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Ist das Ende der VLN mit einem neuen Logo nun ein neuer Anfang? - Schaut man in die „Sozialen Medien“ und liest die Kommentare zum neuen Logo der VLN – pardon, der „Nürburgring Langstrecken Serie“, so weiß man nach dem Lesen der vielen Kommentare dazu sofort, welche von Jenen stammen, die irgendwie mit der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG verbandelt sind. - Wer die Entwicklung aufmerksam verfolgt, z.B. regelmäßig Motor-KRITIK gelesen hat, der ist nicht verwundert. Wenn man einmal einen Blick ins Handelsregister wirft, stellt sich die „Herrschafts-Situation“ derzeit so dar: Die VLN VV GmbH & Co. KG war zunächst als „Langstreckenmeisterschaft Nürburgring Vermarktungs- und Veranstaltungsgesellschaft mbH“ am 6. Dezember 2016 ins Handelsregister eingetragen worden. Diese Firma wurde dann am 22. Oktober 2018 auf „Wunsch“ der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG in die „VLN VV GmbH & Co. KG“ umgewandelt. Der Nürburgringbesitzer hat am GmbH-Teil (VLN Verwaltungs GmbH, 25.000 € Eigenkapital) einen Anteil von 60 Prozent, während die VLN oHG mit einem 40 Prozent-Anteil eingetragen ist. Die Einlage bei der KG – als Kommandatisten - beträgt für die Nürburgring-Besitzgesellschaft 600 Euro, für die VLN oHG 400 Euro – So verfügt die „capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH“ - unter diesem Namen firmiert sie immer noch – in jedem Fall über die Mehrheit an dieser Firma - „hat das Sagen“ - während den veranstaltenden VLN-Klubs zwar vertraglich eine bestimmte Gewinnsumme garantiert wird, aber – das ist meine Meinung – inzwischen den „Dirigentenstab“ aus der Hand gegeben haben. Ab 1. Januar 2020 „dirigiert“ ein ehemaliger Mitarbeiter des Mehrheitsbeteiligten! - Verwundert da die Entwicklung, die gerade mit einem neuen Logo – und einem neuen Geschäftsführer (!) - erst einen optisch deutlich wahrnehmbaren Anfang nimmt?
Es ist erst der Anfang: Der „schmutzige Löffel“!
Mehrheitlich sind die wirklichen VLN-Fans empört über den scheinbar plumpen Eingriff in die Entwicklung einer Langstrecken-Rennserie, die zunächst über viele Jahre positiv verlief, wirklich den Basis-Motorsport darstellte, wie er als Basis für eine Entwicklung einzelner Motorsportler hin zur Spitze der Motorsport-Pyramide dringend erforderlich ist. - Dann kam der Wandel!
- Heute wird diese Serie – gleich unter welchem Logo – aber immer noch als Breitensport-Serie „verkauft“!
Aus reinem Motorsport wurde aber – inzwischen für viele Teams – ein neues Geschäftsmodell, wird das Denken und Handeln in solchen Teams primär vom Geld bestimmt. Und an der Spitze der VLN-Organisation - gleich wie man sie auch bezeichnen will – bemüht man sich um die Darstellung von Macht. - Der Begriff „Dienst am Kunden“ war vorher schon beim DMSB verloren gegangen, ein Verein, der heute nicht nur von der Industrie gegängelt wird, sondern auch vom ADAC „passend gemacht“ wurde. - Im Handelsregister lassen die Abhängigkeiten z.T. nachlesen.
Die „alte“ VLN-Leitung hatte die Gefahr für die einst bedeutende VLN-Serie einseitig durch Bedrohung eines einzelnen ADAC-Klubs voraus empfunden, entsprechend reagiert und mit dem Besitzer des Nürburgrings so geschickt verhandelt, dass das schon wieder ungeschickt war. So hat der dann über – strategisch scheinbar richtige, aber in der Realität „dumme“ - Verträge – zunächst einen „unsichtbaren“ Einfluss nehmen können. Der wurde gefühlvoll ausgebaut – und wird mit einem neuen Logo nun quasi öffentlich.
Von der Öffentlichkeit wurden kleine Veränderungen vorher zwar registriert – wie z.B. die inzwischen fälligen Parkgebühren (8 €) an einigen Stellen der Nordschleife – aber sie wurden hingenommen, wie auch die „Monopol-Ansprüche“ des Nürburgring-Besitzers beim Würstchenverkauf. - Das mit dem lässigen Hinweis: „Das betrifft mich doch nicht!“ - Begleitet von einer abweisenden Handbewegung.
Der Pächter des Nürburgrings, eine „Tochterfirma“ des Besitzers, wurde gleichzeitig nicht müde, ein ständiges „Alles ist gut!“ zu verbreiten. - Wer als Mitarbeiter dieser Firma etwas anderes verlautet, gefährdet seine Position! - Aktuell ganz besonders!
Nun steht nicht nur ein Jahreswechsel an. Die VLN VV GmbH & Co. KG wird ab 1. Januar 2020 von einem ehemaligen Mitarbeiter der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG geführt werden. Der kennt auch schon die Richtung, in der sich die VLN – pardon, die „Nürburgring Langstrecken Serie“ entwickeln wird. Das alles dann unter einem neuen Logo, das einem „schmutzigen Löffel“ ähnelt. - Das sagen zumindest „schöngeistige“ Betrachter.
Ähnlich „schmutzig“ wird es aber weiter gehen. Der Änderung der Serien-Bezeichnung werden weitere „Entwicklungen“ folgen, die den „alten“ VLN-Fans nicht unbedingt gefallen werden.
So hat man vielfach übersehen, dass die Ausschreibung für die VLN-Langstrecken-Meisterschaft (!) 2020 schon seit dem 29 November als „vorläufig“ - mit dem Hinweis „vorläufig + Änderungen + Ergänzungen möglich“ - im Internet eingestellt wurde, obwohl man zu diesem Zeitpunkt längst die Änderungen des Titels beschlossen hatte. - Dumme Frage:
- Wird die „VLN Langstrecken-Meisterschaft“ in 2020 dann keine Meisterschaft mehr sein?
Man sollte als aufmerksamer Beobachter nicht vergessen
- Nepper, Schlepper, Bauernfänger gibt es nicht nur im Fernsehen!
Wenn man z.B. die „Erklärungen“ des ab 1. Januar 2020 neuen Geschäftsführer der VLN VV GmbH & Co. KG gelesen hat, sollte einem in dessen Argumentation für das neue Logo aufgefallen sein, das er nicht nur als „ersten Schritt“ bezeichnet hat, sondern auch ausführte:
„Wir wollen eine größere Transparenz und Markenbekanntheit zu generieren und künftig auch ein paar mehr Zuschauer.“
So (wörtlich) gelesen in „Motorsport-Total.com“. - Das sollte man ernst nehmen, weil es auch ernst gemeint ist, denn man rechnet bei der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG in Zukunft mit jedem Zuschauer! - Nicht nur, weil der mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Auto anreist (Parkgebühren!), sondern weil er – und das ist eine der nächsten „Verbesserungsmaßnahmen“ - als Zuschauer einer unter dem neuen Logo laufenden „alten“ Langstrecken-Serie, dann an der gesamten Nordschleife auch Eintritt zahlen soll!
- Unter uns: Intern rechnet man mit Phantasiezahlen!
Der Nürburgring-Pächter wird 2020 an das Finanzamt Steuern in Millionenhöhe (einschl. Steuerstrafen) nachzahlen müssen. Da glaubt man, dem einstigen VLN-Fan und nun Besucher der neuen „Nürburgring Langstrecken Serie“ schon mal in die Tasche greifen zu müssen.
Wurde die VLN in jüngster Vergangenheit zu einem neuen Geschäftsmodell für Renn-Teams, so soll die neue „Nürburgring Langstrecken Serie“ in 2020 zu einem neuen Geschäftsmodell für russische Millionäre entwickelt werden.
Das hofft man zumindest! - Und die Hoffnung stirbt zuletzt!
In diesem Fall vielleicht schon in 2020!
MK/Wilhelm Hahne
PS: Wer meine Meinung zum neuen Logo kennen lernen möchte: Das ist jetzt auf dem Niveau des auch neu gestalteten Logos für das 24h-Rennen. - Im Stil und Geschmack der neuen Zeit? - Vielleicht auch einfach nur so geschmackvoll - wie ein „schmutziger Löffel“!