Gewerbepark: Beweis für Perfektion am Nürburgring?

Eigentlich wollte ich an diesem Tag meinen Bericht über den 4. VLN-Lauf der Saison 2018 auf diesen Internetseiten einstellen. Von der Teilnehmerzahl hatte er sich so dargestellt, wie von mir erwartet und vorhergesagt worden war. Aber es gab dann Ereignisse von solcher Tragweite, die nach Ansicht des verantwortlichen „Race-Directors“ sogar eine richtige Siegerehrung nach dem Rennen unmöglich machten. Das Ergebnis des Rennens ist bis zu diesem Zeitpunkt „vorläufig“. Und es gibt auf der Internetseite der VLN eine Darstellung in der es heißt:

Da möchte ich nicht mit einer Motor-KRITIK-Berichterstattung vorgreifen. Der um Perfektion in der Serie bemühte VLN-Verantwortliche hat nun die Auflösung des Falles in die bewährten Hände von DMSB-Funktionären gelegt. Das lässt das Ergebnis mit Spannung erwarten. Weil auch die DMSB-Lösungen in den letzten Jahren schon sehr gewöhnungsbedürftig waren. - Entsprechend wurden sie auch von mir kommentiert.

Darum werde ich von dem „Kompetenz-Team“, wie es insgesamt für – und in – der VLN tätig ist, auch gerne als „von gestern“ oder sogar „vorgestern“ empfunden. Weil ich – meint man – offenbar nicht mitbekommen habe, dass sich auch im Amateursport, dem Basis-Motorsport, einiges ändern muss, um in unseren modernen Zeiten nicht unterzugehen.

Man muss den neuen „Perfektionisten“, als die sie sich gerne darzustellen versuchen, darum auch Zeit geben, aus einem „vorläufigen Rennergebnis“ ein „endgültiges“ zu machen, eins, mit dem die Herren von VLN und DMSB ihre Kompetenz im „Renngeschäft“ einer breiten Öffentlichkeit verdeutlichen können.

Von Rennfahrern – auch Amateuren – werden Entscheidungen in Millisekunden erwartet. Die Motorsport-Funktionäre entscheiden vorbildhaft (?) nach Tagen!

Darum habe ich mich entschlossen, heute mal eine freundliche Bildergeschichte auf den Motor-KRITIK-Seiten zu plazieren. Das Dumme ist nur, dass ich – hoffentlich - das Gewerbegebiet zwar „freundlich“, als ein Gewerbegebiet in einer Urlaubslandschaft für meine Leser darstellen kann, aber dass mir dann beim Fotografieren schon wieder Dinge auffallen mussten, die dafür sprechen, dass auch bei dem hier gegründeten „Zweckverband“ Leute ihre Aufgaben nicht so richtig ernst nehmen. Es fehlt auch hier ein wenig an Perfektion. - Es tut mir leid, dass es auch in diesem Fall wieder Motor-KRITIK mit diesem „schrecklichen alten Mann“ ist, der auf „kleine Schwächen“ hinweisen muss.

Täglich rollen hier große Lkw‘s in Gewerbegebiet. Exakt wird es von den Gründern als „Gewerbepark am Nürburgring“ bezeichnet. Und man war wohl darum bemüht, den suchenden, ortsfremden Lkw-Fahrern – oder auch anderen Besuchern – dieses Suchen nach bestimmten Firmen in diesem Gewerbepark so leicht wie möglich zu machen.

Eigentlich hätte man die Schilder auch verkehrt herum aufstellen können, obwohl sie praxisgerecht konzipiert sind. Auf dem Hinweisschild, von dem sowohl auf der östlichen, wie westlichen Zufahrt je eins gibt, ist mit den Namen der Firmen so bestückt, dass sie jederzeit mit einem Schraubenzieher auszutauschen sind. - Dumm nur, das Schraubenzieher wohl so teuer sind, dass der Zweckverband sich bis heute nicht zu einer Anschaffung entschließen konnte. - Oder es fehlt an Schraubern, die wahrscheinlich nur mit einem entsprechenden Diplom – vergleichbar mit dem „DMSB-Nordschleifen-Permit“ ihre Arbeit aufnehmen dürfen.

Wie ein Blick auf das „westliche“ Schild zeigt, sind auch hier nur die Gewerbetreibenden der „ersten Stunde“ fest verschraubt. Bei Fiat residiert längst BMW, wo man sich speziell auch der E-Sparte des Automobils annimmt. KFB-Extramobile gibt es längst nicht mehr. Einmal war es ein Konkurs, der für Ruhe sorgte; dann war es ein chinesischer Käufer der sich um die Firma bemühte, die dann aber wieder den Besitzer wechselte, um nun von einem Mieter ganz anders genutzt zu werden. Bridgestone hat sein Versuchszentrum an Nürburgring längst verkauft, Werner Bluhm ist schon vor einer Reihe von Jahren verstorben, die Immobilie wurde verkauft, und… -

Auch Schilder können wirklich „alt aussehen“, wenn sie von einem alten Mann einmal genauer betrachtet werden. Junge Leute sind offensichtlich auf solche Schilder nicht mehr angewiesen. Sie reisen auf einer Route an, die das Navigationsgerät vorgibt. - Wenn deren Software gepflegt ist, kommen sie auch richtig an.

Nun mal zu ein paar stimmungsvollen Aufnahmen, die zeigen, wie schön dieses Gewerbegebiet in die Landschaft eingebaut wurde. Man ahnt nicht nur den Nürburgring, man sieht sogar die Nürburg. Und selbst „strenge Zäune“ wirken in dem Kontrast zu einer blühenden Landschaft gar nicht so abschreckend, wie sie eigentlich sein sollen.

Und überall wehen bunte Fahnen, die hier – neben dem vielen Grün – das Bild von einem zweckgebundenen Gewerbegebiet deutlich auflockern. Es hat mir Spaß gemacht, einmal in Ruhe das Gewerbegebiet zu durchstreifen, das ich sonst meist auch nur anfahre, um bestimmte Gesprächspartner zu erreichen.

Hier mal ein Blick auf Firmenschilder und Hinweise, die man auch auf der „Gottlieb-Daimler-Straße“ finden kann, die man aber auf den großen Hinweistafeln vermisst. - Schade eigentlich! - Denn hier im Gewerbegebiet ist wirklich eine Menge los.

Hier findet man auch die Firma Manthey, die durch ihren Besitzer – der einmal ein hervorragender Rennfahrer war – landauf, landab – aber auch weltweit bekannt ist. Porsche ist inzwischen an diesem Betrieb beteiligt, den Manthey an junge, dynamische Geschäftsleute verkauft hatte. - In dem Zelt, dass ich durch einen Zaun vom Nachbargrundstück fotografierte, lagert man Porsche-Wettbewerbsfahrzeuge nach einem Umbau so lange ein, bis sie dann irgendwo hin verladen werden.

NETT ist übrigens die Firma, die sich am Nürburgring nicht nur um den Aufbau der FIA-Zäune verdient gemacht hat, sondern auch die Leitplanken an der Rennstrecke wartet, sie z.T. schon während eines Rennens richtet oder austauscht, aber schon lange vor der Schaffung des Gewerbegebiets für den Nürburgring tätig war. Von Adenau aus. - Hier im Gewerbegebiet wurden also nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern hierhin wurden auch Arbeitsplätze verlegt, weil die Nähe zum Nürburgring hier bessere Voraussetzungen schuf. - Der Bau einer Tiefgarage ist dagegen bei VW wegen des Diesel-Skandals gescheitert. Geblieben ist eine Baugrube, in der jetzt schon mal einzelne Fahrzeuge parken.

Natürlich will diese Geschichte nicht Hinweisschilder ersetzen, sondern nur den Lesern einen Eindruck vermitteln, was es sonst im Nürburgring-Umfeld so alles gibt. - Berichtenswertes! - Und es gibt noch weitaus mehr interessante Firmen in diesem Gewerbegebiet.

Aber das sollte sich auch auf den Hinweisschildern an der östlichen und westlichen Zufahrt widerspiegeln. - Meinen wir bei Motor-KRITIK.

Der „Gewerbepark am Nürburgring“ ist längst nicht so armselig bestückt wie die Hinweistafeln!

MK/Wilhelm Hahne

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