Chaos am Nürburgring: Touristenfahrer-Oktoberfest?

Bevor sich meine Leser über die inzwischen „ständige“ Nürburgring-Berichterstattung in Motor-KRITIK beschweren: Die Geschäftsleitung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG befindet sich z.Zt. in Urlaub. Da hat dann wohl keiner die Übersicht. Auch die Polizei nicht! - Die informierte mich, dass sie nur Vorfälle registrieren kann, von denen sie Kenntnis erhält. Am Nürburgring wäre es nun einmal so, dass sich der Verunfallte und der Geschädigte in den meisten Fällen ohne Einschaltung der Polizei einigen würden.

  • So erhält die Polizei überwiegend keine Kenntnis von den Unfällen während der „Touristenfahrten“. Darum hat  die dort (in Adenau) geführte Nürburgring-Unfallstatistik auch nur den Wert von beschriebenem Papier!

Ein gutes Beispiel war das letzte Wochenende, wo an beiden Tagen (Sa./So.) von der Polizei vom Nürburgring – aber auch seinem direkten Umfeld – wohl keinerlei Unfälle aufgenommen und vermeldet wurden. - Wenn man aber – wie ich – z.B. am Wochenende im direkten Umfeld des Nürburgring unterwegs war, musste man den Eindruck gewinnen, dass am Nürburgring gerade eine Großveranstaltung lief:

  • Mit dem Automobil war man konstant im Stau unterwegs.

Dass es auf der direkten Zufahrt zur Nordschleife – sozusagen im Schatten der Nürburg – immer wieder zu Staus kam, ist eigentlich normal. Darum war auch der nahe gelegene Parkplatz gut gefüllt.

 

Auf der B 412 kam es immer wieder zu langen Staus, da hier auch die Einfahrt zum Parkplatz „Brünnchen“ – durch die Linksabbieger - wie einer Bremse wirkte. Aber darauf wurde auch mit einem entsprechenden Verkehrsschild hingewiesen. Nicht nur ein Fahrzeug hat da dann – weil deren Lenker offensichtlich etwas genervt waren – trotz des dichten Verkehrs in beiden Fahrrichtungen – schon mal gewendet. - Alles ging immer gut!

Der Parkplatz „Brünnchen“ war „proppenvoll“, so dass man z.T. auch auf den gegenüber liegenden Parkplatz ausgewichen ist. Was dann aber zu einem gefährlichen Fußgängerverkehr über die Bundesstraße führte. - Auch hier ist offensichtlich alles gut gegangen.

Dass der Verkehr durch die Rückkehrer vom Ring, die über die B 258 wieder irgendwo auf einen Nürburgring-Parkplatz – oder nach Hause – wollten, immer wieder zu Staus kam, war da eigentlich selbstverständlich. An dieser Kreuzung standen dann auch einige Fotografen, da sich an dieser Stelle gerne einige Autofahrer als besonders dynamisch präsentieren. - Durch „schwarze Striche“ (Streifen) auf der Straße zu erkennen.

Natürlich war die „Kult-Tankstelle“ an der „Döttinger Höhe“ wieder Anlaufstelle für viele der jungen Nürburgring-Besucher, weil hier „immer etwas los ist“! - Man sitzt auf der Leitplanke, lässt sich überraschen und hat eine Menge Spaß beim Zuschauen.

Noch mehr Spaß hatten wohl die „Touristenfahrer“ auf der Nürburgring-Nordschleife, bei denen es für einige aber sicherlich teurer wurde als die 30 Euro, die man für eine Runde zu zahlen hatte. Es gab eine zweistellige Zahl von „Incidents“ (sagt man wohl heute in „gebildeten Kreisen“). Natürlich auch auf Ölspuren. So war die Zufahrt zur Nordschleife nicht nur einmal an diesem Wochenende geschlossen.

Am Sonntag war wohl auch schon recht früh – am späten Nachmittag - Schluss mit dem „Oktoberfest der ‚Touristenfahrer‘“, nachdem ein „RTW“ (Rettungswagen, ausgestattet für die Nothilfe) aufgefahren war. - In den offiziellen Polizeimeldungen zu diesem Wochenende ist davon – aber auch von anderen Unfällen auf der Nürburgring-Nordschleife – nichts zu lesen.

Verunfaller und Geschädigte haben sich wohl immer ohne Einschaltung der Polizei geeinigt! - So lange es keinen Unfall mit sofortiger Todesfolge gibt, schaut man wohl auch nicht so genau hin.

Es wird sich – irgendwie - schon alles regeln! - Wirklich?

MK/Wilhelm Hahne

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