7. Dezember 2016: Lieber Leser!

Wenn ich hier schreiben würde: Gestern hat mich hier in Virneburg der Nikolaus besucht; würden Sie mir das glauben? Ich meine natürlich: Der „echte“ Nikolaus! - Wenn JA: Dann glauben Sie auch noch an den Osterhasen. - Nicht? - Warum glauben Sie dann, dass Meldungen in Zeitungen, Zeitschriften oder Funk und Fernsehen „die reine Wahrheit“ sind? - Und überall wird – natürlich auch Motor-KRITIK – vorgehalten, dass man als Journalist immer die „reinen Fakten“ von der „eigenen Meinung“ - dazu - trennen muss. Man sollte die Leser „immer objektiv“ informieren! - Das wird schon lange so erzählt. Aber damit wird so eine „Verkündung von scheinbaren Wahrheiten“ nicht besser, richtiger. - Auch wenn sie inzwischen von denen geglaubt wird, die nicht mehr an den Nikolaus, Weihnachtsmann, das Christkind und den Osterhasen glauben. - Oder ist eine Vor-Auswahl von Meldungen, die Entscheidung darüber, was man den Leser wissen und was man dem Leser vorenthält, nicht schon so etwas wie eine versuchte Beeinflussung durch „eigene Meinung“? - Auch Motor-KRITIK kann nicht über alles berichten, hat sich darum auf ein bestimmtes Gebiet konzentriert, versucht das aber auch nicht oberflächlich, sondern gründlich zu bearbeiten.

7. Dezember 2016: Lieber Leser!

Die „Google“-Geschichte auf diesen Internetseiten, vom 30. November, hat weniger Leser als meine Nürburgring-Geschichten interessiert. Die, die sich nach dem Lesen zu einer „Bewertung“ hinreißen ließen, waren auch nicht unbedingt davon überzeugt, dass das eine sehr gute Geschichte wäre. - Die Geschichte wurde im Durchschnitt von nur 30 Lesern, aber mit 4,7 (von fünf) „Sternen“ bewertet.

Aber das ist doch gut! - So wird das die Mehrzahl meiner Leser empfinden und – vielleicht – die Frage anschließen:

  • Ist Google eigentlich ein Thema für Motor-KRITIK?

Google ist ein wichtiger Teil der „digitalen Welt“ geworden, die uns – einschließlich aller Auswüchse – als ein Zeichen für eine bedeutendere Weiterentwicklung insgesamt, aber in diesem Fall auch der schnellen Informationsmöglichkeiten verkauft wird. Unter der Schnelligkeit der digitalen Medien leiden offensichtlich auch die „Druckwerke“ vieler Verlage, weshalb man sie oft um schnellere Internet-Medien ergänzt.

Aber: Ist Schnelligkeit alles? - Schließt eine größere Schnelligkeit nicht auch die Gefahr ein, etwas zu übersehen, nicht überprüfen zu können? - Selbst „reine Fakten“ lassen sich „auf die Schnelle“ kaum noch zuverlässig überprüfen. - Und wenn es dann noch „eine schöne Geschichte“ ist, dann fallen evtl. sogar SPIEGELonline und andere renommierte Medien darauf herein.

Schließlich handelt es sich bei dem aktuellen Beispiel um eine dpa-Meldung. Die sind meistens sehr gut gegenrecherchiert und werden darum heute oft schon in einigen Verlagen vom Computer automatisch weitergeleitet und von dem dann – ungeprüft – ins Internet gestellt. Wie im zuletzt bekannt gewordenen Fall, wo angeblich eine Pistenraupe, für Seefeld in Tirol bestimmt, dann im schleswig-holsteinischen Seefeld gelandet sein sollte. - Eine dpa-Meldung.

Ein „schöne Geschichte“, die gleichzeitig deutlich macht, wie heute von Marketing-, Presseabteilungen, aber auch evtl. von leitenden Mitarbeitern in Verbänden „gelogen“ wird, um einen öffentlichkeitswirksamen Effekt zu erzielen. - Denn auch die hier beispielhaft angeführte Meldung war „erfunden“, sollte einfach auf Seefeld in Österreich aufmerksam machen.

Darum recherchiert z.B. Motor-KRITIK gerne an der Basis, wo man noch nicht „modern und verbildet“ ist, sondern noch Antworten erwarten kann, die „geradeaus“ sind. - In Seefeld (Tirol) war man jedenfalls „modern“. - Denn auch der Geschäftsführer des Seefelder Tourismusverbandes hatte die wenigen nachrecherchierenden Journalisten – darunter auch dpa - belogen. - Es war also nicht die „Lügenpresse‘“!

Auch von Politikern darf man keine „ehrlichen“ Antworten erwarten, wohl solche, in der die eigentliche Antwort auf eine konkrete Frage über die Länge der gegebenen Antwort vergessen wurde. - Aber so etwas wird dann sogar zitiert. Es ist immerhin „authentisch“!

Gerade in diesen Tagen wurde ich wieder daran erinnert, wie leicht es sich Politiker machen. Man verlegt die eigene Verantwortung in ein Gesetz oder eine Bestimmung. Ein Nürburgring-Gesetz, ein Mindestlohn-“Gesetz“, ein „NEIN-Gesetz“ mit denen man dann z.B. nachweisen kann, dass man der Verantwortung z.B. gegenüber den Frauen in unserer Gesellschaft wahrgenommen hat. Schließlich ist man auch für eine „Frauenquote“.

Wie manche Entwicklungen in der Realität aussehen, das interessiert dann nicht mehr. - Man hat schließlich nachweislich etwas getan!

Hat man sich z.B. mit dem Hinweis auf ein „Nürburgring-Gesetz“, mit dem Hinweis auf das Insolvenzrecht, mit dem Hinweis darauf, dass man gut fünf Monate nach Umsetzung der im Kaufvertrag vereinbarten Preise und Zahlungsziele endlich einen Antrag auf Umschreibung bei den Grundbuchämtern eingereicht hat, nun aller Verantwortung entledigt?

Und man hört und liest in den Medien, dass es sich bei den Abwicklern der Insolvenz (in Eigenverwaltung!) um „Sanierer“ handelt. Die aber niemals einen Sanierungsplan entwickelt und beim Insolvenzgericht eingereicht haben. - Eine Sanierung des Nürburgrings war auch nicht das Ziel der Landesregierung von Rheinland-Pfalz, sondern wohl lediglich eine „Spanische Wand“, hinter der man sich fast unauffällig vom Nürburgring zu trennen versuchte. - Bisher vergebens. - Wie Motor-KRITIK nachweisen konnte, ist auch jetzt, Anfang Dezember 2016, das Land Rheinland-Pfalz rechtlich immer noch Eigentümer des Nürburgrings.

Auch personell versucht man in Mainz die Öffentlichkeit zum Vergessen anzuregen. Da gab es einen Rücktritt und Kabinettumbildungen. Wer spricht noch von Kurt Beck, von den Herren Kühl und – demnächst auch noch - Barbaro? Selbst eine langjährige enge Mitarbeiterin von Kurt Beck wurde inzwischen – fast unauffällig - „aus dem Verkehr gezogen“. - Natürlich zu Lasten des Steuerzahlers.

Und immer wieder „wird eine neue Sau durch‘s Dorf getrieben“. Da wird immer wieder mit neuen Meldungen – es müssen nicht immer Erfolgsmeldungen sein – abgelenkt. Was die reale Situation am Nürburgring nicht verbessert. - Wahrscheinlich wird man uns demnächst mit EBITA-Zahlen vom Nürburgring füttern oder den – möglichst unkundigen – Zuhörern und Lesern etwas vom „operativen Gewinn“ erzählen. - Das wäre Beides weit genug von der geschäftlichen Realität entfernt, aber sicherlich eindrucksvoll.

„Rock am Ring“ ist ein schönes Beispiel dafür, wie man eine „breite Öffentlichkeit“ positiv stimmen kann. Ohne Details zu verraten. - Geschäftsgeheimnis! - Wahnsinnig transparent! - Schließlich gibt es auch ein „Transparenz-Gesetz“. In Rheinland-Pfalz ist man eben immer weiter.

  • Leider machen Gesetze die Menschen nicht besser und ein Lächeln Lügen nicht schöner!

Motor-KRITIK nimmt sich bei der Zuordnung von Geschehnissen viel Zeit. Weil Recherchen nicht immer schnell abgeschlossen sind. Sehr oft sind wir damit trotzdem zu früh. - Wie man am Beispiel „Nürburgring 2009“ (u.a.) feststellen kann. Aber wir sind auch gerne schon mal etwas später, weil wir vielleicht dann – nach eigenen Recherchen - in unserer Einschätzung etwas präziser sein können.

Das scheint einigen Leuten weniger zu gefallen. Weshalb auch kritische, aktuelle Geschichten von Motor-KRITIK bei „Google“ z.B. fast unauffällig sind. Darauf wollten wir mit einer der letzten Geschichte auch nur unauffällig aufmerksam machen.

Vor langer Zeit (Jahren!) hat mal ein guter Freund zu mir gesagt: „Du leidest an Verfolgungswahn!“ - Er meinte es ehrlich. - Die Staatsanwaltschaft Koblenz kurz danach auch, als sie bei mir, einem seit Jahrzehnten tätigen Journalisten, eine Hausdurchsuchung vornahm.

Nun stand auch in der von einer Richterin unterschriebenen Durchsuchungsanordnung nur mein Name, nicht mein Beruf. - Zufall? - Einfach vergessen? - Oder hatte man das Buch mit dem Grundgesetz gerade verlegt?

Das kann – nicht nur – in Rheinland-Pfalz schon mal passieren. Weil das mit dem „Rechtsstaat“ auch schon mal falsch verstanden werden kann. Den aber – anders herum – selbst AfD-Funktionäre gerne in Anspruch nehmen, wenn es um „üble Nachrede“ geht. -

Es gibt eben auch bei den Rechten Linke.

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne
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