Gespeichert von wh am
Bis zu den Landtagswahlen ist nicht mehr so weit. Der Termin ist der 13. März 2016. Und sowohl Malu Dreyer (SPD) als auch Julia Klöckner (CDU) machen sich Hoffnung, dass jeweils sie es sind, die die Regierungsbildung bestimmen. Nach den letzten Prognosen, die die Stimmung im Land Rheinland-Pfalz wiedergeben soll, würde – wenn heute gewählt – die CDU vorne liegen. - Aber, so hört und liest man in den Medien, die SPD würde es mit ihrem Partner in „Grün“ wieder schaffen, an der Regierung bleiben zu können. - Eine aus Motor-KRITIK-Sicht eigenartige Darstellung, da – wenn es wirklich am 13. März 2016 zu einem Sieg der CDU über die SPD käme – die CDU eigentlich die Regierungsbildung übernehmen müsste, zwar – mit hoher Wahrscheinlichkeit – einen Koalitionspartner braucht, wie ihn die SPD in jedem Fall auch benötigen würde, aber... - Das könnte für die CDU nicht nur eine wieder erstarkte FDP sein (theoretisch!), sondern auch die Partei von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, die jetzt zusammen mit der SPD regiert. Auch Schwarz/Rot ist nicht undenkbar. (s. Bundesregierung) - Man darf von Politikern keine klare Stellungnahme erwarten – Jetzt. - Sie entscheiden sich jeweils unter dem Druck der öffentlichen Meinung. Das heißt nichts anderes, als dass von ihnen kein charaktervolles Verhalten erwartet werden kann. - Politiker haben in „ihrem Geschäft“ kein Gewissen. - In diesem Fall denke ich primär an BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. - Und Julia Klöckner versucht die Entscheidung der Wähler für die CDU zum Zeitpunkt der Wahlen deutlich besser aussehen zu lassen als bei den letzten Umfragen. - Auch darum war sie an diesem Wochenende am Nürburgring. - Und machte dort unter rd. 8.000 Radfahrern eine „gute Figur“. - Am 17. August wird sie sich noch mal deutlich besser in Szene setzen können, als sie das an diesem Wochenende – wetterbedingt – konnte. Das 24-Stunden-Radrennen musste nämlich mit dem Start auf 20 Uhr am Samstag verschoben werden. - Regen, Sturm – und was besonders störte – gefährliche Böen, führten zu dieser Startverschiebung.
Julia Klöckner's „Tour der Hoffnung“
Julia Klöckner wird am 17. August 2015, einem Montag, zu einer Etappe der „Tour der Hoffnung“ starten. Das macht sie übrigens nicht zum ersten Mal. In Gesprächen am Wochenende zum 24-Stunden-Rennen (mit dem Fahrrad!) mit auf den Start wartenden Teilnehmern war zu vernehmen, dass sie die Kondition der Julia Klöckner als durchaus beachtlich bewerten. Das hatten sie schon bei vorangegangenen Etappen in den Vorjahren zur „Tour der Hoffnung“ beurteilen können.
Die Sportler zeigten sich auch von der Entscheidungsfreudigkeit der Julia Klöckner beeindruckt, die z.B. bei einer zurückliegenden Veranstaltung der o.g. „Tour“ beim Angebot eines Sponsors seine Spende für krebskranke Kinder zu verdoppeln, wenn Julia Klöckner nun – sozusagen – spontan von einem Sprungbrett des Freibades, bei dem die „Tour“ Halt gemacht hatte, in Wasser springen würde - und das umgehend .
Und Julia sprang! - Ohne lange zu zögern. - Vom Drei-Meter-Brett. - Und verdoppelte so die Spenden-Summe für die krebskranken Kinder.
Aber jetzt, am Sonntag, dem 25. Juli, da wollte Julia Klöckner in einem Team am 24-Stunden-Rennen für Radfahrer auf der Nürburgring-Nordschleife teilnehmen. Doch es war Sturm, stark böiger Wind. Da störte der Regen, der ab und an niederklatschte schon fast weniger.
Der Start am Nürburgring wurde verschoben. Zunächst von 13 auf 16:30 Uhr, dann schließlich auf 20:00 Uhr. Das passte natürlich gar nicht in die Terminplanung der CDU-Landesvorsitzenden von Rheinland-Pfalz, die die Sommerpause im Landtag nutzt, sich mal „unters Volk zu mischen“, um die Meinung der Menschen im Land direkt und unverfälscht kennen zu lernen. - In vielen Kontakten!
Als ich am Nürburgring ankam, war es dort so richtig stürmisch. An der Auffahrt zum Fahrerlager war der Zaun umgefegt worden, den ein Imbiss um seine Sitzplätze errichtet hatte. - Später hat man ihn dann ganz entfernt, weil der wohl immer wieder „vom Winde verweht“ wurde.
In Box 12, in der das Team sein sollte, in dem auch Julia Klöckner mitfuhr, herrschte ziemliche Ruhe. Da war zwar alles für den Start vorbereitet, aber die Akteure waren – wie ich hörte – in der OPEL-Lounge, die von den Rüsselsheimern für diese Veranstaltung den Radfahrern diesem und einem anderen Team zur Verfügung gestellt worden war.
Auf den Computern in Box 12 war bereits alles eingegeben. Nur die Startzeit war noch die zunächst vorgesehene. Und alles wurde auch auf einem großen Bildschirm dargestellt, so dass man auch exakt feststellen konnte, wann und wie Julia Klöckner in dem Team zum Einsatz kommen sollte. Zunächst als zweiter Fahrer, weil man ihr das nicht immer sanft ablaufende Gedränge nach dem Start nicht zumuten wollte. - Danach würde dann Karl Mauer, der Generalbevollmächtigte der VLN. in diesem Team in die Pedale treten. - Doch es kam alles anders.
Eigentlich hatte sich Julia Klöckner mit anstrengenden Runden über die Nürburgring-Nordschleife auf die eigentliche „Tour der Hoffnung“ einstimmen wollen. Sie kam pünktlich, begrüßte nicht nur den Bürgermeister von Nürburg und seine Frau, sondern u.a. auch mich. Als mich einer der Radsportler , den ich seit Jahren kenne, vorstellen wollte, da lachte Julia Klöckner, drückte mir die Hand und stellte fest:
„Wer den Hahne nicht kennt, kennt den Nürburgring nicht!“
...und hatte die Lacher auf ihrer Seite.
Julia Klöckner wirkte im direkten Kontakt mit den Radsportlern total normal. Sie war immer „nah bei de Leut'“, wie Kurt Beck sagen würde. Allerdings ist sie auch in Radsportkreisen nicht unbekannt und genießt dort schon – auch wegen ihrer sportlichen Art – Anerkennung. Eine Radsportlerin fand die Art, mit der Julia Klöckner in der letzten Zeit an „Form und Gewicht“ gearbeitet hat, schon beachtlich. - Wenn das dritte Bild dieser Reihe etwas eigenartig wirkt: Es zeigt (auch) das Anbringen der Startnummer.
Dann begann das Warten. Würde vielleicht schon früher gestartet werden können?
Sie schaute mit den anderen Sportlern z.B. „Tour de France“ und ließ sich vom Veranstalter ein Erinnerungsgeschenk überreichen, das sie nun sicherlich – auch – immer wieder an den Nürburgring erinnern wird. Und saß dann wieder ruhig an der Theke, bevor wieder jemand das Gespräch mit ihr suchte.
Aber irgendwann wollte sie mal raus, auf's Rad. - Auch ohne Rennen! - Vorher machte sie aber noch schnell eine „Selfie“ für ihre Facebook-Seite. Draußen wehte der Wind weniger stark, dafür „fieselte“ es leicht. Eine „Kollegin“ bot ihr „Beinlinge“ an, weil es sicherlich sonst zu kalt wäre. Julia lehnte dankend ab: „Vielleicht später“. - Nachdem sie noch mal rausgeschaut hatte, hat sie es sich aber schnell überlegt.
Und man startete dann aus Box 12, um aus der Boxengasse heraus – zunächst auf Gegenkurs – dann auf den Grand-Prix-Kurs einzuschwenken. Das alles so, damit die Fotografen auch zu ihren Stimmungsvollen Fotos aus dem vorausfahrenden Automobil heraus kamen. - So wurde diese „Vorausfahrt“ zur „Tour der Hoffnung“, wie Julia Klöckner die von ihr eingestellten Fotos auf Facebook überschreibt, dann mehr eine Foto-Session.
Sie machte bei der Rückkehr von ihrem nass-kalten Nürburgring-Ausflug durchaus den Eindruck, dass ihr dieser Nachmittag am Nürburgring Spaß gemacht hat. Mit dem Betreuer der Regional-Etappe Nürburgring – Bad Neuenahr am 17. August...
...hatte sie vorher schon die Details besprochen. Start wird oben am Nürburgring – an „Start & Ziel“ - sein. Als Starter wird der Geschäftsführer des Nürburgring-Pächters CNG, Carsten Schumacher, fungieren. Man wird über die „Nordschleife“ hinunter nach Breidscheid auf die B 257 fahren und dann mal in Adenau, bei der Gemeindeverwaltung einen kleinen ersten Stopp einlegen, um dort Spenden für krebskranke Kinder, überreicht vom Verbandsbürgermeister, entgegen zu nehmen.
Und dann geht’s weiter.
Auch für Julia Klöckner ist das eine „Tour der Hoffnung“, wenn sie an die bevorstehende Landtagswahl im März 2016 denkt.
Sie wird sich – wenn alles so funktioniert, wie sie es sich erträumt – auch sicherlich dann das Thema Nürburgring nicht vergessen, weil auch sie nicht nur die Nürburgring-Affäre, sondern auch alle derzeit noch vorhandenen „Skandalzonen“ in Rheinland-Pfalz einem aktuellen politischen System zuschreibt, das in dieser Form nicht mehr in unsere Zeit passt.
Da ist dann auch Motor-KRITIK auf einer „Tour der Hoffnung“.
MK/Wilhelm Hahne