DMSB e.V.: Mit bunter Motorsport ID zur Lizenz ’25!

Nachdem der DMSB e.V. keine Veranlassung sieht, die Öffentlichkeit über die Auflösung der DMSW GmbH per 31. Dezember 2023 zu informieren, habe ich mit den Recherchen zu den Hintergründen begonnen. Der „Nebel“ um ein unverständliches Handeln ist nur schwer zu verstehen. Tatsächlich hat aber der DMSB e.V. wohl allen Grund, Unverständliches für die Öffentlichkeit auch unverständlich altern zu lassen. Wir bei Motor-KRITIK haben den Faden aufgenommen, den der DMSB e.V. mit der Nutzung einer neuen Software zur Umsetzung einer „Motorsport ID“ als Spur hinterlassen musste. Es gibt nun keine Lizenz-Karten mehr! - Dafür gibt es die „Motorsport ID“ in vier Farben. - Ist das ein Versuch, das Finanzamt zu täuschen, indem man nur eine „bunte“ kostenlose „ID“ vergibt, die auf die kostenpflichtige Lizenz verweist? - Hinweis für die Geschäftsführung des DMSB e.V.: Bei nachweisbarer Pflichtverletzung droht bei verhängten Steuernachzahlungen Haftung mit dem Privatvermögen!

DMSB e.V.: Mit bunter Motorsport ID zur Lizenz ’25!

Die 2025er Lizenzen waren in diesem Jahr deutlich verspätet – erst ab 16. Dezember 2024 – zu bestellen. Viele Sportfahrer waren darüber ein wenig verwundert. Sie werden noch verwunderter sein, wenn sie nun keine Lizenzen mehr erhalten, sondern nur eine farbige, bunte „ID“, die auf die Lizenz bzw. die Lizenzen verweist!

Sie sollten nicht erstaunt sein, da es aus Motor-KRITIK-Sicht schon ein kleines Wunder ist, dass der DMSB e.V. eine Lizenzvergabe – aber ohne Ausstellen und Versenden von Lizenzen - für 2025 überhaupt hinbekommen hat.

Denn eigentlich war eine wichtige Hilfe schon seit dem 31. Dezember 2023 weggefallen:

  • Die DMSW GmbH, die bis zu diesem Zeitpunkt die Abwicklung der Lizenzvergabe vorgenommen hatte. - Sie befindet sich in Liquidation.

Die DMSW GmbH war aus der alten ONS GmbH hervorgegangen und führte für den DMSB e.V. alle Arbeiten und Geschäfte durch, die die Gemeinnützigkeit des DMSB e.V. - hätte er sie selber gemacht – sonst gefährdet hätten. So ist – war – auch im Handelsregister für die DMSW GmbH (Deutsche Motor Sport Wirtschaftsdienst GmbH) festgehalten:

„Die Gesellschaft unterstützt den DMSB - Deutscher Motor Sport Bund e.V. (künftig kurz: DMSB) beim Erreichen seiner satzungsgemäßen Zwecke. Die Gesellschaft übernimmt insbesondere die wirtschaftliche Verwertung von Aufgaben, die aus der Sporthoheit des DMSB für den Automobil- und Motorrad-Sport für das gesamte Gebiet der Bundesrepublik Deutschland folgen und der Verwertung durch die Gesellschaft zugänglich sind. Die Gemeinnützigkeit des DMSB als dem Spitzenverband für den deutschen Automobil- und Motorrad-Sport darf für die Dauer der Gemeinnützigkeit-Anerkennung durch die Finanzverwaltung nicht durch die Tätigkeiten der Gesellschaft gefährdet werden.“

Die „Besitzer“ dieser Wirtschafts GmbH waren ADAC und auch der AvD. Der ADAC war federführend, da er den größeren Teil des Eigenkapitals zugesteuert hatte.

  • Und eine neue GmbH gibt’s noch nicht, da der ADAC auf „Allein-Herrschaft“ besteht!

Vom ADAC ging wohl auch die Idee der Auflösung dieser „Hilfs-GmbH“ aus. Wobei man sich nicht nur vom Inventar, sondern auch von den Mitarbeitern, einschl. Geschäftsführerin trennte und diese GmbH wirklich vollständig liquidieren lässt. - Das Warum bleibt im Unklaren!

Nun hatten die Mitarbeiter der DMSW GmbH, die meistens, weil DMSB e.V.-Mitarbeiter, mit entsprechenden Arbeitsverträgen und an die „hilfreiche“ GmbH nur ausgeliehen worden waren, auch das Programm zur Abwicklung der Lizenzaufträge, die den DMSB e.V. erreichten, selber entwickelt und praxisgerecht verfeinert hatten.

Da der ADAC aber alles was der DMSW GmbH gehörte, zu Geld machen wollte, hat man von den entlassenen Mitarbeitern, die diese Software entwickelt hatten, die Rechte an dieser Spezial-Software abgekauft, um einer Fremdfirma dann dieses Programm verkaufen zu können.

  • Aus Sicht eines „normalen“ Journalisten ein unverständliches, unsinniges Handeln!

Für 2024 hatte der DMSB e.V. das gerade verkaufte Programm dann wieder vom Käufer zurück gemietet. Weil er es für die 2024er Lizenzvergabe benötigte. Für 2025 hatte diese Handelsfirma aber nun eine deutliche – um nicht zu sagen „krasse“ - Preiserhöhung durchgeführt, die auch zu einer deutlichen Preiserhöhung bei den 2025er Lizenzen geführt hätte.

Die ist aber nun – wie ein Vergleich zeigt - mit „nur“ um 5 Prozent gegenüber den 2024er-Preisen -  nicht so krass gewachsen. Wir bei Motor-KRITIK haben den Eindruck, dass man einen neuen Software-Anbieter gefunden hat, zumal jetzt eine neue „Motorsport ID“ – und die in vier verschiedenen Farben – aber keine Lizenzen mehr zum Versand angeboten werden.

O-Ton DMSB e.V.:

„Ab sofort setzen wird alles auf eine Karte, die neue Motorsport ID. Ein neues digitales Tool, mit dem du alle deine Lizenzen online abrufen kannst.“

Ein neues Software-System mit einer neuen Lösung wurde wahrscheinlich deshalb notwendig, weil man die Forderungen des neuen Besitzers der „alten“ DMSW GmbH-Software nicht erfüllen konnte und wollte.

Es hat auch andere Veränderungen geben müssen. So musste z.B. der Mietvertrag für die von DMSB e.V. und DMSW GmbH genutzten Räume, der bisher als Mieter die DMSW GmbH nannte, auf den DMSB e.V. umgezwitscht werden. - Das ist geschehen!

Aber durch diese ganzen etwas wirre wirkenden, unverständlichen, weil unerklärte Handlungen, läuft nun der DMSB e.V. tatsächlich Gefahr, seine Gemeinnützigkeit zu verlieren. Das würde auch bedeuten, dass z.B. für Spenden keine gültigen Spenden-Bescheinungen vom DMSB e.V. ausgestellt werden können, die vom Finanzamt deshalb nicht anerkannt werden, da – sollte er bisher vorliegen - der so genannte Freistellungsbescheid des Finanzamtes ungültig wird.

Außerdem wäre der DMSB e.V. gegenüber dem Finanzamt nun für alle die Geschäftstätigkeiten steuerpflichtig geworden, die bis Ende 2023 – die Gemeinnützigkeit des e.V. schonend - von der DMSW GmbH übernommen wurden, weil sie nicht unbedingt den Satzungsgründen entsprechen.

Das ist zumindest die begründete Meinung von Motor-KRITIK. Wenn man dann noch bedenkt, dass aufgrund dieser nun möglichen Steuerforderung auch entsprechende Steuervorauszahlunen für 2025 fällig werden und darüber hinaus das Finanzamt auch die Möglichkeit hat, die Gemeinnützigkeit des DMSB e.V. bis zu 10 Jahre rückwirkend abzuerkennen… -

  • Da helfen dann auch keine bunten – in vier Farben lieferbare - „Motorsport ID-Karten“ mehr!

Das Finanzamt wird auf Zahlung in Euro bestehen. Wie jeder Steuerberater gerne bestätigen wird.

Übrigens können Motorsportler die gerade erst im letzten Jahr propagierte DMSB-App wieder „in die Tonne klopfen“. Auf den DMSB-Internetseiten ist zu lesen:

„Die Anzeige der digitalen Lizenzen über die DMSB-App ist ab 2025 nicht mehr möglich, da die DMSB-App zum Jahreswechsel bis auf Weiteres eingestellt wird. Auch der Versand der Lizenzkarten entfällt, eine zusätzliche Bestellung von gedruckten Lizenzkarten ist nicht mehr möglich.“

Alles klar?

Aber in 2025 müssen die Teilnehmer an SIM-Racing-Rennen – auf dem Computer – auch eine Lizenz lösen. Man unterscheidet aber schon zwischen National (15 €) und International (50 €). Aber immerhin ist bisher noch kein Sonderlehrgang für besonders schnelle Computer notwendig.

Selbst der Nürburgring ist auf dem Computer bisher noch ohne ein Nordschleifen-Permit zu befahren. Obwohl doch SIM-Racing - lt. DMSB e.V. - „echter Motorsport“ ist!

  • Trotzdem kann bei SIM-Langstreckenrennen – wie schon bisher - ein Fahrerwechsel in jedem Wohnzimmer vorgenommen werden. Ein Schlafanzug als Rennkleidung wird akzeptiert.

Der DMSB e.V. lebt eben in einer selbst geschaffenen „bunten Welt“!

Motor-KRITIK bemüht sich weiter um bisher verborgen gebliebenen Hintergründe.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Erste Kontakte mit Sportfahrern, die erzählen, dass sie gerade ihre 2025er Lizenz bestellt haben, bestätigen mir, dass das „neue System“ des DMSB e.V. „draußen“ noch gar nicht verstanden worden ist. Andere machten den „Permit-Lehrgang“ mit der Feststellung: „...immer derselbe Quatsch“! - Kein Kommentar!

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