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Nachdem der Massencrash während des „Touristenverkehrs“ am Nürburgring schon die Medien beschäftigt, weil so auch die Kehrseite einer wirtschaftlich interessanten Lösung verdeutlicht werden kann, muss man natürlich in der Geschäftsführung des verantwortlichen Veranstalters „gegen halten“. Das funktioniert auch – so weit ich das beobachten kann – eigentlich gut, da man „oben am Ring“ das politische Mainz – samt „Weisungsempfänger“ – in der Grundeinstellung hinter sich weiß. Das ist auch besonders den Öffentlich-Rechtlichen klar, die mit ihren gerne vorgenommenen Gebührenerhöhungen von der Politik abhängig sind und schon mal unter diesem Druck „automatisch“ wie „Weisungsempfänger“ reagieren. Darum habe ich z.B. die Berichterstattung im SWR aufmerksam verfolgt, die im Hörfunk mehr von „dpa“ bestimmt war, aber beim Fernsehen am Dienstagabend mit einer Eigen-Berichterstattung glänzte. Da habe ich z.T. bei der Erstausstrahlung fast ungläubig zugehört und -geschaut, so dass ich dann – Stunden danach – noch einmal einen Blick in die „Mediathek“ geworfen habe, um meinen ersten Eindruck bestätigt oder widerlegt zu bekommen. - Das Ergebnis war beeindruckend und spricht für eine klare Haltung in Strategie und Umsetzung beim Veranstalter der „Touristenfahrten“. - Nicht aber für eine gute und dann aber auch zeitaufwändige (und teure!) journalistische Recherche! - Es wurde verbreitet, was den Veranstalter der „Touristenfahrten“ scheinbar entlastet. In der „Mediathek“ musste man als interessierter Zuschauer dann sogar – aus „rechtlichen Gründen“ (?) - auf das Bild verzichten. Das alles ist zwar aus Sicht eines aufmerksamen Beobachters „ziemlich einfach gestrickt“ (mit „Luftmaschen“), es wird aber dabei helfen, eine breite Öffentlichkeit - vielleicht – „ruhiger zu stellen“. - Ausgenommen: Die „heimischen Intim-Kenner“ der Realität. - Trotzdem bleibt festzuhalten:
Doppel-Pack: Gute deutsch-russische Zusammenarbeit!
Wer die Entwicklung am Nürburgring beobachtet, dem ist klar, dass politische Visionäre, wie z.B. ein Kurt Beck, der als Chef der Landesregierung von Rheinland-Pfalz nicht nur wie ein König auftrat, sondern auch wie ein König behandelt wurde, selbst den Käufer des Nürburgrings mit den von der Politik dort initierten Neubauten belastet hat, deren unzureichende Qualität schon direkt nach der Fertigstellung durch Bauschäden deutlich waren, die dann noch heute – rund 9 Jahre nach der Beginn der Insolvenz in Eigenverwaltung (!) - den vom Insolvenzgericht eingesetzten Insolvenz-Sachwalter mit unabgeschlossenen Bauschäden-Prozessen so beschäftigt, dass unklar ist, wann diese Insolvenz jemals abgeschlossen sein wird!
Wann die Insolvenz-Kosten-Endabrechnung einen neuen Schock auslösen wird, ist also derzeit nicht absehbar. Aber ein Insolvenz-Geschäftsführer kassiert schon seit Eintritt der Insolvenz Monat für Monat ein fünfstelliges Gehalt, dessen Gesamtsumme inzwischen deutlich siebenstellig ist. - Er wird aus der Insolvenzmasse bezahlt! - Während Gläubiger wegen ihrer Ansprüche – auch gegen das Land RLP – noch Prozesse führen müssen!
- Unklar ist inzwischen auch – nach einer Entscheidung des EU-Gerichtshofs - ob der Verkauf des Nürburgrings überhaupt rechtmäßig verlief!
Ursprünglich war von der Landesregierung ein deutscher mittelständischer Unternehmer als Käufer favorisiert und propagiert worden, der dann auch vom Insolvenz-Sachwalter den eigentlichen Entscheidern beim Verkauf, den Mitgliedern des Gläubiger-Ausschusses, schmackhaft gemacht wurde, obwohl allen aufmerksamen Beobachtern klar war, dass das ohne eine entsprechende Bank-Garantie – die es aber nicht gab (!) – niemals funktionieren würde.
So übernahm dann schließlich ein Russe die Macht am Ring. Das zu einem Preis, den einer seiner guten Freunde – als er ihn genannt bekam – mit der Bemerkung kommentierte:
„Dafür bekomme ich in England noch nicht einmal einen guten Mittelstürmer!“
Der Nürburgring-Käufer, ein junger russischer Millionär, hat den Nürburgring nicht gekauft, um Geld dazu zu tun. Er möchte seine Investition gut verzinst wissen. So ist auch seine ganze Geschäftspolitik ausgerichtet. Eine der zuverlässigsten Einnahmequellen – die ihm mehr als 50 Prozent der Gewinne aus seiner Investition garantiert – sind die „Touristenfahrten“. Darum passt der Massen-Crash während einer solchen-Veranstaltung, wie er am Montag mit einem Toten und mehreren Schwerverletzten passierte, nicht in die Vorstellung von „Freude am Fahren“, wie er sie zu vermitteln sucht. Natürlich versucht er nun auch die Berichterstattung entsprechend zu beeinflussen.
Das geschieht vordergründig durch den offiziell bestellten Geschäftsführer, der nach dem Ausscheiden des seit 2016 dort in dieser Position tätigen Mitarbeiters vor ein paar Wochen, nun von einem erfahrenen Nürburgring-Mitarbeiter, einem Juristen, wahrgenommen wird. - Während der „Head of Communications“ als „Mitläufer“ fungiert.
Sein neuer Chef hat in Vergangenheit seine große Anpassungsfähigkeit an wechselnde Richtlinien durch die Mitarbeit schon durch die Zufriedenheit eines Dr. Kafitz „damals“ bewiesen. Auch unter einem Kai Richter – später - hat er nicht nur zufrieden stellende Leistungen vollbracht, sondern auch schon mal ein von diesem Chef selbst geschossenes Wild – bzw. einen Braten davon, begleitet von einem guten – und teuren Schluck – Bordeaux bei einem gemeinsamen Arbeitsessen verspeist. - Warum sollte eine so anpassungsfähige Persönlichkeit nicht auch mit dem neuen russischen Käufer auskommen? - Zunächst wurde er allerdings nur „kommissarisch“ zum Geschäftsführer bestellt!
Nun muss man wissen, dass die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG nur vordergründig vom aktuellen Geschäftsführer gesteuert wird. Eigentlich muss er zunächst die Weisungen eines russischen Freundes des Käufers umsetzen. Der ist der Arrangeur im Hintergrund, überlässt die Umsetzung seiner Weisungen dem offiziell bestellten Geschäftsführer.
Der hat jetzt natürlich als wichtigste Aufgabe, die nach dem Unfall während der „Touristenfahrten“ einsetzende Berichterstattung im Sinne des Unternehmens zu beeinflussen. Wobei er sich da der Hilfe aus der Politik sicher sein kann, weil in Mainz nichts unerwünschter ist, als eine Negativ-Berichterstattung über den Nürburgring. - Und so auch über die „Touristenfahrten“!
Aktuell verläuft diese Berichterstattung im Falle des Unfalls auch ziemlich verhalten, ist – was die Zeitungen und Zeitschriften betrifft – eindeutig „dpa“-bestimmt, also – aus Sicht der Russen – „gerade noch hinnehmbar.“ - Inzwischen wurde der Vorfall dann auch zu einem „schwebenden Verfahren“, was dann alle offiziellen Informations-Löcher schließt!
Nun gab es aber am Montag, dem 5. Oktober einen Bericht im Fernsehen, beim RPL-Sender SWR. Wenn Bild und Ton auf den Zuschauer einwirken, muss man darauf achten, dass dieser Bericht wohlausgewogen ist. Da dürfte man sich dann schon im Vorfeld der Berichterstattung in einem Meeting – Russe, Geschäftsführer und „Head of Communications“ – abgestimmt haben.
So wurde dann in der Sendung (5. Oktober, 18:30 SWR Rheinland-Pfalz) zwar über die „Touristenfahrten“ von „Volle Kraft – Volles Risiko“ gesprochen, aber auch heraus gestellt, das schwere Unfälle „dank des Sicherheitskonzepts“ (?) kaum vorkommen. Und aus dem „Off“ konnte man unter dem Motto, „vom Nürburgring heißt es“ dann hören:
„Unverantwortlich wäre es, wenn die Menschen ihr Hobby auf öffentlichen Straßen ausüben würden, dort, wo durchaus weniger Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, Gegenverkehr herrscht und Unbeteiligte, wie viele Familien mit Kindern, am Straßenverkehr teilnehmen.“
Die Wiedergabe einer solchen Argumentation gehört bei den Öffentlich-Rechtlichen wohl zur „ausgewogenen Berichterstattung“.
Weil ich Stunden nach dieser Sendung unsicher war, ob ich das wirklich so als eine Erklärung für den Massenunfall während der „Touristenfahrten“ gehört hatte, habe ich noch mal meinen Computer eingeschaltet, um mir den Drei-Minuten-Beitrag noch mal in der „SWR-Mediathek“ ansehen und anhören wollen.
"Kinder-Überraschung!" - Es war optisch nichts wahrnehmbar, weil der Filmteil des Berichts durch die hier gezeigte Blende verdeckt wurde. Aber der Ton war noch zu hören und damit auch eine Argumentation der Art, würde sie von einem „Puff-Besitzer“ für seine Arbeit erfolgen, sich dann ungefähr so anhören würde:
„Man sollte sich bedanken, dass es uns gibt! - So haben die ‚schwanzgesteuerten‘ Männer in unserem Puff schließlich die Möglichkeit, sich unter voll hygienischen Bedingungen auf natürliche Art abzureagieren, statt evtl. auf dunklen Straßen und hinter dunklen Hecken Frauen zu vergewaltigen. - Wir erbringen einen Dienst an der Gesellschaft! - Und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur Gleichberechtigung der Frau! - Alle hier arbeitenden Frauen sind selbstständige Unternehmerinnen!“
Oder habe ich falsch verstanden, dass die offizielle Nürburgring-Argumentation zum Ausdruck bringen will:
- Mit den „Touristenfahrten“ wird eine strafbare Handlung aller Nutzer dieses Angebots vermieden.
Gestört hat mich aber auch, dass das Bild zum Ton in der „SWR-Mediathek“ nicht mehr zu sehen war. Noch in diesem Moment – am Dienstag, 5. Oktober 2021, um 21:57 Uhr, habe ich den SWR angeschrieben und um Aufklärung gebeten. - Ich warte noch auf eine Antwort.
Weil in dem SWR-Beitrag die Aussage gemacht wurde:
„67 Vorfälle (MK-Übersetzung: Unfälle) registrierte die Polizei im vergangenen Jahr.“
habe ich das auch mit der Polizei (einer Polizei-Direktion) noch am 6. Oktober 2021 – gestern – abgeklärt!
So richtig diese Information ist, so falsch ist nun oft Vorstellung der SWR-Fernsehzuschauer, die aufgrund dieser scheinbar klaren – und auch nicht falschen – Darstellung der Polizei entstanden ist! - Ich habe das durch eine kleine Umfrage in meinem Bekanntenkreis bestätigt bekommen.
- Richtig ist: Die Polizei hat in 2020 auf der Nürburgring-Nordschleife 67 Unfälle, zu denen es während der „Touristenfahrten“ kam, nicht nur „aufgenommen“, sondern auch statistisch erfasst. Das bedeutet aber nicht, dass es auf der Nordschleife – während der „Touristenfahrten“ – nur zu 67 Unfällen kam, wie ich mit meiner immer wieder erfolgten Berichterstattung zu Unfällen auf der Nordschleife während der „Touristenfahrten“ auch leicht – und beispielhaft - nachweisen könnte. - Die Zahl aller Unfälle eines Jahres während der „Touristenfahrten“ ist wesentlich höher, weist auch – nach meinen Beobachtungen – deutliche Unfallschwerpunkte auf!
Aktuell habe ich – als Beispiel einer richtigen Information als Basis für eine falsche Beurteilung -- einer anderen SWR-Internetseite entnommen:
„67 Unfälle auf der Nordschleife im vergangenen Jahr
Erst Mitte September kam ein Motorradfahrer in einer Kurve von der Strecke ab und verletzte sich dabei lebensgefährlich. Wie die Polizei berichtet, gab es im Jahr 2020 insgesamt 67 Unfälle auf der Strecke, bei denen sich neun Menschen schwer verletzten. In den Jahren davor war die Zahl der Unfälle auf der Nordschleife noch höher: 2019 kam es zu 84 Unfällen, im Jahr davor sogar zu 90.“
Ich habe zum Thema „Richtigkeit“ dieser statistischen Zahlen tatsächlich mit der Polizei Gespräche geführt, die mir bestätigte, dass meine Art der Bewertung dieser Statistik (sie in diesem Zusammenhang nicht ernst zu nehmen!) richtig ist:
- Die Polizei-Statistik zu Nürburgring-Unfällen während des „Touristenverkehrs“, die als unabhängige Statistik neben der „normalen“ Unfallstatistik im öffentlichen Straßenverkehr geführt wird, lässt keinerlei Rückschlüsse auf die realen Unfallzahlen insgesamt zu!
Nun ist wirklich – und das bitte umgehend – eine wirklich gute „deutsch-russische Zusammenarbeit“ erwünscht, weil die „Touristenfahrten“ auf der Nürburgring-Nordschleife dringend auf ein anderes Niveau gebracht werden müssen.
- Aus „Terroristenfahrten“ müssen wieder „Touristenfahrten“ werden!
Die Vorspiegelung falscher Tatsachen – oder ein „Schönreden“ der Ereignisse - bringt alle Beteiligten nicht weiter! - Mindert auch nicht das Leid von betroffenen Angehörige! - Weil es auch, wie der jüngste Vorfall zeigt, um Menschenleben geht!
Übrigens sieht ein nüchterner Tätigkeitsbericht der Feuerwehr Adenau (aktuell auf „Facebook“ zu lesen) zu dem Massen-Crash während der „Touristenfahrten“ am Nürburgring so aus:
„Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person in brennendem PKW auf der Nordschleife.
Zu diesem Einsatz rückten die Feuerwehren Adenau und Nürburg am Montag, den 05. Oktober 2021 gegen viertel vor sechs aus. Im Abschnitt Bergwerk war ein PKW unter einen Abschleppwagen geraten, der PKW brannte, eine Person war darin eingeklemmt. Das Feuer konnte zwar schnell gelöscht werden, die Person verstarb jedoch. Bis zur Bergung unterstützten wir den Rettungsdienst bei der Patientenversorgung mehrerer Verletzter.
Für einen Gutachter leuchteten wir die Einsatzstelle aus. Erst nach der Begutachtung konnten wir die Bergung durchführen.
Einsatzende war um 23 Uhr.“
Ganz unter uns: Montag war der 4. Oktober! - Und wie soll man „viertel vor sechs“ verstehen? - Weder Polizei („gegen 17:50 Uhr“) noch Feuerwehr nehmen es wohl mit den Zahlen so genau, wenn man deren Darstellung mit der Realität abgleicht!
MK/Wilhelm Hahne
PS: Natürlich werde ich die Antwort des SWR auf meine Anfrage vom 5. Oktober auf diesen Internetseiten veröffentlichen!