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So war das nicht nur mit den zwei Königskindern! - In der 29. Kalender-Woche hatte die Industrie auf der Nordschleife das Sagen. Und ein Zerberus – neben seinem auffallend lackierten Citroen „Picasso“ sitzend - kontrollierte, dass niemand die „alte Einfahrt“ zur Nordschleife passierte, dessen Testwagen nicht die entsprechende Plakette – meist im linken hinteren Seitenfeńster angebracht – aufwies. Am Mittwoch dieser 29. Woche begehrten aber kurz vor 13:30 Uhr eine Reihe von Fahrzeuglenkern, die Durchfahrt auf der gemeindeeigenen Straße nutzen zu dürfen. Aber sie gehörten nicht zum Industriepool, wollten auch nicht auf die Nordschleife – sondern zur ehemaligen Wetterstation direkt davor. Die Fahrzeuge die da hochfuhren, das waren keine „Erlkönige“, sondern aus der Sicht der Beobachter „vor Ort“ geradezu „alte Modelle“. Sie wurden auch meist von „alten Modellen“ gefahren, die aber mit „neuen Ideen“ geradezu überfrachtet waren. Man wollte sie in einem „Meeting“ diskutieren, um der Zukunft der Breitensportserien am Nürburgring zu dienen. - Das gleiche Argument nutzen die, die gerade diese Vorschläge ablehnen. - Aber bevor man etwas ablehnt – oder zu etwas zustimmt – da sollte man die Fakten kennen. - Motor-KRITIK schreibt hier über die Vorstellungen, die, die die einen „gedankliche Konstrukte“ nennen, die anderen als „absoluten Blödsinn“ bezeichnen. Dahinter verbergen sich offensichtlich primär „am Geschäft“ orientierte Gedanken, die so „gewichtig sind“, dass sie alle „realistischen“, normalen Einwände verdrängen. - Motor-KRITIK hat dazu auch Vorstellungen, die sich einfach an der Realität orientieren. Das schiebt dann die „Visionäre“, die, die mit neuen Plänen „die Motorsportwelt am Nürburgring „zukunftsträchtig“ verbessern wollen“, einfach in die Schublade der „Phantasten“!
VLN & RCN: Sie dürfen zusammen nicht kommen!
Interessant ist, wer da alles die „alte Einfahrt“ zur Nordschleife passierte, um einen Besprechungstermin wahrzunehmen, in dem es – auch – um die Zukunft der RCN ging. Die RCN unterhält in der ehemaligen Wetterstation ein Büro. Deren „Hüter“ haben sich inzwischen in einem zweiteiligen „Sommer-Interview“ zu neuen Plänen auf den RCN-Internetseiten geäußert. Die betreffen aber primär nur die Ausstattung der gesamten Serie – also die aller teilnehmenden Wettbewerbsfahrzeuge – mit der zwangsweisen Ausrüstung mit Hankook-“Einheitsreifen“. - Traurig genug!
Dazu gab es hier bei Motor-KRITIK schon eine Information, bzw. Geschichte, die auch eine Meinung beinhaltete. - Gab es bei dem aktuellen Meeting nun Fakten, die diese Meinung beeinflussen könnten?
Das ist eine sehr wichtige Frage, die aber noch überlagert wird von der Frage:
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Wer nahm an diesem „Meeting“ am 19. Juli 2017 in der Ex-“Wetterstation“ am Nürburgring teil?
Die Zusammensetzung der „Diskutanten“ zeigt schon, dass es um Wesentliches ging. Nicht einfach nur um „Facetten“, mit denen man die RCN, die nun eigentlich durch die „Hankook“-Auflage negativ beeinfusst ist, nun wieder positiv beeinflussen könnte.
Es waren u.a. zusammen gekommen:
- RCN-“Serien-Manager“Willi Hillebrand,
- RCN Rennleiter Hans-Werner Hilger,
- seine Frau, Heike Hilger,
- der neue Geschäftsführer der VLN VV GmbH, Dietmar Busch,
- der Vertreter der CNG und – weil Teilhaber – VLN VV GmbH, Mirco Markfort,
- der Rennleiter des ADAC 24-Stunden-Rennen, Mirco Hansen,
- der „Teilzeitbeschäftigte“ Olaf Manthey,
- und der „Chef“ (Gesellschafter und alleiniger Geschäftsführer) von „Black Falcon“, Alexander Böhm.
Die Mehrheit der Teilnehmer dieses „Meetings“ versuchte nun die Vertreter der RCN zu beeinflussen, doch einer Zusammenlegung von VLN und RCN zu einer gemeinsamen Wochenend-Veranstaltung zuzustimmen.
Man versuchte den RCN-Vertretern klar zu machen, dass die RCN-Serie nur dann eine Zukunft am Nürburgring hat, wenn sie zu einer Rennserie mit der VLN zu einer gemeinsam veranstalteten „Wochenendveranstaltung“ zusammen wachsen kann. - Im Sinne des Breitensports.
Herausragender Interpret dieser neuen Version war Olaf Manthey, der aber die Herren Alexander Böhm, Mirco Hansen, Mirco Markfort und Dietmar Busch hinter sich wusste. Tatsächlich versuchte man dem „RCN-Team“ folgende Version zu verkaufen:
- Die VLN und RCN wird gemeinsam an einem Wochenende durchgeführt.
- Dazu wird die RCN zu einer Rennveranstaltung umgestaltet.
- Die RCN ist auf der gleichen Streckenführung wie die VLN unterwegs.
- Die „Taxifahrten“ am Freitag sollen erhalten bleiben, evtl. noch erweitert werden.
- Am Samstag gibt es dann das Rennen der „1. Division“, bestehend aus den „großen Klassen“ jeweils der VLN und der RCN.
- Am Sonntag gibt es dann das Rennen der „2. Division“, die sich aus „dem Rest“ der RCN und den „kleinen Klassen“ der VLN zusammensetzt.
Das war ein wenig viel für die RCN-Repräsentanten bei diesem Meeting. Man gab vor, diese „Vorschläge“ überdenken zu müssen, bat um entsprechende Zeit dafür. - Tatsächlich war man auch wohl ein wenig überfordert.
So gibt es nun einen neuen Termin für ein weiteres Gespräch, für weitere Diskussionen, am Mittwoch, dem 9. August 2017. - Der Ort des Treffens wird noch kurzfristig festgelegt, damit man kritische Begleiter – wie z.B. Motor-KRITIK – irgendwie auf Distanz halten kann.
Es ist erstaunlich, wer sich alle für eine neue Version des Breitensports am Nürburgring engagiert, ohne die Realitäten zur Kenntnis zu nehmen, die eine solche Kombination – wie z.B. nachdrücklich von einem Olaf Manthey gefordert! - eigentlich in der Umsetzung unmöglich machen.
Die VLN wäre zerstört, weil eine Wertung insgesamt so nicht mehr möglich wäre. Wenn Teile der VLN an zwei Tagen in Rennen unterwegs sein sollen, bedeutet das auch, dass an zwei Tagen unterschiedliche Witterungsbedingungen herrschen können. - Oder das es an einem Tag einen Rennabbruch gibt, der dann die Punktevergabe beeinflusst.
Wie soll es unter diesen Umständen am Ende des Jahres zu einer gemeinsamen Wertung der Fahrzeuge und Fahrzeuge kommen, die in zwei Divisionen, an zwei unterschiedlichen Tagen unterwegs sind?
Die RCN müsste so zu einer reinen Rennveranstaltung werden. Was sicherlich die Versicherungskosten erhöht. Aber auch die Kosten für das Mieten der Rennstrecke werden eindeutig höher, weil nun die „VLN-Variante“ gefahren werden und auch das neue Fahrerlager mit angemietet werden muss. - Dass bedeutet:
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Für die RCN-Teilnehmer würden die Kosten deutlich steigen.
Und dann noch der Zwang zu Hankook-“Einheitsreifen“? - Wer fragt eigentlich die Fahrer?
Es gibt aber noch andere Punkte, die in den Überlegungen der „Visionäre“ überhaupt keine Beachtung finden.
- So ist die Besetzung der Nordschleife mit einer den Sicherheitsbestimmungen entsprechenden Anzahl von Streckenposten an so einem Rennwochenende von drei Tagen kaum möglich! - In diesem Zusammenhang würde sicherlich die Deutsche Rentenversicherung in Berlin auch gerne an ihr Bestehen erinnern!
- Selbst der DMSB kann zu einer Reihe solcher Rennwochenenden übers Jahr nicht die Zurverfügungstellung der DMSB-Sicherheitsstaffel garantieren.
Es ist verwunderlich, dass Leute, die sich als „Fachleute des Motorsports“ empfinden, die elementarsten Voraussetzungen zu so einem Motorsport-Wochenende übersehen!
Die RCN ist durch ihre Entscheidung zur zwanghaften Nutzung von Hankook-Reifen schon in einer nicht beneidenswerten Situation, die eigentlich schon allein diese Breitensport-Serie gefährdet.
Daraus eine Rennserie zu machen, die dazu noch an praktisch drei Tagen zu einer Teilnahme verpflichtet, ist deren Tod! - Hat man noch nicht mitbekommen, dass der Trend – auch im Motorsport – eigentlich zu Eintages-Veranstaltungen geht?
- Am 9. August 2017 wird es – so oder so – eine Entscheidung geben müssen.
Wenn die Vernunft siegt, dann wird ein Olaf Manthey – so wie ich ihn kenne und einschätze – das nicht hinnehmen und - „das Handtuch schmeißen“.
Damit wäre dann das „Donnergrollen“, das – für Motor-KRITIK – aus der „Wetterstation“ am Nürburgring zu hören war, beendet. - Aber es wäre nicht das Ende der Breitensport-Problematik am Nürburgring!
Das hier angesprochene Thema wird schon seit Jahren – mit unterschiedlichem Hintergrund – diskutiert. Der eigentliche „Erfinder“ war vor Jahren Peter Geishecker, dem dann ein Carsten Schumacher „die Idee geklaut hat“ - wie man so sagt. - Inzwischen treibt sie „bunte Blüten“!
Motor-KRITIK-Eindruck: Es scheint so zu sein, dass der Motorsport insgesamt „ein wenig verkommen ist“. Aber das liegt wohl im Trend. Wenn bei Fußballspielern 222 Millionen Euro als „Lösegeld“ normal scheinen, wenn der Vorstandsvorsitzende eines „Kartellmitglieds“ pro Kalendertag 19.808,74 € verdient, wenn man die DTM noch als „Tourenwagensport“ empfindet, dann sollte man doch bitte solchen Motorsport insgesamt einstellen.
Statt mit einer Division 1 und Division 2 am Nürburgring einen bestimmten Funktionärskreis und einige Geschäftemacher „hochleben“ zu lassen, sollte man besser auf „Traumpfaden“ in der Eifel wandern gehen oder sich anderen Hobbys zuwenden.
MK/Wilhelm Hahne
PS: Manchmal – in einer „schwachen Stunde“ - erzählt Olaf Manthey auch etwas zu seiner Motivation zu seinem oben beschriebenen Handeln: Alles was er sei und habe, das verdanke er dem Nürburgring. Und dem wolle er auf diese Art etwas zurück geben. - Leider kann ich – Motor-KRITIK - nicht… - Pardon! - Gerade setzt sich ein großer, bunter Schmetterling auf den Rand meiner Tastatur und da möchte ich nicht… - Danke!