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„Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!“ - Natürlich kenne ich diese volkstümliche Gebrauchsanweisung. Aber was macht man, wenn man auf eine feinsinnige Anhäufung von übersüßen - vielleicht visionären - Erklärungen stößt, die per Saldo dann wirklich realitätsfern sind? - Leider reicht – wahrscheinlich – meine Restlebenszeit nicht, um dazu eine ebenso feinsinnig angelegte Buchreihe entstehen zu lassen, die mit ihren Argumentationsfäden dann zu einem festen Gewebe werden könnten, das den aktuellen Motorsport und die aktuelle Nachwuchsförderung (!) in Deutschland dann in einem richtigen Licht erscheinen lassen würde. - Man möge mir darum meine relativ kurze und „brutale Antwort“ – die nun folgt – verzeihen! - Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung! - Natürlich auch die FDP! - Es hat auch zu allen Zeiten jede Art von Propaganda gegeben, aber die gerade gelesene, „schlägt dem Fass den Boden aus“! - Da kann ich dann auch – grob – nur gegenüber stellen:
Der Motorsport ist überschätzt und bedeutungslos!
Da fahren zu schwere, mit Alibi-Technik ausgestattete Flügel-Drachen mit hohem Tempo zwischen Fahrbahnmarkierungen im Kreis, deren Überfahren geahndet wird. Und das mit einer dem Reifenleben angepassten „Renn“-Geschwindigkeit. - Und keiner hat es gemerkt? - Die F1-Fahrer sind ohne Anleitung über Funk offenbar nicht in der Lage, im Wirr-Warr der digitalen Möglichkeiten, im so genannten Rennen die richtigen Entscheidungen – und Einstellungen - zu treffen. Die Rennen dürfen auch nicht zu lang sein, damit es für die Zuschauer nicht langweilig wird. Nur auf bestimmten Geraden darf man – mit Zustimmung der Sportbehörde – die Aerodynamik so verändern, dass ein Überholen möglich ist.
- Das Ganze nennt sich Formel 1 und ist die „Königsklasse“ des Motorsports!
Das hat nichts mit den Automobilen zu tun, mit denen sich Herr und Frau Jedermann im Arbeitsalltag vielleicht hin zu ihrem Arbeitsplatz bewegen. Auch nichts mit der Technik, die deren Fortbewegungsmittel antreibt. Nichts mit der Fahrwerktechnik eines Formel 1. Nichts mit deren Aerodynamik! - Die übrigens im Straßenverkehr unmöglich umzusetzen und verboten wäre!
Wenn man die Serien-Automobile mit einem Pferd als Arbeitstier gleich setzt und dann mit einem F1-Renner vergleicht, dann sind die Formel 1-Gefährte schon eine ganz besondere Art von Zirkuspferden. Gut dressiert und von Spezialisten gepflegt und geschmückt.
- Die Formel 1 ist inzwischen zu einer reinen Marketing-Veranstaltung – mit Millionen-Gewinnen – verkommen!
Unter dem Obertitel Motorsport wird z.B. auch eine andere Art von Spitzensport verkauft: Die Rallye-WM. Die Spitzenfahrzeuge haben einen Einheitsmotor mit Elektro-Unterstützung, weil das in die Zeit passt und darum sein muss. Sie basieren auf Kleinwagen, weil man hier – auf normalen Straßen schnell unterwegs – auch die normalen Gesetze der Physik nicht aus dem Auge verlieren darf. Die Fahrzeuge müssen leicht sein! Deren Fahrwerke haben auch wenig mit der Serientechnik zu tun, deren Namen sie tragen. Aber sie vertreten auch mehr das Image einer Marke.
- Es wird z.T. auch mit Modellen gefahren, deren Serienfertigung eingestellt oder als Typ verändert wird!
Modelle, wie der Fiesta, der nicht mehr zu kaufen ist, oder der Puma, der sich mal drastisch verändern wird, sind in der Rallye-WM für die Hersteller in der „alten“ – aber für Alltag und Sport optimalen Art - auf Marketing-Kurs. Die Fahrzeuge müssen, um den sportlichen Ansprüchen zu genügen, nur klein und leicht sein. Das sportliche Reglement begrenzt z.B. ihre Höhe auf 1600 Millimeter.
- Da sind die von der Industrie gerne verkauften SUV’s auf ganz anderer Höhe unterwegs!
Da bemüht sich dann sogar ein Vorstandsvorsitzender persönlich, ein von ihm favorisiertes SUV-Format, das den Wünschen der Politik entsprechend elektrisch für Herrn und Frau Jedermann ausgestattet ist, aber durch die verbauten Batterien so schwer wurde, dass es eher drei als „nur“ 2,5 Tonnen wiegt, als ideales Allrad-Gefährt darzustellen. - Natürlich „Premium“!
- Heute braucht man dazu keinen Stuntman mehr! - Es gibt ja Vorstandsvorsitzende, die sich anlernen lassen!
So ein „Spitzen“-SUV ist dann das exakte Gegenteil von dem, was man im Motorsport einsetzen würde. Schon die „normalen“ SUV, von „viel gehassten“ Verbrennern angetrieben, sind eigentlich nicht für alle Jahreszeiten im normalen Straßenverkehr wirklich geeignet! - Dazu ein einfacher Verkehrspolizist aus seiner Erfahrung:
„...und wenn dann die ersten SUV’s von der Straße fliegen, dann beginnt der Winter!“
Aber ein Vorstandsvorsitzender fährt selbst mit einem tonnenschweren E-SUV bei einer Demonstrationsfahrt für die Presse steil bergab. Da bremst das Automobil dann unauffällig automatisch! - Was nicht sein Gewicht minimiert! Durch je einem E-Motor in jedem Rad, wird so ein Elefant auf Rädern dann aber auch – wenn der Fahrer es will – scheinbar zu einer kleinen Katze, die sich in den Schwanz beißen möchte: Das E-SUV-Schwergewicht kann sich auf der Stelle drehen! - Wie eine „grüne Ballerina“!
- Vom Gewicht dieses Super-SUV (für die Industrie = Gewinn, für die Politik = klimafreundlich) wird gar nicht gesprochen! - Auch nicht vom Preis! - Alles „Premium“!
Hier wird dann der Motorsport wieder zum Vorbild für die Serie. Serienfahrzeuge können gar nicht teuer genug sein, wenn die Gewinne der Hersteller so steigen sollen, das damit über deren steigenden Wert durch steigende Aktienkurse, die „Millionen-Entgelte“ z.B. für die Vorstände überhaupt verantwortet werden können!
- Die Preise für aktuelle GT3-Fahrzeuge im Motorsport entsprechen den Traumvorstellungen der CEO’s, die sie gerne bei den Preisen für ihre Serienprodukte umsetzen möchten! - Dazu gehört auch eine gerne anders argumentierte Maßnahme: Kleinwagen raus!
GT3-Fahrzeuge für den Motorsport sollten mal auf der Basis von Serien-GT’s gebaut sein, um dann im Breitensport (?) – zu normalen Preisen - eine Rolle spielen zu können. - Was ist daraus geworden? - Da die einzelnen GT3 aber technisch – und motorisch – auch nicht immer unbedingt vergleichbar waren, hat man sie durch eine „BoP“ (Balance of Performance) alle gleich machen wollen. Theoretisch müssten z.B. so in der DTM, wenn alle gleichzeitig starten, auch alle gleichzeitig ankommen.
- Damit Spannung aufkommt, gibt es dann einen vorgeschriebenen Zwangs-Reifenwechsel!
Danach dreht man dann wieder gemeinsam seine Runden. Bis vielleicht irgendein Fahrer einen Unterschied machen möchte, der dann vielleicht – wie schon mal in Hockenheim erlebt – in einem Massencrash endet.
Die Darstellung hier werden viele Leser „als etwas extrem“ formuliert empfunden werden. Sie sind es in diesem Fall auch, weil ich einer FDP-Darstellung – die meine Motor-KRITIK-Leser im „Anhang“ finden - eine „verständliche Überzeichnung der Realität“ gegenüber stellen wollte.
Das FDP-Papier behandelt das Thema „Motorsport und Deutschland“, zeigt die sportpolitischen Ziele auf und wurde als „Positionspapier“ von der „AG Sport der Fraktion der Freien Demokraten“ Ende September 2023 in Berlin erstellt.
Vor vielen Jahren braucht die Industrie noch Stuntmen, um (EU-)Politiker von der Sinnhaftigkeit eines Motorrad-ABS zu überzeugen. Bis heute hat es ein solches ABS z.B. im Motorrad-GP-Sport noch niemals gegeben. Der erfolgte Serieneinsatz konnte auch – umgekehrt als von der FDP argumentiert – nicht zur Einführung im GP-Sport beitragen!
Bitte werten Sie die Art meiner Darstellung erst, nachdem sie das „Positionspapier“der „FDP-AG Sport“ gelesen haben. - Leider war mir – in möglichst wenigen Worten! - keine andere „Klarstellung“ möglich!
Zum Thema „Sporthoheit“ des DMSB, hat übrigens das Landgericht in Düsseldorf im letzten Jahr schon zu einer Klarstellung gefunden! - Bei der FDP in Berlin – selbst in den Fachausschüssen (!) - weiß man nichts davon! - Man liest wohl auch nicht Motor-KRITIK! - Da sollte dann eigentlich auch ein Positionspapier, wie in der Anlage zu finden, nicht überraschen.
Mich schon! - Leider hilft da auch nicht das neueste FDP-Papier – einer Splittergruppe der FDP - mit dem Titel „Weckruf Freiheit“ und dem „Fingerzeig“: Grüne raus!