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Beim Schattenboxen ist das eigene Spiegelbild der Gegner. Bei der jetzt vorgenommenen Regierungsumbildung – kurz vor dem Landesparteitag der SPD – ist das eigentlich nichts anderes. Aber so wird von der Realität am Nürburgring abgelenkt, der beim Schattenboxen der SPD eigentlich als Anlass genannt wird. Es ist auch eigentlich keine Regierungsumbildung, da nur SPD-Mitglieder betroffen sind. Da brauchen z.B. die GRÜNEN nicht ROT zu sehen. - Schattenboxen ist eigentlich eine Kampfkunst, die heute primär in China als ein System der Bewegungslehre betrachtet wird. Es gibt viele Formen. Manche werden auch nach der Anzahl ihrer „Bilder“ benannt. So bezeichnet man die 24-Bilder-Form im Tai-Chi Chuan (= Schattenboxen) z.B. als „Peking-Form“. - Da kann dann die angebliche Regierungsumbildung in Mainz nur noch als kleineres Format und „Ab-Len-Kung“ bezeichnet werden. - Und Tage später erfolgt dann das Comeback des eigentlich „angeschlagenen“ Profis Kurt Beck auf einer Provinzbühne im Mainzer-Stadtteil Mombach. - Merke: Beim Schattenboxen wird niemand wirklich verletzt. - Motor-KRITIK möchte aber auch in diesem Fall der Chronistenpflicht auf eigene Art genügen.
RLP-SPD versucht es mit Schattenboxen!
Den ADR-20- und ZDF-19-Uhr-Nachrichtensendungen war das Theater in Mainz keine Meldung wert. Überregionale Tageszeitungen berichten darüber in Meldungen von wenigen Zeilen. Die Fraktion der GRÜNEN in Mainz war – direkt nach den ersten Personalumstellungen der Dame Dreyer – zunächst stumm. - Was sollte man auch schon dazu sagen, wenn man den allerliebsten Koalitionspartner nicht vergraulen wollte.
Nach intensiver interner Beratung, 24 Stunden später, hat dann der Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, Daniel Köbler, folgende Sätze der gefundenen Sprachregelung abgesondert:
„Mit der Entscheidung der Ministerpräsidentin für eine Regierungsumbildung und die personellen Weichenstellungen der SPD ist die Koalition gut für die zukünftigen Herausforderungen aufgestellt. Sie kann die erfolgreiche Politik fortsetzen und die Zukunftsaufgaben des Landes gestalten.“
Solche bedeutungsvollen Sätze mussten aber erst in der Fraktion gefunden und konstruiert werden. Dabei ist den GRÜNEN-Politikern der Regierungsmannschaft auch noch folgendes eingefallen:
„Wir haben uns von Beginn an als Sanierer bei schwierigen Großprojekten gesehen. Wir haben konstant an den Problemen gearbeitet und sie Stück für Stück einer Lösung näher gebracht.“
Gut, dass Herr Köbler uns das gesagt hat. Wir hätten es sonst gar nicht bemerkt. Die müssen direkt unauffällig gearbeitet haben, obwohl Daniel Köbler meint:
„Wir haben eine neue politische Kultur der Transparenz und Klarheit eingeführt. Diesen Kurs wollen wir fortsetzen.“
Das macht die SPD dann schon ein wenig anders. Da bekommen die „bösen Buben“ schon ein paar auf die Finger – und „die Guten“ werden belohnt.
Beispiel: Clemens Hoch. Der hatte sich im Nürburgring-Untersuchungsausschuss mit dummen Sprüchen (die ihm aber alleine eingefallen sind!) einen Namen gemacht. Ich erinnere mich gerne an einen der typischen dummen Sprüche – später - von ihm. Er stammt aus Mai 2010:
„Die schwierige Phase der vergangenen zwei Jahre ist vorbei. Die Fehler die gemacht wurden, sind durch Wirtschaftsminister Hendrik Hering korrigiert worden. Nur ein Fazit lässt sich wirklich seriös feststellen:
Das Land Rheinland-Pfalz hat sich um die touristische Entwicklung auch mit dem Nürburgring verdient gemacht. Ein ähnliches Beispiel für eine Weiterentwicklung einer Region gibt es in ganz Deutschland nicht.“
Darum wird der jetzt auch Chef der Mainzer Staatskanzlei. Dabei liegt Mainz gar nicht an der „Deutschen Märchenstraße“. - Und das Brüder Grimm-Museum steht in Kassel. - Aber vielleicht kann Clemens Hoch jetzt in Mainz – ähnlich dem Märchen-Museum in Kassel – eine interaktive Märchenwelt, „Vom Märchenwald ins Märchenschloss“ einrichten. Für große und kleine Kinder, die noch an die SPD glauben.
Dabei hatte sich schon Kurt Beck mit den Zuschüssen für das Schloss-Hotel in Bergzabern große Mühe gegeben. - Aber das war wohl nichts. - Wo Beck versagt, steht Hoch für gutes Gelingen. (Mit dem Mund!)
Carsten Kühl, Hendrik Hering sind z.B. Namen die jetzt aus der direkten Regierungsarbeit verschwinden, aber gerade aktuell in den Akten der Staatsanwaltschaft Koblenz vermehrt auftauchen. Nicht nur zwei- oder dreimal. - Mehr als dreißigmal!
Vielleicht lernt man jetzt in Koblenz einmal korrekt zu zählen, wenn der letzte Aufräum-Justizminister mal wieder auf der normalen Abgeordnetenbank sitzt. Könnte sein, dass der Nachfolger von Jochen Hartloff mal als das einzig wertvolle Signal beim jetzigen „Bäumchen, Bäumchen, wechsle dich!“ gewertet werden kann. Gerhard Robbers steht jedenfalls jetzt schon für einen Neuanfang. Unter ihm wird es sicherlich keine Hausdurchsuchungen bei Journalisten mehr geben. Er ist ein hochangesehener Staats-, Verfassungs- und Kirchenrechtler.
Aber Hartloff könnte selbst jetzt als normaler Landtagsabgeordneter noch Beifall erhalten, wenn er mit seiner Arbeit mal mit dazu beiträgt auzuklären, warum eine in seinem Wahlbezirk liegende Baufirma von der Nürburgring GmbH für ihre Arbeiten an „Nürburgring 2009“ deutlich überbezahlt wurde. - Wo ist das Geld geblieben?
Manchmal sollte man seinen Blick nicht nur nach vorn richten, sondern auch mal in der Vergangenheit wühlen. Über den Daumen gepeilt: Es geht da um eine gute Million Euro. - Nicht mehr! - Aber das ist sicherlich nur eine von Vielen.
Mit Margit Conrad's Arbeit bei der EU war man offensichtlich bei der SPD in Mainz nicht zufrieden. So löst man sie jetzt in Berlin ab, ersetzt sie durch Jacqueline Kraege, die wiederum in der Staatskanzle Platz für den Senkrechtstarter Clemens Hoch machen muss.
Und Alexander Schweitzer erhält den wichtigen Posten als SPD-Fraktionschef in Mainz. Da kommt dann kein Landtagsabgeordneter mehr an ihm vorbei. Und wer einen Job sucht, kann sich gerne an ihn wenden. Der Mann greift dann sofort zum Telefon. - Es gibt da ein Beispiel. Schweitzer findet nicht nur alles gut was die SPD macht, sondern er ist auch noch jung.
Kurt Beck, der dann am 15. November wieder mehr ins Rampenlicht geschoben wird, braucht eben den Nachwuchs. Schließlich kann er nicht allen Blödsinn alleine machen. -
Ab und und zu muss auch mal jemand kräftig „an der Reißleine ziehen“. - Wie jetzt Frau Dreyer. -
Und das Maul halten!