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Es ist lange her, das im Archiv der VLN/NLS etwas über eine Auszeichnung als „Beste nationale Breitensportserie“ zu lesen war. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, dazu in den Archiven der VLN eine neue Notiz zu finden. - Was auch eigentlich korrekt wäre! - Schon bei der letzten hier in Motor-KRITIK zur Kenntnis gelangten Ehrung durch die Zeitschrift „sport auto“ in Stuttgart, 2019, hatte die VLN-Serie ihre Eindeutigkeit als „Breitensportserie“ verloren. „Damals“ war auf den VLN-Internetseiten zu lesen:
„‘Ich bedanke mich im Namen der gesamten VLN für diese tolle Auszeichnung. Die Freude ist groß. Der Preis ist etwas Besonderes, weil er von den Lesern vergeben wird. Die VLN kommt also bei den Motorsport-Fans nach wie vor gut an. Das bestärkt uns in unserer täglichen Arbeit und unserem Bestreben, die Attraktivität unserer Rennserie weiter zu steigern’, sagte Busch, nachdem er den Award aus den Händen von sport auto Chefredakteur Marcus Schurig und DSK-Schatzmeister Reinhard Michel in Empfang genommen hatte.“
Damals war die VLN-Serie noch mehr eine VLN-Serie. Inzwischen ist sie nicht nur zur NLS geworden, sondern hat auch endgültig ihre Bedeutung als „Breitensportserie“ verloren! Was auch an einer anderen Aufgabenstellung liegen kann, der sich die aktuell Verantwortlichen wohl ausgesetzt sehen!
Wobei sich der Motorsport der letzten Jahre insgesamt fehlentwickelt hat. Er wird eindeutig vom Geld bestimmt, hat heute immer weniger mit Sport zu tun. Er ist in die von der Industrie geführten Hände von „Gleichmachern“ gefallen, folgt mit seinen Regeln – wie z. B. BoP, Track-Limits, Mindeststandzeiten u.a. - mehr den Marketing-Interessen der Firmen. - Und lässt sich so auch besser ergebnisorientiert steuern!
Wie die letzten Ereignisse auch in der – neuen – DTM zeigen, wohl etwas zu sehr. Inzwischen ist in Motorsportkreisen die Bezeichnung „Werksfahrer“ auch ein Beweis dafür, dass ein solcher Mann – oder Frau – besonders leidensfähig ist. - Weil zumindest das Geld stimmt?
Grund darüber nachzudenken besteht aktuell, weil gerade wieder mal das traditionsreiche 6-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife – und zwar am vor uns liegenden Wochenende – durchgeführt wird. Seit gestern werden 143 Starter vermeldet. - Natürlich werden keine 143 Starter das Rennen aufnehmen! Trotzdem werden es noch niemals in den letzten 10 Jahren weniger gewesen sein als jetzt, im Jahre 2021, nachdem sich die VLN zur NLS entwickelt hat.
- Im Durchschnitt der letzten 10 Jahre nahmen 166 Starter das Rennen auf. Die höchste Starterzahl gab es 2013 mit 198 Startern!
Ein wohlmeinendes Medium versucht sich aktuell mit einer Erklärung so:
„Einige Teams in der SP9 fehlen beim 6h-Rennen da am Samstag und Sonntag das ADAC GT Masters auf dem Lausitzring gastiert.“
Eigentlich eine Bestätigung dafür, dass man den Anspruch, eine „Breitensportserie“ zu sein, längst verloren hat. Ein Teil der „Profis“ sind an diesem Wochenende eben dummerweise auf dem Lausitzring. Die GT3 ist eigentlich die Serie, die den Charakter der VLN-Serie verändert hat, die nun richtigerweise auch mit NLS eine andere Bezeichnung trägt und eine vom Geld bestimmte Motorsportserie wie viele andere auch geworden ist, bei denen man das Rennergebnis erst Tage nach Überfahren der Ziellinie erfährt. - Vielleicht durfte der – der gewonnen hat – gar nicht gewinnen!
Die VLN – jetzt NLS - hat an „Profil“ verloren! Vielleicht auch, weil die neuen Verantwortlichen im Grunde keine Beziehung zum „Breitensport“ haben, sondern eine solche Rennveranstaltung eindeutig „geschäftlich sehen“ müssen.
Für mich – als ständiger Beobachter der Serie – der ich auch über lange Jahre Teil dieser Serie war, ist das keine Überraschung. - Schon im Jahre 2019 – im März - war auf diesen Internetseiten zu lesen:
„Motorsport in Deutschland: Von nun an geht's bergab!“
Die Entwicklung danach – im Motorsport und am Nürburgring – hat meine Einschätzung bestätigt. - Leider! - Und der DMSB e.V. hilft dabei!
Beim traditionellen „6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen“ am 11. September 2021 auf dem Nürburgring werden darum auch nun weniger als 140 Starter zu zählen sein!