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Als Journalist erhält man Pressemitteilungen. Sie informieren über neueste Entwicklungen. In meinem Fall: Mehrheitlich über solche in der Automobilindustrie. Nun gibt es genügend Verlage, in denen solche „Hinweise“ zum Anlass für entsprechende Geschichten in den dazu passenden Publikationen genommen werden. Die meisten davon könnte man sich eigentlich sparen. Aber nach Überprüfung der Texte – und evtl. Übersetzung durch KI (Künstliche Intelligenz) und eine*n Redakteur*in - erreichen sie im Internet dann oft sogar sehr schnell ihre Leserschaft. Bei Druckerzeugnissen etwas später.
Jeder Abdruck - oder Wiederholung im Internet - wird durch die „betroffenen“ Firmen als Erfolg gewertet. Der verantwortliche Chefredakteur – oder der Verlag – erhält Pluspunkte! Er hilft schließlich mit, das in der Presse-Information erwähnte oder vorgestellte Produkt, dem Verbraucher näher zu bringen. - Kritikfrei!
Ich musste heute morgen – nach dem Frühstück – daran denken, als ich durch die e-Mails scrollte, die mich bis dahin schon erreicht hatten. Es waren auch welche von gestern dabei, da ich da einige Zeit unterwegs war und die noch nicht „abgerufen“ hatte.
Da informiert ein Premium-Hersteller z.B. darüber, dass ihm seine Umstellung im Vertriebssystem, hin zu einem „echten Agentur-System“ wohl perfekt zu gelingen scheint. Und schon ab… -
Ein anderer „Premium“-Hersteller arbeitet auch daran. Da gibt es wohl Schwierigkeiten. Aber da bin ich sicher: Man wird sich durchsetzen. Weil es auch - theoretisch (!) - zu einem besseren Ergebnis führen wird.
- Das ist richtig! - Nur vergisst man bei heutigen Entscheidungen bei der Industrie immer häufiger „den Faktor Mensch“!
Die angedachten – theoretisch richtigen – Entscheidungen werden in der Praxis nicht funktionieren, weil sie nicht nur durch Menschen umgesetzt, sondern auch von Menschen angenommen werden müssen. Das Ergebnis wird dann z.B. in diesem Fall in der Praxis für eine „Verschiebung“ im Vertriebs- und Verkaufssystem sorgen, die dann in ihren Auswirkungen aber nicht zu dem angedachten – und theoretisch guten – Ergebnis führen wird.
Manche Strategien der modernen Firmenlenker sind – aus meiner Sicht – so „weltfremd“, wie es die an sich gute Grundidee eines Karl Marx war, die aber – weil sie von Menschen umgesetzt werden muss – nicht zum angedachten Ziel geführt hat.
- Im Mittelpunkt aller Überlegungen hin zu neuen Strategien sollte immer der Mensch stehen!
Als alter Mensch habe ich es lächelnd akzeptiert, wenn mir durch eine junge Dame, die Leiterin einer Testwagenabteilung eines „Premium“-Herstellers, die „Zuteilung“ eines Testwagens – nach Überprüfung durch Lesen einiger meiner „alten Geschichten“ - mit dem Hinweis abgelehnt wurde:
„Nach einer gemeinsamen Überlegung im Team sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass Sie nicht so recht zu uns passen!“
Die Dame hat recht! - Nur wusste ich bis dahin nicht, dass das inzwischen für eine Testwagenabteilung ein Grund ist, den Testwagen-Wunsch eines in der Branche seit Jahrzehnten tätigen Journalisten abzulehnen.
Heute Morgen habe ich daran denken müssen, weil ich dann im Internet zufällig fand, dass es bei dem von mir angefragten Modell - wieder mal! - ziemlich aktuell zu einer Rückrufaktion gekommen ist. Dieser Premium-Automobilhersteller hatte schon 2022 in Sachen „Rückrufe“ eine Führungsposition!
Ich stelle fest, dass sich einiges verändert! - In den Systemen! - Nur der Mensch bleibt eigentlich noch in seinem Verhalten, dank seiner ursprünglichen Instinkte der Gleiche. - Obwohl man kräftig an seiner „Verdummung“ arbeitet!
Übrigens nicht nur bei Premium-Herstellern, sondern auch in der Politik. - Aber das ist wohl „der Stil der neuen Zeit!“ - Da werden selbst „Naturgesetze“ negiert, wenn sie einem kaufmännischen Erfolg im Wege stehen!
Man mag mir – und meiner Publikation Motor-KRITIK – verzeihen, wenn ich an diesem „Wettbewerb“ nicht teilnehme! - Es gibt eben Dinge, die grundsätzlich im Leben auf dieser Welt immer gleich bleiben.
Leider lässt sich das wohl nur „mit Abstand“ beurteilen, was nichts anderes bedeutet als: Man muss alt sein und Erfahrung auf möglichst nicht nur einem Gebiet haben.
Da müssen „junge“ Konzernlenker und die sie oft umgebenen „JA-Sager“, dann eben ihre Erfahrungen selber machen!
Ein kleines Kind würde dazu – mit seinem noch unverfälschten Instinkt - dann wahrscheinlich eine Bemerkung der Art machen, wie:
„Das kostet aber teuer!“
MK/Wilhelm Hahne
PS: Wenn Sie „RAPEX“ (Rapid Exchange of Information System) noch nicht kennen sollten. Bei „Wikipedia“ finden Sie dazu auch eine Erläuterung.