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Es gibt Leute, die empfinden das Treiben um Halloween als gotteslästerlich-satanistisches Treiben. Für andere ist es ein Geschäft. Weil es z.B. Mainzer Politiker nicht zu stören scheint, dass derzeit um Halloween russisches Geld in deutsche Taschen gesteckt wird. Hatte Frau Merkel nicht erst vor Kurzem deutlich gemacht, dass sie an den Sanktionen gegen Russland festhalten will? Während die Mannschaft der Landesregierung in Mainz wohl voll hinter Putin steht – an Halloween – der gerade erst auf das freie Recht der Menschen zur Selbstbestimmung verwiesen hat. Und so fließt nun russisches Geld – via Zypern (?) - nach Rheinland-Pfalz und als Gegenleistung überreicht man den neuen russischen Investoren ein Stück deutsches Kulturgut: Den Nürburgring. Das ist doch Diplomatie vom Feinsten! - Oder soll man es als Pragmatismus bezeichnen? - Aber darüber hinaus gibt es viel mehr zu der gerade getroffenen Entscheidung der Insolvenz-Sachwalter zu sagen, als bisher in großer Auflage zu lesen ist oder im Fernsehen – z.B. dem SWR – von „Nürburgring-Experten“ (per Einblendung dazu ernannt) verkündet wird. - Das alles erinnert an eine wohl abgestimmte Aktion, bei der sogar die „Kirch II-Version für Arme“ noch mit einem attraktiven Posten belohnt wird, während er eigentlich schon alles verloren hat. - Aber man braucht ihn als „Schutzschild“ gegenüber der EU. - Nur so lässt sich – vielleicht – der Vorwurf eines „Zweitverkaufs“ ohne EU-Zustimmung vermeiden. - Aber nun alles in einer Reihenfolge, die die derzeitige Situation etwas anders aussehen lässt, als sie derzeit anderswo dargestellt wird. - Und nicht vergessen: Es ist Halloween! - Man kann doch wohl auch an Allerheiligen über Halloween schreiben?
Halloween am „Ring“: Neue böse Geister?
Oft tragen die Geister nur Masken. Zum Beispiel die eines Politikers. Und so sagt die „Maske Roger Lewentz“ vom neuen russischen Investor: „Ich hoffe, dass dahinter keine Heuschrecken-Mentalität steckt.“ - Das ist doch lieb! - Und im Radio (SWR) wurde auch klar gestellt, dass der Mann, der es in 10 Berufsjahren zum Milliardär gebracht hat, ein ehrlicher Mann ist. - Was denn sonst? - Nur so kommt man an Millionen, wird ein Milliardär!
Aber zwischen 2013 und 2014 ist aus dem Milliardär wieder ein Millionär geworden, da der Aktienkurs seines Pharmakonzerns – der größte in Russland - von 20 auf 6 Dollar gefallen ist. Die deutschen Provinz-Politiker versuchen ihn gerade mit einem wertvollen Nürburgring für ein Taschengeld wieder auf die international beachtete Stufe eines Milliardärs zu heben.
Dieser – eigentlich vom Namen her bisher unbekannte Russe – ist ein guter Freund des Oligarchen Roman Abramowitsch, der wiederum ein guter Freund von Wladimir Putin ist. - So wird sicherlich Putin demnächst nur noch Barak Obama der Erpressung wegen der USA-Sanktionen gegen Russland beschuldigen können. Deutschland steht – verglichen mit den USA – dank der Leistung von Provinzpolitikern und ihren Helfeshelfern dann aus Putins Sicht sehr gut da.
Rheinland-pfälzische Provinzpolitiker greifen in das große Rad des bisherigen internationalen Zusammenwirkens von USA und EU gegen die politische Entwicklung in Russland mit dem Verkauf des Nürburgrings ein. Das wäre doch gelacht, wenn Mainz nicht auch an Halloween für gute Stimmung sorgen könnte. - Nicht nur an Karneval! - Und das auch in Russland.
So wichtig die großen internationalen Probleme zur Darstellung in den Medien geeignet sind, so unwichtig werden andere Geschehnisse in der Provinz empfunden und auch abgehandelt. Gerade das Thema Nürburgring widert inzwischen viele Redakteure an. Sie haben doch schon mal darüber berichtet. So bleibt für viele Leser unklar, dass es sich auch in der jetzigen Phase der Nürburgring-Affäre nicht um eine neue, kleine unbedeutende – geradezu provinzielle – Sache handelt, sondern um die Fortsetzung einer Affäre, die vor vielen Jahren ihren Anfang nahm und deshalb niemals mit einem harten Schnitt beendet werden konnte, weil viele Details immer unter den Teppich gekehrt wurden.
In den langen Jahren seiner Regierungstätigkeit war es Kurt Beck, als einem (zu) viele Jahre regierenden Ministerpräsidenten eines Landes gelungen, geradezu ein Spinnennetz von Verbündeten zu installieren, in dem nicht etwa Verdächtige gefangen, sondern durch Verbergen geschützt wurden. So wurden aus Wissenden Mitwisser. Und man sägt nicht den Ast ab auf dem man sitzt. - Es ging also auch um Machterhalt. Dazu kommt, dass sich das Niveau in der Politik – mal ausgehend vom Ende des 2. Weltkrieges betrachtet – sich absolut verschlechtert hat.
Persönlichkeiten in der Politik gibt es immer weniger, aber immer mehr machthungrige Mitläufer, die versuchen – trotz ihres Niveaus – „im Geschäft zu bleiben“. Und das in einer Zeit, in der eigentlich alles schlechter geworden ist. In vielen – den meisten – Berufen, nicht nur in dem des Politikers. Dort, wo „früher“ noch das Wort Korruption ein Fremdwort war, wird es heute nicht nur verstanden, sondern auch genutzt. Und deutsche Politiker zeigen noch gerne mit dem Finger auf andere „Bananen-Republiken“, während Deutschland längst eine ist.
So wäre sicherlich der ein Träumer der der Auffassung wäre, dass die von der EU-Wettbewerbskommission beanstandeten ungenehmigten Beihilfen von rd. 500 Millionen Euro alle in die Bauten und Ausstattungen am Nürburgring geflossen wären.
Aber dieser Teil der Nürburgring-Affäre wurde bisher noch gar nicht behandelt. Man versucht auch das Aufbrechen von alten Wunden zu vermeiden, indem man die Öffentlichkeit mit neuen Sensationen ablenkt. So ist auch der Verkauf des Nürburgrings so ein Ablenkungsmanöver, mit dem – je nach politischer Strömung und intellektueller Basis – argumentiert wird.
Daniel Köbler, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, sagte am 31. Oktober 2014, die Wähler des Landes zurecht weisend:
„Wer heute fordert, der Nürburgring solle zurück in Staatsbesitz, der hat offensichtlich weder den Wunsch der Steuerzahler nicht mehr für eine Rennstrecke blechen zu müssen, noch die Entscheidung der EU-Kommission in Sachen Beihilfe verstanden.“
Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN beurteilt die Fähigkeiten der aktuellen Landesregierung offensichtlich mit dem Maßstab seiner eigenen Fähigkeiten, denn die für den Nürburgring verantwortlichen Insolvenz-Sachwalter, vom politisch abhängigen SWR gerne (und falsch!) als „Sanierer“ bezeichnen, haben in der Vergangenheit immer wieder auf die Chancen verwiesen, mit dem Nürburgring im operativen Geschäft Gewinne zu erzielen. So hat man u.a. einen Gewinn von 6 Millionen Euro im Kaufvertrag mit der Capricorn Besitzgesellschaft mbH für das Jahr 2014 schon vorausschauend in Abzug gebracht.
Damit wären wir nach einigen Fehlentscheidungen in Sachen Nürburgring durch die Regierung Kurt Beck dann bei einer weiteren Fehlentscheidung, die – natürlich (!) - durch die aktuelle Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Insolvenz-Sachwaltern angekreidet wird, indem die der Capricorn-Firma den Nürburgring verkauften. - Doch die verweisen auf den Gläubigerausschuss.
Hat Malu Dreyer die Verkaufsaktion der Insolvenz-Sachwalter in Richtung Capricorn wirklich nur durch PR-Aktionen in Richtung dieser Firma unterstützt - oder steckte nicht gar der Wunsch der Regierung dahinter, den Wählern mit einem Darsteller von Mittelstand und automobiler Anbindung, einen scheinbar idealen Käufer anzubieten?
Motor-KRITIK hat von Anfang an zu diesem Thema mit einer eigenen Meinung – aufgrund von Recherche-Ergebnissen – nicht hinter dem Berg gehalten, was sogar den Präsidenten der Koblenzer Industrie und Handelskammer zu erregten „Anmerkungen“ per E-mail anregte:
„Wie können Sie mittelständische Unternehmer, die zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen
haben, so negativ darstellen. Laufend Vermutungen, ohne dass es dafür Beweise gibt.
Wollen sie die Menschen in der Region noch weiter aufhetzen?
Was soll das bringen?
Dürfen Journalisten eigentlich einfach alles behaupten?
Gilt für Journalsiten auch kein Datenschutz?
Sind die Menschen für Journallisten Freiwild?
Wer Ihnen nicht passt, den wollen Sie kaputtmachen.
Ich habe nichts gegen Kritik, die muss sogar sein.
Nicht alle Kritik muss sofort öffentlich gemacht werden.
Kritik kann sehr gut helfen, tolle Lösungen zu finden.“
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus Januar 2014, der zeigt, wie man versucht hat „Journalisten passend zu machen“. Für mich keine Frage, dass auch dieser Mann, der gleichzeitig Präsident der „Freunde des Nürburgrings“ ist, sozusagen „im Regierungsauftrag“ unterwegs war.
Natürlich war solche Kritik anregend, sich noch intensiver mit dem Thema Capricorn zu beschäftigen. Hatte ich tatsächlich unrecht? - Waren meine Recherche-Ergebnisse falsch? -So ist dann auch Motor-KRITIK auf die Aktivitäten einer der vielen Capricorn GmbH's gestoßen, die zunächst eigentlich nur einer Aachener Leserin aufgefallen waren, und die darauf aufmerksam gemacht hatte.
Es gab eine europaweite Ausschreibung der Campus GmbH, einer speziellen Firmengründung der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (kurz als RWTH bezeichnet), die zu der Umsetzung eines zentralen Bauvorhabens auf dem Campus der Hochschule führen sollte.
Die Ausschreibung wurde von der Capricorn-Firma gewonnen, die sich die Mitarbeit eines international bekannten Münchner Architekturbüros gesichert hatte. Eine Jury hatte das Gesamtangebot als das beste und überzeugendste empfunden.
Und so wurde die Baugenehmigung eingereicht, Capricorn stellte die Bankfinanzierung des 50 Millionen-Euro-Projekts sicher. Da trat eine kleine Störung auf, weil innerhalb dieses Komplexes fast 2.500 qm des Objekts durch öffentliche Gelder finanziert werden sollten. Das hatten die Banken nicht so gerne, weil das – im Falle eines Falles – einen „einfachen Durchgriff“ verhindert hätte.
Gemeinsam hat man dann zu einer Lösung gefunden, die diese rd. 2.500 qm in einem eigenen, unabhängigen Objekt auslagerten. Es gab die Baugenehmigungen, der Gewerke wurden ausgeschrieben und der Baubeginn hätte lt. inzwischen abgeschlossenem Baukonzessionsvertrag im Februar 2014 erfolgen sollen.
Aber der Baubeginn verzögerte sich, was immer wieder von Seiten der Capricorn intelligent erklärt wurde. Inzwischen hatte der verantwortliche Professor für dieses Projekt, das intern unter der Bezeichnung „Cluster Produktionstechnik“ geführt wird, selbst eine zweite Präsentation mit allen notwendigen Unterlagen – unabhängig von Capricorn – bei den Banken durchgeführt und war sicher, das Projekt in jedem Fall auf die Beine stellen zu können. - Aber die immer wieder zu hörenden Capricorn-Ausflüchte hatten ihn schon vorsichtig gemacht.
Der Professor ist seit vielen Jahren der „Droge“ Porsche erlegen, was ihn nicht unsympathisch macht. Inzwischen fährt er aber auf seinem täglichen Weg vom Haus zum Büro einen BMW i8, den er dann auf der zu befahrenden Strecke von 9 Kilometern ausschließlich elektrisch nutzt. - Der Herr Professor ist vom BMW übrigens ganz begeistert.
Dass BMW ein solches Fahrzeug gerade diesem Professor zur Verfügung gestellt hat ist kein Zufall, wenn man die Aufgabenstellung des „Cluster Produktionstechnik“ nach Fertigstellung kennt:
„Zielsetzung des Clusters Produktionstechnik ist es, gemeinsam mit Industrie- und Hochschulpartnern an verschiedenen Demonstrationsobjekten die relevante Produktionstechnik der Zukunft zu erforschen. Das Demonstrationsobjekt, wie die Elektromobilitätsinitiative "StreetScooter“, ist aus den Megatrends abgeleitet und eignet sich in besonderem Maße für die interdisziplinäre Forschung sowohl am Produkt als auch an der dazu erforderlichen Produktion.“
Inzwischen sind rd. 80 Prozent der Räume und Flächen an die Industrie vermietet. Die Vermietung der „Randanlagen“ sollte durch Capricorn erfolgen, so dass ich zu deren Vermietungserfolg nichts sagen kann.
Ende September 2014 hat dann die Campus GmbH den Baukonzessionsvertrag mit Capricron mit einer Frist von 4 Wochen gekündigt. Das ist einer der Gründe, weshalb z.B. diese Geschichte nicht an Halloween, sondern an Allerheiligen geschrieben und veröffentlicht wird. Capricorn hat die gesezte Frist – 31. Oktober 2014, 00:00 Uhr - verstreichen lassen und ist aus diesem prestigeträchtigen Geschäft als Partner ausgeschieden - worden.
Also wird der Herr Professor am Anfang der Woche eine neue und verkürzte Ausschreibung der 50 Millionen-Baumaßnahme auf den Weg bringen. Die Finanzierung gilt als gesichert und der Herr Professor hofft, dass ein neuer Partner dann das Münchner Architektenbüro mit ins Boot nimmt. Nicht nur deshalb, weil so der von der Jury bevorzugte Entwurf umgesetzt werden könnte, weil dafür eine Baugenehmigung vorliegt, sondern auch, weil so auch die Münchner Architekten zu ihrem Honorar kämen. Denn – wie in Aachen zu hören – wird es da noch offene Beträge geben, die sich so im Rahmen von 750.000 Euro bewegen müssten.
Es gibt einen sehr schönen Satz, den ich aus Aachen gehört habe, und der eine wundervolle Überleitung zum Chaos-Verkauf am Nürburgring bildet. Als man aus Bemerkungen von mir herauszuhören glaubte, dass ich die handelnden Personen in Aachen vielleicht als ein wenig weltfremd einschätzen könnte, sagte mir der Herr Professor:
„Im Gegensatz zu anderen Playern arbeiten wir hier hochproffessionell!“
Bei allen Tätigkeiten auf anderen Gebieten hatte ich durchaus nicht die Geschehnisse – auch wenn sie zum großen Teil hinter den Kulissen abliefen – auf dem Gebiet des Nürburgring-Verkaufs aus dem Auge verloren. Die vorherrschende Meinung einer nicht immer umfassend informierten Öffentlichkeit war, dass alle mit der Insolvenzabwicklung Verantwortlichen mit Capricorn, bzw. Robertino Wild beim Nürburgringkauf auf ein falsches Pferd gesetzt hatten.
Dr. Axel Heinemann schien mit „seiner“ Firma GetSpeed locker in die erste Position zu rutschen, nachdem Robertino Wild Ende Juli seiner Zahlungsverpflichtung von 5 Millionen Euro nicht nachgekommen war. Die Terminverschiebung des Insolvenz-Sachwalters, Jens Lieser, ist bis heute umstritten und wird sicherlich einer Aufklärung bei der nächsten Sitzung der Gläubigerausschusses bedürfen. (Bis heute gibt es noch keinen Termin dafür!)
Inzwischen haben die Insolvenz-Sachwalter nicht nur die jetzt, am 31. Oktober 2014, fällige zweite Rate kassiert, sondern die dritte, am 20. Dezember 2014 erst fällig werdende Rate gleich mit. Insgesamt 10 Millionen Euro hat eine NR Holdung AG gezahlt, die hier wohl mit Geld aus Russland zahlte.
Eine entsprechende Pressemitteilung des für die Insolvenz-Sachwalter tätigen Pietro Nuvoloni ging am Nachmittag des 30. Oktober in den wichtigen Redaktionen – versehen mit einer Sperrfrist 16:20 Uhr – ein. - Hier der Text:
PRESSEMELDUNG
Zweite und dritte Kaufpreisrate beim Nürburgring bezahlt
- NR Holding AG neue Mehrheitsgesellschafterin bei der Käuferin -
- Langfristige und stabile Lösung für den Nürburgring umgesetzt -
- Positives Signal für Veranstalter, Kunden und Mitarbeiter -Koblenz / Nürburg, den 30.10.2014. Die Verwalter des Nürburgrings bestätigten, dass der Kaufvertrag mit der Käuferin, der capricorn NÜRBURGRING Besitz GmbH (CNBG), plangemäß umgesetzt wurde. Das Geld ist bereits bei den Verwaltern eingegangen. Die neue Mehrheitsgesellschafterin der CNBG, die NR Holding AG wird neben der Mitgesellschafterin, der GetSpeed GmbH und Co KG, als finanzstarke und langfristige Partnerin dem Nürburgring die Möglichkeit geben, sein vorhandenes Potential zu nutzen. Die Erfüllung und Umsetzung des Kaufvertrags mit diesem Partner bedeutet für den Nürburgring eine langfristige und stabile Lösung.
Die zweite und dritte Rate ist gezahlt, die Gesamtfinanzierung ist sichergestellt. „Dies ist ein Positives Signal für Veranstalter, Kunden und Mitarbeiter“, sagt Pietro Nuvoloni, Pressesprecher der Ringsanierer.
Der Einstieg der NR Holding AG, an der unter anderem der russische Unternehmer Viktor Kharitonin beteiligt ist, bedeutet lediglich einen Wechsel auf der Gesellschafterebene. Das operative Geschäft und das Management am Nürburgring mit seinen vielen Rennen und Veranstaltungen bleiben von den Ereignissen unberührt.
Über Prof. Dr. jur. Dr. phil. Thomas B. Schmidt
Rechtsanwalt Thomas B. Schmidt ist Fachanwalt für Arbeits- und Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei König Insolvenzverwaltung GbR, eine der führenden Insolvenz- und Wirtschaftskanzleien in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Trier. Seit 1997 ist Prof. Schmidt als Insolvenzverwalter tätig und gilt als bekannter Experte für Insolvenzplanverfahren und Sanierungen. Darüber hinaus ist er auf personelle Restrukturierungen spezialisiert. Er ist Honorarprofessor der Fachhochschule Trier und lehrt dort seit 2002 in den Fächern Wirtschafts- und Insolvenzrecht.
Weitere Informationen unter: www.thomasbschmidt.de<http://www.thomasbschmidt.de>Über Jens Lieser
Rechtsanwalt und Insolvenzverwalter Jens Lieser ist Partner der überregional bekannten Kanzlei LIESER Rechtsanwälte. Lieser, zugleich Fachanwalt für Insolvenzrecht, hat sich seit 1994 durch die Sanierung und Fortführung zahlreicher Unternehmen sowie beim Erhalt von Arbeitsplätzen einen Namen gemacht. LIESER Rechtsanwälte ist eine der führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Zwangsverwaltung. Die Kanzlei betreut von ihrem Hauptsitz in Koblenz und weiteren Standorten u.a. in Mainz, Frankfurt am Main, Köln und Trier Mandate aller Größenordnungen und Branchen. In über 3.000 Insolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt.
Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de<http://www.lieser-rechtsanwaelte.de>
Und es wurden die Ansprechpartner für die Medien genannt.
Aufgrund dieser Information habe ich dann – mit dieser Pressemeldung – Herrn Robertino Wild angeschrieben und um einen Kommentar gebeten. Der kam fast umgehend und begann – vor der dann folgenden Presseerklärung zu meiner Überraschung so:
„Gerne stehe ich für weitere Fragen bereit.“
Die Erklärung des Robertino Wild sah so aus:
„Capricorn und Robertino Wild ist es gelungen eine Gruppe von Investoren hinter sich zu versammeln, mit deren Hilfe die langfristige Kapitalausstattung sowie der wirtschaftlich sinnvolle Fortbestand des Nürburgrings als ganzes für die absehbare Zukunft gesichert ist. Oberstes Ziel wird die Sicherung der einmaligen Rennstrecken und deren Nutzung im Einklang mit der Region sein. Zudem ermöglicht die neue Fremdfinanzierungs unabhängige Konstellation langfristige Planungen und den strategischen Ausbau aller bestehenden Geschäftsfelder, sowie die gezielte Entwicklung in neue Geschäftsbereiche. Aufbauend auf den bereits vorgestellten Planungen wird das Team um Robertino Wild gemeinsam mit Carsten Schuhmacher nunmehr die notwendige Planungssicherheit haben um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiter zu gehen. Robertino Wild wird zukünftig als Geschäftsführer der CNBG und der Nürburgring Holding AG aktiv den eingeschlagenen Weg fortschreiben.“
Ein wenig überraschend war das schon, denn eigentlich war die Mehrheit der Beobachter davon überzeugt gewesen, dass zu diesem Zeitpunkt Dr. Axel Heinemann seinen „Partner“ Robertino Wild klar ins Abseits gestellt hatte.
Ich habe dann auch umgehend ein paar Fragen gehabt, die aber leider bis heute nicht beantwortet wurden. Man musste bei dieser Wild-Erklärung Fragen haben.
Schließlich war – wie Motor-KRTIK nicht verborgen geblieben war – seit dem 30. Oktober 2014 eine Einladung an eine elitäre Gruppe von möglichen Geldgebern unterwegs, die folgenden Wortlaut hatte:
„Liebe Business Circle Freunde,
der morgige Business Circle wird ein besonderes spanender, denn wir haben interessante Neuigkeiten. Es gibt einen neuen Investor, der mit uns am Nürburgring investiert.Wir freuen uns auf morgen.
Euer Adam“
Diese Nachricht kam aus dem Hause GetSpeed und „Adam“ ist der Vorname des dort bestellten Geschäftsführers Adam Osieka.
Hier war – wenn man die drei Papiere verglich – schon Widersprüchliches auszumachen. - Und ungenaue und falsche Angaben.
Wie konnte z.B. ein Robertino Wild Geschäftsführer in einer AG sein? - Dort gibt es nur Vorstände und Aufsichtsräte. - Eine Nachrecherche brachte Sicherheit:
Am 30.10.2014 (20:01 Uhr) wurde beim Handelsregister in Düsseldorf eine Firma umgeschrieben, die bisher als „Rheingoldhöhe 34. VV AG“ sozusagen geparkt gewesen war und der nun mit der Firmierung „NR Holding AG“ unter der HRB-Nr. 73509 neues Leben eingehaucht wurde.
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Michael Lender, Osterspai
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender: Robertino Wild, Düsseldorf
einfaches Aufsichtsratsmitglied: Hans-Ulrich Kloz, Forbach (Frankreich)
Vorstandsmitglied: Viktor Martin, Aschaffenburg
Als neue Geschäftsanschrift ist die Anschrift (wohl des Vorstands) Hainstraße 58, 63526 Erlensee angegeben.
Das ist also der neue Investor, hinter dem sich der neue – russische – Investor, Viktor Charitonin, verbirgt. Doch das ist nicht der einzige Teilhaber an dieser AG. Aber es entspricht einer „Sprachregelung“ (!), dass man diesen Mann der Öffentlichkeit als Geldgeber präsentiert.
Schon das ist wieder ein Teil der Verneblungstaktik, die auch hier genutzt wird. Aber schon durch die Herausstellung des Robertino Wild als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender wird klar, dass man ihm hier – aus welchen Gründen auch immer – einen Gefallen tun musste. - Oder ihn braucht, um gegenüber der EU den dort abgesegneten Firmenmantel der Käuferfirma aufrecht erhalten zu können. - Aber gibt noch einen anderen Grund.
Einer davon ist, das Robertino Wild wohl tatsächlich die ersten Kontakte zu dem überraschenden russischen Geldfluss hergestellt hat. Und zwar über einen privaten Kontakt, den er vorher mal – zufällig – bei einem Urlaub in Lech am Arlberg mit dem russischem Oligarchen Roman Abramowitsch hergestellt hatte. Man wohnte im gleichen Hotel. (In der Hochsaison 2.000 Euro pro Nacht)
Dieser nicht unbekannte Milliardär ist wieder Teilhaber an jener größten russischen Arzneimittelfirma, die von Viktor Charitonin geführt wird. So gibt es jetzt die „Sprachregelung“... -
Bei einer weiteren Überprüfung stellte dann Motor-KRITIK fest, dass die Angabe des Robertino Wild zu seiner Geschäftsführertätigkeit bei der CNBG, der capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft mbH, nicht so ganz ernst zu nehmen ist, weil im Handelsregister der Stadt Koblenz am 22. Oktober unter der HRB-Nr. 24274 nicht nur der Sitz dieser Firma nach Nürburg, Otto-Flimm-Straße verlegt wurde, sondern man findet auch die Eintragung:
„Nicht mehr Geschäftsführer: Dr. Wild, Robertino, Düsseldorf, *28.12.1962“
Und man findet zwei neue Geschäftsführer eingetragen, die man dem Gespann „GetSpeed und Heinemann“ zurechnen muss:
Osieka, Adam Alfter, *17.02.1974
Wysotzki, Gerhard Jörg, Buttlar, *09.01.1959
Es scheint auf diesem Gebiet noch eine Menge Bewegung zu geben, wobei hier dann manche Unsicherheiten auftauchen können, die sicherlich sowohl Robertino Wild als auch Dr. Axel Heinemann rethorisch geschickt – jeder auf seine Weise – nutzen werden bzw. schon nutzen.
Es wirkt sicherlich gut – auf Motor-KRITIK nur „lieb und niedlich“ - wenn z.B. FOCUS u.a. zum Thema schreibt:
„Es gab Spekulationen über Zahlungsschwierigkeiten. Sie waren nach Ansicht von Wild vor allem durch Medienberichte entstanden.“
Man muss das wörtlich nehmen. Natürlich waren es Medienberichte, aber gut recherchierte und nicht die Wiedergabe von Wild-Interviews oder die wohlmeinenden Darstellungen eines Pietro Nuvoloni.
Fassen wir doch einfach mal die letzten Stationen zusammen, die Capricorn, bzw. dessen Eigner nicht so gut aussehen ließen:
- Das Medienhaus in Düsseldorf hat Capricorn an „Pirol“ verloren.
- Die Belastung durch einen 85 Millionen Euro-Kredit einer norddeutschen Bank ist damit unklar.
- Zwei Verträge für Grundstücke wurden durch die Stadt Düsseldorf wegen Nichtzahlung gekündigt.
- Der 45 Millionen-Kredit durch die Deutsche Bank – für den Kauf des Nürburgrings notwendig – war offenbar nicht gesichert.
- Eine 5-Millionen-Rate wurde Ende Juli nicht gezahlt.
- Die Doppel-Beleihung einer Kunstsammlung wurde als „persönlicher Fehler“ hingestellt.
- Der Baukonzessionsvertrag mit der Campus GmbH, Aachen wurde nicht erfüllt.
- Es gibt Handwerker, Architekten die über ausstehende Zahlungen von Capricorn klagen.
Da klingt es schon eigenartig, wenn im Internet - unter Namen die man ernst nehmen sollte - zu lesen ist:
„Abramowitschs Einsteig ist Wilds Comeback“
Bei Motor-KRITIK hat es in den letzten Tagen eine Menge Telefonanrufe und E-mails gegeben, in denen man sich erkundigte, wann man denn auf diesen Internetseite zu der aktuellen Entwicklung am Nürburgring etwas lesen könne. - Ich habe darauf verwiesen, dass meine Recherchen leider viel Zeit in Anspruch nehmen und dass ich auch über das Thema Nürburgring hinaus Recherchen betreiben muss, wenn ich dem Thema Capricorn gerecht werden will.
So ist dann aus dem Halloween-Thema eine Geschichte geworden, die an Allerheiligen erscheint. Wenn ich an diesem Tag nun noch einmal zu dem Thema kurz und akzentuiert etwas sagen sollte, dann wäre das der Ausruf:
„Oh Herr lass' Abend werden!“
Denn eigentlich müsste – um das Thema wirklich umfassend darzustellen – auch noch über Heinemann und GetSpeed geschrieben werden. Und natürlich auch über Frau Heinemann, mit ihrem braunen BRABUS-Mercedes.
Lassen wir es heute bei der Zusammenfassung von Fakten, die sicherlich schon ein gutes Bild ergeben. Und ich entschuldige mich hier bei allen Jugendlichen und jungen Leuten, denen ich – wäre meine Geschichte gestern erschienen – gerne noch einen lustigen Spruch zu Halloween mit auf den süß-sauren Halloween-Weg gegeben hätte. - So müssen sie ihn sich fürs nächste Jahr aufbewahren. Bis dahin ist er sicherlich immer noch aktuell:
Kuddel-Duddel-Daddel-Dei!
Wer macht die größte Schweinerei?
Durch's Dorf wird neu 'ne Sau getrieben,
Hat man das Pachten abgeschrieben?
Kuddel-Duddel-Daddel-Dei!
Wer macht die größte Schweinerei?
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Halloween am Ring
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