Verfehlt? - „Wat du anpäckst, dat musst du nehmen!“

Ja! - Das wäre nicht FIA-gerecht! - Oder nicht immer. - Das Zitat im Titel ist Ruhrgebiets-“Släng“ am Frühstückstisch in den 30er Jahren. Inzwischen sind wir fast hundert Jahre weiter. Das ist eine Zahl mit zwei Nullen! - Zu wenig? - Jedenfalls für eine Organisation, die gerne mehr „Nullen“ mag.

Aktuell ist die FIA dabei neue Zeichen zu setzen. Das ist gerade in der Formel 1 passiert. Die FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) ist eben eine international tätige Sport-Organisation, die auch die Regeln bestimmt, nach denen in der Formel 1 gespielt wird. - Da geht es aber nicht immer nur  sportlich zu!

Als Max Verstappen mal im „Parc fermé“ den Heckflügel des Mercedes F1 seines Konkurrenten Lewis Hamilton mit der Hand berührte, da musste er nicht gleich den ganzen Wagen nehmen, sondern nur eine Strafe von 50.000 Dollar zahlen. - So gnädig wird es in Zukunft dann wohl nicht mehr zugehen.

  • Die FIA hat gerade beschlossen, dass man die Strafe dem aktuellen Preis-Niveau der Formel 1 anpassen muss.

Lewis Hamilton hatte z.B. beim Rennen in Katar zu Fuß (!) die Rennstrecke – abseits jedweder „Zebrastreifen“ – überquert. Dafür hat er an die FIA 50.000 Dollar zahlen müssen, weil das Überqueren eine Gefahr herauf beschworen hat, wenn – hätte, Kette, Fahrradkette – jemand gekommen wäre, der dann eventuell… - Bei der FIA hat man es sich nicht auszudenken vermocht. - Darum „nur“ 50.000 Dollar Strafe!

  • Aber gerade an diesen Beispielen ist wohl den FIA-Oberen, auf denen eine schwere Verantwortung lastet, dann klar geworden, dass es so nicht weiter gehen kann.

Konnten die Helfeshelfer der FIA bisher schon Geldstrafen bis zu einer Höhe von 250.000 Dollar (oder doch Euro?) verhängen, so können sie in Zukunft dann Geldstrafen bis mit zu 1 Million – das ist eine 1 mit sechs Nullen – aussprechen. Das wird von der FIA als dem Niveau der Formel 1 angepasst empfunden.

  • Es passt – wegen der vielen Nullen – sicherlich auch besser zum Niveau der FIA!

Das ist eine Weltorganisation, die z.B. Beschlüsse, Verordnungen, sportgesetzliche Bestimmungen  ihrer nationalen Vertretungen dann nicht ernst nimmt, wenn sie ihre Interessen gefährden.

So hat man z.B. die Vorschrift des DMSB, dass man die Nürburgring-Nordschleife im Rennen (!) nur mit einer entsprechenden Genehmigung dieser Behörde befahren darf, der eine gnadenlos interessante Ausbildung vorausgegangen ist, als eine „nationale Spezialität“ dann nicht zur Kenntnis genommen, als auf der Nürburgring Nordschleife eine FIA-Veranstaltung – ein WM-Lauf - von überregionaler Bedeutung durchgeführt wurde.

Die Formel 1-.Fahrer (z.Zt. in den USA) fragen sich nun, in welchem Fall in Zukunft wohl so eine Millionen-Strafe der FIA verhängt wird. Die Formel 1 ist die Rennserie eines Privat-Veranstalters, der mit dieser Rennserie Millionen scheffelt. Da möchte die FIA – dafür sollte man Verständnis haben – dann  nicht abseits stehen.

  • Nur übersieht die FIA dabei, dass z.B. nicht alle F1-Fahrer Einkommens-Millionäre sind!

Millionen-Strafen gegen Fahrer in einer Motorsport-Serie zu verhängen, wird so zu einer ganz besonderen Art der Förderung von Talenten, die gerade in der „Königsklasse“ des Motorsports angekommen sind und sich – darum – auch noch in einer Lernphase befinden.

Die FIA sieht das anders, sondern bezieht die „dramatische“ Anhebung der möglichen Strafgelder darauf, dass sich dieser Formel 1-Sport ja auch finanziell stark entwickelt habe. So betrachtet handelt es sich dann nur um eine „ starke Anpassung“.

  • Die Meinung der Formel 1-Fahrer dazu ist, dass hier wohl etwas außer Kontrolle geraten ist!

Aber das ist in der Formel 1 wohl „serienmäßig“ so. Formel 1-Teams geben evtl. mehr Geld aus als sie dürfen. Oder Formel 1-Fahrer überfahren einfach die Streckenbegrenzung, verspritzen sinnlos teuren Champagner! - Limits werden einfach überschritten. - Man fährt zwar schon nachts, übersieht dabei aber vielleicht, dass nur „nur über den Wolken die Freiheit grenzenlos ist“!

Man fährt sonst aber gerne Rennen „unterhalb der Limits“. Um z.B. Reifen zu sparen, weil Reifen wechseln Zeit kostet. Man muss evtl. auch Treibstoff sparen, weil ein Nachtanken verboten ist. - Nachdenken ist aber nicht verboten!

Aber das wird in Zukunft vielleicht alles anders! Neue Millionen-Strafen zeigen die Entwicklung der Formel 1 in eine neue Richtung an. - Vielleicht wird aber auch alles im Motorsport insgesamt  anders? - Wie sich auch in unserem Rechtssystem einiges geändert hat! - Man kann sich „frei kaufen“!

In jedem Fall wird aber die FIA auch in Zukunft beim Kassieren z.B. einer Millionenstrafe kein Bargeld annehmen!

Es gibt in dieser „Sport-Behörde“ sicherlich kaum jemanden, der zum Geldzählen so viel Zeit hätte. Man muss sich schließlich um die Einführung neuer Grenzwerte bemühen!

MK/Wilhelm Hahne

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