2021-04

Grand Prix Monaco Historique 2021: Hart aber fair?

Meine erste Geschichte zu diesem Thema war von mir sicherlich gut recherchiert, gab aber aus der Sicht meiner Leser, nur meine persönliche Meinung wieder. Eine subjektive Meinung! - Die aber nun, durch weitere Informationen, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren, objektiviert wurde, weil sich meine persönliche Meinung durch u.a. plötzlich aufgetauchte Videos bestätigt.

Was war passiert? - In einem Rennen mit F1-“Oldtimern“, hatte Jean Alesi auf einem Ferrari lange geführt und wurde dann durch einen Unfall, bei dem die Sportkommissare Marco Werner mit einem Lotus als Unfallverursacher ausgemacht hatten, aus dem Rennen katapultiert. Weil die Sportkommissare Marco Werner, der dann überlegen siegte, mit einer Sportstrafe von 25 sec belegten, wurde er aber nur auf Platz drei gewertet. - Marco Werner verstand die Welt nicht mehr!

Die intelligenteste Aussage zu dem entscheidenden Unfall machte eigentlich Thierry Boutsen, der dazu feststellte:

„Marco hat einen Kardinalfehler gemacht: Er hat nicht daran gedacht, dass Alesi nicht in der Lage war, 15 Runden zu fahren, ohne einen Fehler zu machen.“

Meine Feststellung war in meiner Geschichte – nach entsprechender Recherche – deutlich und klar:

  • Alesi hat durch einen Schaltfehler den Unfall ausgelöst!

Ein Leser schrieb mir dann dazu u.a.:

„Allerdings bin ich als Ferrari - und Alesi/Berger Fan völlig anderer Meinung. Es war einfach ein kapitaler Fahrfehler vom Werner und überhaupt: Ferrari Fahrer machen grundsätzlich NICHTS falsch, bzw. Fehler und Alesi ist bekannt dafür, nie Fehler zu machen. Basta!“

Diese Meinung vertraten wohl auch die Sportkommissare des ACM Monte Carlo, die Marco Werner mit einer Sportstrafe von 25 sec belegten. Bevor diese Strafe das eigentliche Rennergebnis verfälschte, hatte Marco Werner die Herren darum gebeten, doch mal in die Video-Aufzeichnungen der Fahrzeugkamera des Alesi-Ferrari zu schauen. Da er den Ferrari schon 2019 bei der gleichen Veranstaltung gefahren war, glaubte er zu wissen, dass eine Kamera eingebaut war. Die Antwort des Sportkommissars:

„Sorry, no camera on Alesis car!“

Man war bei der Rennleitung offenbar falsch informiert – oder informierte falsch! - denn nun ist ein Stück Video aufgetaucht, dass die Auskunft der Sportkommissare widerlegt. Es stammt zwar aus dem Training, ist aber schon mal der Beweis dafür, dass es eine Kamera im Ferrari gab, aber auch der Beweis, dass sich auch ein Jean Alesi schon mal verschalten kann: Bitte HIER klicken! - Und genau hinhören!   

Es gab also wohl eine Kamera in Alesis Ferrari! - Warum haben die Sportkommissare nicht beide Fahrer zu dem Unfall gehört, sondern nur Marco Werner zu sich bestellt, um eine Zeitstrafe zu verkünden, die ihn weder auf Platz zwei noch auf Platz vier beförderte? - Sondern auf Stufe drei des „Treppchens“, womit er quasi öffentlich verhöhnt werden konnte!

Was da hinter den Kulissen abgelaufen ist, mag jeder für sich – entsprechend seiner Erfahrung im Motorsport – zu seiner eigenen Vorstellung der Abläufe entwickeln.

Ich möchte hier mit einem Foto verdeutlichen, dass ich im Besitz eines kurzem – von einem Computer-Bildschirm per Handy abgenommenem Videos bin, das ganz klar den Unfallablauf verdeutlicht! In Bild und Ton festgehalten von der Kamera in Jean Alesis Ferrari! - Ich veröffentliche es hier nicht, weil dadurch evtl. mein Informant gefährdet wäre.

Der Ton ist dabei wichtig, weil ganz klar zu hören ist, dass Jean Alesi sich verschaltet! - Thierry Boutsen hatte recht! - Marco Werner war zu dicht aufgefahren – wie schon rundenlang vorher – weil er natürlich versucht hat, Alesi in einen Fehler zu treiben. Als sich Alesi dann schließlich verschaltete, war Werner zu nahe dran, um ausweichen zu können und hat den Ferrari touchiert.

  • Sieg, Marco Werner! - (Jean Alesi – dank seinem Fehler? - der „Fahrer des Rennens“?)

Das wäre die Realität. - Umgesetzt wurde durch die Sportkommissare –ein unsportliches, unfaires Urteil! - Das aber wohl den Beifall einer weniger an der Realität – als an schönen Geschichten – interessierten Öffentlichkeit findet.

Der „Grand Prix Monaco Historique 2021“ endete mit einem Missklang! - Von dem aber niemand hören oder lesen möchte!

Von anderen „sportlichen Missklängen“ demnächst auch auf diesen Motor-KRITIK-Seiten. Denn auch im Motorsport geht es in diesen Zeiten - nicht nur in Monte Carlo - „hart und unfair“ zu!

MK/Wilhelm Hahne
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Montag-Material: Heute scheinbar wirr verarbeitet!

Vom e-mail-Eingang her habe ich eigentlich an einem Montagmorgen relativ wenig zu lesen. Während ich an einem normalen Wochentag täglich zwischen 60 und 80 e-mail zu lesen und zu selektieren habe, sind es an einem Montagmorgen knapp ein Drittel. - Aber an diesem Montag war der e-mail-Eingang besonders interessant – und aus meiner Sicht auch besonders lustig. So hat mich meine Frau nach dem Frühstück schon mal gefragt, warum ich denn so lachen würde. - Eigentlich waren die e-mail auch voller Ernst, manchmal so ernst, dass ich aus dem Lachen kaum heraus gekommen bin. - Bei anderen würden viele meiner Leser nicht verstehen, warum ich überhaupt gelacht habe. Denn der Inhalt war sachlich und zumindest ernst gemeint. - Aber wenn man weiß, was wirklich geschah, können selbst ernst gemeinte Presseinformationen zum Lachen anregen. Hinzu kommt, dass ich mir am Sonntag zum ersten Mal das Formel E-Rennen angesehen hatte. Weil es – auch zum ersten Mal – auf einer richtigen Rennstrecke ausgetragen wurde. Ich habe mir das so genannte Rennen – im Fernsehen - angeschaut. - In dem Zusammenhang muss man dann schon Presseinformationen zu diesem Rennen lustig finden. - Aber die sind auch ernst gemeint. - Es gab dieses Mal auch eine Leser-e-mail, die genau zu diesem Thema passt, das dann auch einen „modernen“ Touch bekommt, wenn man die Hintergründe kennt. - Wenn man dann noch - in dem Zusammenhang - auch um „Verbindungen“ weiß, die „hinter den Kulissen“ „die richtigen“ Ergebnisse sicherstellen... - Diese Geschichte, das Ergebnis meines Wissens und der Recherchen, sollte man als Leser erst nach dem Lesen der ganzen Geschichte wirklich werten:

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Lange vor „Jimny“: Der Suzuki 540 Four-wheel-drive!

Zwei Jahre bevor ich auf der Suzuki-eigenen Strecke „Ryuyo“ bei Hamamatsu die 1979 aktuellen Suzuki-Motorräder testen konnte, hatte ich den Suzuki 540 Four-wheel-drive, einen kleinen Freizeit-Jeep auf Gran Canaria kennen gelernt. Vorher hatte ich nicht bewusst wahrgenommen, dass Suzuki auch Automobile fertigte.

Bevor ich in Japan war, habe ich auch nicht gewusst, dass Suzuki der zweithäufigste Namen in Japan ist. Es ist ein Name, bei dem die Aussprache wichtiger als die Bedeutung der Schriftzeichen ist. Ich war auch überrascht zu erfahren, dass es erst seit 1875 in Japan Nachnamen gibt, die man übrigens immer vor dem Vornamen nennt. So sind sie auch auf den Visitenkarten zu lesen, die in Japan eine besondere Bedeutung haben.

Der Name Suzuki ist in Japan so häufig wie der Name Schmidt in Deutschland, der hier auch auf Platz zwei – nach Müller – rangiert. Aber nur so lange, wie man Schmitt (mit „tt“) nicht dazu rechnet. Der Firmengründer von Suzuki, einer Firma, die wir inzwischen als Motorrad- und Automobilhersteller kennen, wurde 12 Jahre nach der Einführung von Nachnamen in Hamamatsu geboren, war gelernter Zimmermann, hatte aber schon bei seinem Lehrherrn den Bau von Webstühlen gelernt, als der sein ursprüngliches Handwerk „an den Nagel hängte“.

Michio Suzuki war der Sohn eines Baumwollpflanzers; da war es zumindest logisch, dass er zunächst einen pedalgetriebenen Webstuhl entwarf und sich dann selbstständig machte. Sein Webstuhl war zehn Mal schneller als die bisher bekannten Webstühle. Darum verkauften sie sich auch glänzend.

Es war ein langer, aber immer erfolgreicher Weg, der nicht nur von ausgezeichneten und besonderen Motorrädern – wie die Suzuki RE 5 mit Wankelmotor - gesäumt war, sondern auch von besonderen Automobilen. Dazu gehört jetzt in 2021 der Suzuki Jimny, ein kleiner Allradgeländewagen, der nun in diesem Jahr als „leichtes Nutzfahrzeug“ (zweisitzig) importiert wird und nach dem die Nachfrage größer ist als die Liefermöglichkeit.

Dieser Geländewagen hatte vor rd. 45 Jahren schon einen kleinen Vorgänger, den Suzuki 540 Four-wheel-drive, der aber niemals nach Deutschland importiert wurde und den ich als Journalist im Jahre 1977 auf Gran Canaria entdeckte. Dort wurde er zum Preis von umgerechnet – damals – 8.000 Mark verkauft, war ziemlich spartanisch ausgestattet (z.B. ohne Heizung) aber ein toller Freizeit-Geländewagen, der eine Menge Fahrspaß bereitete.

Er wurde von einem kleinen Dreizylinder-Zweitaktmotor mit nur 539 ccm Hubraum angetrieben, einem Vergasermotor, der aber schon eine Getrenntschmierung aufwies. Bei dem wurde das Öl   nicht etwa schon im Ansaugtrakt beigemischt, sondern über spezielle Leitungen wohldosiert den richtigen Stellen zugeführt. Der Vergaser leitete das Benzin/Luftgemisch direkt ins Kurbelgehäuse.

Das Fahrzeug wurde  – auf Gran Canaria – offen gefahren, hatte aber eigentlich auch ein Verdeck und aus dem gleichen Material „Türen“, die man unter Zuhilfenahme eines Zehner-Schlüssels aushängen konnte. Man saß so als Fahrer praktisch im Freien auf leichten, einfachen Kunstledersitzen, war nur mit einem Beckengurt gesichert, um bei gewagten Manövern im Gelände nicht aus dem Auto zu fallen. Ein starker, hoher Rahmen für die Windschutzscheibe sollte – im Fall eines Falles – wohl als Überschlagbügel dienen.

Bis etwa 80 km/h beschleunigte der kleine Allrad-Jeep ganz rasant, aber er war wohl auch mehr fürs Gelände gedacht. Das Fahrwerk bestand aus zwei Starrachsen, die an kräftigen Längstraversen aufgehängt waren. - Gelobt sei, was hart macht! - Ich bin mit ihm durch losen Sand, über Schotterwege im Umfeld des Roque Nubio (1813 m) im Norden der Insel gefahren, Wege die z.T. dicht von Feigenkakteen gesäumt sind. Den Suzuki 540 haben auch tiefe Wasserdurchfahrten nicht gestört. - Alles mit zugeschaltetem Allradantrieb natürlich, bei dem sich – über einen zweiten Schalthebel – sogar die Gesamtübersetzung ändern ließ.

Diesen tollen Suzuki Freizeit-Jeep konnte man auf Gran Canaria für 35 – 40 Mark – je nach Vermieter – bei unbegrenzter Kilometerzahl pro Tag mieten. - Ein billiger Freizeit-Spaß? - Nun ja, bei meiner Fahrweise hat dieser, kleine, harte aber wendige Suzuki Geländewagen damals 12,6 Liter Benzin pro 100 Kilometer geschluckt.

Es war sein Zweitaktmotor, der den Import nach Deutschland schon damals unmöglich machte. Die Abgaswerte dieses kleinen Suzuki hätten nur mit größerem finanziellen Aufwand den deutschen Bestimmungen angepasst werden können. Für mich war dieser Suzuki eine tolle Erinnerung an die 3=6-Philosophie der Auto-Union in den 50ern.

Aber 1977 war der Run auf einen Allrad-Geländewagen in unserem Land auch nicht so groß, wie 2021 auf den neuen Suzuki Jimny, der inzwischen – auch aus Abgasgründen (?) - zum leichten Nutzfahrzeug (Lkw) geworden ist und für den es bei den deutschen Suzuki-Händlern Wartelisten gibt! - Obwohl er inzwischen das rd. dreifache in Euro kostet, als damals in Mark auf Gran Canaria.

Jetzt aber mit „tout confort“! - Und den – bei uns - üblichen Marketing-Zuschlägen für bestimmte Farben!

MK/Wilhelm Hahne
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Ein Auto wie ein Motorrad: „Bravo, bravissimo!“

Zumindest bei uns in Deutschland hört man dieses Lob selten. Dagegen ist das „Ciao“ schon fast eine Unsitte geworden. Hier wird es auch nur bei der Verabschiedung verwendet, während es in Italien auch bei der Begrüßung zu hören ist. Aber immerhin zeigt es, dass wir Deutschen auch einen Hang zum Italienischen haben. Auch bei Automobilen. Besonders wenn sie teuer sind. Mir persönlich war schon „damals“ immer ein Fiat 500 lieber, als ein VW Käfer. Ein Alfa Sud wurde von mir auch fahrwerkmäßig als besser empfunden als damals ein VW Golf. Für eine Alfa Giulia Super habe ich nicht nur geschwärmt, ich habe sie auch besessen. Schon die erste Version mit Lenkradschaltung – in Weiß - wie auch später die Version mit handgeschaltetem Fünfganggetriebe, das als Besonderheit eine Porsche-Synchronisation aufwies. - Noch später habe ich als „Dienstwagen“ einen Lamborghini Espada gefahren, denn ich war – zusammen in der gemeinsamen Firma mit meinem Bruder Hubert – der erste Lamborghini-Generalimporteur für Deutschland. So hatte ich danach auch noch beste Kontakte nach Italien. Ich habe sie auch als Motor-Journalist genutzt, d.h. sie waren eigentlich selbstverständlich. - So habe ich dann auch – vor gut 40 Jahren – nach einem ersten Kennenlernen eines geplanten neuen Lamborghini-Modells nur sagen können, was heute – trotz der gerne verwendeten „ausländischen Sprachfetzen“ in Deutschland kaum als die besondere Art einer Bewertung zu hören ist.

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Sonntag & Montag am „Ring“: Kontrolle muss sein!

NLS 2 ist vorbei! - Das „Ausnahme“-Rennen nach Hygiene-Konzept war am Samstag. Ohne Zuschauer! - Damit die nicht gegen die Corona-Verordnungen verstoßen! - Da genügt es, wenn das die Amateure vom Profi-Motorsport machen. - Natürlich gab es auch noch am Samstag-Abend „Touristenfahrten“. Auch ohne Zuschauer! - Die hätten aber auch in der kurzen Zeit, in der die „Touristenfahrten“ liefen, dann ausgangs der „Fuchsröhre“ stehen müssen, wenn sie den einzigen „Touristenfahrer“-Unfall zum Abschluss des ereignisreichen Samstags mit erlebt haben wollten. - So endete der Samstag mit einem dumpfen Einschlag - rechts!

Am Sonntag gab es nach der Öffnung der Nordschleife am Morgen zunächst leichten Regen. Und es knallte dann auch schnell im „Adenauer Forst“ und die Strecke war wieder zu. Aber das Wetter wurde besser. Auch die „Touristenfahrten“ liefen – bis auf ein paar „kleine Störungen" gut. Da gab es auch wieder Zuschauer. Die waren zugelassen, die Parkplätze geöffnet, und auch gut besucht. Denn „Touristenfahrten“ sind immer von hohem Unterhaltungswert und so eine Art Volksbelustigung! - Zumindest für die Besucher! - Nicht für die Anwohner!

Ab und an muss man eben dem Publikum auch ein wenig Spektakel bieten. - Corona hin, Corona her! - Außerdem muss man den Pächtern der Imbiss-Buden die Möglichkeit bieten, ein paar Würstchen zu verkaufen. - Leben und leben lassen! - Schließlich steht auf dem „Brünnchen“-Parkplatz auch noch ein „Fan-Shop“. - Auch wenn die Fans mit der Zeit – aus Verärgerung – immer weniger werden, so möchte man doch den Wenigen dann die Möglichkeit einer Geldanlage bieten.

Eigentlich bedeutender war am Sonntag die Anwesenheit von Mitarbeitern des Schalltechnischen Büros („BeSB“) aus Berlin. Man hatte dort, wo viele der „Touristenfahrer“ voll beschleunigen, in der Nähe des Startpunkts für eine 30-Euro-Nordschleifenrunde, ein Schallmessgerät platziert. Man kann davon ausgehen, dass es dafür einen Grund gab, denn – so eigenartig es sich vielleicht anhört – aber Serien-Sportwagen können heute auch verdammt laut werden, weil die Auspuffanlage – schon vom Werk aus geschickt konstruiert – evtl. über eine „Klappenanlage“ verfügt, mit denen man die gesetzlich vorgeschriebenen Schallgrenzen umgeht, und so - gerade bei „Kavalierstarts“ - satte Phonwerte auf das Messgerät zaubern kann. -  Die „SGD Nord“ (Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord) in Koblenz ist darüber nicht erfreut! - Denn dort laufen die Beschwerden ein!

Am Montag war die Phonmessanlage wieder abgeräumt. Auch auf dem Parkplatz „Brünnchen“ war wenig Betrieb. Ab und an kam einer der schnellen GT3-Porsche vorbei. Nur die waren an diesem Tag hier zu sehen, weil Porsche in Vorbereitung eines Rekordversuchs noch in dieser Woche, die Strecke exklusiv für „seine“ Porsche-Teams gemietet hatte. So konnte man auch den neuen Halter des Rundenrekords mit 7:56,087 min für die NLS-Streckenführung (24,358 km), den grünen Manthey-Porsche mit der Startnummer 911 („Grello“) sehen, aber auch die Start-Nummer 31 vom Samstag, die am Renntag - auch - durch einen „Weg-Dreher“ in der „Brünnchen“-Bergauf für einen Gesamtsieg nicht mehr in Frage kam. - Aber man konnte sich in Barweiler sicher mit Frikadellen trösten!

Wer von den Motor-KRITIK-Lesern am kommenden Freitag-Nachmittag (23. April 2021) schon am frühen Nachmittag Zeit hat, der kann dann einem offiziellen Rekordversuch von Manthey-Porsche beiwohnen. Das Manthey-Team hat von 12:30 Uhr bis 17:00 Uhr die Nürburgring-Nordschleife exklusiv für einen Rekordversuch angemietet. - Es ist auch kaum anzunehmen, dass die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG dann zu diesem Termin z.B. den „Brünnchen“-Parkplatz schließen wird, wenn er in den Tagen davor geöffnet war.

Oder aber, man möchte die Zuschauer und Fans mit Gewalt verärgern!

Aber bei Nürburgring-Managern, die Profis nicht von Amateuren unterscheiden können, muss man eigentlich mit allem rechnen!

Eine andere Vorhersage für Freitag ist dagegen positiv: Das Wetter wird freundlich und sonnig sein. - Zum Rekordversuch passend!

MK/Wilhelm Hahne
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NLS 2: Hinter den Bergen, bei den sieben Zwergen…

Die Gebrüder Grimm würden sich wundern. In 2021 braucht man in der Eifel – „hinter den Bergen“ – weniger als sieben Zwerge. Blickt man in die Ausschreibung für die NLS-Läufe 2021 – die auch für die NLS 2 gilt, (lt. einem der Chef-Claqueure, der „Saisonstart, keine Schneeballschlacht!“) braucht es nur fünf davon, die scheinbar harmonisch zusammen arbeiten und tagesaktuelle Hemmnisse nicht zur Kenntnis nehmen bzw. sie so beurteilen, dass sie von den Widrigkeiten des realen Lebens nicht betroffen werden. Da macht einer die „NLS“ zu einer Profiveranstaltung, der andere hat längst eine Zweitage-Veranstaltung daraus gemacht (So kann man die Ausfallversicherung sparen!), ein weiterer hat rechtzeitig die Teilnehmer an der Veranstaltung informiert, wie man „rechtsgültig“ übernachten kann, ohne sich aufgrund der aktuellen Corona-Situation und den notwendigen Beschränkungen strafbar zu machen. Kein Journalist, kein Fotograf kommt ins Fahrerlager. (Das wäre schlimmer als Corona!) Da müssen die Teilnehmer schon Donnerstags anreisen und einen gültigen Corona-Test vorweisen, wenn sie – Teamchefs, Fahrer und Monteure – ins Fahrerlager wollen. Ein PCR-Test darf nicht älter als 48h, ein Antigen-Test nicht älter als 24h sein. Wenn man erstmals – am Donnerstag – als Teilnehmer ins Fahrerlager will. Am Freitag und Samstag, wenn der Test nicht mehr gilt, schaut man nicht mehr hin. - Hauptsache, man bleibt unter sich. Zu diesem Rennen waren auch nur um 1.500 Leute im Fahrerlager. Am Renn-Samstag dann alle mit ungültigem PCR-Test. Die durften auch als „Profis“ alle in Hotels und Gästehäusern übernachten. Der Geschäftsführer der „VLN VV“ hatte schon vor Wochen eine „Gebrauchsanweisung“ verschickt, wie man sich auf die richtige Art vor Strafen geschickt schützt und so Corona-Schutzmaßnahmen umgeht. - Ja, ja, ...

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Grand Plaisir! - Harley-Tage an der Côte d'Azur!

Journalist sein ist nicht leicht, wenn man seinen Beruf ernst nimmt. Es ist ein wundervoller Beruf, wenn man daran denkt, dass man meistens alles zwei Mal erlebt: Ein Mal zum ersten Mal, zum zweiten Mal, wenn man das Erlebte reflektiert, um es für die Leser nieder zu schreiben. Es kommt aber auch vor, dass man eine Geschichte noch nach Jahrzehnten so deutlich vor Augen hat, wie in dem Moment, in dem man sie niederschrieb. - So ist es mir gegangen, als ich jetzt auf ein altes Manuskript von mir gestoßen bin. Mein Chefredakteur war auf der Suche nach einer Titelgeschichte für „motor magazin“. Ich konnte sie ihm liefern, weil ich – auch ein wenig motorradverrückt – einen anderen Motorrad-Verrückten kannte, der auf eine besondere Art verrückt war: Er importierte für einen – damals - nur kleinen Markt in Deutschland Harley-Motorräder: Erich Krafft. - Es gab damals noch keine offizielle Harley-Niederlassung in Deutschland. - Erich Krafft hatte damals gerade eine Harley aus Amerika kommen lassen, die hier in Deutschland einzig war: Eine Harley mit Seitenwagen. Mit einem Seitenwagen, der auch von Harley gebaut wurde! - Meinem  Chefredakteur schwebte eine Fotogeschichte vor. Da ich nicht recht zum Foto-Model tauge, habe ich ihm meinen Bruder Bernd vorgeschlagen. - Akzeptiert! - Dazu kam noch ein französisches Foto-Model, ein toller Fotograf – und schon konnte die Geschichte starten! - Es wurde dann doch eine Textgeschichte mit vielen sehr guten Fotos. - Obwohl man die gar nicht gebraucht hätte! - Meine ich, wenn ich heute noch mal den gleichen Text in die Computer-Tastatur schlage. - Ohne Fotos!

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VDA-Präsidentin Müller lenkt von der Realität ab!

Eigentlich sollte das hier abgehandelte Thema zunächst nur dem Einstieg in einen Fahr- oder Erlebnisbericht über ein Automobil dienen, das ich gerade gefahren habe. Aber bei der Recherche zu diesem „Einstieg“ hat sich dann das Thema als so „fett“ erwiesen, dass ich daraus eine zwar kurze Geschichte machen möchte, aber eine, die zum Nachdenken anregt. Mir ist nämlich bei dieser Gelegenheit aufgefallen, dass wir alle heute häufig durch eine geschickte Weichenstellung von unserem eigentlichen Kurs abgelenkt werden, den wir eigentlich eingeschlagen hätten, wenn wir nicht intelligent und erfolgreich durch geschickte Manager – oder Politiker – und deren Weichenstellung auf eine „falsche Spur gebracht“ worden wären. - Beim Thema heute würde ich sagen:

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Michael May: Eine Reise in 1979 zu ihm nach Genf!

Es ist der Verdienst des Kollegen Karsten Arndt aus Hamburg, mit den aktuell – heute - richtigen Mitteln, „Leute von gestern“ wieder ins Lampenlicht zu stellen und ihnen in seiner Serie „Alte Schule - die goldene Ära des Automobils“ den Platz einzuräumen, den sie auch verdienen. Seine Serie, auf „youtube“ verbreitet, hat inzwischen mehr als 37.000 Abonnenten. - Ab und an höre und sehe ich mal rein. Denn man kann dort sowohl „Leute von gestern“ in Videos sehen, als wohl auch andere nur hören, weil sie „ihre Geschichte“ – und Geschichten – im „Podcast“ (kann Audio und Video sein) erzählen. - Da gibt es durchaus eine Menge Seher und Zuhörer, die sich dann mit einem guten Whiskey oder einem Glas Rotwein (oder mehr) im Sessel zurück lehnen und den Leuten aus der „goldenen Ära des Automobils“ lauschen. Es sind Leute einer Generation, in der man sich vielfach noch so gab wie man war und sagte, was man dachte. Das ist mit modernen Managern, Technikern, Ingenieuren und Rennfahrern kaum noch möglich. - So war denn auch wegen seiner interessanten Darstellung die „Ausgabe“ von „Alte Schule“, ein Podcast, das am  4. März 2021 mit Michael May ausgestrahlt wurde, ein voller Erfolg. - Wenn es Sie interessiert: Mit einem Klick HIER sind sie da. - Eine Reihe der Zuhörer haben sich danach – nach einem Lauschen über rd. 1,5 Stunden -  begeistert in ihren Kommentaren geäußert. - Das hat mich dazu gebracht, eine alte Geschichte von mir noch mal hervor zu kramen. - Ich will wesentliche Teile davon hier in Motor-KRITIK noch einmal einstellen.

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Muss man die Messdaten der Hersteller bestätigen?

Man sollte ab und an hinterfragen, ob etwas wirklich sinnvoll ist ,wenn man es nur macht, weil andere es auch machen. - Wenn man Motor-Journalist ist, wäre das z.B. beim Test von Automobilen und Motorrädern das Messen der Beschleunigung. Die Hersteller nennen in ihren Prospekten die Werte. Natürlich sind die unter optimalen Bedingungen gemessen und werden in den Tests der Fachzeitschriften eigentlich nur bestätigt. - Warum also messen?

Verlangt das eigentlich der Leser? - Der möchte gerne einem Test entnehmen können, ob das Automobil, das Motorrad, seinen Ansprüchen entspricht. - Wenn sich seine Vorstellungen von dem richtigen Automobil oder Motorrad rein auf die Höchstgeschwindigkeit oder die Beschleunigung von Null auf 100 km/h beschränken, dann genügt es eigentlich, in einen Prospekt zu schauen. - Wenn es denn noch einen gibt!

Den Praxisverbrauch eines Automobils oder Motorrades wird man dagegen nicht einem Werks-Prospekt entnehmen können. Da sind dann die Messungen, die bei einem Test erfolgten, schon interessant und eigentlich unverzichtbar.

Ideal wäre es, wenn der Leser einem Test oder Fahrbericht entnehmen könnte, ob das Fahrzeug seinen Ansprüchen entspricht – es zu ihm passt!

Als besonders unsinnig habe ich schon immer die Beschleunigungsmessungen bei Motorrädern empfunden und da – damals als Ressortleiter bei einer Zeitschrift für Motorradtests verantwortlich – schon mal mit meinem Chefredakteur lange Diskussionen führen müssen. - Der hat mir dann die Messungen in anderen Fachblättern vorgehalten. - Ich zitiere hier mal aus einem Test „von damals“, wo wirklich in einem Fachblatt – zum Thema Beschleunigungsmessung - zu lesen war:

„Bei einer Außentemperatur von 16 Grad Celsius, 1028 Millibar Luftdruck und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 62 Prozent, registrierte unsere Lichtschranke für den Sprint von 0 auf 100 km/h den Rekordwert von 2,8 Sekunden.“

Das hört sich sehr gut an, ist aber ein rechnerischer Wert, der wahrscheinlich so exakt ist, wie die Uhrzeitangabe einer Sonnenuhr. Ich habe schon vor vielen Jahrzehnten mit einem angehängten  Peislerrad die Beschleunigung eines Motorrades gemessen, weil aus meiner Sicht das die präzisere Messung war. - Trotzdem habe ich sie dann nach einiger Praxiserfahrung als unsinnig empfunden.

Ich habe darum nach einem Motorrad-Vergleichstest lange gebraucht, um meinen damaligen Chefredakteur davon zu überzeugen, dass man den Lesern auch mal die Problematik – um nicht von Unsinn zu sprechen – einer Beschleunigungsmessung bei Motorrädern deutlich machen sollte. - Ich zitiere hier dann auch wirklich gerne, was ich dann im Jahre 1977 in „motor magazin“ veröffentlichen durfte:

„Auf einer durch einen Autobahnbau für den Verkehr stillgelegten Landstraße werden unsere Messungen durchgeführt. Natürlich gehören dazu die modernsten Messgeräte im Wert von vielen tausend Mark, um die Beschleunigungswerte so objektiv wie möglich zu ermitteln.
Der Fahrer nimmt in Straßenmitte Aufstellung, hält die Maschine genau senkrecht, stützt sich mit beiden Füßen auf dem Boden ab, beugt den Oberkörper weit vor, bringt den Motor auf eine erhöhte Drehzahl und lässt jetzt – hier im Falle der Suzuki – die Kupplung schnell herein. Der Schlupf wird über das Hinterrad genommen. Die Maschine schießt leicht schwänzelnd wie ein Formel 1 davon. Zurück bleibt eine exakt 13 Meter lange schwarze Beschleunigungsspur vom durchdrehenden Hinterrad. Das war zuviel. Also das Ganze noch einmal. Dabei ist von den Vierzylindern die Suzuki noch am leichtesten zu starten.
Die Honda gibt einige Probleme auf, mit denen bei unserer Messfahrt nur einer unserer Tester perfekt fertig wird. Hier muss bei 6.000 U/min eingekuppelt, dann zunächst die Leistung über die Kupplung genommen werden, um dann nach einigen Metern den Schlupf auf das Hinterrad zu übertragen. Steht das Motorrad nicht ganz senkŕecht, bricht es seitlich aus; dann muss ein solcher Versuch querstehend abgebrochen werden.
Zugegeben – das sind genau die extremen Messmethoden, mit denen die Industrie die Werte in den Prospekten hochtreibt. Jedenfalls sind sie von einem normalen Motorradfahrer nicht reproduzierbar und damit im Grunde unsinnig.“

Ich höre jetzt schon meine Kollegen argumentieren: Aber der Leser will es doch so! - Ich würde sagen: Er nimmt das hin, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Dabei ist doch eigentlich jede Messung unsinnig, die für den Leser im Alltag nicht reproduzierbar ist.

Aber wer denkt schon über Sinn oder Unsinn nach, wenn er doch von allen gleichermaßen gemacht – und eigentlich von allen Lesern auch akzeptiert wird?

So machen eigentlich auch die Beschleunigungsmessungen bei Automobilen wenig Sinn. Aber sie sind immerhin reproduzierbar und objektiv. Während andere Bewertungen, die z.B. das Fahrwerk und dessen Abstimmung betreffen, immer subjektiv bleiben werden. - Oder nur so objektiv sein können, wie der Tester wirklich gut und erfahren ist.

MK/Wilhelm Hahne
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