass hier hinter den Kulissen zwischen den „Machern“ der IDM und dem DMSB schon seit Jahren „mit geschlossenem Visier“ gegeneinander gekämpft wird. - Was der Serie nicht gut tut. - Inzwischen eskaliert der Streit. - Der DMSB sieht auch hier nicht gut aus. (Empfehlung: Die Internetseiten von „Speedweek“ lesen.) Unter dem Titel „IDM“ segeln übrigens auch Superbike, Supersport, Superstock und Sidecar.

YOUNGTIMER: Das ist eine Serie, die mit „jungen Oldtimern“ in diesem Jahr über 8 Veranstaltungen ausgetragen wird. Der Veranstalter musste nun z.B. zunächst ein Rennen absagen, da ihm vom DMSB, nach einigem Hin und Her wegen „Auslandsstarts“ (innerhalb der EU!) per Ende Juni durch den DMSB die Durchführung weiterer Rennen (die der DMSB-Genehmigung bedürfen) untersagt wurde.

Die Teilnehmer an dieser kostengünstigen Serie (Basismotorsport!) sind nun gleich mehrfach betroffen: Einmal, weil sie nun ihren Sport nicht mehr weiter ausüben können, zum Zweiten, weil nun die Sponsoren, die sie sich mühsam „an Land gezogen hatten“, nun für die nicht stattfindenden Läufe (zunächst ist nur einer definitiv nicht mehr durchführbar) ihr Geld zurück verlangen.

VLN: Hier hat der DMSB auf der ausnahmslos bei allen 10 Läufen im Jahr von der VLN genutzten Nürburgring-Nordschleife an verschiedenen Stellen eine Geschwindigkeitsbeschränkung verhängt, was die Bezeichnungen „Rennstrecke“ und „Rennen“ eigentlich ad absurdum führt. Die Teilnehmer verlieren bei solchen Auflagen die Lust an ihrem Sport, was sich inzwischen auch in den Starterzahlen ausdrückt.

Außerdem ist zum Fahren auf der Nürburgring-Nordschleife inzwischen eine „Sonder-Lizenz“, ein „Nordschleifen-Permit“ durch den DMSB vorgeschrieben. Unter dem Deckmantel einer „Sicherheitsmaßnahme“ wird hier den Fahrern in den Geldbeutelt gegriffen. Mit „Sicherheit“ hat das nichts zu tun, wie der Unfall am Streckenabschnitt „Flugplatz“ beweist, bei dem ein Zuschauer tödlich verletzt wurde. Der wurde von einem Fahrer verursacht, der – ganz frisch – im Besitz dieser zusätzlichen Nordschleifen-Lizenz (nach einem entsprechenden Lehrgang!) war, im übrigen aber zum ersten Mal ein Rennen auf dieser Strecke fuhr.

So ganz nebenbei gefragt: Wie kam ein Nicola Larini, auch in diesem Jahr bei der VLN am Start, eigentlich an sein „Nordschleifen-Permit“? - Es gab in dieser Phase keinen Lehrgang und Larini erfüllte die DMSB-Voraussetzungen nach unserer Einschätzung – und in Kenntnis der vom DMSB vorgeschriebenen Voraussetzungen - auch sonst nicht!

Und die „Ritter der Schwafelrunde“, die vom DMSB in Sachen „Nordschleife“ eingesetzten Teilnehmer der Arbeitsgruppen werden nun noch viele Mal tagen, um zu Lösungen zu kommen, die dann der DMSB bei der Umsetzung von der Verantwortung her den Arbeitsgruppen zuschieben kann. - Toll!

RALLYE: Auch hier wird es in diesem Jahr zwischen dem DMSB und einem Veranstalter noch richtig „knallen“, da der die kostentreibenden Auflagen des DMSB für seine seit Jahren erfolgreich durchgeführte Veranstaltung nicht mehr erfüllen wird. - Die Veranstaltung wird aber stattfinden. - Was wird der DMSB da machen? - Ein Exempel statuieren? (Motor-KRITIK kennt natürlich die Details der Vorgeschichte, möchte seine Leser aber damit derzeit nicht langweilen.) Wenn's knallt – oder nicht – wird es auf diesen Seiten zu lesen sein.

Wenn im Moment im deutschen Motorsport irgendwo Flammen lodern, werden im Zusammenhang mit der „Brandstiftung“ immer Namen wie DMSB, Hans-Joachim Stuck oder Christian Schacht genannt. (Manchmal noch einige mehr!)

Auf diesen Seiten ist seit dem 17. Juli zu lesen:

„...nach dem Unfall am Nürburgring eingesetzte, Arbeitsgruppe Technik, tagte übrigens gerade in dieser Woche unter Vorsitz des DMSB-Präsidenten und des -Generalsekretärs. - Von irgendwelchen Ergebnissen, gerade im Hinblick auf die GT3 hat Motor-KRITIK bisher noch nichts gehört. ...“

Wobei übrigens inzwischen zwischen dem Präsidenten und dem Generalsekretär Spannungen spürbar werden. - Aber nicht nur das hat Motor-KRITIK – inzwischen - gehört, sondern auch, dass Christian Schacht in dieser Sitzung davon gesprochen hat,

  • dass man den Hügel am „Flugplatz“ um fünf Meter abfräsen müsse!

Das war bisher unbekannt, würde sicherlich auch nicht zur Sicherheit beitragen, sondern den „Unfallschwerpunkt“ nur verlagern. Aber es wäre sicherlich wenig aussichtsreich, dass Herrn Christian Schacht, dem Generalsekretär des DMSB, erklären zu wollen.

Die Reaktionen nach dem Unfall am Nürburgring – und Christian Schacht war „vor Ort“ - zeigen schon, dass er eigentlich seine Position beim DMSB a) nicht begriffen hat und b) auch von der Sache wenig versteht. So etwas kam eben im Technischen Außendienst eines deutschen Importeurs nicht vor.

Dass Hans-Joachim Stuck als Präsident des DMSB auch eine Fehlbesetzung ist, bedarf eigentlich keiner Erklärung mehr. Jeder Motorsportler, in letzter Zeit von Willkürmaßnahmen des DMSB betroffen, ist der gleichen Meinung.

Meine Leser brauchen – wie ich denke – nicht jedes Mal überlange Geschichten, weil man Zuordnungen vornehmen muss, damit sie gedanklich folgen können.

Darum ist dann hier zum Thema DMSB – vorläufig – ENDE.

MK/Wilhelm Hahne

 

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