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München ist schon oft „Tatort“ gewesen. Nicht nur im Fernsehen. Da inzwischen 92 Mal! Wobei eigentlich dem Fernsehzuschauer weitgehend unbekannt ist, was jeweils so eine „Tatort“-Folge aus München kostet: Zwischen 1,5 und 1,7 Millionen Euro. Das hört sich alles teuer an. Aber es geht noch teurer, wenn z.B. das Landgericht München II einen Bernie Ecclestone mit einer Geldstrafe von 100 Millionen Dollar belegt. Der Richter hat damals auch vorsichtig nachgefragt, ob Bernie diesen Betrag kurzfristig realisieren könne? - Ecclestones kurze Antwort: „Yes.“ - Bevor er dann im Fond seines Mercedes Platz nahm, um den Ort des Landgerichts in München zu verlassen, hat er noch schnell seine Bank per Handy angewiesen, der Gerichtskasse 100 Millionen Dollar zu überweisen. - In dieser 17. Kalenderwoche des Jahres 2023 wurde dort aber auch über kleinere Beträge geredet. Dazu gegen Ende dieser Geschichte mehr. - Beginnen möchte ich mit einer geheim gehaltenen Konferenz beim ADAC in München, die aber – nach meiner Einschätzung – per Saldo ein eher „mageres Ergebnis“ brachte, aber doch so interessant ist – gerade aus der Sicht eines Motor-Journalisten – dass dazu auch der Titel passt:
München: Es muss nicht immer das Oktoberfest sein!
Es gibt tatsächlich Leute, die hier in der Eifel wohnen und das Oktoberfest in München als wichtigen Dreh- und Angelpunkt für jede Art von Geschäft empfinden. Dazu die Feststellung eines jungen Motorsport-Strategen, in diesem Jahr – zum passenden Zeitpunkt – ausgesprochen:
- „Auf dem Oktoberfest in München werden die Geschäfte gemacht!“
Andere Motorsport-Strategen empfinden das nicht unbedingt als richtig. Trotzdem ist gerade in Sachen Motorsport der Standort München sehr wichtig, weil dort der ADAC mit seinem für den Motorsport so wichtigen e.V. - gemeinnützig (!) - seinen Sitz hat. Und dort hat man derzeit einige Probleme zu lösen, die durch Entscheidungen der verantwortlichen Mitarbeiter in der Firma des Nürburgring-Besitzers ausgelöst wurden. (Motor-KRITIK informierte dazu im März ds. Jrs.)
- Der ADAC soll mit Hilfe des AvD am Nürburgring ein wenig „eingebremst“ werden!
Da gab es zwar nach außen hin keine große wahrnehmbare Reaktion beim ADAC, sondern zunächst nur mal die Planung eines größere Meetings zu diesem Thema gegen Ende April. Dieses Treffen der Betroffenen – also der am Nürburgring veranstaltenden großen Regionalklubs – gab es dann am Montag, dem 24. April 2023. - Alles streng geheim, vertraulich und hinter verschlossenen Türen - Es sollte – so wurde es ADAC-intern empfunden – über „Gegenmaßnahmen“ diskutiert werden.
Entsprechend groß war natürlich auch unser Interesse hier bei Motor-KRITIK. Wir hatten zwar keine „KI“ (Künstliche Intelligenz) zur Verfügung, sondern haben uns mit „Mäus’chen spielen“ und dem Einsatz von Brieftauben behelfen müssen. - Also alles analog!
- Dafür können wir mit dem Ergebnis unserer Recherchen dann auch zufrieden sein!
Das Ergebnis der großen Besprechung und Abstimmung beim ADAC war dagegen – aus unserer Sicht – eher mäßig. Man wird nicht „mit der Brechstange“ reagieren, sondern zunächst einmal für den für Motorsport verantwortlichen Mann beim ADAC in München in Richtung Nürburgring entsenden. Dort soll der zunächst einmal die Bedeutung des ADAC für den Nürburgring ein wenig verdeutlichen, zwar schon „ein wenig Druck“ machen, aber „nicht überziehen“.
Wenn die Reaktion der Verantwortlichen am Nürburgring nach diesem „Meinungsaustausch“ nicht den Erwartungen des ADAC entspricht, wird man „schwerere Geschütze“ auffahren. Dann wird der ADAC-Sportpräsident, gleichzeitig mit Sitz im Präsidium des DMSB, in die Eifel reisen, um dem „Russen am Ring“ klar zu machen, welchen Wert der Nürburgring als Rennstrecke eigentlich ohne die vielen Termine durch ADAC-Klubs hat und wie – evtl. - sich dann unter diesen Umständen dann auch der DMSB verhalten müsste.
Was im Moment noch wie „Sandkastenspiele“ aussieht, könnte schnell zu einer „kriegerischen Auseinandersetzung“ ausarten.
- Für uns – und besonders mich als Motor-Journalisten – liegenden spannende Beobachtungswochen vor uns!
Es hat wohl auch schon ein kleines „Vorgeplänkel“ gegeben, in dem es um die NLS-Ausschreibung für die Saison 2024 geht, die gerade beim AvD vorbereitet wird. Der wurde wohl darauf aufmerksam gemacht, dass da – evtl. - Klagen wegen Urheberrechtsverletzungen auf ihn zukommen könnten.
Der AvD hat sich über eine Auskunft bei einem hessischen Rechtsanwalt abzusichern versucht, der den AvD, bzw. seinen Vertreter, aber – aus Sicht von Motor-KRITIK, nach entsprechenden Informationen – nur unvollkommen informierte!
Zu diesem Thema hat der DMSB im letzten Jahr gerade einen Prozess „mit Pauken und Trompeten“ verloren. Motor-KRITIK war bei der letzten und entscheidenden Gerichtsverhandlung vor der Urteilsverkündung in Düsseldorf vor Ort und hatte dazu auch seine Leser informiert.
Eine Empfehlung von Motor-KRITIK an den AvD – und andere, die Motor-KRITIK als „unangenehm“ empfinden:
- Ein regelmäßiges Lesen von Motor-KRITIK könnte evtl. die Einschaltung von Rechtsanwälten überflüssig machen. - Aber leider den DMSB – und damit auch den ADAC – zu obigem Thema nicht so gut – aber dann mindestens besser informiert erscheinen lassen!
In München gab es in dieser Woche aber noch einen anderen „Tatort“: Mal wieder das Landgericht München II! Dort wurde am – wenn ich richtig gezählt habe – 164. Prozesstag in einer Verhandlung zum Thema „Diesel-Skandal“ gegen Audi-Mitarbeiter deutlich, dass nun – rd. 8 Jahre nachdem dieser Skandal öffentlich wurde, zumindest bei Audi nun die bisher so fest erscheinende Front einer Reihe von verantwortlichen Mitarbeiter gebrochen ist. - Es war der 25. April 2023 als es in München geschah:
- Wolfgang Hatz, damals Chef der Motorenentwicklung bei Audi hat seine Beteiligung am Betrug von Behörden und Käufern gestanden, nachdem ihm gegen Zahlung eines „Bußgeldes“ von 400.000 Euro eine „mäßige Verurteilung“ in dieser Sache durch den Richter zugestanden wurde.
Die Staatsanwaltschaft war damit zwar nicht einverstanden. So muss man das Ende des Verfahrens abwarten, denn der Vorstandsvorsitzende von Audi, Rupert Stadler, verhandelt auch noch über eine seinen Verhältnissen angepasste Geldsumme, die seine Bestrafung bei einem vollen Geständnis dann „kleiner“ ausfallen lassen würde. Eine vom Richter angedachte siebenstellige Summe wird von seinem Verteidiger und ihm als zu hoch empfunden.
- Übrigens eine eigenartige Art von Rechtsprechung, die „Arme“ härter trifft als „Reiche“!
Im Falle Stadler machte der Verteidiger den Richter darauf aufmerksam, dass dem Guthaben auf dem Bankkonto seines Mandanten von 1,3 Millionen Euro auch hohe Darlehnssummen (Schulden) gegenüber stehen würden.
- Zur Information meiner Motor-KRITIK-Leser: Rupert Stadler gilt inzwischen als Besitzer von zwei Häusern und 11 Eigentumswohnungen im Raum Ingolstadt/München.
Wenn man das mit der „Bestrafung“ von Ecclestone in München vergleicht und einmal die Vermögensverhältnisse dieser beiden Beklagten gegenüber stellt, dann ist dieser Rupert Stadler wirklich „arm dran“:
- Stadler ist nur ein einfacher Millionär; Ecclestone dagegen mehrfacher Milliardär!
Aber in Oberbayern reißt zur Zeit ein Bär auch Schafe! - Da darf dann wohl auch ein Gericht… - Oder nicht oder doch? - Und München war immer schon ein teures Pflaster!
Wie auch Bewohner der Eifel nach einem Besuch des Oktoberfestes in München berichten können!