Gespeichert von wh am
Eigentlich hätte ich über die gerade am Nürburgring durchgeführte DTM-Veranstaltung kein Wort verloren, da ich sie auch nicht besucht habe. Aber in meiner Lokalzeitung wurde ich heute darüber informiert. Das war aber nicht die einzige Information, die ich zu dieser Veranstaltung hatte. Es gab auch eine durch einen Besucher, der eigentlich nur „oben“ war, um eine Bratwurst zu essen, die ergänzt wurde durch eine andere, der sich beim Besuch der „Zeltstadt“ im Neuen Fahrerlager durch das Geräusch „der Corso fahrenden GT3“ (Original-Zitat) gestört fühlte.
Mich störte an der Leser-Information durch meine Lokalzeitung, dass dort „von mehr Nähe zu den Fans“ gesprochen wurde. Dabei hat sich die DTM 2023 allein schon durch die Wahl der Fahrzeuge immer weiter von den bisher an dieser „Master“-Serie interessierten Fans entfernt.
- Bei dem Titel „DTM“ stand – und steht (!) - das „T“ im Titel immer noch für „Tourenwagen“!
Mehr muss man eigentlich nicht dazu sagen. - Wohl aber zu der Zeitungsinformation, in der heute zu lesen ist:
„Die DTM ist in ihrer jetzigen Form nach dem Ende der Class-1-Ära, kein Herstellersport mehr, sondern ein Kundensport. Ein Team kauft sich ein Auto, weiß aber auch, dass es mit guter fahrerischer Leistung vorn dabei ist. Was dazu (noch) die Kosten in einem überschaubaren Rahmen hält, weil es unsinnig wäre, übermäßig in die Performance eines Autos zu investieren.“
Von dieser Darstellung stimmt eigentlich gar nichts! - Ohne eine direkte Hersteller-Betreuung, die eine Fahrer-Gestellung oder eine entsprechende „Bezuschussung“ mit einschließt, wäre – oder ist – kein Team wirklich konkurrenzfähig. Die bei der DTM eingesetzten GT3 werden außerdem durch entsprechende Werks-Weiterentwicklungen zu ausgesprochenen, ständig und kontinuierlich optimierten „Performance“-Rennern.
Die insgesamt entstehenden Kosten würden von einem reinen Privat-Team als „außerirdisch“ empfunden werden. Nach dem Samstag-Rennen (rd. 200 km) erfordern die Fahrzeuge z.B. vor dem zweiten Rennen eine aufwändige Komplett-Durchsicht und Vermessung. Da werden jeweils nicht nur die Fahrwerke zwischen den zwei Läufen neu vermessen, sondern z.B. die innen liegenden Kühler neu – und entsprechend einer besten Innen-Aerodynamik - exakt ausgerichtet. - Und, und, und!
Wenn ich lese:
„Berger muss man zugute halten, dass er wirklich wie ein Löwe um den Fortbestand unter anderen Voraussetzungen gekämpft und nach Auflösung der DTR dem ADAC ein bestelltes Feld hinterlassen hat“…
...dann komme ich eigentlich aus dem Lachen gar nicht mehr heraus! - Nur der ADAC wird – inzwischen – wissen, was er sich mit der Übernahme der Serie in dieser Form wirklich angetan hat!
Besonders schön wurde von mir – darum – auch folgende Formulierung in meiner Lokal-Zeitung empfunden:
„Wer jedoch Motorsport mit realem Wettbewerb zwischen den Herstellern sehen will, der ist im GT3-Sport fehl am Platz.“
Die DTM des Jahres 2023 ist zwar kein Sport mit Tourenwagen mehr, wie es der Titel verspricht, es ist aber auch kein Sport mit GT3-Fahrzeugen, wie es – s. Beispiel meiner Lokal-Zeitung – dem Außenstehenden „verkauft“ wird.
Ein Serien-GT3 ist nicht mit einem GT3 zu vergleichen, wie er z.B. bei der NLS oder beim 24h-Rennen eingesetzt wird. Ein DTM-GT3 muss man – mit den Ausgangsprodukten verglichen – als Sonder-Versionen, als ständig optimierte „Performance“Auswuchs einer Entwicklung empfinden, die ihren Ausgang mal in der Überlegung fand, wie man Kunden vielleicht den preisgünstigen Einstieg in den Motorsport ermöglichen könne. Eigentlich sollte mit der „damals“ dazu angedachten „BoP“ eine „Altwagen-Verwertung“ möglich gemacht werden!
- Die „BoP“ wurde missbraucht! Von ihrer Grundidee hat sich die DTM 2023 mit der neuen Art von „BoP“-Beeinflussung bei GT3-Rennern geradezu meilenweit entfernt!
Von den Fans inzwischen ebenso! - Es sind nur wenige Unentwegte, die dieser Art Motorsport mit automobilen Schwergewichten - der dazu noch völlig überreglementiert ist – wirklich folgen, bzw. zu folgen vermögen!
Die Polizeimeldung mit Erkenntnissen aus dem Umfeld der DTM 2023 am Nürburgring, beginnt mit den Sätzen:
„Die diesjährige DTM am Nürburgring verlief insgesamt ohne besondere polizeiliche Vorkommnisse. Sowohl die Anreise, als auch die Abreise am Sonntag nach Veranstaltungsende, verliefen ohne größere Störungen. Es kam nur zu geringen Verkehrsbeeinträchtigungen.“
Schöner kann man eigentlich nicht formulieren, dass eigentlich bei dieser Veranstaltung „nichts los war“, selbst wenn man sie mit dem Hinweis auf „geringe Verkehrsbeeinträchtigungen“ aufzuwerten versucht!