Ola Källenius: Hofft er auf den Segen des Papstes?

Konrad Adenauer pflegte bei jeder passenden – und unpassenden – Gelegenheit zu sagen: „Die Lage war noch nie so ernst.“ Der junge, dynamische Vorstandsvorsitzende der Mercedes-Benz AG (HRB 762873), Ola Källenius, könnte aktuell wahrscheinlich die Lage „seiner“ AG nicht besser beschreiben. Das „manager magazin“ ist sogar in Sachen Mercedes aktuell der Meinung: „Luxus läuft nicht, Elektro bleibt schwach, die Aktie im Tief. Was sich Ola Källenius vorgenommen hat, funktioniert nicht.“ - Doch der versucht sich z.B. weiterhin – und ganz aktuell - mit Hilfe eines holländischen Designers noch mal in Sachen Super-Luxus. Was das e-Automobil-Geschäft betrifft, so hat er sicherlich nicht ohne Grund dem Papst ein neues e-“Papamobil“ in Form eines Mercedes „G 580 EQ Unikat“ zur Verfügung gestellt und hofft wahrscheinlich auf dessen Beistand, wenn nun der Verkauf des neuen elektrischen Mercedes CLA bald anläuft. Aber die Aktie ist im Sinkflug! - Hofft Ola Källenius nun darauf, dass dank der beim Abwärtsschwung entwickelten Dynamik, nun die „Kurve“ wieder steil nach oben führt? - Man könnte zusammen fassend – wenn man die aktuelle Situation der Mercedes AG betrachtet – tatsächlich fragen:

Ola Källenius: Hofft er auf den Segen des Papstes?

Aber dann flattert am 7. Dezember eine Pressemitteilung auf meinen Schreibtisch. Aber natürlich erst, nachdem ich sie ausgedruckt hatte. Sie war mir natürlich elektronisch zugestellt worden. Nur hätte ich sie dann vergessen. Auf Papier ausgedruckt hatte ich sie – nicht ohne Grund – immer vor Augen.

Denn schon beim Lesen auf dem Bildschirm war mir aufgefallen, dass da etwas nicht stimmt. In der „AMG Presse-Information“ vom 7. Dezember 2024 war zu lesen:

„Der neue Mercedes-AMG Pure Speed: Die exklusive Kleinserie feiert Weltpremiere“

Was dann folgte, erinnerte mich irgendwie an ein Automobil, das es schon gab bzw. gibt. Zwar nur in einer noch kleineren Stückzahl als der hier genannten, aber… - Eigentlich war das, an was ich mich zu erinnern glaubte, auch schon ein paar Jahre her.

Und so hat es dann noch ein paar Tage gedauert, bis ich die Hintergründe – auch - mit einer Reihe von Telefonaten geklärt hatte. Beim Telefonieren hatte ich übrigens auch mit dem Brexit keine Probleme. Eine Verbindung nach England kam problemlos zustande!

  • So kann ich meine Leser nicht nur aktuell über den neuen „Mercedes-AMG Pure Speed“ informieren, sondern auch darüber, wie es dazu kommen konnte, bzw. gekommen ist!

Beim „manager magazin“ meint man zwar, „Luxus läuft nicht“, aber der Mercedes-Vorstandschef ist inzwischen wohl nicht mehr mit der Steigerung von Luxus bei Mercedes durch Maybach zufrieden. Nun gibt es…

  • ...den neuen „Mercedes-AMG Pure Speed“, in einer limitierten Kleinserie von 250 Fahrzeugen, für die man erst gar nicht den Preis nennt, weil der wahrscheinlich „normale Käufer“ genauso schockieren würde, wie die Höhe der „Vergütungen“ des Mercedes-Konzernchefs, die ihm im Jahre 2023 für seinen „Dienst-Einsatz“ zuteil wurden. - Auch hier leistet sich Mercedes „Luxus pur“!

Ich kann zumindest den Verkaufspreis für den „Mercedes-AMG Pure Speed“ erahnen, weil diese Kleinserie tatsächlich schon einen Vorgänger hatte, der zwar wie ein Mercedes aussah, aber wohl nicht Mercedes genannt werden durfte, weil dieses Fahrzeug der Designer-Leistung eines holländischen Staatsbürgers entsprungen war, der „nur“ eine Mercedes-Basis zur Umsetzung seiner Ideen nutzte – nun dürfen Sie sich wundern, liebe Leser – und die er durch „AMG“ umsetzen ließ!

  • Die Design-Idee war so bedeutend und veränderte die Basis so sehr, dass aus einem „AMG-Mercedes“ nun ein „Bussink“ wurde.

Aber dieser Name findet sich nicht im aktuellen Verzeichnis der Automobil-„Hersteller“ beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Dort kann man zu Thema „Hersteller“ lesen:

„Person oder Stelle, die gegenüber der Genehmigungsbehörde für alle Belange des Typgenehmigungsverfahrens sowie für die Sicherstellung der Übereinstimmung der Produktion verantwortlich ist. Es ist nicht von Bedeutung, ob sie direkt an allen Herstellungsphasen des Fahrzeugs, Systemen, Bauteilen oder der selbständigen technischen Einheit beteiligt ist.
Die Herstellerangabe befindet sich auf dem Fabrikschild des Fahrzeugs, der fahrzeugspezifischen Übereinstimmungsbescheinigung (CoC) sowie den nationalen Zulassungsdokumenten.“

Die Idee des Herrn Bussink war – und jetzt zitiere ich aus der neuen „AMG Presse-Information“, den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH, der sich hier offensichtlich „mit fremden Federn schmückt“:

„Der Mercedes-AMG PureSpeed“ ist die direkteste Form, Performance und Fahrspaß zu erleben. Radikal offen trennen weder Dach noch Windschutzscheibe Fahrer und Beifahrer von den Elementen. Sie können das Fahrzeug, die Straße und die Landschaft ungefiltert mit allen Sinnen erleben. Das einzigartige Design interpretiert Elemente legendärer Rennwagen neu und schafft eine faszinierende, zeitlose Silhouette. Damit vereint der PureSpeed die traditionellen Stärken von AMG. Hochemotionale und sehr performante Fahrzeuge, die begeistern - beim Anblick und hinter dem Steuer.“

Ich habe den eigentlichen Designer des „Mercedes-AMG Pure Speed“ in England erreicht. Er ist der Schöpfer des „Bussink GT R Speedlegend“, dem wohl auch ein „Bussink GT C Speedlegend“ folgte.

Die Design-Idee hatte Roland A. Bussink schon im Jahre 2019. Sie wurde zunächst in 5 Einzel-Exemplaren auf der Basis eines Mercedes-Benz GT R Roadsters, nach einer notwendigen Vorlaufzeit, und wurde als verkaufsfähiges Automobil im Mai des Jahres 2021 in Monaco zum Termin eines Formel 1-Grand Prix vorgestellt.

  • Das „Bussink“-Automobil – die Automobile - wurden bei AMG (Mercedes) aufgebaut!

Die Grund-Idee war, einen Roadster noch „offener“ zu machen, indem man Scheiben, Verdeck und die A-Säulen komplett entfernt. Sie stammt von diesem holländischen Designer, der eigentlich mit dem Bau von Riesenrädern, u.a. in der Schausteller-Szene weltweit bekannt geworden ist. Es sind Riesenräder mit einem Durchmesser von 40, 60, 80 und gar 100 Metern. Er entwirft sowohl transportable und als auch stationäre Riesenräder, die in aller Welt bewundert werden. - Inzwischen dürften sich mehr als 100 Bussink-Riesenräder in aller Welt drehen!

Nach seinen Ideen und Vorschlägen erfolgte der Einbau eines „Halo“-Systems wie man es aus der Formel 1 kennt  in einen Mercedes-Sportwagen. Um das Fahrzeug dann auch straßenzulassungsfähig zu machen wurde eine so genannte „Speedbow“ verbaut, mit der man – da dort eine Reihe von Sensoren verbaut sind – der Straßenzulassungsfähigkeit eines solchen Automobils schon näher kam.

Aber ein „Muss“ dafür sind die zwei dazu gelieferten Helme für die Wageninsassen, die in Wagenfarbe lackiert sind. Als weiteres Higlight wurden/werden zwei handgefertigte Uhren einer Schweizer Uhrenmanufaktur mitgeliefert.

  • Wenn meine Leser sich einen optischen Eindruck von einem „Bussink Speed Legend GT R oder C verschaffen wollen: Bitte HIER klicken!       

Das alles unterscheidet sich kaum von dem, was aktuell nun in einer 250 Stück Kleinserie von Mercedes-AMG gerade der staunenden Öffentlichkeit avisiert wird:

„Radikales Designkonzept zum Start der Mythos-Serie“

Natürlich habe nicht nur ich mich, sondern auch Herrn Bussink gefragt, wie denn jetzt Mercedes-AMG ein Fahrzeug bauen könne, das eigentlich auf einer Idee des Roland A. Bussink beruht.

Antwort des Herrn Bussink: „Ich habe eine Duldung unterschrieben.“

Es ist also Realität, dass AMG die von ihnen jetzt propagierte „exklusive Kleinserie“ auf der Basis der Duldung eines holländischen Staatsbürgers produziert, der schon selber Mercedes-AMG Sportwagen bei AMG vor Jahren so umbauen ließ, wie AMG-Mercedes sie jetzt selber anbietet, ohne den eigentlichen Ideengeber zu nennen. - Duldung hin, Duldung her!

Einen der zitierenswerten Bussink-Aussprüche scheint man bei Mercedes-AMG noch niemals gehört oder gelesen zu haben:

„Wir kopieren nicht, wir schaffen!“

Ola Källenius scheint wirklich zu sparen wo es geht. Er kauft keine Designer-Leistungen ein, sondern nutzt sie auf der Basis einer Duldung! - Vierzylindermotoren, die in Mercedes-Automobilen verbaut werden, Zweiliter-Vierzylinder und 1,5 Liter-Turbomotoren, bezieht er inzwischen kostengünstig aus China, um seine Luxus-Strategie auch finanziell besonders erfolgreich zu machen.

  • Mercedes ist auch, was die Besitzverhältnisse betrifft, heute schon ein kleines Stück China.

Ola Källenius scheint ein Faible für China und seine Bewohner zu haben. Denn schon in seiner „Lehrzeit“ hin zum Vorstandsvorsitzenden, hat er als „vorübergehender“ Vertriebsvorstand ein paar Mercedes-Niederlassungen im Osten Deutschlands an Chinesen verkauft!

Und… -

Aber ich möchte – und muss – hier nicht abschreiben oder mich wiederholen. Ich kann meinen Lesern aber den Tipp geben, wenn sie an weiteren Hintergründen interessiert sind, doch das Januar 2025-Heft von „manager magazin“ (11 €) zu kaufen. Dort findet man einen guten – fast - aktuellen Hintergrund-Bericht zum Thema Mercedes. - Und natürlich auch viele andere interessante Informationen!

Wenn man einmal davon absieht, dass der Mercedes-Vertriebschefin (-Vorständin!) dort eine besondere Bedeutung zugedacht wird, die sie nun, in ihrer neuen Funktion als Personalvorständin und Arbeitsdirektorin ab Frühjahr 2025 nicht mehr haben kann.

  • Im Mercedes-Vertrieb wird an der Vorstands-Spitze die Dame durch einen Herrn ersetzt: Britta Seegers geht, Mathias Geisen kommt! - Im März 2025.

Informationen als Druckversionen „leiden“ eben manchmal unter zu langen Vorlaufzeiten. - Die in diesem Fall überraschende Veränderung der Situation, konnte von der Redaktion nicht berücksichtigt werden.

  • Darum gibt es übrigens Motor-KRITIK im Internet.

Und im Mercedes-Vertrieb erinnert man sich dann – vielleicht – ab März 2025, dass man eigentlich ein Dienstleister ist, der bei allen Entscheidungen in Sachen Verkauf von einem normalen menschlichen Verhalten der Käufer ausgehen sollte. Der Mensch reagiert nicht wie ein Computer. Für seine Art zu empfinden lassen sich Begriffe wie Latenzzeit, Ping oder Binärcod nicht anwenden.

Man sollte in Stuttgart mal wieder auf die Betriebsparkplätze schauen. Welcher Mercedes-Mitarbeiter kann es sich denn erlauben, heute noch einen Mercedes zu fahren? - Wenn man einmal von den Dienstwagen-Fahrern absieht, die ohnehin das Bild bei den Zulassungen insgesamt verfälschen.

  • Gerade im Mercedes-Vertrieb gab es – bezogen auf die angepeilte Käuferschicht aus meiner persönlichen Sicht – die auf Erfahrung beruht - eine falsche Weichenstellung.

Man darf ab März 2025 auf eine evtl. Korrektur gespannt sein. Die bisherige Vertriebsvorständin wird sich dann auch wieder – nun als Personal-Vorständin – intensiver mit menschlichen Reaktionen auseinandersetzen müssen.

Wenn man einmal weit zurück schaut, wird man feststellen müssen, dass der Mensch aufgrund seiner – unveränderten - Anlage nicht immer dem propagierten technischen Fortschritt zu folgen vermochte.

So wird auch das „autonome Automobil“ nur für eine Generation von Nutzen sein, die aufgrund des so genannten „Fortschritts“ alle ursprünglich vorhandenen sensitiven Fähigkeiten verloren hat.

Ein Blick auf das heutige Verhalten einer jungen Generation z.B. im Straßenverkehr, vermag eine Vorstellung zu vermitteln - wenn man aufmerksam unterwegs ist – wie das in einigen Jahrzehnten aussehen wird.

  • Da genügt im Hinblick auf die Zukunft der Automobilindustrie nicht der Segen des Papstes!

Man sollte sich in seinen Entscheidungen wieder an den „normalen“ Ansprüchen des Menschen orientieren, sonst erreichen wir auch im Automobilbau eine Situation, wie wir sie heute schon beim Bau der Windkrafträder feststellen könnten – wenn wir wollten.

  • Deren reale Stromerzeugung ist lächerlich weit entfernt von der max. Leistungsfähigkeit der Windkrafträder!

Warum sollten Automobile mehr können, als der Mensch braucht? Eigentlich sollte auch das Automobil ein „Nutzfahrzeug“ für den Menschen sein. - Premium hin, Premium her!

Aber vielleicht braucht der Mensch heute „Spielzeuge“, die seine soziale Stellung verdeutlichen.

MK/Wilhelm Hahne

PS: Die AMG-Mercedes Pressemitteilung vom 7. Dezember 2024 finden meine Leser als pdf-Datei  im „Anhang“.

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