20. August 2012: Lieber Leser!

Ein interessantes Wochenende liegt hinter mir. Nicht nur, weil die DTM die Eifel zum Nachdenken anregte. Es gab insgesamt viele Dinge, die  nachdenklich machen können. Wenn man sie wahrnimmt. Da genügt es, z.B. im Garten zu sitzen, zu  entspannen und trotzdem aufmerksam zu sein, Geräusche wahrzunehmen, Leuten zuzuhören, Teil der Gegenwart zu sein. Die wurde an diesem Wochenende von der DTM bestimmt. Hier in der Eifel.  Und ich habe einfach hingehört. Manchmal auch erstaunt dazu etwas gelesen. Sozusagen eine „Vorwegfakten-Darstellung“ erlebt.

20. August 2012: Lieber Leser!

Ich habe am Sonntag ab 14 Uhr bei der ARD zugeschaut. Dort wird die DTM für ein breites Publikum aufbereitet. Von einem „Medienpartner“. Dort wurde schon verkündet, was ich auch heute in der Zeitung lesen kann: Die DTM-Veranstalter zählten 90.000 Zuschauer. Auf einem Rundkurs von 3,629 Kilometer, bei dem es aber längst nicht an jeder Stelle für Zuschauer einen Platz gibt.

Weil ich die Zusammenhänge nicht verstehe, zeige ich hier einmal zwei Fotos, die am Sonntag gegen Mittag aufgenommen, die Tribüne 13 einmal von vorne und einmal von hinten zeigen:

 

 

 

Ich war vormittags im Fahrerlager unterwegs, habe den Trubel im Fahrerlager und auch die gut besetzten Tribünen wahrgenommen.

 

 

 

Da meine Anfahrt nach 10 Uhr erfolgte, habe ich auch den Verkehrsstrom mitbekommen, der übrigens meinen Eindruck bestätigte, den ich in letzter Zeit in Verbindung mit Motorsport-Veranstaltungen machen konnte: Der Trend geht zu Eintages-Veranstaltungen. Wenn der Veranstalter sie nicht entsprechend ausrichtet, werden sie von den Besuchern dazu gemacht.

Es gab übrigens für den Hauptverkehrsstrom über die B 258 keine Einbahnstraßenregelung, wie ich am Samstagabend schon im Internet lesen konnte, wo auch von Staus auf der Rückreise berichtet wurde. - Am Samstagabend. - Es gab übrigens auch bei meiner Anreise keinen Stau, obwohl der zur Hauptanreisezeit der Zuschauer über die B 258 erfolgte.

Viele der Zuschauer waren eingeladen, nutzten das schöne Wetter in der Eifel so zu einem ruhigen Familienausflug. Und ich erlebte eine so nette Szene wie: „Entschuldigung, ich bin zwar von AMG eingeladen, bin aber eigentlich BMW-Fahrer. Dürfte ich vielleicht bei Ihnen...?“ - Der Mann kam so auf einer BMW-Veranstaltung unter.

BMW feierte am Ring 40 Jahre „M“. Und BMW gewann auch hier am Ring. Dazu belegte man auch noch Platz drei. - Bei BMW war man hochzufrieden.

Mir wurde jedoch beim bewussten Wahrnehmen so vieler Details deutlich, wie eindeutig sich  inzwischen der Motorsport  in Richtung Marketing verändert hat.

 

 

Dort sind auch die großen Etats verfügbar, die man heute braucht, um z.B. bei der DTM mitzuspielen.

Mir fällt es nicht schwer, mal rund 50 Jahre zurück zu blicken, einen Vergleich zum Tourenwagensport damals zu ziehen. Damals war es noch Tourenwagensport und BMW betrieb ihn, weil dieser Sport eine kostengünstigere Werbung darstellte, als in Anzeigen mit hohlen Worten in Zeitungen und Zeitschriften Gemeinplätze zu platzieren. Heute ist der so genannte „Tourenwagen“-Sport hohl und – laut geworden. - Damit Kritik übertönt wird?

Mein (jüngerer) Bruder Hubert war „damals“ nicht nur BMW-Werksfahrer, sondern wurde z.B. auch Tourenwagen-Europameister auf BMW. Seine Einsätze verliefen etwa so, wie ich am Beispiel eines Rennens in Budapest darstellen möchte.

Renn-Tourenwagen waren „damals“ straßenzugelassene Fahrzeuge, trugen ein Nummernschild, waren im normalen Straßenverkehr zu fahren. So ein Renn-BMW der „Neuen Klasse“ hatte damals um 160 PS. Damit umrundete dann mein Bruder die Nürburgring-Nordschleife (einschl. dem Start- und Zielbereich mit Süd- und Nordkurve) erstmals unter 10 Minuten.

Budapest erreichte mein Bruder mit dem Flugzeug von Düsseldorf aus. In München hatten sich vorher zwei Monteure mit dem Rennfahrzeug in Richtung Budapest in Bewegung gesetzt. Da war dann ein Beifahrersitz montiert und im hinteren Bereich waren die Rennräder und das Werkzeug untergebracht. - Dass das Fahrzeug unfallfrei in Budapest ankam, wurde als selbstverständlich vorausgesetzt.

Das Fahrzeug wurde dann auf die Rennreifen gestellt, der Beifahrersitz ausgebaut und mein Bruder fuhr Training und Rennen. Und er siegte häufig.

Dann rüstete man das Fahrzeug wieder – mit anderen Rädern und Beifahrersitz – wieder zurück und mein Bruder flog nach Hause. Wenn das Motorsport mit Tourenwagen war, was ist das denn heute? - Oder sind wir vielleicht mit DTM-Fahrzeugen im Straßenverkehr unterwegs und ich habe es noch nicht gemerkt?

Die andere Seite des „modernen“ Tourenwagen-Sports, der nur noch aus Marketinggründen den Namen trägt, aber längst keiner mehr ist: Die Lautstärke. Wahrscheinlich ein Symbol für Kraft. Wie es auch heute noch Chefs geben soll, die als Beispiel für die These gelten könnten: Wer am lautesten schreit hat Recht.

Ein einzelnes DTM-Fahrzeug bei der Vorbeifahrt (ohne reflektierenden Hintergrund) gemessen zeigt auf einem Phonmessgerät so um 100 dB(A) an. Als am Freitagmorgen z.B. das 1. Freie Training auf dem GP-Kurs (Kurzanbindung) lief, da wurden in Quiddelbach auf dem Freisitz einer Familie dort 70 db(A) gemessen.

Ich hatte morgens um 9:00 Uhr im Garten meines Hauses in Virneburg gesessen, als in kurzen Abständen der Ort von drei Verkehrsflugzeugen überflogen wurde. Es war nur ein leises Rauschen zu vernehmen. Immerhin waren die Flugzeuge auch mehr als 11 Kilometer über mir und das Phon-Messgerät registrierte noch nicht einmal 50 dB(A).

Nun liegt Quiddelbach auch nur etwa 2,5 Kilometer Luftlinie vom GP-Kurs entfernt. Aber die Bewohner dieses von der Nordschleife umgebenen Ortes fragen sich schon, ob es Tourenwagen-Rennen im Jahre 2012 geben sollte, die solchen Lärm verursachen und bezeichnenderweise von den gleichen Firmen betrieben werden, die – weil es gerade gefragt ist – auch „Nachhaltigkeit“ für ihre Handlungen und Produkte in Anspruch nehmen.

Ich habe in den 80er-Jahren mal eine Geschichte über die Lärmentwicklung von Formel 1-Fahrzeugen auf dem Nürburgring Grand-Prix-Kurs eine Geschichte geschrieben, die aber damals niemanden interessiert hat. Vor Wochen habe ich etwas über das „sinnvolle“ Reglement bei der VLN geschrieben und viele Kommentare zum Thema Lärm erhalten. In meiner Geschichte war aber kein Wort davon zu lesen. - Die Zeiten ändern sich, die Sensibilität der Leute für gewisse Themen auch. Nur die Mehrzahl der Sportfunktionäre und Marketing-Spezialisten scheinen unbeeindruckt.

Übrigens: Am gleichen Wochenende gab es in der Lausitz (Korrektur 11:40 Uhr) eine RCN-Veranstaltung, die dem Breitensport zugerechnet wird. Es gab dort um 70 Starter. Damit wird der Veranstalter dann bei den derzeit kaufmännisch großzügig kalkulierten Streckenmieten und Nebenkosten einen Verlust von – geschätzt – 20.000 Euro gemacht haben.

Dabei ist eigentlich nicht der Motorsport krank, sondern das Denken und Handeln der Leute, die die Richtung im Motorsport mit bestimmen. - Die sitzen übrigens auch in den Marketingabteilungen der Hersteller, aus denen auch einer der aktuellen Branchen-Propheten unserer Zeit kommt: Prof. Dudenhöffer.

Ich habe ihn in unterschiedlichen Marketing- und Vertriebs-Positionen bei Opel, Porsche und Peugeot in Erinnerung. Er ist auch einer der Mitbegründer von „CAR – Center of Automotive Research“ in Gelsenkirchen. Ein toller Marketing-Spezialist, der schon in den 80er Jahren den Porsche-Außendienst mit seinem Untersuchungsergebnis über die Einkommensverhältnisse eines Porsche 964-Käufers zu beeindrucken wusste. Nach seinen Ermittlungen verfügte der über ein mittleres Monatseinkommen von netto 15.000 DM. (Ich hatte hier netto mit brutto verwechselt.)

Jedenfalls sind seine Ergebnisse immer so, dass man damit Nicht-Fachleute sehr beeindrucken kann. Darum wird er auch gerne in der Boulevard-Presse zitiert. Aktuell hat er gerade ermittelt, wieviel Euro die Automobilhersteller pro Auto verdienen, bzw. dazu tun. - Es könnte sein, dass sich die Herstellerfirmen heute in der Hand von 964-Besitzern befinden.

Wem das dient, was das soll? - Keine Ahnung. - Aber es ist mal wieder eine tolle Untersuchung. Und bei dem vorhandenen wissenschaftlichen Hintergrund... -

Ich habe dagegen in dieser Geschichte nur von dem gesprochen, was ich in der Realität erlebt habe. Und was ich davon halte.

Werten Sie es also bitte entsprechend.

Fortsetzung folgt!
Wilhelm Hahne

PS: Die e-book-Versionen meines Nürburgring-Buches (s. die Anmerkungen rechts) sind auch gerade an diesem Wochenende fertig geworden und ab sofort zu beziehen. (s. Sonderseite)
 

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25 Kommentare

RCN

Hallo Herr Hahne, fand die RCN nicht auf dem Lausitzring statt ? http://www.lr-online.de/sport/rundschau/Regionalsport-Gelungene-Premiere-auf-dem-Lausitzring;art1075,3913114 Grüße aus Berlin

RCN/GLP

Am Samstag fand nur die GLP auf der NS statt. Der RCN war in der Tat am Lausitzring. Gruß Hans

RCN und Lausitz

Hallo, ich habe da tatsächlich etwas durcheinander gebracht. Eine erste Korrektur ist schon vor dem Lesen dieser Kommentare erfolgt. Ich kümmere mich noch mal drum. - Danke! Mit besten Grüßen Wilhelm Hhne

Lärm

Hallo Herr Hahne, wenn es um große Rennsportereignisse geht (DTM, F1, Truck etc.) haben die Anwohner ob aus Quiddelbach, Müllenbach, Nürburg oder Breitscheid für den Rennsport immer Verständnis gezeigt. Das Problem sind nicht die 2-3 Stunden DTM-Lärm pro Tag - sondern die "rund und die Uhr Beschallung" Auch die Formel 3 oder Boss GP waren von der Lautstärke her nicht viel weniger zu hören. Am meisten störte aber wieder die Open-Air Disco bis halb Drei Nachts. Großzügig könnte man sagen das gehört bei einer DTM inzwischen mit dazu - aber jeder kleine andere Veranstalter meint ebenso "Rock am Ring" toppen zu müssen. Das auf der Nordschleife zeitgleich ebenfalls die Hölle los war - sei nur am Rande erwähnt. Beim Lärm wird es kommen wie mit der Anfrage zur Subventionierung der Rennstrecke bei der EU "der Bogen wird immer weiter überspannt werden". Erste Anliegergemeinden werden klagen und dann ist ganz schnell "Feierabend" und es trifft dann "die Falschen" wieder mit ! P.s. An allen drei Tagen 90.000 Zuschauer zusammen (so rechnen die am Ring) das kann schon sein.

bis zu 120.000 Tribünenplätze allein an der Grand-Prix-Strecke

nun, laut http://www.nuerburgring.de/fileadmin/2009/Pressebereich/1._Daten_und_Fakten_18112009.pdf gibt es am Ring >>> bis zu 120.000 Tribünenplätze allein an der Grand-Prix-Strecke <<<, passt! doch auch bei der Abreise der 90,000 Zuschauer am Sonntag gab es laut Polizeibericht keinen Stau in der Eifel, es ist die alte Rechnung: 30,000 Zuschauer/Tag x 3 Tage macht 90,000 den außer der DTM gab es noch die F3 Europameisterschaft, also jede Menge los am Ring

Flugzeuge/ DTM

Hallo Herr Hahne, zur Ihrer Messung in Virneburg und Quiddelbach noch folgende Anmerkung. Eine Erhöhung um 10 dB(A) wird subjektiv als Verdopplung des Lärms empfunden. D.h. der DTM-Lärm in Quiddelbach war 4 x lauter als der Flugzeuglärm über Virneburg. Ab 80 dB(A) wird ein Gehörschutz empfohlen (ab 85 dB(A) gesetzlich vorgeschrieben).

Flugzeug- und DTM-Lärm unkommentiert

Hallo Herr Trapp, nach meiner Kenntnis entsprechen schon 3 dB(A) einer Verdoppelung. Andere reden von vier, Sie von 10 dB(A). Ich habe in meiner Geschichte einfach mal hintereinander genannt. In einer folgenden Lärmgeschichte werde ich noch mal ins Detail gehen. Nicht umsonst gibt man bei der DTM (aber auch Formel 1) Ohrenstöpsel aus. Herzliche Grüße Wilhelm Hahne

Hallo Herr Hahne,

Hallo Herr Hahne, sorry - bin kein Fachmann - Sie haben bestimmt recht (was es noch schlimmer machen würde). Ich habe einfach mal in Wikipedia nachgeschlagen weil mich die Hintergründe interessieren. Wenn man dort nachschlägt erhält man sehr schnell eine ganze Reihe von Lärmschutzgesetzen. Ob es eine TA-Lärm, Umgebungslärmverordnung oder Sportstättenverordnung ist. Dabei fragt man sich - was gilt eigentlich für den Nürburgring ? Bei anderen deutschen Rennstrecken hört man auch von "Lärmtagen" - gibts die auch am Ring ? Interessant war für mich auch auf ihrer Seite zu erfahren, dass Lärmentwicklung und Motorleistung nur wenig miteinander zu tun haben. Also dieser intensive Lärm eigentlich völlig unnötig ist - und ggf. nur was mit Marketing zu tun hat (wie sagte Marie Luise Marjan in der ARD "das es dort so laut ist - hatte ich mir nicht vorgestellt"). Ich kann mir gut vorstellen, dass auch andere Anwohner am Ring der Dauerlärm satt haben. Insbesondere wenn man mitbekommt das die Gewinne - zum Großteil nicht mehr in der Region bleiben - sondern nach Düsseldorf gehen. Wenn sich aber erst Gerichte mit der Lärmfrage beschäftigen - kann dies schnell wieder ein weiterer Sargnagel für den Ring werden. Freue mich schon auf ihre neue Geschichte hierzu !

Danke für die aufschlußreichen Photos!

Zu den veröffentlichten Zuschauerzahlen von 90.000 Menschen erübrigt sich jeder Kommentar...

90000 Besucher

wie schön, über so viele zahlende Besucher kann man sich doch freuen, es werden ja dann auch entsprechende Einnahmen aus den Ticketverkäufen verbucht worden sein. Sagen wir ein normales billiges Ticket ohne Fahrerlager, besondere Tribüne etc. kostet 40 Euro, dann sind das immerhin 3,6 Millionen. Und das ist sehr konservativ gerechnet, die Kartenpreise fangen bei rund 40 Euro ja erst an.

viel Lärm um wenig

90.000 Zuschauer kommen über drei Tage kumuliert zustande, wenn man alle ausgegeben Freikarten der Industrie auch als Besucher zählt. Und nicht jeder, dem eine Karte nachgeworfen wurde, oder sie über seinen Arbeitgeber beziehen könnte, fährt auch weit in die Eifel zur Ganzjahresdestination. Mir selbst wurde ein Blick auf die Tribünne gestern verwehrt, da ich während des "Rennens", also Reifenwechselmarathon,s mehrmals einschlief. Dass ich die Sonntagnachmittage sonst lieber auf dem Motorrad genieße...aber diese Hitze... Apropos Industrie: Frau Schaeffler wirbt ganz großzügig auf einem Fahrzeug. Hat VW dort sanft gedrückt? Geht das nach Compliance? Hat Schaeffler Komsumartikelfür uns im Sortiment, etwas Ventiltriebe? Schaeffler ist der Konzern, der kürzlich beinahe verzockt wurde, mit großem Drama um die arme Eigentümerin, die plötzlich arm, verheult und pelzlos dastand und sich nicht nur ästhetisch-medizinisch, sondern auch wirtschaftlich Parallelen zum Fall Quelle zeigten. Apropos Lärm: nein, schön muss nicht laut sein. 1986 fuhr die DPM mit ganz leisen Autos, nur ab Diepholz 1986 wurden die Auspuffrohre entkorkt, da angeblich damals das Publikum es so verlangte.

Zum Fahrzeugdesign: schaut man sich die Wägelchen an,...

kann man bis auf die Frontembleme kaum Unterschiede erkennen. Welchen Sinn macht dann diese überzüchtete Serie? Besser Serienwagen in Serienfarben mit Serienmotoren gegeneinander antreten lassen. Dann wäre das Identifikationspotential des zukünftigen Neukunden oder der Stammkunden der Marke wesentlich wertiger und glaubwürdiger. Vom Spaß an der Rennstrecke und beim gemeinsamen TV-Erlebnis gar nicht zu reden. Und preiswerter, spannender obendrein! Und noch etwas zu den wissenschaftlichen Arbeiten von Herrn Prof. Dudenhöffer und seinem Team: würden sie diese statistischen Untersuchungen im gut honorierten Auftrag der Industrie nicht machen, würde es ein anderer tun. Das Institut hat seine Existenzberechtigung! Ob die Unternehmensberatung und ihr Vorsteher allerdings dadurch schon zu "Autoexperten" oder "Autopäpsten" werden, vermag ich doch stark zu bezweifeln! Mit sportlichen Grüssen

Natürlich wäre es der bessere

Natürlich wäre es der bessere Sport mit Serienwagen gegeneinander zu fahren - das würde sich aber der "Normalzuschauer" nicht mehr angucken. Der Normalzuschauer schaut sich ja noch nicht mal das GT Masters an - obwohl das in dem Sinne auch absolut massentauglich ist... Laut soll es sein, möglichst ein großes Spektakel bieten. Wie Herr Hahne schon sagt - es ist eine Marketingveranstaltung. Letztendlich ist es ähnlich wie im Fußball - auch wenn da die sportliche Komponente nicht ganz so in den Hintergrund rückt. Es muss alles einen Eventcharacter haben - sonst kommen die Leute nicht mehr...

Weltmeister im negieren

Ab Oktober/November ist dann wieder Ruhe am Nürburgring und Fuchs und Hase sagen sich Gute Nacht, hoffentlich nicht zu laut! Es könnten ja Anwohner gestört werden. Um es vorweg zu sagen, ich bin mit der Entwicklung um den Nürburgring, die ja von Herrn W. Hahne vorausgesehen und auch ausführlich beschrieben wurde, nicht sehr glücklich. Was die Landesregierung RLP sich geleistet hat und wie sie damit umgeht ist ein Skandal. Nun aber alles was am Ring stattfindet zu negieren ist auch nicht hilfreich. Ein Autorennen wird nicht nur visuell wahrgenommen, sondern es ist auch ein akustisches "Erlebnis". Formel 1 muss man mal gehört haben; sehen kann ich im TV mehr. Frage: Würden mehr Zuschauer zu einem Rennen kommen, wenn die Fahrzeuge lautlos unterwegs wären. Mehr Zuschauer würden sicherlich kommen, wenn wir alle Werbung für den Motorsport betreiben würden....

schwarz / weiss @KHM

Lärm scheint ein Thema zu sein bei dem es nur "Schwarz" oder "Weis" gibt. Es geht doch nicht darum lautlos zu fahren - es geht darum das richtige und vertretbare Maß zu finden. Was verstehen denn einige unter Werbung für den Motorsport: für einen Sport desses Fahrzeuge moderne Entwicklungen in der Lärmreduzierung ignorieren und "künstlich" laut gemacht wurden. Was hat man denn davon wenn man Ohrstöpsel benötigt um überhaupt gefahrlos zusehen zu können. Auf diese Art "Sport" kann ich und sicher auch viele andere verzichten. Davon abgesehen das ich mehrfach von dem "Gesamtlärmsituation" gesprochen habe - also von Anzahl der Veranstaltungen mit hoher Lärmbelastung und Rennsportfremden Events "Open Air Discos" etc. Ehrlicherweise sollten einige "Motorsportfans" sagen: Die Situation der Anwohner ist uns schei*egal - wir wollen nur unseren Kick - danach fahren wir eh wieder heim" Aber Zuhause bitte Sonntags kein Rasenmäher kein Glockengeläut - weil wir wollen ja ausschlafen ! . P.s. Oktober/November: im Oktober ist noch volles Programm z.B. die VLN: und die Nordschleife ist für PKWs bis zum Winter geöffnet - danach fahren da Quads im Winterprogramm ....

Gesamtlärmsituation

Die Gesamtlärmsituation am NR sieht wohl so aus, dass an 350 Tagen im Jahr zwischen 20.00 Uhr und 08.00 Uhr eine "himmlische" Ruhe ist. Ich selbst wohne in der Nähe einer BAB, dort ist an 365 Tagen 24 Sunden Verkehrslärm. Bin aber noch nie auf die Idee gekommen, eine Sperrung der BAB zur Nachtzeit zu fordern. Eine Frage noch Herr Trapp: Kann man an ihrem Wohnort den Nürburgring hören oder gehören Sie zur Gattung der Klugschreiber? PS. Da am ich Wochenende oft unterwegs bin, kann mein Nachbar mähen wann er will und das Läuten einer Kirchenglocke empfinde ich als sehr erhaben.

Champus pur

http://www.welt.de/wirtschaft/article108710596/Rheinland-Pfalz-soll-fuer-Puffbesuche-gezahlt-haben.html "üppige Mahlzeiten in Sternerestaurants für mehr als 1600 Euro. Zigaretten haben sich die Herren nachts per Taxi kommen lassen, und als der Hunger wieder kam, wurde eine Wurst angeliefert, die einschließlich Fahrt 83 Euro gekostet hat" Auch Damenbesuch auf Hotelzimmern sei auf Kosten der landeseigenen GmbH, also auf Kosten der Steuerzahler, organisiert worden. Na - die Herren wissen zu leben - dafür bezahlt man doch gerne Steuern oder höhrere Startgebühren am Ring !

Tribüne 13

Ich finde es etwas unfair, die Tribüne 13 so (exemplarisch) darzustellen. Meines Wissens ist die bei Veranstaltungen auf dem Grand-Prix Kurs immer geschlossen, also wird man auch bei gut besuchten Veranstaltungen dort keine Zuschauer photographieren können. MfG

ein Schelm

T13 ist bekanntlich eine als Tribüne getarnte Lärmschutzwand. Lustig war, dass man nun ausgerechnet zur DTM (Dezibel Terror Meisterschaft) ausverkauft auf die Lärmschutzwand schrieb. Honi soit qui mal y pense.

to whom it may concern.

„Demagogie betreibt, wer bei günstiger Gelegenheit öffentlich für ein politisches Ziel wirbt, indem er der Masse schmeichelt, an ihre Gefühle, Instinkte und Vorurteile appelliert, ferner sich der Hetze und Lüge schuldig macht, Wahres übertrieben oder grob vereinfacht darstellt, die Sache, die er durchsetzen will, für die Sache aller Gutgesinnten ausgibt, und die Art und Weise, wie er sie durchsetzt oder durchzusetzen vorschlägt, als die einzig mögliche hinstellt.“

Schalldruckpegelrechnung

Um die Unklarheiten bezüglich der doppelten Pegel auszuräumen: Beim Schalldruck, der per Einzel - Mikrofon im sog. Handschallpegelmesser gemessen wird, sind 6dB mehr eine objektive Verdoppelung des Pegels. Die subjektive Wahrnehmung ist allerdings anders und empfindet erst höhere Differenzen als doppelt so laut. Die Aussage 3dB = doppelte Lautstärke ist falsch, 3dB beziehen sich auf die Verdoppelung der Schallleistung (steht auf jedem Rasenmäher, Kettensäge, Bagger...Lw = xx dB), eine energetische Größe. Bitte nicht verwechseln. Zur Schallpegelmessung sei noch das Abstandsgesetz erwähnt: Verdoppelung des Abstandes führt zu einer Halbierung des Pegels. Deswegen ist z.B. beim TÜV der Messabstand bei der Eintragung eines Sportschalldämpfers definiert. Viele Grüße, Axel Grothausmann

Lärm am Ring...

Seit wann gibt es diesen Nürburgring nochmal? Kann es sein, daß die Autos früher lauter waren als heute? Sollte man evtl. bedenken, wenn man in die Nähe einer Rennstrecke zieht, daß es dort laut ist? Alteingesesse werden sich da wohl kaum beschweren.... Gruß Jupp

Den Ring gibt es seit 1927.

Den Ring gibt es seit 1927. Bis in die siebziger(achtziger) Jahre waren es so 10 Rennen pro Jahr Ob die Autos früher lauter waren - glaube ich nach der DTM nicht mehr Erst seit der Ära "Kafiz" wird die Nordschleife so stark intensiv (täglich) genutzt Open Air Discos nach jeder Pups Veranstaltung gibt es erst seit kurzem Die ganze Asche geht erst seit Lindner und Richter nach Düsseldorf ! Ich bin ein Alteingesessener...

damals...

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nach Düsseldorf?

Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass die ganze Geschichte ein Verlustgeschäft für Lindner/Richter war so hab ich doch den Eindruck dass es in näherer Umgebung des Nürbungrings noch genug Firmen und Privatleute gibt die in der Summe sicher mehr davon provitieren als die Gesellschafter der Betreibergesellschaft. Aber es ist natürlich verständlich, dass man Pfründe die man bereits hat, eben nicht so gerne aufgeben möchte und geben jemand kämpft der einem diesen Kuchen streitig machen bzw die eigenen Stücke verkleinern will. Nur muss man sich als Außenstehender natürlich fragen, möchte jemand das beste für den Ring, den Motorsport und/oder die Region - oder geht es ganz banal um den eigenen Geldbeutel? Aber muss ja nicht nur um den Geldbeutel gehen, bei der Rheinzeitung könnte man eine gewisse Nähe zu einer großen Partei vermuten bei anderen ist es vielleicht einfach nur die Tatsache, dass man sich selbst gern schwätzen hört. Wirklich schade finde ich, dass die gesamte Geschichte von kaum einer Seite wirklich objektiv und neutral angegangen wird - zum Schaden des Rings und der Region.

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