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Wir haben z.B. erlebt, dass die „Immobilienblase“ in den USA platzte. - Schon vergessen? - An andere schrecklichen Ereignisse werden wir durch Jahrestage erinnert. Aber unsere Gesellschaft hat aus einer „Sternschnuppe des Schreckens“, wie man die '“Immobilienblase“ auch bezeichnen könnte, nichts gelernt. Wir leben inzwischen in einer einzigen Blase, die jederzeit platzen kann. Jeder versucht „sein Weltbild“ zu begrenzen, möchte nicht mit Details aus dem eigenen „Abseits“ belastet werden. So endet im Geschäftsleben für einen Einkäufer seine Verantwortung am Schreibtischende; ein Techniker arbeitet – verantwortungsbewusst – das ihm zugestellte „Lastenheft“ ab. Natürlich würde er mit seiner Erfahrung einiges anders machen, aber seine Meinung ist nicht gefragt und er möchte sich nicht unbeliebt machen. - So sagt dann auch mal ein Chefredakteur: „Den Namen will ich nicht mehr bei mir im Heft sehen.“ - Und ein beeindruckter Redakteur fragt mich: „Können Sie denn nicht mal schöne Geschichten schreiben?“ - Ich habe darauf hinweisen müssen, dass ich Journalist und nicht Schriftsteller bin. Ich orientiere mich an der Realität, nicht daran, wie es „Irgendwer“ gerne hätte. In unseren „modernen Zeiten“ sind Zeitschriften gerne „Medienpartner“. Von Rennserien, aber auch von guten Anzeigenkunden. - Bei Motor-KRITIK gibt es keine Anzeigen. Leider gibt’s in unseren Zeiten – wenn man als Journalist realistisch durchs Leben geht – auch keine Basis für „Rosamunde Pilcher-Geschichten“.
11. Dezember 2015: Lieber Leser!
Ich bin immer wieder erstaunt, wie „weltfremd“ manche Betrachtungsweisen sind. Sie können nur so sein, weil man für die Beurteilung seinen Horizont begrenzt, negative Einflüsse – bewusst (?) - übersieht oder „außen vor lässt“. Denn ganz ehrlich: Ich würde „meine kleine Welt“ in der ich mich bewege auch gerne schöner darstellen, als ich das jetzt muss – wenn ich meinen Beruf als Journalist ernst nehme.
Wie sehr mein die Welt nach „schönen Geschichten lechzt“, kann ich eigentlich auch der gemessenen Sehbeteiligung bei bestimmten Fernsehsendungen entnehmen. Da sind z.B. die Verfilmungen der Romane einer Rosamunde Pilcher immer ein großer Erfolg.
Diese Sendungen laufen z.B. im ZDF, einer öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalt. Die möchte gerne ihre Erfolge in Zahlen verkünden können, mit der sie dann ihre eigene Bedeutung im Markt darstellt. Auch gegenüber der Politik. Von deren Wohlwollen sie – irgendwie – abhängig ist.
So ist es für mich keine Überraschung wenn ich in diesen Tagen erfahre, dass man beim ZDF das „Lobbyradar“ einstellt, das es Internetnutzern – z.B. auch Motor-KRITIK – ermöglicht, auf einen Blick die Verbindungen bestimmter Politiker zu erkennen und – evtl. - Zusammenhänge herzustellen und zu entdecken.
Dieses Projekt des ZDF lief seit noch nicht einmal einem Jahr. Es wird jetzt eingestellt, weil sich offensichtlich Politiker und Lobbyisten über diesen „Dienst“ einer öffentlich-rechtlichen Anstalt beschwert hatten. - Weil niemand etwas gegen Rosamunde Pilcher hat, wird es diese Filme aber weiter im ZDF geben.
Das ist ein aktuelles Beispiel dafür, wie in unserer Gesellschaft für eine Realitätsverdrängung gesorgt wird. Man möchte keine Wahrheiten hören, sondern hört „in schlimmen Situationen“ immer wieder gerne die Aufforderungen – gerade aus der Politik (!): „Wir müssen nach vorne blicken!“ - Man vergisst dabei aus dem Vergangenen zu lernen.
Als richtig wurde „früher“ schon immer die morgendliche Aufforderung bei SWR3 empfunden: „Positiv sollten Sie Ihren Tag beginnen!“ - Auch von mir. - Der Vorhersage einer Nina Ruge im Abspann zu ihrer Fernsehsendung ist sprichwörtlich geworden und passt auch gut in unsere Zeit: „Alles wird gut!“
Das ist ein frommer Wunsch, denn es ist von „wird“ die Rede, während ich es als meine Aufgabe als Journalist betrachte über die „Ist-Zeit“ zu schreiben. - Da ist nun – leider – nicht alles gut, es würde aber sicherlich allen gut tun, aus den gemachten Fehlern zu lernen. Dazu muss man sie aber kennen, darauf aufmerksam gemacht werden und evtl. sich selbst eingestehen.
Ich weiß, dass ich mit meinen Geschichten, mit denen ich versuche Zusammenhänge – oder auch Relationen – herzustellen, die übersehen wurden, mir keine Freunde mache. Wenn ich meinen Beruf ernst nehme, kann es auch nicht meine Aufgabe sein, mir Freunde zu schaffen.
Mir genügt es, eine kleine, treue Leserschar zu haben, die es gut finden, von meinen Geschichten zu eigenem Nachdenken angeregt zu werden. Wie ich mich freue, wenn meine Leser ihre Erfahrungen, ihr Wissen, in meine Geschichten mit einbringen, indem sie mich mit Hintergrund-Informationen versorgen.
Gerade habe ich in der neuen „auto motor und sport“ geblättert und festgestellt, dass VW die Testwagen-Situation fest im Griff hat. Und bei „ams“ wird nur berichtet, was man selbst gemessen hat. Man fragt: „Wie glaubwürdig sind die CO2-Angaben der Hersteller?“ - In der Tabelle (auf Seite 73) liegt VW bei den „Abweichungen zu NEFZ“ auf Platz 1. - Was hätten Sie denn erwartet?
Auch der neue VW Touran 2.0 TDI kommt in einem Vergleichstest (s.Seite 70) auf Platz 1. Die einzige kritische Anmerkung: „ Preis und Ausstattung stehen in keinem guten Verhältnis.“ - Immerhin!
Dumme Frage: Würden Sie etwas kaufen, was den Preis nicht wert ist?
In Stuttgart hat man wohl auch noch nichts von Problemen beim Serienanlauf des neuen Modells gehört. Die gibt es – leider – fast bei jeden Serienanlauf eines neuen Modells bei allen Herstellern. Aber davon wird kaum irgendwo geschrieben oder gesprochen. - Weil das normal ist?
Wenn ich das „früher“ schon mal gemacht habe, dann hat es schon mal kräftig im Gebälk geknirscht. Ich bin z.B. – obwohl zu einer Vorstellung eingeladen – wieder ausgeladen worden. Wegen Beleidigung eines Vorstandes. Dabei hatte ich dem nur – unter vier Augen (!) gesagt, dass ich keine Probleme damit habe dass er sagt, was er für richtig hält. Aber ich wolle ihm nur sagen, dass seine eben den Kollegen und mir verkündeten Zahlen leider nicht der Realität entsprechen würden. - Ich habe ihm dann die richtigen genannt.
Diese Firma hat mir dann in der Folge mit einer Reihe von Prozessen klar zu machen versucht, was ich für ein Idiot bin. Die Herren Vorstände hatten recht. - Aber ich bin – und war noch nie – ein Lakai der Industrie. Ich habe mich als Journalist immer als Mittler zwischen Industrie und Verbraucher verstanden. Was nicht gerade von der Industrie honoriert wird. - Leider auch nicht immer vom Verbraucher, weil der renommierten Fachblättern, und Fachleuten mehr Wissen zutraut. Aber manchmal entscheidet hier eine gewisse Abhängigkeit, ob man das Wissen auch richtig einsetzt.
Ich werde zu diesem Jahresende mal den „VW-Diesel-Geschädigten“ einen Vorschlag machen, wie sie sich „für kleines Geld“ mit ihren Forderungen gegenüber dem Volkswagenwerk absichern können. Das wird keine verbotene Rechtsberatung sein. (Jetzt werden die Rechtsanwaltskammern aber aufatmen!) Ich werde praktische Hinweise geben, die zwar auch ein paar Euro kosten, aber... -
Lassen Sie sich überraschen!
Die Zufriedenheit meiner Leser mit meiner Arbeit ist mir wichtig. Ich lasse mich durch unsachliche – und eigentlich durch nichts begründete Vorwürfe – nicht von einer Linie abbringen, die mir seit Jahrzehnten nur Ärger beschert – bis hin zu einer Hausdurchsuchung durch die Staatsanwaltschaft.
Sie lesen also weiter von mir das, was sich auch aufgrund meiner Lebenserfahrung evtl. anders darstellt, als von Leuten eingeordnet, die glauben sich einen Gefallen damit zu tun, dass sie „nett sind“. Zwar kann Motor-KRITIK nicht überall sein, aber man bekommt auch in der Eifel dann viel vom Treiben in der Welt mit, wenn man in den letzten Jahrzehnten eine Menge Kontakte in der Motor- und Sport-Szene aufbauen konnte.
So arbeite ich derzeit an mehreren Geschichten, die wenn sie dann fertig recherchiert sind, nicht nur Einfluss auf Kauf- sondern evtl. auch auf Wahlentscheidungen meiner Leser haben könnten. - Wenn die Geschichten denn gelesen werden.
Da kommt dann bei bestimmten Leuten und Gruppen bestimmt keine Freude auf. - Aber als Journalist muss man damit leben „umstritten zu sein“. - Da kommt es – für mich - auf den Saldo an.
Fortsetzung mit Belegen für Soll und Haben folgt!
An Ihnen, lieber Leser liegt es, dann daraus den Saldo zu ziehen. -
Zum eigenen Nutzen. - Hoffentlich!