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Beim Schreiben des Titels, habe ich an die Bibel gedacht. Es muss ja nicht immer „Google“ sein. Aber ich habe auch ans Internet gedacht. Da geht’s eigentlich immer klar und deutlich zu. Da gibt es zu jedem Thema entweder eine Menge Schmäh, bei dem sich z.B. jeder bei jedem für die Hilfe bedankt oder es gibt übertrieben kritische Anmerkungen, die man – oft – sogar als unsachlich und krass beleidigend empfinden könnte. - Ich möchte hier nachfolgend eigentlich nur ein bisher existierendes Informations-“Loch“ schließen. Es ist eine andere Art der „Vorberichterstattung“ – jetzt nach dem Rennen. Ich berichte über das „Paradies“ am Nürburgring und handle dabei nach dem Motto: Es ist niemals zu spät und selten zu früh!
Vor Race NLS 4 ‘23: Am Anfang war der „Boulevard“!
Hier in Motor-KRITIK hatte ich mich vor NLS 4 zur Art einer erschienenen Vorabinformation des Veranstalters (?) geäußert. Direkt nach dem Rennen habe ich auch einen „Rechenfehler“ von mir zugeben müssen. Mein Versuch einer Erklärung, wie und warum es dazu kommen konnte:
- Der „Breitensport“ ist so unerhört teuer geworden!
Erste Reaktionen aus dem Leserkreis zeigen, dass man sich als Fan wohl kaum Gedanken über die Kosten gemacht hat, die für die Einsatz-Teams bei so einem Rennen entstehen. Nun haben wir auch nicht mehr 1977, das Jahr, in dem die NLS mal als VLN mit einem Nenngeld pro Fahrzeug von 300 DM gestartet wurde. Heute ist nicht nur – abhängig von evtl. Einsatzkosten – das Nenngeld von 1.180 € bis 6.270 € gestaffelt. Hinzu kommt, dass man inzwischen auch noch Freitags vor dem Rennen die so genannten Einstellfahrten durchführt. Auch da entstehen Kosten, die – noch mal angehoben - man den Einsatzkosten fürs Rennen hinzufügen muss.
Natürlich hat auch der Veranstalter Kosten. Die werden auch von den Beträgen bestimmt, die der Rennstreckenbesitzer dem Veranstalter berechnet. Bei der NLS haben wir nun die etwas eigenartige Situation, dass der Rennstreckenbesitzer eigentlich auf beiden Seiten des Schreibtisches sitzt – entstanden durch eine seltsame Ver-Mischung von Firmen und Anteilen – und eigentlich – etwas übertrieben dargestellt – mit sich selber verhandelt.
- Das führt in der Folge zu eigenartigen Ergebnissen. Das wird in der Saison 2024 noch krasser und deutlicher werden!
Ausgangspunkt ist aber, dass dieser Rennstreckenbesitzer – die Firma ist wohl im mehrheitlichen Besitz eines russischen Oligarchen – unter „besonderen Umständen“ in dessen Besitz geriet, bei dem der ursprüngliche Besitzer der Strecke – die rheinland-pfälzische Landesregierung – auch eine etwas eigenartige Rolle spielte. - Schon vorher, aber auch noch spielt! (Weil nicht nur die Insolvenz noch nicht abgeschlossen ist, sondern auch Prozesse um „Baufehler“ noch laufen.)
Das begann eigentlich alles damit, dass der rheinland-pfälzische Landesvater, Kurt Beck, zusammen mit einem engen Vertrauten seines Vorgängers, der diese landeseigene Besitzgesellschaft leitete, den Nürburgring in einer Art auszubauen versuchte, die dann in der Praxis nicht etwa zur Umsatz- und Gewinnerhöhung beitrug, sondern primär zu einer Kostensteigerung. - Und viel Ärger!
Das Erstellen von politisch gewollten Baudenkmälern – die z.T. den Charakter von Bauruinen angenommen haben – wie z.B. eine Achterbahn, deren Bau um 12 Millionen Euro gekostet haben dürfte, hat sicherlich den wirtschaftlichen Betrieb dieser Rennstrecke nicht gerade erleichtert. Auch der Bau des so genannten „Boulevard“ war mehr belastend – auch auf die Zukunft hin betrachtet – weil er noch erhebliche Sorgen im Zusammenhang mit Achterbahn und Tribüne bereiten wird.
Aber Politiker – wir erleben es gerade erneut und verstärkt – sind oft nur Visionäre, die uns zu ihren Visionen dann passende (Alibi-)Lösungen anbieten. Und wir sind zwingend zur Annahme verpflichtet. Schließlich sind wir nicht nur Wähler, sondern auch – Demokraten. Da ist dann die Mehrheit entscheidend. Und die Mehrheit… - Aber lassen wir das!
Zurück zum Nürburgring, wo es gerade vor einem Rennen auch eine Vorberichtserstattung gab. Dafür habe ich gerade wieder – irgendwo im Internet – eine Dankesbotschaft an ein „Media-Team“ gelesen, das offenbar eine gute Auftragsarbeit abgeliefert hatte. - Als Team.
Mich hat als – einzelner - Journalist interessiert, wie es vielleicht am Vortag zu einem Rennwochenende am Nürburgring aussieht. Gerade der „Boulevard“ hat mich da interessiert, da der sich zu Rennterminen oft „sehr schnuckelig“ darbietet – und auch so dargestellt wird. So, als wäre eine Motorsport-Veranstaltung ohne „Boulevard“ eigentlich gar nicht mehr möglich!
Da der Nürburgring-Betreiber von Einnahmen lebt, hat er wohl Herstellern ein Podest angedient, damit die dort ihre Produkte anbieten können. Es befindet sich am Ende einer Brücke, das man passiert, wenn man z.B. wie ich, den „Boulevard“ besuchen möchte. Bei einer Rennstrecke bietet es sich natürlich an, dass dort eine Automobilfirma für ihre Produkte wirbt. - In diesem Fall ist das BMW:
Es ist ein „gäggiger“ Zufall, dass ich auf meinem Weg zum „Boulevard“ zunächst auf dem „roten Teppich“ vor dem Info-Center auch ein BMW-Cabrio fotografieren konnte. Dann kam ich zu dem erwähnten Podest, wo BMW ein Fahrzeug vom Typ M4 ausgestellt hat, von dem eine Evolutions- Version dann zwei Tage später – bei NLS 4 – den Gesamtsieg davon tragen sollte.
Das Ausstellungsfahrzeug stellt in der hier fotografierten Verfassung nicht gerade eine Werbung für die Marke dar. Da haben Besucher inzwischen erfolgreich mit dem Finger Buchstaben in den sicherlich schon einige Tage alten Staub gemalt. Die Scheinwerfer lassen aber noch ihr Licht durchleuchten. Der Ständer neben dem Fahrzeug, bei dem Interessierte eigentlich Informationen zum Fahrzeug finden sollten, „brennt“ dagegen nichts! Die Anzeige ist „tot“ – und dreckig und verschmiert. - Aber es sind ja auch noch zwei Tage bis zum Rennen, zu dem wohl Besucher erwartet werden könnten.
Alle Fotos wurden am Donnerstag vor dem Rennen gegen Mittag aufgenommen. Nichts ist gestellt. Auch nicht das staunende Kind vor dem Eingang des „Boulevard“. Eine Werbung, an der eigentlich unbenutzten Fahrbahn für eine Achterbahn verspricht aber einiges, was dann der Blick durch den „Boulevard“ auch nicht im Ansatz entdecken kann. Der Imbiss ist zwar geöffnet, aber niemand – von Wenigen – hatte offenbar Hunger. Eigentlich ein ziemlich trostloses Bild, das selbst einen Kurt Beck schrecken müsste. - Aber der ist „weg vom Fenster!“ - Nachdem er den Medizin-Hersteller Boehringer in Ingelheim beraten hat! - Wird darum jetzt so manche Medizin knapp?
Die Türen von Läden – nicht nur die zu Tribünen - die es im „Boulevard“ durchaus gibt, sind meistens verschlossen. Es gibt aber auch an einer verschlossenen Tür einen netten Hinweis auf einen Nachbarn. Versuchen Sie aber bitte nicht dem zu folgen. Da war nämlich – zumindest bei meinem Versuch – auch die Tür verschlossen. Einen „aufgeschlossenen Eindruck“ machte dagegen ein „Brillenladen“, wie man so etwas gemeinhin bezeichnet. Da stand sogar die Tür offen und ein Maybach wartete im Laden. - BMW bietet hier im „Boulevard“ zwar die meisten Meter Schaufensterfront, aber wenn davor nur zwei Besucher stehen, um in ein dunkles Ladenlokal zu starren, ist das ziemlich trostlos! Aber es ist – immerhin – eine Ergänzung zu meinem ersten Eindruck. - Alles Premium oder wat?
Auch bei AMG (Mercedes) war der Laden zwar geschlossen, aber immerhin war er derzeit sportlich bestückt! Da machte der Aufbau eines „Official Merchandise“-Standes aber noch mehr Eindruck, weil der wohl – bis zum Renn-Samstag – dann die Attraktion des „Boulevard“ werden sollte. Immerhin wird der dann – so der Eindruck – einen bedeutenden Raum im „Boulevard“ einnehmen. - Aber irgendwie war das alles – zumindest für mich – ziemlich unbefriedigend, wirkte trist und deprimierend.
Zum Wegfahren hätte ich gefühlsmäßig dann wohl lieber das einsam an einen Baum lehnende Fahrrad genommen, als das Automobil, mit dem ich angereist war. - Es wäre passender gewesen!
Weil man mit aktuellen Kontakten zu China derzeit so vorsichtig sein sollte, wie auch mit solchen zu Russland – empfehlen jedenfalls ohnmächtige Politiker – möchte ich hier – weil das unverdächtig ist – zwar auf einen tollen Ausspruch eines Chinesen hinweisen, der aber schon 600 Jahre vor Christus getan wurde. Er stammt von Laotse, einem chinesischen Philosophen, der damals schon wusste:
„Was zu schließen ist, muss vorher geöffnet worden sein, was gebeugt werden soll, muss vorher geradegerichtet worden sein, was zerstört werden soll, muss vorher geschaffen worden sein, und was beschlagnahmt werden soll, muss vorher verteilt worden sein. Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache besiegt das Starke.“
Ja, ja, die Chinesen. Nicht nur bei e-Automobilen machen sie uns aktuell etwas vor, einer von ihnen wusste auch schon „damals“ um die aktuelle Situation am Nürburgring!
Ich frage mich, wie das möglich ist, denn der kannte noch nicht einmal mein Buch, „SKANDAL? - ‚NÜRBURGRING 2009‘ – AFFÄRE?“, das erst 2010 erschienen ist.
- Ja, ja die Chinesen! - Nicht nur billig, sondern auch gut!
Ich verstehe nicht, wie man im politischen Mainz - immer mit viel Einsatz - das Gegenteil davon gefunden hat! - Zum Beispiel als Käufer für den „Hahn“.