Geschäftsmodell Rekordfahrten: Schlecht verkauft!

In einer „Media-Information“ vom Nürburgring mit Datum 12. Dezember 2019 wird ein Porsche-Rekord in 2018 als „Beginn einer neuen Ära“ bezeichnet. Weiter ist zu lesen: „...seitdem finden die sogenannten ‚Rekordrunden‘ unter einheitlichen Rahmenbedingungen statt. In den Jahrzehnten zuvor hatten die Automobilhersteller in Eigenregie die Fahrten im Rahmen verschiedenster Anmietung selbst organisiert, die Zeit ebenfalls selbst gestoppt und anschließend kommuniziert. ‚Wir konnten weder gefahrene Zeiten bestätigen, noch dementieren‘, fasst Michael Dürbaum, Leiter Vertrieb Business Development am Nürburgring die damalige Situation zusammen.“ - Nun möchte man als „Tochterfirma“ des Besitzers die „Rekordversuche“ wohl für die eigene Firma lukrativer machen. Das soll aber der Öffentlichkeit anders „verkauft“ werden. - So geschah es auch! - Aber der beauftragte „Fachmann“ muss sich heute von Motor-KRITIK sagen lassen:

Geschäftsmodell Rekordfahrten: Schlecht verkauft!

Alexander Gerhard ist lt. Visitenkarte der „Teamleiter PR & Social Media / Pressesprecher“ der Nürburgring 1927 GmbH & Co KG, die eine Tochterfirma der Besitzer-Firma ist, die zwar immer noch das „Vorwort“ capricorn im Titel führt, aber tatsächlich nur noch 1 Prozent der ehemaligen „Spurenelemente“ der ursprünglichen Käufer in sich trägt.

Weil gerade in diesen Tagen – letzte Anfrage ist vom 9.12. -  bei Motor-KRITIK wieder entsprechend gefragt wurde, gibt es bei dieser Gelegenheit hier noch einmal für alle Leser die per heute gültige Antwort:

  • Nein, Robertino Wild, der Eigner einer Reihe von „capricorn“-Firmen im In- und Ausland hat nichts mehr mit der Rennstrecke Nürburgring zu tun, ist auch nicht in irgendeiner Form beteiligt. Er selbst hat nur Versprechungen am Nürburgring zurück gelassen. Die Ein-Prozent-Beteiligung an der Eigner-Firma wird durch einen ehemaligen Teilhaber des ursprünglichen Nürburgring-Käufers, einer „capricorn“-Firma, die 2014 dann bald die fälligen Raten nicht mehr zahlen konnte, über dessen Firma „Getspeed“ wahrgenommen.

Alexander Gerhard, der Vertreter einer Pächterfirma des Nürburgrings, ist nicht „irgendein“ Pressesprecher und darum auch nicht mit einem solchen zu vergleichen. Er informiert nur, nachdem er selektiert hat, ob sich seine Gesprächspartner und er sich auch als „Team“ verstehen. - Schließlich ist er „Teamleiter“. Und der Grund-Tenor seiner Botschaften ist grundsätzlich immer: Alles ist gut!

  • Wenn er selbst alles mal auch "nur gut" machen würde!

Gut – auf seine Art - ist er besonders dann, wenn die Firma – die er vertritt – dabei auch gut Geld verdienen kann. Er verkauft gerne „Info-Pakete“, die auch schon mal Überraschungs-Pakete sind. - Mit einem neuen Paket hat er gerade Motor-KRITIK überrascht. - In einer „Media-Information“ vom 12. Dezember verkündete er u.a als neue Thesen „seiner“ GmbH & Co KG, als deren Beauftragter er handelt:

„Nürburgring gibt einheitliche Richtlinien für schnelle Runden vor
Notar und geeichte Messtechnik sichern Glaubwürdigkeit
Zwölf Kategorien sorgen für Vergleichbarkeit der Fahrzeuge“

Und er schreibt im Lauftext, um die Bedeutung seiner Worte zu betonen, „fett“ gedruckt:

„Nürburg. Eine schnelle Rundenzeit auf dem Nürburgring: Seit Generationen ist sie der Beweis für die Leistungsfähigkeit eines Fahrzeugs. Dies gilt für Prototypen und Serienfahrzeuge gleichermaßen. Mit einem neuen Konzept hat der Nürburgring Mitte des vergangenen Jahres erstmals dafür gesorgt, dass solche Rundenzeiten unter einheitlichen Rahmenbedingungen und notarieller Aufsicht gefahren sowie durch die Rennstrecke selbst offiziell bestätigt werden. Nach dem Motto „eine Strecke, eine Runde, eine Zeit“ erbringen die Auto-Hersteller seitdem den Nachweis für alle nachvollziehbar auf den kompletten 20,8 Kilometern der Nürburgring Nordschleife. Die Verantwortlichen können nun nach über einem Jahr nach der Einführung ein positives Fazit ziehen.“

Das „fett“ wurde von Motor-KRITIK in einem Satz noch angereichert! - Eine schnelle Rundenzeit auf dem Nürburgring – und das hat der Pressesprecher, weil unwichtig (?), übersehen – ist auch ein Beweis für das Können des Fahrers. Um ihm das leichter begreifbar zu machen:

  • Mit ihm - Alexander Gerhard - am Steuer könnte man die Leistungsfähigkeit eines Automobils auf der Nürburgring-Nordschleife mit einer schnellen Rundenzeit nicht beweisen!

Teamleiter PR, Gerhard, bezeichnet die 5.19:55 Minuten des von Timo Bernhard am 29. Juni 2018 gefahrenen Porsche als…

„erste Runde, die außerhalb einer Rennveranstaltung offiziell durch den Nürburgring bestätigt wurde.“ Und ist wohl davon überzeugt: „Der Beginn einer neuen Ära, denn seitdem finden die sogenannten ‚Rekordrunden‘ unter einheitlichen Rahmenbedingungen statt.“

Dann müsste z..B. die „Rekordfahrt“ des Porsche Taycan, durchgeführt am 26. August 2019, auch dazu gehören. Im „Porsche News Room“ ist aber zu lesen:

„Gemessen wurde auf der für Rekordfahrten üblichen 20,6 Kilometer langen Distanz.“

Pressesprecher Gerhard stellt fest, dass es bisher...

„das eine oder andere Mal zu Diskussionen unter den Automobilherstellern, in Fachkreisen und bei Automobil-Enthusiasten“…

wegen dieser Rekordfahrten kam. (Auch in Motor-KRITIK!) Die wurden u.a. seit 1997 als ein Test-Kriterium von Horst Vieselmann, pardon, Horst von Saurma, einem „sport auto“-Chefredakteur (bis 2013) auf einer um rd. 230 Meter verkürzten Nordschleifen-Runde durchgeführt. Nun soll es jetzt – dank Notar, geeichter Messtechnik und gleicher Streckenlänge (!?) keine Diskussionen mehr geben. - Na ja! - Wir bei Motor-Kritik fragen uns nun:

  • Gibt es offizielle Nürburgring-Rekorde nun auf der 20,8 oder rd. 20,6 Kilometer langen Strecke?

Neue Geschäftsideen und dazu passende „interne Sprachregelungen“ lassen sich mit Bestimmtheit intelligenter – und fehlerfrei – verkaufen!

MK/Wilhelm Hahne

PS: Noch eine Anregung für den Teamleiter PR & Social Media / Pressesprecher der Nürburgring 1927 GmbH & Co KG: Lassen Sie doch bitte von Ihrem Team mal die Wikipedia-Seite „Nordschleife“ aktualisieren. - Es gibt dann sicher weniger Rückfragen bei Motor-KRITIK. - Danke im Voraus!

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