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Abzählreime sind wie ein Zufallsgenerator. Zufällig – wenn sie von Erwachsenen „gespielt“ werden - treffen sie schon mal immer den Gleichen. Im Fall Robertino Wild ist das so beim Nürburgring gelaufen, und auch gerade beim Campus-Projekt in Aachen. Mal zählt ein Russe, mal ein Österreicher. Und immer trifft es Capricorn-Projekte. Die Projekte bleiben erhalten. Sogar unter dem „wilden“ Namen. Aber sonst ist alles anders. - Nur: Wer bemerkt das noch? - In Aachen hat jetzt „ein alter Bekannter“ von Robertino Wild, die IMMOFINANZ-Group, Wien die capricorn CAMPUS GmbH übernommen. Die wollte eigentlich mal – lang, lang ist's her – zusammen mit der Capricorn-Group im Düsseldorfer Hafen ein „wundervolles Haus“ (der Italiener sagt: casa stupenda) bauen. Die Österreicher wollten sich zu 80 Prozent, die Capricorn-Gruppe zu 20 Prozent beteiligen. Doch die Zeit verging und die Österreicher sicherten sich die Rechte an einem Capricorn-Grundstück in Düsseldorf. - Zur Sicherheit. - Und jetzt haben sie „zur Sicherheit“ (der Campus GmbH, Aachen) die capricorn CAMPUS GmbH mit allen Plänen für ein Aachener Projekt gekauft. - Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. - Was sonst? - Da bleibt einem nur der Abzählreim:
Ene-mene-miste – es rappelt in der Kiste!
Ende Januar 2014 brüstete sich Robertino Wild gegenüber Motor-KRITIK noch mit der Aussage, er habe schon viele Firmen gekauft. - Als er über seine Erfahrungen mit den Insolvenz-Sachwaltern der Nürburgring GmbH erzählte. - Natürlich waren die positiv.
Inzwischen könnte er auch deutlich machen, dass er Erfahrungen im Verkauf – oder auch der Weitergabe – von Firmen hat. Eine ging – kurz und schmerzlos – in „Pirol“-Hände über. (Das ist im Düsseldorfer Handelsregister zu verfolgen.) Und mit der „Umschreibung“ verschwand ein ganzes Medienhaus aus dem Capricorn-Imperium. - Was aus dem 85 Milionen-Kredit eines norddeutschen Bankhauses (aus Oktober 2013) geworden ist, bleibt leider ein Bankgeheimnis.
Der Nürburgring geriet auch durch den Verkauf der Mehrheit einer Capricorn-Firma in russische Hand. Und ein Aachener Projekt soll jetzt von Österreichern realisiert werden, nachdem sie die entsprechende Capricorn GmbH mit allen Plänen und relevanten Planer-Verträgen übernommen hat.
Aus der aktuellen Presseinformation der IMMOFINANZ vom 24. November 2014:
„Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.“
Nun kennen sich der Käufer, die Wiener IMMOFINANZ und der Inhaber der Capricorn-Group schon länger. Schließlich hatte man vor, gemeinsam ein großartiges Projekt im Düsseldorfer Hafen zu verwirklichen.
An der Düsseldorfer Franziusstraße sollte auf einem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück die „casa stupenda“ nach einem Entwurf des italienischen Star-Architekten, Renzo Piano, entstehen. Ursprünglich sollte es ein „Streamer“, nach dem Entwurf eines anderen Architekten-Teams werden, aber nachdem die Capricorn Development die Projektentwicklung übernommen hatte, wurde es ein Haus wie „treibende Eisschollen“. - So empfand es ein damaliger - inzwischen ehemaliger – Capricorn-Mitarbeiter.
Aber Details in Planung und Finanzierung standen noch aus. Das war 2011. Die Planungen für die damaligen Brachflächen hatten bei der Stadt Düsseldorf gut sieben Jahre vorher begonnen. Jetzt, im Jahre 2014 rechnet man in Düsseldorf damit, dass ein Bauantrag gestellt wird. - Immerhin!
Auch bei der CAMPUS GmbH in Aachen rechnete man schon viele Monate damit, dass die capricorn CAMPUS GmbH mit dem Bau begann. Die Düsseldorfer Firma des Robertino Wild hatte mit ihren Plänen die Aachener Jury begeistert und Capricorn hatte damit die europaweite Ausschreibung für ein Kernprojekt auf dem Aachener Campus der RWTH gewonnen. (Motor-KRITIK berichtete darüber.)
Aber es ging nicht voran – wie bei Motor-KRITIK zu lesen – so dass der Auftraggeber die Notbremse zog. Und so ist jetzt auch in Aachen zwar die Firmenhülle erhalten geblieben, aber sie wurde von einem neuen Besitzer gefüllt, der jetzt die wirklich guten Pläne des mit gutem Geschmack gesegneten Visionärs Robertino Wild in die Realität umsetzen will. - Ein Jahr später als geplant, im Frühjahr 2015 soll nun mit dem Bau begonnen werden, dessen Fertigstellung für Herbst 2016 geplant ist.
Aus der Presse-Info der IMMOFINANZ:
„'Das Campus-Projekt weist einen hohen Vorvermietungsanteil und lange Vertragslaufzeiten auf. Für mehr als 50 Prozent der Mietflächen besteht eine Vorvermietung, mit dem angemeldeten Bedarf erreichen wir bereits jetzt eine Auslastung von rund 80%', sagt Eduard Zehetner, CEO der IMMOFINANZ Group.“
Aber das war schon ähnlich bei auf diesen Internetseiten zu lesen, bevor einer der verantwortlichen Geschäftsführer den Kontakt zu Motor-KRITIK abbrach. - Warum wohl? -
Wer glaubte die Landesregierung – nicht nur die SPD, sondern auch die GRÜNEN – unter Kontrolle zu haben, wer regionale Medien für die Meinungsmacher hält, den muss natürlich die „altmodische“ journalistische Arbeit von Motor-KRITIK als Störung empfinden.
Halten wir einmal fest: Robertino Wild ist persönlich aus seinen „Firmenhüllen“ am Nürburgring und in Aachen ausgeschieden, bleibt aber für die Öffentlichkeit – und die etwas einfältig wirkende Europa-Bürokratie in Brüssel – weiter am Ruder. - Virtuell. - Aber ist ohne jeden Einfluss.
Was aus der Verlegung seiner „Basis“-Firma von Mönchengladbach nach Düsseldorf wird, steht in den Sternen. Denn zwischendurch gab es intern „geheime Pläne“, diese Firma in den Bereich des Nürburgrings zu verlegen. - Was inzwischen auch immer mehr an Sinn verliert.
Vielleicht erinnert sich Robertino Wild inzwischen, dass er eigentlich ein „Düsseldorfer Unternehmer“ ist. Vorübergehend hatte er sich ja zur Eifel, zu Nürburg, zum Nürburgring bekannt. Aber Robertino Wild ist wie ein Chamäleon. Er passt sich in der Farbe an, wechselt schon mal seine Darstellung.
Seine Partner aus der Vergangenheit können davon ein Lied singen. - Und die Insolvenz-Sachwalter...? - Es kommt darauf an, was sie in Brüssel erzählt haben.
In Düsseldorf hat Robertino Wild Grundstücke verloren, weil er „den Nürburgring favorisiert hat“. In Mönchengladbach hat er verdeutlicht, dass er sich als Düsseldorfer fühlt. Er hat „sein“ EU-Urteil erreicht. - Mit einem hohen Kostenaufwand. - Und nun?
Dr. Axel Heinemann („GetSpeed“) musste er als „einfacher“ Partner erscheinen. Nun steht er selbst außerhalb. Da nutzt ihm auch seine Boston Consulting-Erfahrung wenig. Ob seine internen Kenntnisse und sein Wissen über Internas in der Pharma-Branche ausreichen, um einen Pharma-Russen zu ködern?
Für den 27. November 2014 hat er seinen angekündigten Auftritt in der Adenauer „Hocheifel“-Halle zunächst einmal „gecancelt“. - Und so den Platz frei gemacht für – Wilhelm Hahne.
Ene-mene-miste – es rappelt in der Kiste!
MK/Wilhelm Hahne