Montag-Material: Heute scheinbar wirr verarbeitet!

Vom e-mail-Eingang her habe ich eigentlich an einem Montagmorgen relativ wenig zu lesen. Während ich an einem normalen Wochentag täglich zwischen 60 und 80 e-mail zu lesen und zu selektieren habe, sind es an einem Montagmorgen knapp ein Drittel. - Aber an diesem Montag war der e-mail-Eingang besonders interessant – und aus meiner Sicht auch besonders lustig. So hat mich meine Frau nach dem Frühstück schon mal gefragt, warum ich denn so lachen würde. - Eigentlich waren die e-mail auch voller Ernst, manchmal so ernst, dass ich aus dem Lachen kaum heraus gekommen bin. - Bei anderen würden viele meiner Leser nicht verstehen, warum ich überhaupt gelacht habe. Denn der Inhalt war sachlich und zumindest ernst gemeint. - Aber wenn man weiß, was wirklich geschah, können selbst ernst gemeinte Presseinformationen zum Lachen anregen. Hinzu kommt, dass ich mir am Sonntag zum ersten Mal das Formel E-Rennen angesehen hatte. Weil es – auch zum ersten Mal – auf einer richtigen Rennstrecke ausgetragen wurde. Ich habe mir das so genannte Rennen – im Fernsehen - angeschaut. - In dem Zusammenhang muss man dann schon Presseinformationen zu diesem Rennen lustig finden. - Aber die sind auch ernst gemeint. - Es gab dieses Mal auch eine Leser-e-mail, die genau zu diesem Thema passt, das dann auch einen „modernen“ Touch bekommt, wenn man die Hintergründe kennt. - Wenn man dann noch - in dem Zusammenhang - auch um „Verbindungen“ weiß, die „hinter den Kulissen“ „die richtigen“ Ergebnisse sicherstellen... - Diese Geschichte, das Ergebnis meines Wissens und der Recherchen, sollte man als Leser erst nach dem Lesen der ganzen Geschichte wirklich werten:

Montag-Material: Heute scheinbar wirr verarbeitet!

Der e-mail-Eingang ist wohl bei allen Inhabern eines solchen Informations-Zugangs immer sehr gemischt. Denn bei dem heute sozusagen fast automatisch erfolgten Adressen-Abfischen ist es auch fast normal, dass man auch e-mail erhält, die einen eigentlich gar nicht interessieren, bzw. die in sofern bei mir als einer „falschen Adresse“ landen, weil ich den Inhalt durchschaue. So werde ich - wie viele andere e-mail-Adresseninhaber auch - mindestens einmal in der Woche Spenden, Schenkungen oder auch Erbanteile in Millionenhöhe angeboten erhalten. Meistens in Dollar-Währung.

An diesem Montag war eine in meinem e-mail-Briefkasten, die sozusagen „dem Fass den Boden ausschlug“. - Ich stelle den Inhalt hier einmal in ganzer Länge ein, damit meine Leser auch etwas davon haben:

„Mein göttlicher Freund,

Grüße, ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie glückliche Momente im Leben jetzt und für immer mehr Amen. Ich bin Frau XXX X. XXXXX aus den Vereinigten Staaten von Amerika von Geburt, aber eine Deutsche von Herkunft. Es ist mir eine Freude, Kontakt mit Ihnen zu haben, obwohl ich Sie nicht kenne. Ich wurde im Washington General Hospital, USA, ins Krankenhaus eingeliefert, und mein Kontakt mit Ihnen war nicht zufällig, sondern durch göttliche Verbindung. Ich litt jahrelang an Lungenkrebs und meine Ärzte sagten mir mutig, dass ich nur kurze Zeit zum Leben habe, wenn ich mich nicht für eine Operation mit 50/50 Überlebenschancen entschieden habe. Bitte, ich brauche Ihre Gebete.

Ich weiß jedoch nicht, wann der Tod kommen wird, aber ich habe den starken Wunsch, den armen Waisenkindern zu helfen, die jeden Tag leiden, aber dieser Traum kann wegen meiner schlechten Gesundheit, die sich nicht verbessert, nicht verwirklicht werden. Daher weiß ich nicht, ob ich nach diesem chirurgischen Eingriff überleben werde. Daher habe ich beschlossen, Ihnen mein Vermächtnis von 26 Millionen US-Dollar (26.000.000) zu spenden, das meinem verstorbenen Ehemann gehört, da mein Geist mich angewiesen hat, für wohltätige Zwecke eingesetzt zu werden arbeite dort drüben, weil ich wollte, dass meine eigenen Leute dort davon profitieren.

Es ist mein letzter Wunsch, diesen Fonds in ein sehr gutes Geschäft Ihrer Wahl zu investieren und dann das generierte Interesse zu nutzen, um Bedürftigen, armen und mutterlosen Babys, Waisenhäusern und Witwen jederzeit zu helfen. Dies sind die Wünsche einer sterbenden Frau, da ich beschlossen habe, kein Kind zu haben, um mein Erbe zu übernehmen, da ich als Waisenkind ohne Familienmitglied aufgewachsen bin.

Alles, was ich von Ihnen brauche, ist Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit, die mir versichern, dass Sie die Mittel dazu mit aller Ehrlichkeit und jedem Gehorsam einsetzen können.

Warten auf Ihre dringende Antwort

Frau XXX X. XXXXX“

Selbst in diesem Fall habe ich den Namen entfernt, denn es könnte irgendwo auf der Welt doch jemanden geben, der den gleichen Namen trägt. - Den sollte man schon schützen!

Dann habe ich auch Informationen per e-mail zu dem Rennen der Formel E am Wochenende in Valencia erhalten. Es ist interessant, das was dort zu lesen ist und mit dem abzugleichen, was ich am Bildschirm gesehen habe. - Das was ich dort gehört habe, war allerdings z.T. auch nicht ernst zu nehmen.

Man hatte in Valencia die kürzeste Version der Rennstrecke gewählt, die aber offensichtlich noch zu lang war. Am Samstag hatte sich jemand erlaubt, noch Sekunden vor dem Rennende (nach 39 min) die letzte Runde zu beginnen, was dann praktisch zu einem Chaos führte, weil dann einigen E-Rennern auf den noch zu fahrenden 3,3 Kilometern „der Strom ausging“. - Das Ergebnis war dann ein wirres! - Aber so etwas darf man nicht sagen, weil doch das E-Automobil „die Zukunft ist“. - Sagen so viele, dass noch mehr daran glauben!

Am Sonntag vor dem Bildschirm sitzend habe ich nicht begriffen, wie man als Journalist ein Rennen so kommentieren kann, das eigentlich in der Realität anders aussah. - Hier musste man die Spannung wirklich herbei reden, obwohl sie bei den Fahrzeugen wirklich vorhanden war. (E-Spannung!)

Wenn das eine Werbung für die E-Mobilität sein soll… - Nun ja, die e-Bikes sind ja auch ein toller Erfolg! - Lese ich und höre ich immer wieder! - Gemeint ist wohl der Verkaufserfolg. - Aber was hilft das dem Klima? - Wird da nicht einiges durcheinander gebracht?

Aber vielleicht fahren in der Zukunft dann einige „Kids“ mit dem e-Bike zur Disko und lassen sich nicht mehr von Papa oder Mama mit dem SUV zur Disko bringen und abholen! - Ein Fortschritt, der dann aber vielleicht am Wetter scheitert. - Wobei wir wieder beim Klima wären, das die Zukunft der aktuellen Jungwähler gefährdet.

Der aktuelle Motorsport ist auch gefährdet! - Nicht nur durch den Sport mit e-Automobilen, der mit e-Formel-Rennern eigentlich kein Sport, sonder mehr eine Farce ist. Das meint aber nicht jener Leser, der mir – am Sonntag geschrieben, am Montag von mir gelesen – schrieb, nachdem er den ganzen Sonntag „SkyF1“ geschaut hatte:

„Wenn ich solche Sendungen/Veranstaltungen sehe, muss ich wirklich, auch mit feuchten Augen, feststellen, wie krank der heutige Motorsport geworden ist. Vielleicht auch ein Grund warum ich mir seit Jahren keine Veranstaltung mehr live ansehe. Das ist einfach nur Zeitverschwendung.“

Er war fasziniert vom „Monaco Grand Prix Historque“ und schrieb:

„Besonders die F1 war wirklich der Hammer. Da wurde gefahren auf Teufel komm raus und
die Jungs haben es wirklich drauf! Respekt pur. Und nicht zu vergessen, Monte Carlo ist schon für die so genannten Profis schwer genug. Das war wirklich Kaviar für Ohren und Augen. Dieser Sound, einzigartig!“

Wenn ich dann heute dazu noch die offizielle Berichterstattung lese, dann verstehe ich das. Da habe ich mir dann auch ein paar kurze Videos angeschaut. Besonders eindrucksvoll war für mich die Fahrt von von Jean Alesi im F1-Ferrari von Niki Lauda. Der hat – inzwischen 56 Jahre alt – dem praktisch 55 Jahre alten Marco Werner mal gezeigt, dass er nichts verlernt hat. Man kann, obwohl im Qualifying 1,9 sec langsamer als der Erste, trotzdem – und besonders wenn man in Monte Carlo in der ersten Startreihe links steht – als erstes Fahrzeug in die erste Kurve gehen und praktisch fast das ganze Rennen vorne fahren, wenn der Schnellste beim Start dazu auch noch ein kleines Kupplungsproblem hat.

Wenn dann – wie auf den Videos deutlich zu sehen – ein Marco Werner mit seinem Lotus deutlich schneller sein könnte, aber nicht vorbei kommt, dann ist es für die anwesenden Fachleute bei einem auf der Geraden erfolgten Unfall klar - bei dem Alesi seinen Ferrari in die Mauer setzte - das Marco Werner den ehemaligen Ferrari-Star „abgeschossen“ hatte.

  • Macht so etwas ein erfahrener Rennfahrer vor voller Kulisse an der Boxenmauer?

Wie ich - von Kollegen beschrieben - lesen kann, sagte Jean Alesi dazu nur wenig. Da steht:

„Jean Alesi wurde zum Fahrer des Rennens gekürt und meinte zum Zwischenfall einsilbig: «Wenn es keinen Raum gibt, kannst du auch nicht überholen.»“

Was sollte er auch sagen? - Er war nun mal als „Fahrer des Rennens“ deutlich langsamer, als ein Marco Werner sein konnte – und die Trainingszeit beweist. Das Video beweist auch, dass Werner mit seinem Lotus Alesi im Ferrari über das ganze Rennen bedrängt hat. Das bestätigt auch Jean Alesi’s obige Aussage.

Er hätte aber – wäre er „zweisilbig“ – auch noch sagen können:

  • Ich hatte auf der Start- und Zielgeraden leider einen Schaltfehler und Marco war zu dicht hinter mir, um noch ausweichen zu können.

Aber Alesi war in einem solchen Fall wohl zu einsilbig! - Und den vielen „Fachleuten“ war klar, was von einem  dann ähnlich formuliert wurde:

  • Marco hat den Jean „in die Mauer geschickt“. Und im übrigen fährt er eine „Betrügerkarre“!

Hatte Marco Werner nun gewonnen? - Eigentlich ja, aber… - An diesem Sonntag wurde in Monte Carlo ein Italo-Franzose zum „Fahrer des Rennens“ gewählt und obwohl die Sportkommissare – wegen des großen Vorsprungs von Marco Werner – schon eine Sportstrafe von 25 sec verhängen mussten, um ihn auf Platz 3 zu bringen, wurde in Los Angeles eine China-Amerikanerin zur Regisseurin des Jahres gewählt.

Stiller Protest von Marco Werner: Er ist nach dem Ausruf als Drittplatzierter nicht aufs, sondern hinter das Podium getreten, da er sich schuldlos fühlte!

Jean Alesi genießt eben in der internationalen Szene großes Ansehen, ist ein Mann mit großer Motorsport-Vergangenheit in der Formel 1:

  • 1995 Sieger im Großen Preis von Kanada
  • In seiner F1-Karriere machte er 201 Starts, errang 1 Sieg (s.o.) und holte sich 32 Podestplätze.

Marco Werner ist niemals Formel 1 gefahren. Seine darum vielleicht unwesentlichen Motorsport-Erfolge von gestern:

  • 1992 Gewinner des Formel 3 Grand Prix Monte Carlo
  • 1995 Gewinner des 24h-Rennens Daytona
  • 2003 Gewinner des 12h-Rennens Sebring
  • 2004 ALMS-Champion (USA) mit 6 Siegen.
  • 2005 Gesamtsieger 24h Le Mans
  • 2006 Gesamtsieger 24h Le Mans
  • 2007 Gesamtsieger 24h Le Mans, Gesamtsieger 12h Sebring
  • 2008 AMLS-Champion
  • 2009 Gesamtsieger 24h Le Mans, Gesamtsieger 12h Sebring

Und in 2021 konnte er ein Auffahren auf einen Ferrari, nach einem Schaltfehler dessen Fahrers nicht vermeiden? - Na so was!

Wie dem auch sei: Es war ein wirres Motorsport-Wochenende und für mich ein wirrer Wochenanfang, der dann auch zu einer wirren Geschichte wurde. - Thematisch!

Weil die heute, am 27. April 2021, erscheint, möchte ich Marco Werner auf diesem Wege auch herzlich zu seinem 55. Geburtstag gratulieren. - Den hat er tatsächlich exakt heute!

„Herzlichen Glückwunsch, Marco! - Bei ähnlichen Rennen wünsche ich dir in Zukunft Regen! - Damit es dir noch mehr Spaß macht!“

Und in 14 Tagen ist dann die Zukunft des Automobilsports (?) in Monte Carlo. Obwohl die 3.337 Meter lange Rennstrecke grenzwertig lang ist. - Aber es geht zumindest ein Mercedes-E-Team mit Heimvorteil ins Rennen! - Wie die „Fachleute“ sagen würden.

„Schau’n mer mal!“, würde Franz Beckenbauer sagen.

MK/Wilhelm Hahne
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