„Nein, nichts mehr von Liebe, Mitleid und Barmherzigkeit. Das kalte, stahlharte Wort Solidarität aber ist in dem Ofen des wissenschaftlichen Denkens geglüht.“ - Dieses Zitat habe ich auf den Seiten der Westfälischen Wilhelm Universität gefunden, als ich nach einem Honorar-Professor Dr. Ingolf Deubel suchte. - Zufall oder nicht: Ich habe ihn nicht (mehr?) gefunden.
Dafür aber auf anderen Internetseiten das Ergebnis einer Verhandlung vor dem OLG Koblenz gegen Ingolf Deubel, gegen den heute gegen Mittag das Urteil verkündet wurde:
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Wegen Untreue und uneidlicher Falschaussage zu zwei Jahren und drei Monaten Haft.
Noch gestern am späten Nachmittag und frühen Abend gab es bei mir mehrere Anrufe von interessierten Lesern, die fest davon ausgegangen waren, dass ich als Beobachter dem Prozess beigewohnt hätte. - Nein, hatte ich nicht! - Warum auch? - Ich hatte zu Zeiten als es angebracht war, das über Herrn Dr. rer. pol. Deubel geschrieben, was Fakt war.
Aber nicht nur über ihn! - Er war bei diesem Nürburgring-Projekt nur ein „Helfer“, der im Bewusstsein der Macht über die er verfügte, selbstherrlich Fehler gemacht hatte. Aber selbst mir gegenüber – der auch „in der Sache“ eine Hausdurchsuchung durchleiden musste – war er formvollendet korrekt! Wenn ich Fragen hatte, hat er sie auf nette Art abgeschmettert. So, als er z.B. im Oktober 2008 mit einem Brief – handunterschrieben! /mit Füller) – antwortete:
„Sehr geehrter Herr Hahne,
für Ihre E-mail vom 19. Oktober 2008 danke ich Ihnen.
Bereits im Zuge der Konzepterstellung wurde das Projekt Nürburgring 2009 gutachterlich begleitet. Unabhängig davon beauftragte der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH im Oktober 2007 eine unanhängige Prüfungsgesellschaft damit, das Gesamtkonzept für die Erlebnisregion nochmals einer umfassenden wirtschaftlichen Analyse zu unterziehen. Die Gutachter kamen u.a. zu dem Ergebnis, dass das Projekt im Businessplan zutreffend abgebildet wurde und das Geschäftsmodell wirtschaftlich tragfähig ist. Aufgrund des internen Charakters sehe ich mich allerdings nicht in der Lage, Ihnen dieses Gutachten zugänglich zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Deubel“
Als er mir dann nach der ersten Urteilsverkündung des OLG Koblenz mal mitteilte, dass er selbst nicht im Besitz des Urteils wäre, da habe ich es mir besorgt und ihm eine Kopie zukommen lassen.
Nein, ich finde das neue Urteil in mehrfacher Hinsicht nicht gerecht! - Auf der einen Seite ist es zu milde, dann auch zu hart, weil es – wäre es um vier Monate kürzer ausgefallen – ihn finanziell nicht in den Ruin treiben würde. Aber in der Hauptsache auch deshalb, weil andere Politiker, die eigentlich bei dem Projekt „Nürburgring 2009“ viel mehr in der Verantwortung standen, einfach „so davon kommen“.
Nehmen wir Hendrik Hering, der als studierter Jurist Verträge verantwortet, die das Land Rheinland-Pfalz – und damit den Steuerzahler – viele Millionen gekostet haben. Oder den jovialen Ministerpräsidenten Kurt Beck, der allen Vieles versprochen und nicht gehalten hat!
Er hat – gestützt von anderen „Politikern“ - einen Misstrauensantrag überstanden, hat es für richtig empfunden sich „in der Sache“ als „unschuldig“ zu empfinden, ist aber dann – krankheitsbedingt? - zurück getreten. - Das war am 16. Januar 2013.
Ab 1. Juni 2013 war der „kranke“ Kurt Beck – neben seinen anderen „politischen Aufgaben“, die ihm sofort angeboten wurden – dann bis zum 31. Mai 2017 Mitglied des Berater-Kreises bei Boehringer in Ingelheim. - Bei dieser Firma erinnert sich übrigens aktuell niemand mehr, warum gerade Beck!
Und Dr. Deubel geht jetzt ins Gefängnis, verliert seine Rentenansprüche, muss die Prozesskosten tragen. Dieser Mann muss für eine ganze unfähige Regierungsmannschaft nun alleine den Rücken hinhalten! - Ein „Bauernopfer“?
Und wer spricht von den durch die Insolvenz einer landeseigenen GmbH um viel Geld betrogenen Unternehmern, die gutgläubig den Versprechungen eines Kurt Beck glaubten? - Und den Steuerzahlern, die für das kollektive Versagen dieser Politiker zahlen müssen, weil die ein Volksvermögen verschleuderten?
Für Dr. Ingolf Deubel hat nach einer Phase der Macht nun die Phase der Ohnmacht begonnen, die viele Bürger unseres Landes aber schon lange quält!
MK/Wilhelm Hahne