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Er gilt als weiser Spruch der Dakota-Indianer und lautet: „"Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!" - Offenbar ist das Politikern nicht zuzumuten. Ihr Verhalten beim Thema Nürburgring wird von einem anderen Spruch bestimmt, der sicherlich eine Beziehung zum ersten hat, aber auch wesentlich dadurch, dass Mainzer Politiker schlimmstenfalls eine Bauchspeicheldrüsen-Erkrankung ereilt: „Wenn du entdeckst, dass ein Bleichgesicht keinen Blödsinn mehr von sich gibt, ist es tot vom Pferd gefallen!“ - Die Landesregierung ist derzeit immer noch mit der Abwicklung einer Insolvenz in Eigenverwaltung (!) beschäftigt und erzählt zu diesem Thema was „gerade in den Kram passt“. Nur wird etwas Unrichtiges nicht dadurch richtig, dass man es vielfach wiederholt. Aber das kann immerhin dazu führen, dass man es selber glaubt. - In diesem Zustand scheint sich die Landesregierung von Rheinland-Pfalz zu befinden, was den Verkauf der insolventen Nürburgring GmbH an eine Firma capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft m.b.H. betrifft. In vielfach erprobter Manier von Hütchenspielern hat man so lange Faken hin und her gerückt – oder versucht neue darzustellen und ins Spiel zu bringen – dass man selbst davon überzeugt ist, dass der Verkauf an einen „mittelständischen Unternehmer mit automotivem Hintergrund“ - so ungefähr die Darstellung zum 11. März 2014 (dem Verkaufstermin) – eine gelungene Vorstellung ist. - Sie ist so gut wie die Umsetzung des Projekts „Nürburgring 2009“ in die Realität. - Darum möchte Motor-KRITIK noch einmal mit der (teilweisen Wiedergabe einer Geschichte aus dem in 2010 erschienenen Nürburgring-Buch daran erinnern, was hier bei Motor-KRITIK schon im Januar 2007 zu lesen war. - Darum kann die folgende Geschichte auch nur die erste Folge einer kleinen Reihe sein, die den Titel trägt – tragen muss:
Das Land RLP „reitet ein totes Pferd“!
Die ganze Länge der Geschichte aus Januar 2007 ist keinem Leser von Motor-KRITIK (noch einmal) wirklich zuzumuten. Darum soll hier nur in wichtigen Abschnitten (Ausschnitten) wiederholt werden, was schon im Januar 2007 auf diesen Seiten zu lesen war.
Frau Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, könnte diese Geschichte auch kennen, da ich ihr mein Buch zur Amtseinführung geschenkt habe, damit sie nicht eines Tages sagen kann: „Aber das habe ich doch alles überhaupt nicht gewusst!“
Die Geschichte trug damals den fragenden Titel:
„Auf dem Weg zu einer „Waltergate“-Affäre?“,
...was sich nicht nur auf eine amerikanische „Affäre“ unter ähnlichem Titel bezog, sondern eine Verbindung herstellte zum damaligen Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH, der den Vornamen „Walter“ trägt. - Heute wäre das Fragezeichen überflüssig!
Überflüssig sind auch die aktuellen Anmerkungen der Politiker, dass man „natürlich hinterher immer schlauer sei als vorher“. - Die Geschichte wurde Anfang 2007 geschrieben. Auch da war die Katastrophe schon abzusehen, aber nicht, dass sich die Entwicklung – und die Auswirkungen - über mindestens ein Jahrzehnt hinziehen und verschleppen lassen würden.
Damals, 2007, war u.a. folgendes zu lesen:
„So wie der liebe Gott die Erde schuf und damit verantwortet, verantwortet Dr. Walter Kafitz als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH einen großen Teil der Probleme, die längst noch nicht alle in einem aktuellen Bericht des Landesrechnungshofes Rheinland-Pfalz aufgelistet sind. Weil der Rechnungshof immer nur im Nachhinein tätig werden kann. So hat der Ende 2005 den - vorläufigen - Schlussstrich gezogen. Dabei ging das Leben auch danach noch weiter. Es gab - und gibt Veränderungen. Aber eines ist geblieben: das Parteibuch der SPD bei Herrn Dr. Kafitz. Der ist nicht nur - wie man hört - ein Duz-Freund von Kurt Beck, Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, sondern kam auch durch die Vermittlung eines anderen SPD-Duz-Freundes, Rudolf Scharping, zu seinem Hauptgeschäftsführerposten.“
Und ich blickte mit Hilfe eines damals aktuellen Rechnungshofberichts noch einmal zurück. Der Rechnungshof wurde bis Mitte 2007 übrigens von einem Bruder des jetzt als Justizminister „abberufenen“ Jochen Hartloff, nämlich Volker Hartloff geleitet, dem dann Klaus P. Behnke auf Empfehlung von Kurt Beck folgte:
„Im aktuellen Bericht des Landesrechnungshofes - am 3. Januar 2007, 10:30 Uhr veröffentlicht - wird von "Geldverschwendung" gesprochen. In der Vergangenheit. 2004 und 2005 bilanzierte die Nürburgring GmbH je einen Verlust von mehr als 9 Millionen Euro. Für den Hauptgeschäftsführer der GmbH ist das normal: "Für uns steht im Bericht nicht Neues". Die "roten Zahlen" seien absehbar gewesen. Und er - aber auch schon der Rechnungshof - verweisen auf eine "finanzielle Unterdeckung durch die Formel 1".
Warum gab es dann in 2003 keine "roten Zahlen"? - Da gab es doch auch schon die Formel 1. Und die 2003er Bilanz weist einen Gewinn von um 500.000 Euro aus. - Haben sich zwischen 2003 und 2004 die Bedingungen bei der Durchführung eines Formel 1-Rennens so dramatisch verschlechtert?
Da diese Frage bisher niemand gestellt hat, möchte ich nicht versäumen darauf hinzuweisen, dass zumindest ich das nicht verstehe und auch die Hinweise auf "Geldverschwendung" des Landesrechnungshofes - wenn es denn erst in 2004 und 2005 dazu kam - nicht für eine Erklärung der Differenz von um 9 Millionen Euro von einem Jahr zum anderen halte.
Auch andere haben keine Erklärung für den steten Zufluss von öffentlichen Zuwendungen und Subventionen in ein Becken, bei dem man wohl vergessen hat, vorher den Abfluss zu verschließen. Das ist nicht erst seit gestern so.“
Ein Blick „über den Zaun“ hat auch damals schon nicht geschadet:
„Der Hockenheimring - bzw. seine Betreibergesellschaft - ging in der Vergangenheit "über die Wupper", der Lausitzring vermeldete eine Insolvenz. Was den Lausitzring von den Rennstrecken im Badischen und der Eifel unterscheidet: es hat auf dem Lausitzring niemals Formel 1-Rennen gegeben. Aber überall sind immer wieder "öffentliche Gelder" geflossen. Im Interesse einer Region. Oder so. - Zur Verbesserung der Infrastruktur. Oder anders. - Wie hätten Sie's denn gern?
Einmal ist es eine strukturschwache Bergbauregion , wo das Land 90 Prozent der Gesamtinvestitionen mit einer dreistelligen Millionensumme unter die Arme greift. Wo sie dann versickern. (s. Bilanz)
Kann es sein, dass Politiker als Unternehmer nicht so erfolgreich sein können wie als Redner? - Kann es sein, dass sich im Falle der Rennstrecken ein Unternehmer auf die Kernkompetenzen seiner Firma besinnen würde, wenn sich seine Expansionspläne als der falsche Weg erwiesen haben? - Ist Dr. Kafitz ein Unternehmer? - Nein, er ist nach Feststellung des Landesrechnungshofes ein überbezahlter Manager, Angestellter.“
Dr. Kafitz hatte eine besondere Art der „Außendarstellung“. Nicht nur durch einen von BMW gestellten „Dienstwagen“ mit Chauffeur. - Er konnte auch anders:
„Die Eifel ist eben eine arme Region, in der sich Dr. Kafitz mühsam ernährt. - Übrigens möglichst - aus Sparsamkeitsgründen - in einem Lokal, das ihm auch auf seine Speisen und Getränke einen Rabatt gewährt. So spart Dr. Kafitz an allen Ecken und Enden, verzichtet im Interesse seiner Firma auch nicht auf Einnahmen von wenigen Cent. Wenn "seine" GmbH z.B. eine kleine Besuchergruppe zum Essen hinüber ins "Bistro Roadrunner's" (im Rahmen der "BikeWorld Nürburgring" betrieben) schickt, dann erinnert er daran, dass man nicht vergessen solle, ihm - wie abgesprochen - die 10 Prozent (oder waren es mehr?) gutzuschreiben. - Die "BikeWorld Nürburgring" ist eine Tochterfirma der Nürburgring GmbH!
Das Restaurant in dem Dr. Kafitz des öfteren isst, gehört nicht zu seinem Imperium. Obwohl er nicht der Kronprinz von Bahrain ist, hält er jedoch einen Rabatt auf seine Rechnungen für angemessen. - Andere Restaurantbesitzer mit Geschäftssitz in Nürburg lernen Dr. Kafitz kaum kennen. Sie haben auch irgendwann abgelehnt, der Nürburgring GmbH einen Rabatt einzuräumen. "Mit welchem Recht...", erregt sich ein Nürburger Hotelbesitzer, um von mir mit der Frage abgelenkt zu werden, wie denn z.B. im Jahre 2005 seine "Bettenauslastung" gewesen wäre. "Na ja", sagt er. - Ich möchte gerne eine Prozentzahl hören. Kann er mir die auch von der Statistik in einem solchen Falle erfasste Zahl nennen? "Natürlich", sagt er, "die durchschnittliche Auslastung betrug in 2005 ziemlich genau 25 Prozent." - Ich staune und frage: "Und warum plant dann die Nürburgring GmbH z.B. den Bau einer Gruppe von Ferienhäuser und einen Hotelneubau?"
Mein Gesprächspartner ist ganz ruhig. Und sagt dann nach kurzem Überlegen: "Die Nürburgring GmbH macht doch auch die "BikeWorld". - Das ist eine überzeugende Argumentation.“
Zum Thema „BikeWorld Nürburgring“ hatte der Landesrechnungshof damals festgehalten:
"Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage des Unternehmens ist ein Landesinteresse für eine mittelbare Beteiligung an einer Gesellschaft, die Handel mit Motorrädern betreibt, nicht erkennbar."
Ich habe dann ein paar Beispiele für die Arbeit der „BikeWorld Nürburgring“ angefügt und geschrieben:
„So könnte ich zu dieser oder jener "Tochter" der Nürburgring GmbH eine Reihe von Geschichten erzählen, über die man gequält lachen kann. Aber was ist das alles verglichen mit dem, was uns Allen noch unter dem Thema "Nürburgring Erlebnisregion" bevorsteht.“
Der Titel des Projekts hat sich später mal in „Nürburgring 2009“ gewandelt. - Warum, ist unklar. - Bleiben wir also zunächst beim alten Titel und der „alten“ Geschichte aus 2007:
„Doch nun "zum großen Wurf" des Dr. Kafitz: die "Erlebnisregion Nürburgring". Die ist gegenüber den allerersten Ankündigungen kostenmäßig ein wenig geschrumpft, aber in ihrer Ausdehnung gewachsen. Es gibt sogar schon eine Broschüre, mit der man um Sponsoren, Investoren wirbt. Dort ist im Impressum dummerweise noch ein Mann als "kaufmännischer Geschäftsführer" ausgewiesen, der schnell - nach wenigen Monaten - das Weite gesucht hat, nachdem er (so denke ich) das System und die Situation begriffen hatte. Als Dr. Kafitz das Ausscheiden dieses Mannes seiner überraschten Mannschaft bekannt gab, tauchte natürlich die Frage nach dem "Warum" auf. Und Dr. Kafitz empfand folgende Antwort wohl als richtig gut: "Herrn Hahne wird dazu sicherlich eine nette Geschichte einfallen."
Tut mir leid, Herr Dr. Kafitz. Zu diesem - und auch anderen Vorgängen in Ihrer Firma - fällt mir wirklich nichts mehr ein.
Auch nicht dazu, dass z.B. der Finanzminister des Landes, Ingolf Deubel, gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates ist und jetzt den Prüfern des Landesrechnungshofes (lt. Rhein-Zeitung) jedwede Kenntnis darüber abspricht zu wissen, wie schwierig das weltweite Geschäft mit der Formel 1 ist.
Ingolf Deubel verteidigt also als Finanzminister Dr. Kafitz, weil der sich seine Handlungen natürlich von seinem Aufsichtsratsvorsitzenden - zufällig auch Ingolf Deubel - absegnen ließ. Vorher. Und Kurt Beck wird sich auch nicht damit herausreden können, dass er viele Dinge nicht gewusst habe: einer seiner engen Mitarbeiter (Herr Schumacher) sitzt ebenfalls im Aufsichtsrat und wird ihn doch wohl immer "aus der ersten Reihe" informieren. Und wenn die Entwicklung so weiter läuft - wie zu befürchten - dann stolpert ein guter Politiker auf seinem Weg nach Berlin (Wer zweifelt daran?) über ein paar "Dellen" in der Eifel. Dazu könnte die geplante "Erlebnisregion" gehören.“
Damals habe ich auch z.B. vom Wintersportort Jammelshofen geschrieben, der dann aber so wie geplant niemals in die Realität umgesetzt wurde. Wichtig: Es wurden im Hinblick auf evtl. Fördergelder immer wieder auch die "positiven arbeitsmarktpolitischen und regionalwirtschaftlichen Effekte" erwähnt, durch die die wirtschaftliche Situation der Region verbessert werden sollen. - 2007 schrieb ich:
„Einmal wird von um 500 zusätzlichen Arbeitsplätzen gesprochen, die so geschaffen werden sollen, ein anderes mal von 160. Aber in jedem Fall soll der Baubeginn im Herbst 2007 erfolgen. Die Gesamtanlage soll jährlich zu einer Umsatzsteigerung von 50 Millionen Euro führen.
Das ist nicht wenig und es gibt einige - und eigentlich nicht dumme - Leute, die bei den angesagten Baumaßnahmen die Frage stellen: Und wer entsorgt in einigen Jahren dann die herumstehenden Bauruinen?
Aber zunächst wird einmal bei der Nürburgring GmbH gerade - jetzt im Jahr 2007 - im Hinblick auf die stark wachsenden Aufgaben der Personalbestand aufgestockt. Und zur Umsetzung der Pläne in realistische Zahlen sind nun die neuen Geschäftsfelder "Racing", "Wellness", "Adventure" und "Holiday" eingerichtet worden. Nachbars Hund macht da einfach Rrrrrrrr-WAU. Er meint: Rrrrrrr-ennen, W-ohlbefinden, A-benteuer, U-rlaub. - Es ist ein deutscher Schäferhund! Das unterscheidet ihn von den "globalen Marketing-Verantwortlichen" der Nürburgring GmbH. Für die gehört Englisch zum guten Ton. Darum mögen die auch nicht, wenn man wirklich Deutsch mit ihnen redet.
Sie schwärmen heute schon von der schnellsten Achterbahn der Welt, die man dann hier in der Eifel auch erleben soll, und stellen die kommende - noch zu schaffende - Erlebnisregion auf eine Ebene mit dem Besuch der "Queen Mary II" im Hamburger Hafen, der Verhüllung des Berliner Reichstages vor einigen Jahren, mit der "Love Parade" in Berlin oder den Wagner-Festspielen in Bayreuth. (Merke: Opern sind Dramen mit Musik!)
Natürlich sollen private Investoren... - Aber die (oder der?) werden erst im Mai dieses Jahres vorgestellt. - Noch alles geheim. - Und im Übrigen soll das alles ja nur 150 - oder waren es 160? - Millionen Euro kosten. Und Mainz leistet welche Zuschüsse? - Da hatte es vor vielen Monaten noch geheißen: keine öffentlichen Gelder. - Na ja, vielleicht werden es dann eben EU-Subventionen. Und wenn der Landrat des mit 10 Prozent beteiligten Landkreises Ahrweiler nicht nur - ist doch normal - im Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH sitzt, sondern auch im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Ahrweiler... - und wenn man weiß, dass die Kreissparkasse dann... - also um es kurz zu machen: das mit den EU-Subventionen wird schon klappen. Zumal die "positiven arbeitsmarktpolitischen und regionalwirtschaftlichen Effekte" offiziell bestätigt sind.“
In meiner Geschichte war auch von den „Catering-Eskapaden“ der Nürburgring GmbH die Rede und all' den Ausweitungen, die – für jeden Bürger erkennbar – einfach zu groß, zu unwirklich, zu weit vom eigentlichen Geschäft einer Nürburgring GmbH entfernt war. - Ich schrieb:
„Wer möchte denn da noch "da oben" zusätzlich ein Hotel betreiben? - Wer ein Feriendorf bauen, wo es doch - gleich daneben - einen Campingplatz gibt, auf dem schon Ferienhäuser geplant sind? Da muss eine bestehende Tribüne abgerissen und neu - und für normale Besucher unbezahlbar - wieder "auf hohem Niveau" aufgebaut werden. Da muss die Hauptwasserleitung auf die andere Seite der B 258 verlegt werden und... - Aber das sind alles Kleinigkeiten, die im Hinblick auf den zu erwartenden strukturpolitischen Fortschritt niemand in Mainz (oder bei der Nürburgring GmbH) interessieren. - Doch diese Entwicklung wird abseits des Motorsport betrieben. - Bitte? - Abseits des Motorsports, sagte Andreas Bruckner, Leiter der Marketingabteilung Nürburgring GmbH (natürlich brauchte der kein Studium des Marketing abzuschließen, weil doch sein Chef...) , entwickele die GmbH ein für das Unternehmen und die gesamte Region bedeutendes Wirtschafts- und Arbeitsplatzprogramm. -
Was soll denn - lt. GmbH-Vertrag - der Zweck der Nürburgring GmbH eigentlich sein?
Aus dem Beteiligungsbericht des Jahres 2005 (Drucksache 14/4729, Seite 47) zitiert der Landesrechnungshof:
"Gegenstand der Nürburgring GmbH ist die Förderung des Kraftfahrzeugwesens und des Motorsports mit dem Ziel, zur Verkehrsertüchtigung der Fahrer, zur technischen Verbesserung der Fahrzeuge und damit zur Sicherheit auf den öffentlichen Straßen beizutragen. Zumal soll durch den Betrieb der Rennstrecke Nürburgring und ihrer Einrichtungen der Fremdenverkehr im Eifelraum gefördert werden."
Natürlich habe ich nicht nur SPD-Politiker als „Treiber“ bei einem Projekt ausgemacht, an dessen Ende nur ein Fiasko stehen konnte. Eigentlich war das jedem normal denkenden und empfindenden Bürger klar. Nur den Politikern nicht. Wozu auch CDU-Lokalpolitiker zu zählen sind. - Bei mir war z.B. auch zu lesen:
„Nach dem oben zitierten raumordnerischen Verfahren hat es noch ein weiteres gegeben, das vor kurzem abgeschlossen wurde. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, Hermann-Josef Romes nannte den einstimmigen Beschluss des Planungsverband Nürburgring einen "formalen Beschluss mit erheblicher Wirkung". Damit wurde der bis dahin bestehende - und genehmigte - Bebauungsplan "Grand Prix-Strecke" nun so abgeändert, dass der geplante (Motorsport-) Boulevard und das (Motorsport-) Dorf gebaut werden können. Dieser Beschluss beseitigte die letzte (kleine) Schwelle, machte den Weg frei für den Baubeginn. - Wenn jemand das Geld gibt. - Verbandsbürgermeister Romes mahnte zur Eile: "Es geht jetzt darum, keine Zeit mehr zu verlieren."
Zeit verlieren ist eine Sache. Geld verlieren eine andere. - Da sollte man eigentlich schon ein wenig abwägen.“
Heute weiß man, dass die Einschätzung von Motor-KRITIK richtig war. Die Auswirkungen in der Realität waren allerdings noch schlimmer als vorhergesehen. Der Grund dafür war – wie Kurt Beck es später einmal formulierte:
Man hatte „die Reißleine zu spät gezogen“.
Inzwischen hat es eine Menge weiterer Aktionen der Landesregierung gegeben, die jeweils einen Neuanfang versprachen, aber eigentlich noch immer tiefer ins Chaos führten. Zuletzt hat man dann nur noch den geradezu krankhaften Wunsch gehabt, sich von der Kult-Rennstrecke um jeden Preis – koste es was es wolle – zu trennen.
Auch hier wieder, ohne über die Auswirkungen zu reflektieren, nachzudenken.
Man ist schon lange auf „einem toten Pferd“ unterwegs. Und man reitet unentwegt weiter. - Wenn man jetzt mehrfach daran erinnert wird, dass man absteigen sollte, wenn das Pferd tot ist, dann wird man wahrscheinlich zunächst einmal ein Gutachten ein Auftrag geben um festzustellen zu lassen, dass das Pferd eigentlich noch lebt.
Da hilft sicherlich auch keine Feststellung der Politiker, dass man nachweisen kann, dass in Mainz immer schon unter solchen Umständen geritten worden ist.
Die capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft m.b.H. ist eigentlich tot. - Was von ihr ist noch Capricorn? - Sie ist auch keine Besitzgesellschaft. - Sie nennt sich nur so. - Sie hat auch noch nicht definitiv die Zusage der EU, die den Kauf als rechtmäßig und korrekt absegnen würde.Von den Gründungsmitgliedern der Firma gibt es nur noch jemanden mit einer Minderheitsbeteiligung. Selbst der Geschäftsführer ist seit dem 30. Dezember 2014 ein in Deutschland lebender Russe.
Die capricorn NÜRBURGRING Besitzgesellschaft m.b.H. ist nach dem Ausscheiden von Capricorn (Robertino Wild) eigentlich „tot“. - Es gibt nur noch eine Vorzeigehülle.
Darum wird es hier in Motor-KRITIK – nach dieser „Erinnerung“ - eine zweite Folge geben müssen, die den aktuellen Zustand, die aktuelle Situation hier in der Eifel, am Nürburgring schildert. Nicht nur die Sicht der Politiker.
Da kann es dann auch keinen anderen Titel geben als:
Das Land RLP „reitet ein totes Pferd“!