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„Hilf’ dir selbst, so hilft dir Gott“, hat mir als kleiner Junge meine Großmutter empfohlen. Damit hatte sie wohl recht! - Auch am Nürburgring scheint man das Geschäft – in diesem Fall die „Touristenfahrten“ – nach dem gleichen Motto zu betreiben. Man verzichtet gerne auf die Hilfe der Polizei. Obwohl man eigentlich darauf nicht verzichten kann. - Denn schwerere Unfälle verlangen einfach – schon aus Versicherungsgründen – nach einer Sicherung der Beweislage durch die Polizei. Abgesehen davon, dass bei Unfällen mit Personenschaden auch die Staatsanwaltschaft – im Interesse der Öffentlichkeit - zur Aufklärung der Schuldfrage beitragen muss.
Aber von Einsätzen der Polizei – oder gar der Staatsanwaltschaft – am Nürburgring hört man sehr wenig in der Öffentlichkeit. Nun müssen die auch nicht ihre Arbeitsberichte in vollem Umfang in der Öffentlichkeit darstellen. So ist nicht von allen Unfällen, Einbrüchen, Diebstählen in den Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. - Auch nicht im Radio zu hören. - Schlimm genug wenn z.B. im Zusammenhang mit dem Ahr-Hochwasser – wie man jetzt zusammen fassend erfahren konnte – mehr als 300 Diebstähle begangen wurden. Wäre über alle berichtet worden, hätte man Sonderseiten einrichten müssen.
Würde man über alle Unfälle eines „Touristenfahrer“-Wochenendes berichten wollen, wären auch manchmal Sonderseiten fällig. Aber wenn z.B. an den letzten zwei vergangenen Wochenenden dieses Monats so gar nicht über Ungewöhnliches am Nürburgring vermeldet wurde, so ist das auch wirklich ungewöhnlich!
Am vorletzten Wochenende – am Sonntag, dem 10. Oktober - habe ich z.B. aus einiger Entfernung zwei gelbe Abschleppfahrzeuge am Nürburgring ausmachen könne, auf denen Unfallwagen transportiert wurden. „Gelb“ bedeutet in diesem Fall – so weit ich informiert bin – dass die Polizei Fahrzeuge nach einem Unfall sichergestellt hat. Denn nur „Gelb“ hat einen entsprechenden Vertrag mit der Polizei.
- Es gab aber keinerlei Polizeimeldungen über irgendeinen schweren Unfall während der sonntäglichen „Touristenfahrten“.
Die Polizei muss aber im Einsatz gewesen sein. - Wer hätte sonst den Auftrag zum Abschleppen und Sicherstellen erteilen sollen?
Es gab an diesem Tag allein zwei Überschläge im Bereich „Pflanzgarten“! - Aber es gab in den Tagen danach nirgendwo eine Polizeimeldung dazu. - Ich habe jedenfalls keine finden können!
Auch am letzten Samstag/Sonntag gab es wieder alles, was die „Touristenfahrten“ so gefährlich macht: Betriebsmittel, Öl, Dreck auf der Strecke, Einschläge in Leitplanken, auch wieder einen Überschlag im Bereich „Pflanzgarten“. - Man hört und liest aber nichts davon! - Die Polizei notiert und schweigt?
Denn wieder habe ich keine Polizeimeldungen gelesen. Weder eine solche aus Adenau, die an den hier beschriebenen zwei Wochenenden schon mal auf der Nordschleife zu einer Unfallaufnahme unterwegs gewesen sein müsste, noch gab es eine Zusammenfassung von Wochenendereignissen, in denen die „Touristenfahrten“ auch nur erwähnt wurden von der Polizei-Direktion Mayen, noch hat das Polizei-Präsidium Koblenz irgendetwas zum Thema „Touristenfahrten am Nürburgring verlauten lassen.
- Das wird die Politiker:innen in Mainz freuen. - Alles ist gut! - Wirklich?
Nun ja, die Zeitungen waren jeweils Montags auch ohne Unfall-Meldungen vom Nürburgring wohl gefüllt. Es gab genug Berichtenswertes, da hat man „unangenehme“ Unfall-Meldungen vom Nürburgring – zumindest am Nürburgring (!) - nicht vermisst!
Motor-KRITIK möchte aber darauf hinweisen, dass man als Leser durchaus nicht daraus schließen sollte, dass nun bei den „Touristenfahrten“ alles i.O. ist.
- Konrad Adenauer würde zu der aktuellen Situation gesagt haben: „Die Lage war noch nie so ernst!“
Man sollte also handeln! - Nicht nur beim Veranstalter der „Touristenfahrten“!
Meine Großmutter würde die derzeitige Situation am Nürburgring vielleicht so beschreiben:
„Es ist nicht alles Gold was glänzt!“