NES ./. NLS: Denkfehler aus Mangel an Erfahrung?

Früher dachte man einfach und gründlich! - Oder einfach gründlicher? - Tatsächlich kommt – und kam es schon „damals“ - zu Denkfehlern. die auch heute noch – auch im Motorsport – vorkommen können. Vielleicht weil manche Leute zu nachhaltig die KI nutzen oder beim Versuch selber  „nachhaltig“ zu handeln, den Fehler machen, zu übersehen, dass es ihnen eigentlich „in der Sache“ an Erfahrung mangelt. Das ist leider auch nur schwer als ein Faktor – und wenn, dann mit welcher Bedeutung(?) – selber einzuschätzen. Immer schon wurde, wenn mal irgendwem mal „etwas daneben gegangen war“ geunkt: „Denken sollte man den Pferden überlassen, die haben einen größeren Kopf!“ - Leider  spielen im nachfolgend geschilderten Fall, der den Breitensport in Deutschland betrifft, aber andere Fakten eine bedeutendere Rolle. Dazu gehört auch die Einschätzung der eigenen Bedeutung in diesem Ringelpiez, das bisher nur Verlierer kennt. Denn hier hilft nicht eine trockene, sachliche Beurteilung der derzeitigen Situation, sondern hier spielen auch menschliche Emotionen eine Rolle. - Das ist nun mal in jeder Art Sport so!

NES ./. NLS: Denkfehler aus Mangel an Erfahrung?

Jeder Mensch ist auch durch sein Umfeld beeinflusst, in dem er heran wachsen durfte. Zu mancher Entscheidung ist auch nicht so einfach zu finden, wie bei einer Rechenaufgabe, wenn man die richtigen Zahlen kennt und die Formel, die selbst einen Computer zu einer richtigen Lösung finden lassen würde.

Bei der Umsetzung von Geschäftsideen ist es schon schwerer, zu einer richtigen Lösung zu finden. Es kommt darauf an, dass man die zur Entscheidung richtigen Erfahrungswerte besitzt, oder mit Leuten zusammen arbeitet, die sie besitzen!

Und dann muss man evtl. noch „die menschliche Komponente“ berücksichtigen, die bei der Umsetzung einer theoretisch guten Idee, aus einer scheinbar klaren Aufgabe, eine „Gleichung mit Unbekannten“ werden lassen kann.

So eine Rechnung hatte sich die Geschäftsleitung der Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG vorgenommen, die aber das „Material“ für ihre Rechnung zugeliefert bekam. Das Ausgangsmaterial war aber am Erreichen eines Ziels orientiert. Man glaubte so das Ergebnis der Rechnung zu kennen,  bzw. es mit dem richtigen Einsetzen von entsprechenden Zahlen beeinflussen zu können.

Man hat den Faktor Mensch dabei nicht in die Rechnung eingebracht! - So kann denn auch das angestrebte Ergebnis mal zu einem „falschen Zwischenergebnis“ werden.

  • Das reale Endergebnis wird in dieser Sache per Saldo keinen der Rechenkünstler zufrieden stellen. - Es ist z. Zt. „eine offene Rechnung“, die immer noch mehr einer „Gleichung mit Unbekannten“ ähnelt!

Der/die „Vordenker“ hat/ten einen Denkfehler begangen, der denen aber nicht negativ anzurechnen ist, da es den Herren auf diesem Gebiet an Erfahrung mangelt. Das Ziel der Berechnungen war eindeutig und man  hat sich damit mehr beschäftigt, als mit möglichen Störungen bei der Umsetzung der scheinbar einfachen Rechenaufgabe.

Leider hat man bei der Umsetzung der Grundidee nicht mit „offenen Karten gespielt“, sondern versucht besonders clever zu sein, wenn man z.B. dem zu starken (?) ADAC dann eine scheinbare AvD-Offensive gegenüber stellte.

Veranstalterklubs, die um die Zukunft der Langstreckenserie am Nürburgring fürchteten, da deren Niedergang an der ständig sinkenden Starterzahl in der jüngeren Vergangenheit abzusehen war, haben sich durch das Versprechen einstimmen lassen, dass die Finanzierung einer neu zu gründenden Veranstalter-Organisation für eine neue, zukunftssichere Durchführung von Langstreckenrennen am Nürburgring für 10 Jahre garantiert wäre. - Und wenn das ein russischer Oligarch sagt… -

Der Besitzer der Rennstrecke hat mit zu vielen Tricks gearbeitet, die inzwischen offenkundig geworden sind und die die Glaubwürdigkeit des ursprünglichen Vortrags zum Anlass einer notwendigen Veränderung leider in Frage stellen.

Der AvD hat mit seiner in den Vordergrund gestellten Bedeutung leider nur als „Aushängeschild“ dienen dürfen. Die Darstellung der „Macher“ dieser neuen Langstreckenserie hat sich in dem Moment  als „Finte“ herausgestellt, als der russische Besitzer des Nürburgrings still und unheimlich – ungefähr 6 Monate nach Gründung der neuen, scheinbar AvD-beherrschten Firma (76 Prozent!) -  die Mehrheit an der NES GmbH & Co. KG (mit 51 Prozent) übernahm, der Firma, die die „tollen Ideen“ zur Belebung der Langstreckenserie umsetzen soll – und auch möchte!

Die bestehende alte Firma hat der Besitzer der Nürburgring-Rennstrecke nicht nur verlassen, sondern deren „Macher“ auch zu behindern versucht, indem er denen „kleine Steine“ in den Weg legen ließ.

So hat man z.B. den Zugang zu Geldern der Firma blockiert, in der man – vor dem aktuellen Ausstieg - einen 60 Prozent-Anteil besaß und gleichzeitig – aber das aus Gründen der Glaubhaftigkeit für die nun zwei vorhandenen Veranstalterorganisationen – von beiden eine Vorauszahlung von 50 Prozent der Streckenmietkosten für die gesamte Saison 2024 verlangt. - Man hat die Zahlung des Betrages – oder die Beibringung einer entsprechenden Bürgschaft - zur Voraussetzung gemacht, wenn man überhaupt einen Veranstalter-Vertrag erhalten wollte.

Im Falle der NES war das scheinbar kein Problem, denn das Geld wurde sozusagen „in bar“ sofort gezahlt, so dass der Vertrag dieser neuen Veranstalterfirma zeitlich klar vor dem der VLN/NLS geschlossen werden konnte.

  • Die VLN/NLS tat sich dagegen schwer, die von ihnen geforderte Vorauszahlung zu leisten, bzw. eine Bürgschaft zu stellen. Die betrug in diesem Fall exakt 650.000 Euro plus Mehrwertsteuer.

Dem neuen Geschäftsführer dieser eigentlichen Gründerorganisation der Nürburgring-Langstreckenserie ist es dann aber doch gelungen, einen Bürgen zu finden. Das ist für einen ausschließlich rational denkenden Geschäftsmann zwar nicht vorstellbar, aber schon an diesem Beispiel wird deutlich, dass es Leute gibt, die den Motorsport und seine Wirkung auf menschliche Emotionen nicht nachempfinden können.

  • So hat die NLS/VLN dem Nürburgring-Pächter die Bürgschaft einer heimischen Sparkasse vorlegen können, da der eigentliche Bürge – eine Person, keine Organisation(!) - ungenannt bleiben wollte.

Davon war dann der Pächter des Nürburgrings, eine Firma des Nürburgringbesitzers mit seinen handelnden Personen, schon überrascht. Um weiter zu verzögern hat man dann – mehrfach(!) - eine „Nachbesserung“ im Text der Bürgschaftserklärung verlangt, was dazu führte, dass der „letzte Termin“ für ein Einreichen der Bürgschaft unter normalen Umständen kaum noch einzuhalten war.

Obwohl die Schlusszeiten der Sparkasse am Ende einer Arbeitswoche klar überschritten wurden, ist es der VLN/NLS gelungen noch rechtzeitig die „Verbesserung“ der Bürgschaft aus der Sicht der Verpächterfirma durch die Sparkasse zu erreichen. Diese „Verbesserung“, unter diesen Umständen, ist eigentlich nur „zwangsweise“ erreicht worden und – vorsichtig ausgedrückt – schon „ungewöhnlich“.

Diese „Verbesserung“ machte es möglich, dass die Verpächterfirma nur kurze Zeit nach Erhalt der Bürgschaft, die dann zur Auszahlung bei der Sparkasse vorlegen konnte! - Man hat so die unter Zeitdruck erreichte „Nachbesserung“ der Bürgschaft dann auch tatsächlich in die Realität umgesetzt und – das Geld erhalten!

  • Inzwischen ist die Nürburgring 1927 GmbH & Co. KG also schon vor Beginn der ersten NLS_Veranstaltung im Besitz einer Summe von insgesamt 773.500 €, ohne bisher eine Leistung erbracht zu haben!

Aus der ganzen Art der Abwicklung wird deutlich, was hier eigentlich wirklich beabsichtigt war!

„Man spürt die Absicht – und man ist verstimmt!“

Darum – auch weil so manches Detail „durchgedrungen ist“ – kann man die Reaktion der Renn-Teams verstehen, die sich – weil das sinnvoll war - zwar zu den Test- und Einstellfahrten der NES, nicht aber zu dem ersten Rennen dieses neuen Veranstalters eingeschrieben hatten!

Die Art der Formulierung in der Pressemitteilung zum Ausfall der ersten Rennveranstaltung der NES macht schon deutlich, wie sehr man versucht hat, die Realität zu schönen! - An dieser Pressemitteilung wurde im wahrsten Sinne des Wortes „gefeilt“. - Und das mehrfach!

  • Dabei war der Grund für die Rennabsage einfach: Es gab zu wenig Nennungen!

Motor-KRITIK hat die Fotos zu diesem ersten NES-Rennwochenende unkommentiert eingestellt, weil meine Recherchen zu „geheimen“ Details bei diesem Versuch, die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Hintergründe dieser eigenartigen, schließlich gerichtlich beschlossenen „Endlösung“ (?) mindestens im Unklaren zu lassen, noch nicht abgeschlossen waren.

Inzwischen stehen sicherlich weitere gerichtliche Auseinandersetzungen bevor, weil sich sowohl NES als auch NLS (VLN) durch den jeweils Anderen in der Umsetzung ihrer „guten Absichten“ behindert sehen. Damit werden dann Teams, Fahrer und Fans praktisch zu einer klaren Positionierung praktisch gezwungen. - Das ist nun mal im Sport so! - Nicht nur beim Fußball, wo die Fans einen bestimmten Lieblingsverein haben, sondern auch beim Motorsport!

Es ist eine Situation entstanden, die ein Koblenzer Richter in seinem OLG-Urteil in seinem Umfang zwar nicht nachempfinden, aber doch andeuten konnte, indem er zur Bildung der Konkurrenz-Serie NES zur NLS im Urteil formulierte:

„Zugleich ist ein direkter Konkurrenzkampf am Markt gewährleistet“…

Aber so, wie dieser „Konkurrenzkampf“ jetzt ausartet, wird sich der Richter die so geschaffene Situation auch nicht vorgestellt haben. Weil der nur „nüchtern“, an Paragraphen orientiert urteilte, die „menschlichen Reaktionen“ nicht berücksichtigen konnte. - Er sprach ein „sachliches“ Urteil. Das Urteil der Fans ist dagegen – wie man auch noch deutlicher erleben wird – „eindeutig emotional“

Bei der Landesregierung in Mainz wird man angewidert wegschauen! - Schließlich hat man dort alle Voraussetzungen geschaffen, mit denen sich heute der „normale Motorsport“ bei einer Umsetzung seiner normalen Tätigkeit auf der Rennstrecke Nürburgring konfrontiert sieht.

  • Lokale „Schutzmaßnahmen“ passen hier nicht so richtig zu „politischen Schutzmaßnahmen“! - Und „emotionale Reaktionen“ passen erst recht nicht!

Aber gerade die werden die Langstrecken-Szene am Nürburgring in nächster Zeit eindeutig bestimmen. Da sind sachliche Beurteilungen und Einschätzungen von NES und NLS, aber auch – zukünftig – von Gerichten, eigentlich nur ein Zuordnen und Empfinden, das die im Umfeld erzeugten Emotionen ausklammert, nicht berücksichtigt.

Da wird es „Dienstleister“ für beide Organisationen geben, die eigentlich nicht betroffen sind. Das sind Abschleppdienste, der Sanitätsdienst und ähnliche. Aber schon bei den Sportwarten kommt die emotionale Ebene ins Spiel! Und es wird schwer fallen, gerade auf dieser Ebene zu einer Sachlichkeit zu finden, weil die ursprüngliche Sicherheits-Organisation bei VLN und dann auch NLS von den Abschnittsleitern bestimmt war, die – jeder für sich – für die richtige Zahl von Sportwarten in ihrem Abschnitt verantwortlich war – und ist!

Das wird sich in der Saison 2024 nicht ändern, nur dass die dann für zwei „Konkurrenz-Organisationen“ abwechselnd arbeiten sollen. Das wird – leider – nicht funktionieren. Auch wenn dieser Einsatz offiziell als „ehrenamtlich“ eingestuft und empfunden werden sollte.

Jemand, der in einer Firma mit einer derartigen Verantwortung arbeitet, dem wird man „in der freien Wirtschaft“ niemals erlauben, auch für eine Konkurrenzfirma zu arbeiten! - Warum sollte das am Nürburgring anders sein?

Da wird deren Arbeit von den betroffenen Organisationen anders eingeschätzt werden, als die von anderen Dienstleistern! - Im Motorsport gibt es nicht immer ein reines Weiß oder Schwarz, sondern auch „Grauzonen“. - Dazu ein Beispiel:

Da gibt es die Nürburgring TV GmbH & Co. KG, eine Firma, die man dem russischen Besitzer des Nürburgring zuordnen muss, die aber in der Saison 2024 für beide Veranstalter, also sowohl NES als auch NLS als Dienstleister tätig sein wird und z.B. die Filmaufnahmen bei den Rennen für beide Veranstalter sicher stellt.

Aber die bisherigen Streckensprecher, der bis zum Jahresende 2023 einzigen Veranstalter-Organisation, haben einen entsprechenden Vertrag mit diesem „TV-Dienstleister“. Aber die werden von den Fans anders wahrgenommen. Und wenn nun z.B. ein Oli Martini seine Sprüche in der Saison 2024 – immer gleich – sowohl bei NLS, wie auch NLS - ins Mikrophon spricht, dann empfindet das der Fan an der Strecke – oder auch zu Hause am Computer – anders, als es die Auftraggeber NES und NLS bei ihrem Auftrag an die Nürburgring TV GmbH & Co. KG empfunden haben.  Für die ist das sachlich betrachtet ein Dienstleister. Für die Fans sind dass die Streckensprecher aber nicht!

So sind schon bisher – und so werden auch weiter – Denkfehler entstehen, die nur nüchterne Kaufleute überraschen können! - Denen fehlt nicht nur die richtige Einstellung, sondern auch die Erfahrung im Motorsport – und die richtige Einschätzung der Fan-Reaktionen!

  • Schade! - Es hätte so eine schöne Motorsport-Saison am Nürburgring geben können, wenn nicht der „geldwerte Vorteil“ auch hier die Oberhand gewonnen hätte!

Zu den wirklich Betroffenen zählt hier die Basis des deutschen Motorsports, der Breitensport!

Man sollte darum auch nicht überrascht sein, wenn deutsche Motorsportler im motorsportlichen Weltgeschehen auch in Zukunft immer weniger eine Rolle spielen, je deutlicher das Geld im heimischen Breitensport eine Rolle spielt.

  • Es gibt in den Organisationen zu viele „Traumtänzer“, zu viele, die den Boden der Realität inzwischen verlassen haben!

Sie versuchen zu ändern, was sich nicht ändern lässt: Der Mensch!

MK/Wilhelm Hahne
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