Entscheidungsprozesse - in Wirtschaft und Politik

Der kleine Dienstweg und persönliche
Kontakte  werden wichtiger als messbare Leistungen:
ein idealer  Nährboden für Missmanagement,
Vetternwirtschaft und Korruption."

(Arno Balzer, Chefredakteur des "manager magazin"
in seinem EDITORIAL zu Heft 6/2009 mit
der Geschichte: "Die neue Macht der Hinterzimmer")

Man muss GRÜN sein, um den Schlüssel zum Begreifen von Unbegreiflichem in der Hand zu haben. Wenn man nun noch ein paar Fakten mehr kennt, ist man - nach einigem Überlegen und Zusammenfügen - der möglichen Lösung sehr nahe. Es ist eine illustre Gesellschaft, die sich hier zu neuen Taten am Nürburgring zusammengefunden hat. Gleich, ob man sich schon von alten Aktionen kennt, oder sich gerade neu zusammen gefunden hat: man fühlt sich verbunden, man passt zusammen. Boris Becker, Kai Richter, Dr. Walter Kafitz, Prof. Ingolf Deubel, Edzard A. Plath, Hans Lippelt, Stephan Cimbal, und, und, und. Als Ergänzung (zur Abrundung und wegen des "Frauenanteils") fehlt vielleicht noch Verena Pooth. Aus Franjo könnte man vielleicht noch einen neuen Großinvestor machen. Nürburgring, das ist eben "volles Programm"; "racing, adventure, holiday, business - alles gleichzeitig. Sommer wie Winter. Und Geld hat man genug. Man kann sogar 95 Millionen bei der Liechtensteinischen Bank in Zürich deponieren. Nur so, zum Nachweis der Bonität der Nürburgring GmbH. Sagt man. Der Liechtsteinischen Bank ist das peinlich. Sie macht zur Zeit eine "Reputationsprüfung", ob vielleicht ihr guter Ruf durch die öffentliche Diskussion über eine diskussionswürdige Finanzierung (?) Schaden nehmen könnte. Es war der Bank wahrscheinlich peinlich, von mir eine Anfrage zu erhalten, die man nicht beantworten konnte. - Da kappt man dann lieber die Geschäftsbeziehung zur Nürburgring GmbH. Bonität ist eben nicht alles. Seriosität kann scheinbar auch nicht durch Geld ersetzt werden. Selbst durch 95 Millionen nicht. Auch ein Professoren-Titel scheint da nicht als Ausgleich zu reichen. Da wird dann eben eine andere Bank ihren guten Ruf opfern müssen. - Sofern es heute noch Banken gibt, die einen guten Ruf zu verlieren haben.

Höhenflüge einer Vereinigung im Geiste

(Am 5. Juni 2009 veröffentlicht) - Da bemüht ein Kai Richter eine Rechtsanwalts-Sozität, weil er seine "Historie" nicht richtig dargestellt findet. In der "Eifel-Zeitung". - Richtig! - Die Darstellung dort - aber auch im SWR - bedarf einer Ergänzung. Immerhin hat er auf Mallorca in einem Container gesessen und Interessenten, die man ihm aus Deutschland herüber schickte, dann in sengender Sonne über das Grundstück geführt. Zum Beispiel. Wer spricht von seinen Großtaten als Teilhaber, Gesellschafter in... - Darüber sprechen wir dann später mal. (Ich habe auch mal einige Zeit in Düsseldorf gearbeitet und kenne auch dort ein paar Leute.)

Derweil zeigt sich ein Geschäftsführer (ohne "Haupt") unzufrieden mit seinem etwas mehr als 500 PS starken BMW M5. Ist es ihm zuzumuten, damit mehr als 200 Kilometer an einem Stück (!) zurückzulegen? - NEIN! - Da nimmt der sich dann auch einen Hubschrauber, um damit vom Nürburgring nach Hockenheim zur DTM, dem ersten Lauf in diesem Jahr, zu fliegen. Standesgemäß. - Nur Fliegen ist schöner! - Kosten? - Null Proplemo! - 95 Millionen warten noch in der Schweiz darauf, ausgegeben zu werden. - Oder sind die etwa schon wieder in Deutschland?

Nicht ohne Probleme ist man dagegen in der politischen Spitze einer Landesregierung, wo man bisher intelligent und geschickt agiert hat. Warum? - Weil Siegen ein sportliches Ziel ist. Es gilt, ein politisches Ziel noch vor der Wahl zu erreichen. In Rheinland-Pfalz. - Das ist nicht nur Provinz, sondern - natürlich - auch ein Stück Europa. Aber die Herren möchten nicht in Europa siegen, sondern in Rheinland-Pfalz. - Darauf ein Beck's!
Nachempfinden kann das z.B. Herr Stephan Cimbal, der schon in Bremen zu den Beck's-Freunden zählte und so zu einem Beck-Verbündeten in der Eifel wurde. Wie andere Hilfskräfte aus Bremen auch. Weil die Erfahrung haben! - Was die dort geschafft haben, werden die wohl auch am Nürburgring schaffen: Baumonumente. (Und Verluste?) - Werden nicht auch in Nürnberg Autorennen im Umfeld von unsterblichen Baumonumenten ausgetragen?

  • Warum also nicht auch in Nürburg? - Was der NSDAP in Nürnberg Recht war, ist für die SPD in Nürburg nicht billig.

Na ja, so um (gut) 300 Millionen Euro werden es wohl werden, wenn man die "Nebenkosten" einrechnet, die nicht von der Nürburgring GmbH gezahlt werden, aber notwendig sind, wenn man "Nürburgring 2009" als Gesamtkunstwerk betrachtet. So kommt Quader zu Quader und Kader zu Kader. - Wenn man Nürnberg mit Nürburg vergleicht.

Kommen nicht auch die Steine in Nürnberg aus der Eifel? - Und kommen nicht auch in Nürburg eine Reihe von Hilfskräften aus Österreich?
Ach, Sie meinen der Vergleich hinkt? - Nun, Goebbels kann nicht überall sein.

Aber auch in der Eifel hinterlässt der "Deubel" Spuren. Es riecht aber nicht nach Schwefel, weil wir uns im 21. Jahrhundert befinden. Da erarbeitet man eigentlich Konzepte am Computer. Aber die sind nur so gut wie das Futter, das er bekommt. Das aktuelle Programm kommt aus den Köpfen der Akteure, die sich hier zu einer Vereinigung zusammen gefunden haben. Zunächst im Geiste. Dann in Aktionen.

  • Auch Ablenk-Aktionen. Denn die braucht man, um die Reaktionen der Öffentlichkeit zu testen. - 4,8 Millionen Euro Verlust bei der "BikeWorld"? - Kein Problem!

Da werden die Positionen dann möglichst ideal besetzt. Ein neuer Staatsanwalt nach Trier; ein neuer Leiter in den Landesrechnungshof nach Speyer; und die Genehmigungs-Direktion Nord in Koblenz bedarf an ihrer Spitze schließlich auch mal einer Erneuerung. - Gut, dass Kurt Beck da eine zuverlässige Dame aus seinem beruflichen Umfeld kennt, die schon lange auf den Hüpfer nach oben wartet.

  • Politik ist wie Schachspiel. Es gilt die Figuren richtig zu positionieren. Und hier erweist sich Kurt Beck als Meister. - Bravo!

Wenn man es jetzt noch hinbekommen würde, einen "alten Mann" aus der Eifel zu einem Kriminellen abzustempeln... - Wahnsinn! - Das Glück der Politiker wäre vollkommen. Aber - und das ist Fakt! - es gibt auch gute Staatsanwälte. Nicht alle - und jeder - spielt das Spiel mit, das gewünscht ist. - Nicht alle kennen auch den Unterschied zwischen Backstage und Beckstage.

Bei vielen genügt es, wenn ein HGF deutlich flüstert: "...oder muss ich noch Kurt anrufen?" - Bei anderen löst das ein "Feed-Beck" aus.

So auch bei mir (aber das mehr als "Rückbesinnung" gemeint), als die GRÜNEN nun gerade feststellten:

„Die Landesregierung hat das Projekt Nürburgring bei der EU-Kommission nicht gemeldet. Wir wissen jetzt, dass die EU-Kommission nichts darüber weiß. Nach geltendem Recht muss eine derartige Strukturfördermaßnahme wie die Erlebnisregion Nürburgring jedoch bei der Kommission genehmigt werden. Der Verdacht der Wettbewerbsverzerrung durch die hohen Zuzahlungen der Landesregierung bleibt somit bestehen."

Da muss man sich dann an den Kopf fassen, dass man das übersehen hat. Bei folgerichtigem Denken - ein wenig anders als es die GRÜNEN tun - eröffnen sich mit so neue Horizonte.

Plötzlich verstehe ich unseren hochintelligenten Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz. Darum akzeptiert der also keine "normale" Finanzierung des Projekts "Nürburgring 2009" durch einen überwiegend "staatseigenen" Betrieb! Darum versucht er verzweifelt seit vielen Monaten die gesamte Investition in Richtung "privat" zu drehen. Darum werden 100-Prozent-Positionen der Nürburgring GmbH (90 Prozent RLP, 10 Prozent Kreis Ahrweiler) in neuen GmbHs gar nicht angestrebt, praktisch kampflos aufgegeben und durch einen (z.B.) 50 Prozent-Anteil einer reinen "Privatfirma" oder eine Privat-Mannes verwässert bei einigen (wichtigen) GmbHs(!) "verwässert". - Das ist die Chance des Kai Richter.
Wenn es bei "Nürburgring 2009" um eine "Strukturfördermaßnahme" des Landes Rheinland-Pfalz geht, dann müsste das bei der Europäischen Union in Brüssel durch die Mainzer Landesregierung angemeldet sein. Weil das nicht so ist, hat man eigentlich gegen Recht und Gesetz verstoßen.
Doch wenn nun ein Minister das Ganze durch eine undurchsichtige Finanzierung in Richtung "privat" dreht, dann hat alles seine Ordnung. - Man ist für die "Privaten" nur in Vorleistung gegangen, übergibt jetzt alles "einem Privaten" (das kann auch eine "Heuschrecke" sein.

Wer kennt sich da schon aus?) für - sagen wir mal - 170 Millionen und erhält von denen noch 30 Millionen (oder waren es noch ein paar Millionen mehr?) als Beteiligung am "Deal" und die ganze "Strukturförderungsmaßnahme" ist keine mehr. Und damit auch nicht meldepflichtig. - Und alle sind glücklich und zufrieden. - Und nun existiert auch keine Wettbewerbsverzerrung durch staatliche Eingirffe mehr. - Es ist alles "privat".

Dieses "private" Finanzierungsprojekt ist nur schwer durchschaubar und ich habe eigentlich noch niemanden getroffen, der es wirklich verstanden hätte. Aber das ist ja gerade der "Kniff" bei derartigen Finanzierungsprojekten. So etwas hat kompliziert und schwer verständlich abzulaufen, weil damit ja hochintelligente und hochgebildete Leute angesprochen werden. Die Durchsetzbarkeit solcher - ich nennen sie "dubioser" - Finanzierungen liegt eben im Ego der angesprochenen Partner begründet, deren Selbstverständnis es nicht zulässt zuzugeben, dass sie auch mal etwas nicht vollständig verstehen, begreifen. Und die auch keine Niederlager verkraften würden.

  • Also werden sie zu Verfechtern von Aktionen, die wir - die wir in der Eifel wohnen und nur über eine durchschnittliche Intelligenz verfügen - als "nicht astrein" bezeichnen würden.

Wenn man also so für das Verhalten der SPD und deren Spitzenpolitiker noch eine Erklärung gefunden hat, so gibt es keine für das Verhalten der so genannten Opposition, die es sich offensichtlich im Hinblick auf kommende Wahlen mit niemandem verderben will. Jeder könnte ja ein möglicher Koalitionspartner werden - oder als solcher gefragt sein. Wenn man sich jetzt "loyal" verhält. Das bedeutet: sich gegenüber dem künftigen Wähler so darzustellen, "als wenn man etwas täte", aber tatsächlich niemand wirklich wehe tun. Es gibt also - und das ist meine Meinung - darum keine wirklich funktionierende Opposition, weil die nämlich irgendwann gerne mit an dem herrschaftlichen Tisch sitzen möchte, wo "mit goldenen Messern und Gabeln gegessen wird".

Leider steht auch die "Unabhängigkeit der Presse" öfter auf Papier gedruckt, als dass sie in die Realität umgesetzt wird. Wie kann z.B. der "Öffentlich-Rechtliche" Rundfunk oder auch das Fernsehen den Umgang mit Steuergeldern oder die Umsetzung von Großprojekten der "Öffentlichen Hand" kritisieren, wenn leitende Politiker aller Parteien durch Sitze im Rundfunk- oder Fernseh-Rat Einfluss zu nehmen versuchen?
Ich selbst - bzw. Motor-KRITIK - erhalte kaum noch Einladungen zu offiziellen Darstellungen der Darsteller von politischer und wirtschaftlicher Macht. Ich gelte eben als unabhängig. Mich stört das auch nicht, da ich das journalistische Handwerk schon seit Jahrzehnten betreibe. So ist mir ein solches Verhalten keine Störung, sondern eher eine Anregung zu guter Recherche.

Was die "Finanzierung" des Projekts "Nürburgring 2009" in seiner Gesamtheit betrifft:

In der Kürze der Zeit war wohl keine andere Lösung möglich. So ist man eben den harten Weg gegangen. Eine Lösung ohne Übergänge. Schließlich drängten die Termine. Darum meckert Kurt Beck auch nicht. Und alle, die heute noch bei dem Projekt von staatlicher Wettbewerbsbeeinflussung reden, die werden dann Schweigen müssen, wenn das Ganze zu einer "privaten Investition" geworden ist. Natürlich sollte man dann nicht von "Heuschrecken" und anderen bekannten Unglaublichkeiten sprechen. - Jemand der das tut (oder getan hat) wird von seinem Umfeld dann als "Kind" bezeichnet werden. - Ich sage: "Gutes Kind! - Bravo! - Du hast es begriffen!"

Und ich zeige dann hier den als satirischen Einschub beim Adenauer Gymnasium gedachten Beitrag von Denise Korden, einer talentierten Autorin und Darstellerin, die den auf einen Klick von Ihnen erscheinenden kurzen Filmbeitrag (gut 7 Minuten) praktisch aus- und mit in Adenauer Leben erfüllt und so "ihrem" Gymnasium, dem Erich-Klausener-Gymnasium, (zumindest von mir) zu den besten Zensuren verhilft. Weil sie nicht nur gedacht hat. Auch gehandelt. Unbeeinflusst von allen Ablenkungsversuchen. Dieser Beitrag wurde auf der öffentlichen Veranstaltung auch als Satire angekündigt und mit einem "Das sagt schon alles!" von Herrn Dr. Kafitz kommentiert..

Weil ich das Filmschnippsel (das hier fehlen muss, weil sich die Einstellung der jungen Dame nach ihrer Ausbildung zur Journalistin inzwischen ein wenig veränder hat) bewusst nicht kommentiert habe, möchte ich Ihnen hier kurz - bevor Sie gleich klicken - die Zusammenstellung erklären:

  • Es beginnt mit dem Namen des Gymnasiums,
  • dann sieht man den engagierten Klassenlehrer und die Schulleiterin des Gymnasiums.
  • Dr. Kafitz lässt alles mit unbewegtem Gesicht über sich ergehen. (Achten Sie auf den Ton!)
  • Dann - als Mittelpunkt - eine Erklärung (Satire?), die etwas über die Art der von Herrn Prof. Deubel und Dr. Kafitz favorisierten Finanzierung aussagt.
  • Dann noch einmal der Name der Schule und der - optische - Hinweis darauf, dass es doch eigentlich schade gewesen wäre, hätte man diesen Beitrag in den Container befördert.

Achten Sie bitte auch auf die Schlusspassage, wo Denise Korden Herrn Dr.Kafitz direkt anspricht. Achten Sie auf ihre Worte. - Diese junge Dame ist einfach gut. Sie hat sich auch nicht ablenken lassen. Auch nicht durch das aufgeregte Plappern eines "wissenden" Landtagsabgeordneten (CDU), der zwischendurch (auch im Film zu sehen) schon mal von einer Mitschülerin strafend angeschaut wird. - Wollte er vom Vortrag ablenken?. (Leider wird das Video erst später fertig. Dann ändert sich auch dieser Text) - Aber ich möchte hier nicht ablenken, sondern noch ergänzen:

So sind auch die 95 Millionen Euro der Landesregierung auf dem Konto einer Liechtensteiner Bank in der Schweiz ein Ablenkungsmanöver. Das vorher schon mal mit 80 Millionen geprobt wurde. (So verstehe ich das.) - Um die Reaktionen zu testen? - Ab sofort sehe ich da - dank DIE GRÜNEN - einige Dinge anders. Und ich werde sie auch anders darstellen, wenn man mir nicht Beweise dafür liefert, dass ich mich auf einem Irrweg - auf dem Holzweg - befinde.

Lassen Sie mich mit ein paar Worten von Boris Becker schließen, der der Weltöffentlichkeit bei seiner Vorstellung als "Botschafter" (für eine "kleine sechsstellige Summe" (!!!) - das können dann z.B. auch 500.000 Euro sein) offenbarte:

„Ich freue mich auf die Eröffnung des neuen Nürburgrings. Was Wimbledon für den Tennissport ist, das bedeutet der Nürburgring für den Motorsport. Was hier erschaffen wird, ist weltweit einmalig und wird mit Sicherheit sehr attraktiv für neue Besucher. Ich fühle mich deshalb geehrt, dieses Nationalmonument zu repräsentieren“.

Ich weiß nicht, was "damals" in Nürnberg gesagt wurde. Aber auch dort hätte Boris Becker sicherlich die passenden Worte gefunden. - Wobei eine "kleine sechsstellige Summe" z.B.deshalb auch 500.000 Euro sein kann, weil bis 0,5 alles abgerundet werden kann. So habe ich es schon in der Volksschule gelernt. - Wenn ihm nun so eine kleine Summe in Euro gewinkt hat... - (Unter uns: Wir sollten nicht immer nur von vielen Beratern der Nürburgring GmbH sprechen, sondern auch die "Botschafter" nicht vergessen.)

Und wenn die "Rhein-Zeitung" am 29. Mai 2009 auf Seite 3 zur "schnellsten Achterbahn der Welt", dem "Ring-Racer" schreibt: "Im Moment kann er leider nur im Schritttempo ruckeln; der Antrieb klappt noch nicht, und der rote Flitzer wird von einer Art Traktor auf Schienen geschoben", so schildert man wohl eine Situation, die sich nach meiner Einschätzung auf für das Jahr 2009 nicht ändern wird. Mit dem "Ring-Racer" ist es so wie mit der Baustelle insgesamt: bombig beworben, aber leider nicht in gleichem Maße nutzfähig. Bei voll besetzten Tribünen wird der "Ring-Racer" in seinem jetzigen Zustand niemals fahren dürfen. Sicherlich wird die Nürburgring GmbH dafür den TÜV verantwortlich machen. Doch der TÜV kann nur kontrollieren, was man ihm vorstellt. Und die "Vorstellungen" der Nürburgring GmbH sind eben manchmal ein wenig utopisch. - Das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung. Aber der "Ring-Racer" ist eigentlich nur der "i-Punkt" auf dem Projekt "Nürburgring 2009" und steht symbolisch für deren wirklichen Wert.

Denken Sie doch mal an den Kölner Dom. Der wurde 1880 fertig gestellt. Und seit dieser "Fertigstellung" wird an diesem Dom pausenlos gebaut, ausgebessert, ergänzt. - Wird "Nürburgring 2009" zu einer Art "Kölner Dom" der Eifel?

Andere werden sagen: Aber das ist doch die Art der angestrebten "privaten" Finanzierung durch Herrn Prof. Deubel, die zu so einem Ergebnis führt. - Und die haben Recht. - Und wieder andere werden sagen: Aber das alles ist doch eigentlich mehr ein Spiegelbild unserer aktuellen Politik, also mehr ein Spiegelbild unserer Zeit. - Und die haben auch Recht.

Damit wären wir dann auch schon bald bei den "Filtern" Moral und Ethik. - Aber hätten Sie es wirklich gerne noch abstrakter?

Die Realität ist grausamer. - Einfach! - Grausam! - Und für den Steuerzahler teuer.

MK/Wilhelm Hahne

Nachtrag als Erklärung, warum ich mich im April 2024 an Juni 2009 erinnere:

Gestern, am 3. April 2024, habe ich gerade mal wieder die neue Ausgabe des Medienmagazin „journalist“ erhalten, dessen Herausgeber der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) ist. Es erscheint in einer Teilauflage auch unter dem Titel „journalistin“ und ist mir auch so dieses Mal zugegangen. Auf Seite 2, also der Innenseite der Titelseite, findet sich dann eine ganzseitige Anzeige von „Die Deutsche Automatenwirtschaft“, die dominiert wird von dem Text:

„PRESSEFREIHEIT DARF NIE DEM ZUFALL ÜBERLASSEN WERDEN.“

Dabei habe ich mich dann mal wieder erinnert – und möchte aus eigener Erfahrung ergänzen:

HAUSDURCHSUCHUNGEN BEI JOURNALISTEN SIND IN DEUTSCHLAND NIEMALS ZUFÄLLIG!

Am 9. Juni 2009 gab es bei mir eine Hausdurchsuchung der Staatsanwaltschaft und eine Beschlagnahme all meiner wichtigen Arbeits- und Aufzeichnungs-Geräte. - Man hatte – weil es ihnen in den Kram passte – einfach mal den § 5 im Grundgesetz vergessen!

  • Zufällig war das kurz nach Erscheinen der Geschichte im Juni 2009, die meine Leser gerade lesen konnten.

Viele Monate hat einer der besten deutschen Strafverteidiger gebraucht, um eine Einstellung des Verfahrens zu erreichen! - Der Herausgeber von „journalist“ und „journalistin“ hat die Kosten übernommen!

DANKE!

In der aktuellen Ausgabe von „journalistin“ - April 2024 - lässt man auf Seit 18 einen Drehbuchautor, Filmemacher und Journalist zu Wort kommen, der auf die Frage:

„Wie machen wir den Journalismus besser?“

antwortet:

„Nie auf alte Säcke hören, die Sprache in Bronze gießen und an die Museumswand nageln wollen. Denen muss man immer eine extra Portion Gendersternchen vors Gesicht halten, bis sie schreiend wegrennen.“

Meine Antwort:

  • Ein guter Journalist rennt niemals schreiend weg. Er nimmt die Realität zur Kenntnis und informiert seine Leser darüber.

Das in 2024 genau so, wie ich das auch in 2009 getan habe.

Man muss als Journalist – ganz gleich wie alt - auch Kindern und jungen Leuten den Freiraum zugestehen, den man nun mal braucht, um sich zu entwickeln und zu einer eigenen Meinungsbildung zu kommen.

Dazu gehört aber auch, dass man sie mit „Wahrheiten“ konfrontiert, die schon mal unangenehm sind.

Wilhelm Hahne

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