Wird eine kleine GmbH zum „fehlenden Baustein“?

Hier in Motor-KRITIK wurde exklusiv eine Video-Konferenz zum 6. November angekündigt, in der Beteiligte zum Thema „fehlende GmbH zur Unterstützung des DMSB“ zu einer Lösung finden wollten. Die Konferenz hat es gegeben, aber es gab keine Lösung. Das lag – wie zu hören – an einer fehlenden Kompromissbereitschaft des ADAC, der auch hier durch einen seiner wichtigen Mitarbeiter vertreten wurde. Wir bei Motor-KRITIK haben das etwas irritiert zur Kenntnis genommen, weil damit – dieses Mal aus meiner ganz persönlichen Sicht als Journalist – die Zukunft des DMSB gefährdet ist. Eigentlich muss das allen Beteiligten klar sein, weil die auch für die aktuelle Situation Verantwortiung tragen, nachdem durch ihren Beschluss die DMSW GmbH mit Wirkung zum 31. Dezember 2023 aufgelöst wurde. Entsprechende Maßńahmen sind im Handelsregister dokumentiert. Aber beim DMSB und deren Verantwortlichen sollte man inzwischen begriffen haben, dass man den DMSB dringend von allen Geschäftstätigkeiten frei stellen muss, soweit sie die „Gemeinnützigkeit“ des DMSB e.V. gefährden. - Wenn das nicht passiert, liegt das entweder an einem Druck, der auf gewissen Verantwortlichen lastet, geschieht aus Dummheit, oder es steckt eine Absicht dahinter, die man derzeit noch hinter einem Vorhang versteckt. Eigentlich kann der DMSB e.V. nur funktionieren, wenn man sehr schnell eine neue GmbH installiert, die wieder die Aufgaben übernimmt, die die „alte“ DMSW GmbH durchzuführen hatte. - Aber irgendwo scheint es zu haken! - Ohne das mir klar wäre: Warum? - Oder „hängt schon der DMSB am Haken“?

Wird eine kleine GmbH zum „fehlenden Baustein“?

Motor-KRITIK hat sich in den letzten Tagen und Wochen intensiv im Umfeld des nun „auf einem Bein stehenden“, etwas lahmenden DMSB e.V. umgesehen. Die „Lähmung“ erklärt sich eigentlich durch das Verhalten von zwei ihrer Gründungsmitglieder: Dem ADAC und AvD. Beide waren in der Vergangenheit die Gesellschafter der inzwischen gelöschten – man könnte auch schreiben, „in Liquidation befindlichen“ - DMSW GmbH, die eigentlich eine Fortführung der alten ONS unter neuem Namen war, weil diese GmbH unter der alten HRB-Nummer der ONS GmbH (HRB 1505) im Handelsregister des Frankfurter Amtsgerichts weiter geführt wurde.

Das scheint in so weit sinnvoll gewesen zu sein, als man dazu u.a. im Handelsregister lesen konnte:

„Die Gemeinnützigkeit des DMSB als dem Spitzenverband für den deutschen Automobil- und Motorrad-Sport darf für die Dauer der Gemeinnützigkeit-Anerkennung durch die Finanzverwaltung nicht durch die Tätigkeiten der Gesellschaft gefährdet werden.“

Was nun genau die Absicht bei der Auflösung dieser GmbH zum 31.12. 2023 war, ist zumindest mir nicht bekannt. Zwar hatte diese GmbH nach einem kleinen Gewinn in 2021 (+ 49.636 €) in 2022 einen erheblichen – bilanzmäßig ausgewiesenen – Verlust eingefahren (- 653.552 €), aber das muss nicht unbedingt der Grund für die Auflösung gewesen sein.

Beide Gesellschafter – ADAC und AvD - konnten schließlich noch am Ende ein erkleckliches Sümmchen in ihre Kassen kehren. Natürlich in Abhängigkeit von ihrem Gesellschafteranteil. Der war beim ADAC – auch in diesem Fall – größer, als der vom AvD.

Bei einer nun aktuell geplanten Neugründung einer GmbH, bestand der ADAC darauf, als alleiniger Gesellschafter auftreten zu wollen. Damit war das DMSB-Mit-Gründungsmitglied und Mit-Gesellschafter bei der inzwischen aufgelösten DMSW GmbH, der AvD - nicht einverstanden.

  • Der AvD bestand darauf, wie schon bisher, auch bei der neuen GmbH „zur Ergänzung“ des DMSB, auch aktuell beteiligt zu werden. - Der ADAC besteht auch jetzt noch „auf Allein-Herrschaft“.

So hat sich die Gründung einer neuen GmbH immer wieder verzögert, weil man zu keinem Kompromiss finden konnte. Diese neue Art von „Mensch ärgere dich“ spielt man in Frankfurt inzwischen seit einigen Monaten!

Es wurde zwar ein Kompromiss von der Geschäftsleitung des DMSB e.V. vorgeschlagen, schien auch eine Möglichkeit dazustellen, wurde dann aber doch verworfen, weil diese neue GmbH damit „abhängig“ vom DMSB e.V. gewesen wäre und – man höre und staune – man war bei den Gründern der Meinung:

  • Das wäre im Falle einer Insolvenz des DMSB e.V. gefährlich, weil damit auch eine neue GmbH, im Alleinbesitz des DMSB, „mitgerissen“ würde!

Rechnet man – wer wohl? - also schon irgendwie mit einer Insolvenz des DMSB e.V.?

Man hat  – angeblich wegen der zeitlichen Dringlichkeit – mit einer Video-Konferenz versucht, nun am 6. November zu einem neuen Kompromiss zu finden, der von allen Teilen getragen werden kann. Nach meinen Informationen war aber gerade der ADAC nicht kompromissbereit. - Was ein wenig erstaunt, wenn man glaubt, die aktuelle Situation zu überschauen.

  • Da muss es  – so verstehe ich die „Schwierigkeiten“ – dann noch „an anderer Stelle klemmen“!

So habe ich dann versucht, in den letzten Tagen evtl. Hintergründe offen zu legen und bin dabei auf Informationen gestoßen, die alle mit dazu beigetragen haben können, dass sich der ADAC im Moment so verhält, wie das durch einen seiner einflussreichen Persönlichkeiten im DMSB dann auch durch ein entsprechendes Verhalten zum Ausdruck kommt.

Interessant – und neu für mich war – dass diese Persönlichkeit seit kurzer Zeit seinen Lebensmittelpunkt von Bayern nach Hessen verlegt hat. Das muss keine Auswirkungen auf die aktuelle Entwicklung beim DMSB haben, erscheint mir aber in diesem Zusammenhang erwähnenswert!

Im Zuge meiner Recherchen bin ich dann auch auf eine GmbH in Bayern gestoßen, die ich bisher für mich als „nicht besonders wichtig“ registriert hatte, die aber durchaus eine Bedeutung erhalten kann, wenn man sich auch um Details zu deren Gründung bemüht und dann ab und zu dabei  schon mal „Aha“ sagt!

Der ADAC scheint – so dachte ich zunächst - der Initiator für die Gründung der kleinen bayrischen GmbH zu sein, die – so wie sich das darstellt – ein wenig schnell, um nicht zu sagen überstürzt erfolgte. Um einen zeitlichen Verzug zu vermeiden, hat man nämlich eine GmbH „gekauft“, die eine entsprechend arbeitende Firma gerade zum Verkaufszweck – für jemanden der es richtig eilig hat – gegründet hatte.

  • Offensichtlich hat der ADAC diese GmbH gegen „eine kleine Schutzgebühr“ (natürlich fünfstellig, mit einer größeren Zahl als eine „Eins“ davor) übernommen, um sie entsprechend dem angedachten Zweck einzusetzen.

War die GmbH vorher einfach eine „Blitz GmbH“, so wurde sie durch einen Gesellschaftervertrag vom 12.12.2022 dann am 20.12.2022 im Handelsregister des Amtsgerichts München, unter der HRB-Nr. 280728 zur:

„Central European Rally Event GmbH“, Ridlerstraße 35, 80339 München“.

Was ein wenig stutzen lässt, ist die in Klammern gesetzte Ergänzung zur genannten Adresse:

„(c/o ADAC Südbayern e.V.)“

Schaut man sich diese „Event GmbH“ ein wenig genauer an, so sind die aktuellen Gesellschafter:

ADAC e.V. mit einem Anteil von 46 Prozent,
der tschechische Automobilklub mit  44 Prozent,
der ADAC Südbayern e.V. mit nur 5 Prozent,
die ÖAMTC-Beteiligungs GmbH  5  Prozent.

  • Im Gesamtergebnis kommt man auf die vorgeschriebene Mindesteinlage für eine GmbH von 25.000 €.

Nun wird auch deutlich, wer hier mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Gründung der „Central European Rally Event GmbH“ Regie geführt hat:

  • Die aktuelle „Graue Eminenz“ im deutschen Motorsport, Dr. Hans-Gerd Ennser.

Dieser gelernte Jurist und als Amtsgerichtsdirektor aus dem normalen Berufsleben ausgeschiedene Dr. Hans-Gerd Ennser – manchmal auch nur mit Dr. Gerd Ennser benannt – bekleidet derzeit folgende ehrenamtlichen, aber sehr einflussreiche Spitzen-Positionen, aus denen auf den deutschen Motorsport Einfluss genommen werden kann:

  • ADAC Sportpräsident
  • Vorsitzender des ADAC Südbayern
  • Mitglied im Präsidium des DMSB

Er ist persönlich den Rallye-Fans zuzurechnen und hat für den ADAC mit seiner „Central European Rallye“ eine Beteiligung an der „FIA World Rally Championship“ (WRC) erreicht. Er versucht sich mit der Gründung einer eigens dafür geschaffenen GmbH sozusagen ein gleiches „Erinnerungs-Bauwerk“ zu schaffen, wie es auch z.B. ein Ministerpräsident Kurt Beck mit der „schnellsten Achterbahn der Welt“ am Nürburgring versucht hat.

  • Wie wir alle wissen: Kurt Beck ist mit der Funktion seines Bauwerks gescheitert. - Aber die „Symbolkraft“ bleibt auch als Bauruine erhalten!

Wenn wir jetzt versuchen in die Zukunft zu schauen, taucht natürlich die Frage auf, ob ein Dr. Ennser vielleicht diesem Vorbild (ohne Dr.-Titel) nacheifert?

  • Vielleicht gibt es eine „Steigerungsmöglichkeit“, die ich noch nicht kenne: Ruine, Ruin, …....?

Zunächst, ab 20.12.2022 war als Geschäftsführer der Central European Rallye Event GmbH  Thomas Voss im Handelsregister eingetragen. Zur Erinnerung: Thomas Voss ist eigentlich bisher mehr als „Leiter Motorsport, Klassik und Veranstaltungen des ADAC“ bekannt. Er war allerdings lt. Handelsregister als Geschäftsführer auch nur bis zum 21. April 2023 für diese Rallye Event GmbH
 benannt.

Dann kam ein „alter Bekannter“ als Geschäftsführer zum Einsatz:

  • Christian Friedrich Schacht, Nürnberg

Vielen von uns als „Chef“ des DMSB e.V. vergangener Jahre bekannt, der z.B. sehr eng mit dem damaligen Sportpräsidenten des ADAC e.V. zusammen arbeitete. Diese Zusammenarbeit wurde dann noch enger, als Christian Schacht (meistens fehlte das „Friedrich“) dann als Geschäftsführer für die DMSW GmbH tätig wurde.

Eigentlich wurde – und wird – Christian Schacht wohl von vielen Motorsport-Freunden längst im Ruhestand vermutet, nachdem er bei der DMSW GmbH ausgeschieden war.

  • Schacht wurde in diesem Jahr aber erst 64 Jahre alt. - Nicht zu alt für den ADAC!

Der ADAC – oder sein neuer Sportpräsident – hat sich auch im richtigen Moment an ihn erinnert. Allerdings irritiert seine geringe „Verweildauer“ als Geschäftsführer dieser neuen Rallye-GmbH ein wenig:

  • Am 26. August 2024 ist Christian Schacht als Geschäftsführer dort wieder ausgeschieden!

Also vor Durchführung der diesjährigen Rallye!

Neuer Geschäftsführer ist nun Herr Andreas Bachmeier (43), dessen Vorbildung in Sachen Motorsport – oder auf dem Gebiet Rallye – ich nicht kenne. Jedenfalls scheint er ein Optimist zu sein oder jemand, der von den möglichen Problemen bei der Durchführung einer großen, internationalen Rallye, die zu einer FIA-WM zählt, keine Ahnung zu haben scheint.

Im Vorfeld zum in 2024 zum zweiten Mal ausgetragenen „Central European Rally“, die zur Rallye-Weltmeisterschaft zählt, sagte er u.a.:

„Wir sind guter Dinge, dass wir auch heuer wieder 125.000 Zuschauer mobilisieren können.“ - Und im Hinblick darauf, dass die nun von ihm verantwortete GmbH gerade mit „MaierKorduletsch“  eine regionale Tankstellenkette als Partner dazu gewinnen konnte gab er sich ganz positiv: „Vielleicht lässt sich die Zahl sogar noch ein bisschen steigern.“ - Er bezog das auf die Möglichkeit, über diese Tankstellenkette noch mehr Menschen auf diesen WRC-Rallye-Lauf aufmerksam zu machen.

Leider kam es ein wenig anders! - Trotzdem gab sich Dr. Gerd Ennser – zumindest in der Außendarstellung - zufrieden, wenn er nach Durchführung dieser  Drei-Länder-Rallye in diesem Jahr ausführte:

„Wir konnten dank der erneut hervorragenden internationalen Zusammenarbeit mit drei starken Partnern eine sehr anspruchsvolle Asphaltrallye auf einem Niveau organisieren, dass der WRC würdig ist.“

Mit ihrem Drei-Länder-Format hat diese Rallye tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal im internationalen Rallye-Kalender!

Das ändert aber wenig an der Tatsache, dass nach offiziellen Angaben in diesem Jahr um 35.000 Zuschauer weniger gezählt wurden, als im letzten Jahr. Die Zuschauerzahlen, die für den finanziellen Eerfolg einer solchen internationalen Veranstaltung wichtig sind, haben sich leider nicht positiv entwickelt.

Nicht alle Zuschauer waren in diesem Jahr auch angereist, um Rallye-Helden zu feiern. So gab es schon Proteste, die mit Schildern und Plakaten verdeutlicht wurden, auf denen an der Rallye-Strecke entlang durch den Bayerischen Wald dann zu lesen war:

„Nur Affen rasen durch den Wald“ – Oder die Erinnerung: „IQ statt PS“

Für die internationalen „Affen“ war eine sehr aufwändige und teure Organisation notwendig. So waren rd. 2.000 Sportwarte für die Veranstaltung tätig. Zudem waren zusätzlich rd.1.000 Personen in jedem der durchfahrenen drei Länder im Einsatz. Das betrifft die Polizei und den Verkehrsdienst, die Parkplatz-Einweiser und – auch – die Kartenverkäufer!

  • Die waren in diesem Jahr allerdings weniger beschäftigt, so dass man davon ausgehen kann, dass diese Großveranstaltung nicht gerade zu einem finanzieller Erfolg wurde.

Ist darum ein Dr. Ennser im Moment auch beim Thema „neues Geld für die Neugründung einer Zusatz-GmbH im Umfeld des DMSB“ so vorsichtig? Wahrscheinlich wird er auch den ADAC e.V. aufgrund dessen Beteiligung von 46 Prozent an „seiner“ Rallye GmbH um eine „kleine Gabe“ bitten müssen, weil – wahrscheinlich – bei den eingetretenen Verlusten nun das Eigenkapital von 25.000 Euro nicht unbedingt reicht, um diese kleine GmbH entsprechend den geltenden Gesetzen überleben zu lassen.

Aber das ist nur eine Vermutung, die dadurch entsteht, dass sich Dr. Ennser bei dem Versuch der Neugründung einer GmbH zur Unterstützung des DMSB im Moment so eigenartig verhält, die aber mehr als dringend – auch nach den Erfahrungen in dieser Saison – notwendig ist!

Motor-KRITIK hat mit der Recherche, dessen Ergebnis hier dargestellt wird, zumindest einen Ansatz geschaffen, den wir auch bei der weiteren Verfolgung einer Entwicklung nicht übersehen werden, die aber leider von ihren Verursachern in der Öffentlichkeit bisher mit keinem Wort erwähnt wurde.

  • Bis heute gibt es z.B. keine offizielle Erklärung zur Auflösung der DMSW GmbH per Ende 2023!

Darüber wurde bisher nur in Motor-KRITIK informiert. Genauso, wie über Pläne zur Neugründung einer neuen GmbH im DMSB-Umfeld nur exklusiv bei Motor-KRITIK zu lesen war!

Ich habe übrigens vor Einstellung dieser Geschichte noch einmal nachgesehen. Noch heute ist aktuell im Internet zu lesen, was sich auf meinem iPhone so darstellt:

Da der 1. Dezember und damit auch der 1. Advent nicht mehr weit ist, darf ich sicherlich mal aus dem wohl bekanntesten Weihnachtslied, das weltweit in mehr als 300 Sprachen übersetzt ist und 1818 – vor nunmehr 206 Jahren - in Österreich zum ersten Male gesungen wurde, zitieren:

„Alles schläft, einsam wacht“:

MK/Wilhelm Hahne

PS: Zu diesem ADAC-„Schauspiel“ demnächst mehr, hier „in diesem Theater“! - Wenn es mir vielleicht gelungen ist, einen Blick ins Drehbuch zu werfen!

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