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Natürlich nicht! - Die Kurzform steht für Deutscher Motor Sport Bund e.V., also einen eingetragenVerein, der seine merkantilen Interessen aber im Schatten dieser e.V. durch eine Firma unter der Bezeichnung Deutsche Motor Sport Wirtschaftsdienst GmbH vertreten lässt. Geschäftsführer ist jener Christian Schacht, der auch in der e.V. - hier als Generalsekretär – das Sagen hat. Die Post-Anschrift ist in beiden Fällen dieselbe: Hahnstraße 70, 60528 Frankfurt / Main. Und der im Titel genannte Bartz, mit Vornamen Christopher, den findet man nicht nur als Chef der Motorsport Akademy in Nürburg, sondern auch auf den Internetseiten des DMSB als „Koordinator Instruktoren“. Als Chef der Motorsport Akademy gehört er zu den wenigen vom DMSB autorisierten Ausbildungsstätten hin zum „DMSB Nordschleifen-Permit“. Er war vom DMSB auch der „Fahrer AG“ zugeordnet, die nach dem Unfall, bei dem beim ersten VLN-Lauf 2015 ein Zuschauer ums Leben kam, sich um eben jenes „Nordschleifen-Permit“ - und wie man dazu kommen kann – (u.a.) bemühen sollte. Aber die anderen Teilnehmer der AG, alles erfahrene Nürburgring-Kenner und Rennfahrer, haben sehr schnell die geschäftlichen Interessen des Herrn Bartz bei diesem Thema erkannt und seine Versuche, die in dieser Gruppe im Interesse der Sicherheit entwickelten Vorschläge so zu beeinflussen, dass sie auch geschäftlich interessant wurden. - Die Entwicklung, bis hin zu den schließlich am 16. Dezember vom DMSB getroffenen Entscheidungen, haben den Eindruck der Mitglieder der „Fahrer AG“ bestätigt. Damit war auch ihre Entscheidung berechtigt, Herr Bartz den Ausstieg aus der Fahrer AG nahe zu legen. - Was auch passiert ist. - Darum konnte es dann auch passieren, dass diese seit einiger Zeit unter „Kennern“ umlaufende Erklärung plötzlich als eine richtige Deutung der Buchstabenfolge empfunden werden kann:
DMSB steht für: Das Macht Später Bartz!
Wie von Motor-KRITIK vorhergesagt, ist die Pressemitteilung des DMSB am 18. Dezember 2015 erschienen. Sie betrifft das Ergebnis einer Präsidial-Sitzung des e.V. vom 16. Dezember 2015. Erstaunlich ist der zeitliche Verzug, den man sonst nicht beim DMSB gewohnt ist.
Manchmal musste man bei den vermeldeten Beschlüssen dieser nationalen Vertretung der internationalen FIA den Eindruck haben, dass die Pressemitteilung vor der jeweiligen Entscheidung geschrieben worden war. Die Beschlüsse waren scheinbar vorher schon klar.
Bei den neuen Beschlüssen ist das anders. Man muss sie darum auch anders verkaufen. Vorsichtig und in „kleinen Schritten“ tastet man sich an den Kern der Beschlüsse heran. Ganz wundervoll die in der Pressemitteilung gefundene Darstellung:
„Wir haben nun eine breite Basis zur Umsetzung der Beschlüsse, auch wenn naturgemäß nicht alle Anregungen aus den verschiedenen Arbeitsgruppen zu 100 Prozent verwirklicht werden konnten.“
Das, nachdem man dargestellt hatte:
„'Die Technik- und Reglementsspezialisten des DMSB haben mit dem Rennstreckenbetreiber, Serien- und Rennorganisatoren, Vertretern der Streckensicherung am Nürburgring, Fahrervertretern und Fahrzeugherstellern kooperiert, um viel Know-how einfließen zu lassen und zugleich einen großen Konsens zu finden. Das ist uns gelungen, und für dieses tolle Engagement danke ich allen Beteiligten.'“
Der Präsident des DMSB, Hans-Joachim Stuck hat sich diese Sätze entwerfen lassen. Bei Motor-KRITIK ist man sicher, dass sich ob solcher Darstellungen nun so manches Mitglied der AG's vor Wut gerne in den Bauch beißen würde.
Wie man jetzt bei einem Abgleich vom Inhalt der DMSB-Presseinformation mit den vorab erfolgten – und durch sie schon veröffentlichten – Ergebnissen der Sitzungen z.B. der Fahrer AG feststellen kann, hat man die Arbeit dieser AG z.B. gerne dazu genutzt, die eigenen Beschlüsse und Entscheidungen mit der Arbeit dieser AG zu begründen.
Obwohl die Beschlüsse des DMSB mit den Vorschlägen der Fahrer AG wenig zu tun haben!
Auch das kann man als einen „Missbrauch von Abhängigen“ empfinden. - Denn wer von diesen (jungen) Herren wird jetzt aufstehen, um sich mit ehrlichen Äußerungen die eigene Karriere zu verderben?
Es klingt für Kenner der Szene – und der „inneren Zusammenhänge“ - wie eine Farce, wenn in der Erklärung des DMSB zu lesen ist:
„In den vier AGs „Sportreglement“, „Fahrer“, „Technik“ und „Strecke“ wurde seit April 2015 intensiv an einem Maßnahmenpaket gearbeitet. Herausgekommen sind zahlreiche Einzelschritte, die im Zusammenspiel dafür sorgen, dass es auf der Nordschleife auch weiterhin spektakulären Sport mit attraktiven Fahrzeugklassen geben wird.“
Erinnern wir uns mal an dieser Stelle daran, dass es ein Nissan GT3 war, der von einem vom DMSB mit einem Nordschleifen-Permit lizenzierten Fahrer (!) gesteuert wurde, der den Unfall auslöste. Dieser DMSB scheint jetzt stolz darauf, nach neun Monaten (!) die damals verordneten „Sofortmaßnahmen“ mit Beginn der Motorsport-Saison 2016 wieder aufheben zu können.
Bis heute wurde allerdings kein Ergebnis der Unfall-Untersuchungen bekannt, aber man gibt vor, mit einem neuen Maßnahmen-Katalog nun „sicheren und fairen Motorsport“ auf der Nordschleife „auch in Zukunft gewährleisten zu können“.
Motor-KRITIK meint:
- Wer die Ursachen nicht kennt, kann auch nicht an einer Fehlerbeseitigung arbeiten.
Olaf Manthey, der keinem der oben genannten vom DMSB eingesetzten AGs angehörte, ist aber tatsächlich einer der wenigen Fachleute, der wirklich etwas zum damals erfolgten Unfall mit tödlichen Folgen für einen Zuschauer sagen kann. Darum sei er auch hier zitiert.
Olaf Manthey führte „zur Sache“ am 21. August 2016 auf einem Straßenfest von „Wir sind Nürburgring“ - übrigens in Gegenwart des DMSB-Präsidenten Hans-Joachim Stuck - aus:
„Da muss ich jetzt einfach mal den Namen Nissan nennen: Es war seit Minimum zwei Jahren – wenn nicht drei Jahren – bekannt, dass das Auto nose-up-Probleme hat, speziell am 'Schwedenkreuz' und auch am 'Flugplatz'. Dann ist gegengelenkt worden, aber die Umbaumaßnahmen die dort getroffen wurden, die waren genau kontraproduktiv. Und es tut mir leid sagen zu müssen: Da waren Leute am Werk, die keine Ahnung haben.“
Leider ist das jetzt auch beim DMSB der Fall. Fachlich qualifizierte Vorschläge, z.B. der Fahrer AG werden in den Wind geschlagen. Auch z.B. deshalb, weil sich damit für den DMSB kein Geld verdienen lässt.
Motor-KRITIK liegen zuverlässige Informationen aus Porsche-Kreisen vor, dass man in Stuttgart bereit war, die Kosten für die Entwicklung und Erstellung eines neuen E-Learning-Tools unter der Voraussetzung zu übernehmen, dass den Fahrern dadurch keinerlei weitere Kostenbelastung (durch den DMSB) entstehen würde. Auch das für den DMSB freigeschaltete Muster entstand auf Industriekosten, wurde jedoch – wie festzustellen ist – vom DMSB nicht übernommen.
Realität ist: Der DMSB hat Herrn Christoph Bartz mit dem Erstellung eines neuen E-Learning-Tools beauftragt, der dann auch schon vor Wochen dafür auf der Nürburgring-Nordschleife entsprechende Aufnahmen machte, bzw. machen ließ. (s. Titel zu dieser Geschichte)
In der Pressemitteilung des DMSB vom 18. Dezember 2015 ist nur von einem „umfangreichen Maßnahmenpaket“ die Rede, mit dem der DMSB in Zukunft die Sicherheit auf der Nürburgring-Nordschleife gewährleisten will. Von Kosten wird nicht gesprochen und obwohl eigentlich die 2016er Motorsport-Saison „vor der Tür steht“, informiert man die interessierte Öffentlichkeit gegen Ende:
„Weitere Informationen demnächst auf DMSB.de“
Nachdem man vorher “spürbare Sanktionen“, härtere Strafen bei Verstößen z.B. in der „Code 60“-Zone angekündigt hat, ohne das aktuell zu präzisieren.
Die Fahrer AG hatte dazu – soweit Motor-KRITIK bekannt – eine andere Einstellung, wollte die „Wettbewerbsverzerrung“ mindern, die automatisch durch diese „Zonen“ erfolgt, wollte so wahrscheinlich auch die Anzahl der in der Saison 2015 registrierten Auffahrunfälle in 2016 verringern helfen.
Der DMSB setzte zwar so genannten „Fach-Arbeitsgruppen“ ein, nutzt (misssbraucht?) sie aber nun zur Darstellung der eigenen an den Einnahmen von Gebühren orientierten Maßnahmen.
Damit sich Motor-KRITIK-Leser selber ein Bild machen können und die Argumentation – soweit sie überhaupt erfolgt! - auch des DMSB kennen, finden sie im Anhang sowohl den Original-Text der Pressemitteilung des DMSB als auch die „Beschlüsse“ der Fahrer AG, die kaum in den Entscheidungen des DMSB-Präsidiums ihren Niederschlag gefunden haben.
Damit kann diese Geschichte dann auch enden, weil ich sonst weitere Seiten lang über das Für und Wider dieser oder jener Entscheidungen schreiben müsste.
Natürlich wird sich Motor-KRITIK zu diesem Thema noch in den nächsten Wochen immer wieder zu Wort melden müssen.
Aber feststellen kann man schon heute:
Der Motorsport auf der Nürburgring-Nordschleife wird in 2016 weder Fahrern noch Zuschauern unter den neuen Auflagen des DMSB wirklich Spaß machen können. Den Fahrern nicht, weil sie vom DMSB wie unnormal und unqualifiziert behandelt werden, die Zuschauer nicht, weil die wahrscheinlich erst in den Tagen nach den jeweiligen Rennen erfahren werden, wer wirklich gewonnen hat. - Nachdem der DMSB seinen Strafenkatalog ausgepackt und reglementsgerecht „Recht gesprochen“ und das Rennergebnis entsprechend korrigiert hat.
Aber immerhin wird es auf der Rennstrecke (!) Nürburgring-Nordschleife in 2016 nun keine Geschwindigkeitsbegrenzungen mehr geben.
Aber die Zuschauer haben durch Kauf eines entsprechenden Aufklebers („Geschwindigkeitsbegrenzung 250 km/h“) an der Tankstelle „Döttinger Höhe“ und das Aufkleben auf das Heck ihres Automobils die Möglichkeit, den nachfolgenden Verkehr so zu verwirren, wie das sicherlich auch dem DMSB mit seiner neuen „Weichenstellung“ gelingen wird, die nun „tröpfchenweise“ (unauffällig für die Öffentlichkeit?) auf der DMSB-Internetseite vorgenommen werden soll.