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Es war für Viele, die Manfred Strack kannten, ein stiller Abschied. Man hat nichts über den Termin für seine Beerdigung erfahren, genau so wenig, wie die Todesursache publiziert wurde.
- Der Grund für Alles, was sehr überraschend geschah, war Corona.
Mehr zufällig habe ich so erfahren, dass Manfred Strack am Samstag vor acht Tagen – wahrscheinlich – in Uedelhoven beerdigt wurde. So habe mich dann gestern auf den Weg gemacht, um still an seinem Grab Abschied zu nehmen.
Nein, wir waren keine Freunde, nicht per Du. Ich habe seine Entscheidungen – die mir nicht immer verständlich waren – zwar respektiert, aber oft auch kritisch beleuchtet.
Da stand ich nun in der milden Wintersonne eines Novembertages vor dem Kirchhof in Uedelhoven, einem kleinen Dorf, ein Dutzend Kilometer vor Blankenheim, das für ihn zu einer zweiten Heimat geworden war.
Sein Grab wirkte noch frisch, so frisch wie auch Manfred Strack immer wirkte. Sein Gesichtsausdruck war oft der eines kleinen Jungen, besonders wenn er sich für etwas begeisterte. Er hatte schon – neben seinem Beruf – auch private Hobbys.
Sein Grab gab jetzt – 10 Tage nach seiner Beerdigung – schon etwas von seiner Bedeutung wider, die er in seinem Beruf hatte. Kränze und Blumen nahmen mehr als eine Grabstelle ein.
Auch die, die von ihm in stiller Trauer mit Kränzen und Blumengebinden Abschied genommen hatten, machen die Bedeutung Manfred Strack‘s privat wie auch im Geschäftsleben deutlich.
Mit Manfred Strack endet ein bestimmter Abschnitt für die Rennstrecke Nürburgring. Hier ist nicht irgend jemand abgetreten, sondern jemand, der eine gewaltige – nicht zu schließende Lücke – hinterlassen hat. - So manche Behörde wird jetzt einen Strich unter die bisherige Zusammenarbeit ziehen und wenn ich an 2021 denke, sehe ich so einige Probleme auf die bisher funktionierende Organisation zukommen.
Manfred Strack war der Kopf einer für den Nürburgring wesentlichen Gruppe. Doch nicht nur er wird in 2021 nicht mehr „vor Ort“ sein. Auch der von ihm für die Streckensicherheit eingestellte Verantwortliche hat gekündigt, scheidet nun zum Jahresende aus der Nürburgring-Organisation aus, wird in Zukunft bei der Leitstelle in Koblenz als Disponent arbeiten.
Auch dessen Stellvertreter hat gekündigt, scheidet ebenfalls für die neue Rennsaison aus und ich wundere mich schon darüber, dass man derzeit bei der Geschäftsleitung des Nürburgring-Pächters scheinbar keine andern Sorgen hat, als gerade jetzt darüber nachzudenken, um welchen Prozentsatz man die Nenngelder für die NLS-Läufe in 2021 erhöhen sollte.
- Wer denkt darüber nach, die notwendige Streckensicherheit durch die für Rennen auch in 2021 notwendigen – gut ausgebildeten - Strecken-Marshals in richtiger Anzahl sicher zu stellen?
Mit Manfred Strack hat der Nürburgring einen bedeutenden Organisator verloren. Der Verlust wird erst in 2021 deutlich werden. - Da kann man zu Manfred Strack stehen wie man will!
Ich bin dann noch mal am Grab seines Vaters in Herschbroich vorbei gefahren. - Auch sein Tod wurde durch das Corona-Virus bestimmt! - Da sind inzwischen die vielen Kränze abgeräumt. - Ich denke gerne an ihn zurück, an seine abwehrenden Handbewegungen, wenn ich ihn besuchte und seine klare, mit einem Lächeln vorgetragene Ansage:
„Wilhelm, ich sag‘ dir nix!“
Wie der Vater, so der Sohn! - Zwei Personen, zwei Generationen zuverlässiger Nürburgring-Mitarbeiter durch Corona ausgelöscht! - Ich werde sie nicht vergessen!