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Eigentlich ist sein Name im Personalausweis Jörg Otto Wilhelm Lindner. Wir in der Eifel kennen ihn – weil wir ihn erleben durften - als „Macher“ am Nürburgring, nachdem er zusammen mit dem „Privat-Investor“ Kai Richter – und „Lieblingskind“ der rheinland-pfälzischen Landesregierung, den Nürburgring in einer eigens dafür gegründeten Firma dann – eben genau von dieser - der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Mainz komplett gepachtet hatte. Eine Sonderleistung des damaligen Wirtschafts-Ministers Hendrik Hering, der, als man ihm Schwächen im Vertrag mit diesen neuen Pächtern vorwarf, mit seinen Fähigkeiten als studierter Jurist argumentierte. Heute ist Hendrik Hering, nachdem man ihn zunächst mal „aus der Schusslinie genommen“ hatte (nehmen musste?), wieder als Landtags-Präsident ein Mann, „der eine Rolle spielt“. Davon hat es in Mainz immer eine ganze Reihe von guten Darstellern gegeben. - Sind Politiker auch immer gute Schauspieler? - Wie dem auch sei:
Lindner Hotels sind auch ein Stück Jörg Lindner!
Nun ist wieder der Name Lindner im Gespräch. Weil eine der vielen Gesellschaften, die in irgendeiner Art mit dem Namen verbunden sind, gerade in eine Insolvenz in Eigenverwaltung gegangen ist.
Nach meiner Notiz unter „Aktuell“ zu diesem Ereignis, haben sich einige Leser gewundert, dass dort der Name Jörg Lindner so betont – wie man empfand – „hervorgehoben“ wurde.
Nun: Dieser Mann ist aktuell eben der Aufsichtsratsvorsitzende der Lindner Hotels AG, der Firma, deren Mitarbeiter aus – angeblich – nur 13 Hotels, kein so ruhiges Weihnachtsfest hatten, weil sie ihre berufliche Zukunft als unsicher empfinden müssen.
Da würde ein Jörg Otto Wilhelm Lindner natürlich energisch widersprechen. Aber ich habe, wie ich auch schon in „Aktuell“ deutlich gemacht haben, schon mal ein klares Gespräch mit seinem Vater vor vielen Jahren führen können. Das war einer „vom alten Schlag“, die man, wenn sie sich aus der Masse der anderen „Arbeiter“ hervor gearbeitet hatten, dann als „Selfmademan“ bezeichnet.
- Doch dieser Firmengründer ist leider schon – 90jährig – im Jahre 2020 verstorbern!
Jörg Otto Wilhelm Lindner, sein Sohn, war in jungen Jahren z.B. durchaus ein guter Wassersportler beim Düsseldorfer Schwimmclub 1898 (DSV 98). Das war – ist – ein Verein, der von seinem Vater als Erster Vorsitzender 17 Jahre „mit bestimmt“ wurde. Jörg Lindner – bleiben wir bei der Kurzform – war ein guter Wasserballer. Vielleicht hat er so gelernt, wie man elegant „Fouls“ platzieren kann, ohne aufzufallen.
- Im Wasserball werden die „Fouls“ eben „unter Wasser“ durchgeführt und bleiben so den meisten Zuschauern verborgen!
So ist – war – das auch bei Geschäften, die von Jörg Lindner in von der Lindner Hotels AG eigentlich unabhängigen Firma, der Gebau AG, vorgenommen wurden. Zwar spielten dort auch Immobilien eine wichtige Rolle, die man kaufkräftigen – meist – Ärzten anbot, für die man jeweils einen eigenen, geschlossenen (!) Fonds bildete.
- Dort zog nach meinen Feststellungen Jörg Otto Wilhelm Linder „die Fäden“.
Sehr oft liefen bei den dort angebotenen Objekten die Geschäfte dann nicht so gut – wie eigentlich versprochen. Dann musste – was den Ärzten bei Abschluss eines Vertrages nicht klar war – Geld von den Fondkäufern nachgeschossen werden. Ob sie nun wollten oder nicht! - Das ist bei „geschlossenen Fonds“ nun mal so. - Aber sehr oft wollten „Fond-Beteiligten“ nicht!
Zufällig habe ich in diesen Tagen den Sohn aus einer Zahnarztfamilie getroffen, dessen Eltern aber inzwischen verstorben sind. Ich habe ihn gefragt, ob ihm die Gebau AG ein Begriff ist. - Er hat beide Hände gehoben und erzählt, dass zu seinem Erbe ein sehr dicker Aktenordner mit diesem Namen zählt und dass seine Eltern – der Vater starb Jahre vor der Mutter – eine Menge Ärger „mit diesem schlimmen Verein“ gehabt hätten.
Ich erinnere mich, dass zu dieser „Geschichte mit geschlossenen Fonds“ sogar vor vielen Jahren schon eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes gab, die sogar die Gebau AG betraf. Zu den „guten Zeiten“ dieser Gebau AG habe ich „früher“ schon mal mehr als 30 laufende Prozesse gezählt, in die Käufer von Fonds-Anteilen dieser Firma verwickelt waren, die oft über eine Berliner Bank verkauft wurden, die dafür dann eine entsprechende Provision kassierte.
Unter der „Oberaufsicht“ eines Jörg Otto Wilhelm Lindner. Dieses Mal als Aufsichtsratsvorsitzender der Lindner Hotels AG, kam es auch z.B. schon in diesem Jahr – 2024 – zu interessanten – weil offiziell zu erfolgreichen - Restrukturierungen in den angeschlossenen Hotels.
Schon im Sommer hatte die Firma vermeldet, dass eine umfassende Restrukturierung erfolgreich durchgeführt worden sei. Man wollte sich langfristig im deutschsprachigen Raum als „führende, international ausgerichtete Gruppe“ platzieren.
Um dann, nur Wochen vor der nun angemeldeten Insolvenz, über ein „Crowd-Fundig“ den Versuch zu starten, neue Gelder zu organisieren. Da wurde, in den Darstellungen dazu, diese Hotelgruppe als ein Unternehmen dargestellt, das langfristig stabile Einnahmen zu sichern in der Lage sei.
- Schon vor Jahren - das muss 2019 gewesen sein – hatte man auf ähnliche Art nach Geld „gebaggert“.
Wie zu hören, hatte die aktuelle Aktion aber noch keinen großen Erfolg. Der Geldzufluss lag wohl aktuell noch unter 1 Million Euro insgesamt. Da hat man – wie von Kurt Beck am Nürburgring gelernt – dann „die Notbremse gezogen“ und eine Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.
Die neuen „Anleger“ sollen nach Einstieg in die Insolvenz, das Geld durch die Insolvenzverwalter wieder zurück erhalten haben. - Zum Glück! - Sie erlitten also keinen Schaden, aber sicherlich einen kleinen Schock.
Ich möchte daran erinnern, dass Jörg Otto Wilhelm Lindner auch noch in einer anderen Firma, die er zunächst mit dem inzwischen an Corona verstorbenen Kai Richter zusammen betrieb, eine bedeutsame Rolle immer noch spielt.
Eine norddeutsche Journalistin, frei arbeitend, hatte zu diesem Thema - um 2017/2020 - schon in mühevoller Kleinarbeit eine Menge Fakten zusammen getragen. Die daraus resultierende Geschichte hatte sie nicht nur einer Nachrichten-Agentur, sondern z.B. auch einem großen deutschen Nachrichten-Magazin angeboten.
- Die Geschichte wurde jeweils abgelehnt! - Weil sie einmal „zu brisant“ im anderen Fall „zu wenig brisant“ war. Oder so! – Oder anders: Man wollte wohl Ärger vermeiden!
In der gut recherchierten Geschichte der norddeutschen freien Journalistin spielten z.B. auch die folgenden Firmen eine Rolle, die „damals“ unter der Ober-Leitung der vom Nürburgring her bekannten Persönlichkeiten Kai Richter und Jörg Richter standen:
- 12.18. Baltic Resort Boltenhagen GmbH ·
- 12.18. Boltenhagen Assets Verwaltungs GmbH ·
- 12.18. Boltenhagen Ferienpark GmbH ·
- 12.18. Boltenhagen Holding GmbH ·
- 12.18. Boltenhagen Marina GmbH ·
- 12.18. Boltenhagen Projektentwicklungs GmbH ·
- 12.18. Food & Beverage u. Gastro Verwaltungs GmbH ·
- 12.18. Gourmet Verwaltungs GmbH ·
- 12.18. Hospitality Management GmbH
Über diese Firmen ist in der Öffentlichkeit wenig zu hören.
Aber die „!2.18.“ hat auch anderswo interessante Veränderungen ausgelöst. Ein nicht unbekannter Fernsehkoch könnte dazu sicherlich auch mit seiner „Leidens-Geschichte“ einen interessanten Beitrag leisten.
- Aber man „outet“ sich heute in solchen Fällen nur ungern, weil man damit zugeben würde, dass man ein wenig zu gutgläubig war. - Und „Ärger“ gäbe es auch noch!
Bei der Vielzahl der Firmen, die in Sachen Hotels und Immobilien mit dem Nachnamen Lindner verbunden sind – der Vater Otto hatte immerhin 5 Söhne! - ist es mir leider nicht möglich eindeutig festzustellen, in wieweit das Hotel am Nürburgring und das Feriendorf von der aktuellen Insolvenz der Lindner Hotel Gruppe irgendwie betroffen sind, weil die vertraglichen Bindungen eine „Geschäftsgeheimnis“ sind.
Tatsache ist aber, dass sowohl das große „Lindner-Hotel“ am Nürburgring, wie auch das Feriendorf im Besitz des neuen russischen Nürburgring-Besitzers sind. Wie man auch der Aufschrift auf der Seitenfläche des Hotels entnehmen kann, ist die Lindner-Gruppe nur für das „Management“ zuständig. Das gleiche trifft wohl auch für das Feriendorf zu.
- Nach Angaben des Nürburgrings sind diese Objekte nicht von der Lindner-Pleite betroffen. Von anderer Seite wird das anders gesehen. Hier muss man mal eine glaubwürdige offizielle Darstellung – z.B. eine vom Insolvenz-Sachwalter - abwarten.
Tatsächlich sagte mir „damals“, noch vor der Fertigstellung der Bauten, der Gründer und damalige Chef der Lindner Hotel AG in einem persönlichen Gespräch, dass für ihn so Sachen wie ein Hubschrauber-Landeplatz auf dem Hoteldach oder andere „Verzierungen“ keine Bedeutung haben. Für ihn war der „Basis-Vertrag“ wichtig.
- Schon damals stellte ich mir die Frage: Wer trägt eigentlich beim „Lindner am Ring“ das Risiko?
Der Vertrag soll dann später mal, zu Zeiten des Nürburgring-Geschäftsführers Carsten Schumacher, „angepasst“ worden sein. Diese „Anpassung“ war aber aus Sicht des heutigen Besitzers der Gebäulichkeiten – für den Carsten Schumacher nach Kai Richter und Jörg Lindner auch noch tätig war – sicherlich nicht unbedingt „das Gelbe vom Ei“!
Wir bei Motor-KRITIK können die Weiterentwicklung der aktuell scheinbar so klaren Situation, die auch gerne als „für die Zukunft positiv gesehen wird“, in Ruhe abwarten.
Ich persönlich sehe die Entwicklung der Düsseldorfer Hotelgruppe etwas kritischer, da ich in der Vergangenheit schon einen Eindruck gewinnen konnte, der mich eigentlich die Entwicklung schon insgesamt etwas weniger positiv empfinden lässt, als das heute aktuell in der Öffentlichkeit wahrnehmbar ist.
Man sollte auch in diesem Fall der Insolvenz in Eigenverwaltung der Lindner Hotels AG versuchen in Zusammenhängen zu denken!