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Der Langstreckensport am Nürburgring hat für mich immer etwas Besonderes gehabt. Zufällig bin ich 1977 in die Eifel gezogen. Nicht zufällig startete zu dieser Zeit die VLN-Langstrecken-Serie. Der Nürburgring war damals in einer Situation, dass die Rennstrecke – irgendwie – ausgelastet werden musste. Nicht zufällig war der Promotor der Serie ein Nürburgring-Mitarbeiter, der dann aber später – weil nicht mehr benötigt – „ausrangiert“ wurde. - Natürlich gab es offiziell ein Argument! - Die Serie hat sich aber zunächst gut weiterentwickelt. - Kritisch wurde diese Entwicklung dann, als der Einfluss der Hersteller deutlicher wurde. Dieser Einfluss fand dann eine Verstärkung durch den Einfluss des ADAC, der sein 24h-Rennen „pflegen“ wollte. - Der eigentliche Auslöser für die aktuelle - ich nenne sie – Krisen-Situation bei der VLN/NLS, war aber nicht nur die „Einführung“ der GT3 mit all den Kontroll-Regeln, denen man z.T. dann die „Sicherheits-Tarnkappe“ aufsetzte. Sie wurde noch verstärkt durch das eigentlich selbstverständlich vorhandene kaufmännische Interesse des aktuellen Nürburgring-Besitzers. Durch die Gesamtentwicklung des Marktes ist aus einer Motorsport-Breitensportserie nun inzwischen eine Luxus-Serie geworden, zu der nachfolgend auch noch Details am Beispiel der NLS 2 des Jahres 2025 genannt werden sollen. Eine Serie hat sich mit der Zeit gewandelt, ist eigentlich zu einer typisch deutschen Art von „Motorsport“ geworden, die in der Organisation keine „Generalisten“ mehr kennt, sondern nur noch „Sachbearbeiter“, die von zwei Faktoren wesentlich bestimmt sind: Lobbyismus und Geld! - Echter Sport war „gestern“!
Motorsport 1977 – 2025: VLN = Sport – NLS = Luxus!
Wie eigentlich immer, war ich auch schon am Freitag Vor dem Samstag-Rennen vor Ort. Da laufen dann die Test- und Einstellfahrten. Auch die sind richtig teuer geworden. Eine Vielzahl der Teams versucht an diesem Tag möglichst viele „Taxifahrten“ zu organisieren, weil sie auf jeden Beitrag angewiesen sind, der ihnen hilft, weiterhin in der NLS-Serie Fahrzeuge einzusetzen.
Die Zusammensetzung der Starter ist heute eine völlig andere als früher. Kamen früher die kleinen, privaten „Garagen-Teams“ mit dem selbst aufgebauten Einsatzfahrzeug auf einem Hänger, so sind heute in manchen Klassen inzwischen die Transportfahrzeuge teurer als die Einsatzfahrzeuge.
Reiste man früher mit Frau/Freund, bestenfalls einem – oder zwei – Monteuren an, so gehören heute zu den Teams, die ihre Einsatzfahrzeuge an gut zahlende Fahrer vermieten, ein ganzer „Verbund von Spezialisten“. Auch z.B. solchen, die versuchen die Auflagen der BoP zu umgehen oder ausrechnen, wie man am besten mit den „Soll-Standzeiten“ zurecht kommt.
- Früher wurden die Fahrer bei der Vorbeifahrt mit Schildern über wichtige Daten informiert. Heute sind die Boxen mit Computern und Bildschirmen vollgestopft. Man kommuniziert konstant mit den Fahrern per Funk. Der Funkkontakt reicht – dank modernster Technik – sogar bis in die „Tiefen von Breidscheid“.
Zuschauer erkennen mit Blick auf die Windschutzscheibe der Renmnfahrzeuge, wer am Steuer sitzt. Das alles ist zwar informativ, aber auch sehr teuer. - Füt die Teams! - Da wir in Deutschland leben, wird auch versucht, den Motorsport immer enger in Ketten zu legen. - Das wird für die Teams dann noch mal teurer!
- Inzwischen wird eine NLS, die eigentlich Basis-Motorsport sein sollte, von den immer enger werdenden Schlingen eines überbordenden Regelwerks fast erdrückt. - Von den Kosten sowieso! - Motorsport ist zum Luxus geworden!
Da gibt es z.B. aktuell die neue Situation, dass der Veranstalter dem Porsche CUP 2-Fahrzeugen eine um 30 sec länger Pflicht-Standzeit verordnet, weil die in letzter Zeit – aus Sicht der Marketingabteilungen der Werke – die eigentlich deutlich werden sollende Überlegenheit der SP 9-Fahrzeuge (GT3) in Frage stellen, da sich die CUP-Porsche im Gesamtergebnis unter diese als „Superrenner“ verkauften GT 3 platzieren.
- Der Grund dafür: Bei einem 4-Stunden-Rennen muss ein GT 3 z.B. 9mal tanken, während ein CUP-Fahrzeug mit nur 8 Tankstopps über die Runden kommt. Außerdem sind sie „schlanker“ und darum im Top-Speed den „Super-Rennern“ leicht überlegen.
Die CUP-Porsche sind also im direkten Vergleich in den Rundenzeiten langsamer, aber schneller im Ziel, weil sie sparsamer sind! - Das darf nicht sein. Sagen die Werke! - Und die Funktionäre funktionieren und bremsen die CUP-Porsche nun über längere Standzeiten wieder ein. - Damit der „Glaubenssatz“ gefestigt wird, den die Industrie versucht den Käufern einzuhämmern:
- Teurer ist auch immer besser! - Wirklich?
So eine Art der Beeinflussung von Ergebnissen, hat nichts mit Motorsport zu tun – wenn man diese Art des SPORT ernst nimmt - und dort eigentlich das beste Fahrzeug mit dem besten Fahrer gewinnen sollte!
Das ist lange vorbei. „Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird.“ - Das wusste schon meine Großmutter. In unseren „modernen Zeiten“ bestehen die Marketing-Abteilungen der Werke auf die Umsetzung dieser alten Weisheit auf „ihre Art“!
Die Teams, die in diesem Klassen darauf angewiesen sind, dass die Fahrzeuge für die zahlenden Fahrer eine gewisse Attraktivität ausstrahlen, die sich auch aus den propagierten Fahrleistungen ergibt, sind dann damit einverständen, dass die Leistung ihrer „Vermietflotte“ nicht weiter eingebremst wird – weil das deren Attraktivität für die zahlenden Fahrer mindern würde und empfinden so eine „längere Standzeit“ als besser.
- Aber niemand der betroffenen Teamchefs findet diese Lösung wirklich gut! - Es ist die Erfüllung von Marketing-Wünschen durch die Rennveranstalter!
Während in unseren Nachbarländern gerade bei Langstreckenrennen noch die Mannschaftsleistung einen besonderen Wert hat, weil jede Sekunde bei der Abfertigung eines Einsatzfahrzeuges zählt, steht hier am Nürburgring dann ein CUP2-Porsche knappe 3 Minuten!
- Damit wird eine bessere sportlichere Gesamtleistung von Mensch und Maschine bestraft!
Der Fahrer kann zur Toilette gehen, vielleicht ein Brötchen essen, dazu eine Cola trinken. Mit Sport hat das alles nichts mehr zu tun!
Davon hat der Zuschauer an der Strecke keine Ahnung. Der sieht die Fahrzeuge vorbei fliegen und ist davon überzeugt, dass das ein richtiges Rennen ist.
Aber bleiben wir zunächst mal bei den Test- und Einstellfahrten. Die kosten die Teams nicht nur zusätzlich Geld, sondern werden auch unter besonderen Bedingungen abgewickelt., Da wird die besondere Attraktivität dieser zwei Stunden auf der Nürburgring-Nordschleife offiziell so dargestellt:
„NÜRBURGRING TESTMÖGLICHKEITEN IM PROFESSIONELLEN UMFELD
Zugelassen sind alle Tourenwagen und GT-Fahrzeuge. Teilnahmeberechtigt sind alle
Personen ab 18 Jahren mit Führerschein. Co-Piloten sind erlaubt für Coaching- oder
Taxifahrten.“
Das gilt am Freitag-Nachmittag auf der Nürburgring-Nordschleife als Rennstrecke! - Am nächsten Tag hat dann auf der gleichen Rennstrecke der DMSB e.V. das Sagen und der empfindet die Strecke als besonders gefährlich, so dass man dafür eine besondere Lizenz – nach kostenpflichtigen Lehrgängen, Busfahrten und Renneinsätzen „verkauft“! - Typisch deutsch! -
Wenn auf der gleichen Rennstrecke z.B. die FIA als Veranstalter auftritt, dann tut die diese DMSB-Vorschrift als „regional“ ab und alle dort dann startenden Rennfahrer brauchen dieses „Permit“ nicht. Der DMSB e.V. in Frankfurt, unterstützt von Beratern, die ich als „abhängig“ empfinden würde, meint dazu:
...„Ziel der DMSB Permit Nordschleife ist es, die Sicherheit auf der Eifel-Rennstrecke zu erhöhen, indem vor allem Nordschleifen-Neulinge besser geschult und intensiver auf die besonderen Gegebenheiten der Nürburgring Nordschleife vorbereitet werden. Neben ausreichend Rennerfahrung oder der Teilnahme an DMSB anerkannten Fahrerlehrgängen ist auch das Bestehen eines E-Learning-Kurses Voraussetzung für die Erteilung der DPN, die aktuell in drei Stufen (A, B und C) ausgestellt wird.“...
Mit anderen Worten: Was der DMSB e.V. hier zum Besten gibt, ist eigentlich „Quatsch mit Soße“ und dient nur der Gewinn-Maximierung des Vereins. Es bringt – vielleicht – jenen etwas, die besser nur Zuschauer wären und ist „per Saldo“ nur die „Vortäuschung falscher Tatsachen“. Es gibt weltweit keine vergleichbaren Beispiele!
Es gibt gutachterliche Bewertungen zu diesem Thema, die aber von Niemandem beachtet wurden, sogar von denen nicht, die zu den eigentlichen Auftraggebern des Gutachtens gehörten!!!
- Aber so wurde die eigentliche Idee von einer sportlichen Auseinandersetzung von Teams mit an einer an sportlichen Auseinandersetzung interessierten Fahrerpaarung als zu einem „Irrtum“ klassifiziert!
Dem DMSB e.V. geht es nur um eine Maximierung seiner Einnahmen. Da ist ihm eigentlich jedes Mittel recht. Selbst die Forderung nach einem „Permit“, damit man die Nürburgring-Nordschleife befahren darf, muss da genutzt werden.
Bei den „Touristenfahrten“ darf sich jeder Fahranfänger in der „Grünen Hölle“ versuchen. Bei den Test- und Einstellfahrten auch. - Da ist – auf dem Papier - eine Zeitnahme untersagt! -
- Um es noch einmal zu wiederholen und verständlich zu formulieren: Ein Nordschleifen-Permit ist „Quatsch mit Soße“!
So ist es auch mit anderen Vorschriften, die die Teams nur kostenmäßig belasten, weil irgendein Verein darauf besteht. - Man sollte sich doch mal die Fragen stellen:
- Warum betreiben wir eigentlich Motorsport?
- In welcher Zeit betreiben wir eigentlich welche Art von Motorsport?
Dieses Mal gab es dann gleich zu Anfang der Test- und Einstellfahrten einen Unfall, der an den Sicherheitseinrichtungen der Strecke einen so kräftigen Schaden hinterließ, dass er im Rahmen der angesetzten Zeit für diese – kostenpflichtige – Möglichkeit des Erfahrung sammeln nicht mehr beseitigt werden konnte:
Da saßen dann Fans auf einer Steintreppe und warteten darauf, dass es endlich los geht. Darum konnten hier auch „Standzeugen“ durch die „Schlingen“ eines Zauns fotografiert werden. - Nichts ging mehr! - Die Teams hatten die Nenngelder gezahlt, aber sie konnten nicht das testen, was vor dem Rennen am nächsten Tag eigentlich notwendig gewesen wäre. Andere Teams konnten keine „Taxifahrten“ durchführen, hatten quasi einen „doppelten Ausfall“: Nenngeld weg, keinen Gewinn aus Taxifahrten.
So habe ich dann Zeit gehabt, um mal ein paar „andere Fotos“ zu machen, als man die sonst im Fahrerlager vor einer Rennveranstaltung macht. Das Suchen nach entsprechenden Motiven schult – so ganz nebenbei – dann noch den Blick für Dinge, die gerade für einen Journalisten wichtig sind.
- Es war aber auch schön, mal ein wenig Ablenkung zu haben, denn die NLS-Serie nervt mich in der Art wie sie inzwischen durchgeführt wird, schon seit einiger Zeit mehr und mehr!
Da können so wenige Automobile am Start sein, wie seit Menschengedenken nicht mehr:
Man hört immer, wie zufrieden man mit dem Nennungsergebnis ist und dass man inzwischen ja ganz anders rechnen kann, weil der Nürburgringbesitzer ja nun nicht mehr an den Sponsorgeldern beteiligt wäre. Erstaunt nimmt man zur Kenntnis, dass man bei einer Beteiligung des Russen an der VV GmbH & Co. KG – die Zeit ist durch die „NES“-Planung Vergangenheit - immer 50 Prozent der Sponsorgelder an den Eigentürmer der Rennstrecke gingen.
Aber um – nach kurzem Überlegen – noch einmal daran zu erinnern:
- Eigentlich kann sich der Russe als Eigentümer der Strecke noch gar nicht sicher fühlen, da der Verkaufsprozess – auch nach Jahren – immer noch in Brüssel überprüft wird. Tatsächlich gäbe es da eine ganze Menge zu überprüfen! - Das weiß jeder, der den Verkaufsprozess „damals“ im Detail verfolgt hat. - Ich habe!
Aber mit solchen Abwicklungsprozessen vertraute Beobachter wissen, wie solche Dinge tatsächlich laufen. Wer daran denkt, dass aus Brüssel dann – irgendwann mal – das Signal zu einer Neuausschreibung des Nürburgringverkaufs kommt, der muss schon ein Träumer sein. Man wird in Brüssel – nachdem man sich schon Jahre Zeit genommen hat, noch mehr Zeit verstreichen lassen um dann – eine extrem aufwändige Überprüfung heuchelnd – den Verkauf der Rennstrecke an einen russischen Oligarchen zu bestätigen.
Oligarchen? - Wieso Oligarchen? - Den gibt’s inzwischen schon lange nicht mehr im Handelsregister! „Man“ hat sich angepasst, um der „Politik“ – der Amateurtanztruppe in Mainz – keine Schwierigkeiten zu bereiten. Man erinnere sich an „damals“: Schon ein Kai Richter hatte in einer „krisenhaften Situation“ einem Journalisten auf dessen Frage, warum denn seine Art der Darstellung sich so deutlich von der eines Wilhelm Hahne unterscheiden würde gesagt:
„Ich stehe unter dem Schutz des Staates!°“
Der neue Besitzer der Rennstrecke genießt auch heute wohl immer noch eine Situation, in der sich politische Arbeitsbienen an eine unausgesprochene Dienstanweisung ihrer Bienenkönigin erinnern, obwohl die sich inzwischen längst „verpuppt“ hat.
- Man muss heute nur einen Blick darauf werfen, wie z.B. mit einer Unfallstatistik beim Thema „Touristikfahrten“ verfahren wird.
Wenn ich mal um viele Jahre zurück blicke, dann gab es mal eine. Dann wurde mal keine mehr geführt. Dann hielt man es für richtig, wieder eine zu führen. Die wurde dann in Adenau „unten“ erstellt. Die neuen Daten wurden dann „nach oben“ gereicht und dort sind sie dann… - „versandet“... - Pardon! - ...natürlich „geschreddert“ worden!
Aber inzwischen gibt es wieder eine Nürburgring-Unfallstatistik.
- Aber der Nürburgring-Besitzer ist nicht verpflichtet jeden Unfall zu melden!
Weil „Tote“ da nur stören (weil meldepflichtig) lässt man jetzt keine Motorradfahrer mehr auf die Nürburgring-Nordschleife. Der letzte Tote dort war zwar ein Motorradfahrer…. - aber leider waren die Unfalltoten vorher auch Autofahrer, die z.T. ihr Leben lassen mussten, weil Irgendetwas in der Organisation des Nürburgringbesitzers nicht so ganz – wie geplant - funktionierte – bzw. umgesetzt wurde. - Glaube ich beobachtet zu haben.
Im übrigen sind „da oben“ nur scheinbar die kriegerischen Auseinandersetzungen zur Ruhe gekommen. Der russische Nürburgringbesitzer wird die derzeit laufenden Prozesse mit der VLN/NLS-Organisation noch in den nächsten Jahren weiter führen, bis hin zum Bundesgerichtshof.
Was die Kosten für die NLS insgesamt nicht senken wird. Denn auch nach einer zuletzt gewonnenen Gerichtsentscheidung ist die VV auch weiter mit einem Teil der Kosten für die Prozessführung belastbar. - Wenn ich das richtig verstanden habe. - Und der Gesamtstreitwert liegt inzwischen bei rd. 3,2 Millionen Euro!
Der Russe wird auch seine Absicht, diesen „Basissport“ der VLN/NLS zu entreißen, nach dem zuletzt misslungenen Versuch nach meiner Einschätzung nicht aufgeben. Der „Krieg“ wird nun „freundschaftlich“ über die Kosten geführt. Und die Teilnehmer sollen – müssen! - zahlen!
- Schon als der neue Nürburgringbesitzer die „NES“ als „Gegner“ gründen ließ, hatte man den Helfern und Helfeshelfern zugesagt, dass sie mit seiner „Unterstützung“ von bis zu 10 Jahren rechnen könnten!
So lange die Teams zahlungsfähig und -willig sind: Alles kein Problem! - Aber nicht nur diese Kosten, sondern auch die, die angeblich zur Durchführung des Basis-Motorsports notwendig sind, spielen eine Rolle. Sie werden ergänzt durch kostenmäßig belastende Kontrollmaßnahmen der z.Zt. noch herrschenden Sportbehörde, DMSB e.V. , die sich selbst „hoheitliche Rechte“ zuordnet. -
Im Moment hat die NLS zwar mit der Nürburgring-Nordschleife noch eine sehr große Strecke zur Durchführung von Rennen zur Verfügung, aber es könnte durchaus sein, dass dieser „Auslauf“ mal mit einem gewaltigen „Crash“ nicht nur kleiner wird, sondern keiner mehr ist.
- Oder die NLS erleidet einen „schleichenden Tod“, weil sich bedeutende Teams, mit vielen Einsatzfahrzeugen, sich nicht mehr angesprochen fühlen. - Auch anderswo gibt es schöne Rennstrecken! - Auch Fahrer mit viel Geld, denen man eine weite Reise ersparen könnte, indem man ihnen näher kommt!
Aber zunächst sind wir noch in einem gerade zufällig aufgetretenen „Durchführungsloch“ bei der zweiten NLS-Veranstaltung des Jahres 2025. - Das zeitmäßige „Ruheloch“ bei den Test- und Einstellfahrten war nur entstanden, weil die „Sicherheit“ es erforderte!
- Die Einsatz-Teams hat dieses „Loch“ richtig Geld gekostet!
Bei einer oberen Finanzbehörde hatte man schon vor einiger Zeit interessiert zur Kenntnis genommen, dass Geld – beim so genannten „Basis“-Motorsport – scheinbar „keine Rolex spielt“. Da hat man dann eine „SK“ (Sonderkommission) gegründet, die nun die einzelnen Teams durchleuchtet. Das nicht erst seit gestern!
Da zahlt schon mal ein Teamchef so 60 – 80.000 Euro Anwwalts- und Gerichtskosten im Jahr, um „denen“ klar zu machen, dass da ein „falscher Verdacht“ geäußert und versucht wurde, bestätigt zu bekommen.
- Und wenn selbst die deutsche Industrie inzwischen von Deutschland abwandert, warum sollten das in Zukunft nicht auch deutsche Einsatz-Teams beim Motorsport tun?
In Deutschland selbst wird alles was mit Motorsport zu tun hat, sehr ernst genommen. Da gibt es große Organisationen, die sich gerne engagieren, wenn damit ihre Bedeutung unübersehbar wird - und „die Kasse stimmt“.
Der ADAC fühlt sich schon als einer der größten Vereine der Welt ein wenig verpflichtet, nicht nur Schlüsseldienste, sondern auch den Motorsport ein wenig unter Kontrolle zu haben. So hat er auch die VLN/NLS unter Kontrolle und quasi über die Jahre „abhängig gemacht“. Immerhin tritt man als Veranstalter bei einem der bedeutendsten Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife, dem 24h-Rennen auf. Da achtet man schon darauf, dass aus der „Masse“ der Starter auch der Anteil derer stimmt, die aufgrund ihrer technischen Vorbereitung an ihrem 24h-Rennen teilnehmen können.
Der russische Besitzer des Nürburgrings, hatte allerdings den AvD ausersehen, den ADAC am Nürburgring zu ersetzen, um die eigene Bedeutung als Rennveranstalter zu erhöhen und die „Macht“ des ADAC im deutschen Motorsport – zumindest am Nürburgring - ein wenig zu „minimieren“.
- Leider fehlgeschlagen! - Jetzt muss der Russe „mit den Wölfen heulen“, die er eigentlich „zum Abschuss frei geben“ wollte!
Macht nichts. Beim ADAC ist sowieso so Manches „zum Heulen“. So heult er auch gerne mit der Industrie und sorgt mit dafür, dass sich die Industrie im deutschen Motorsport wohl fühlt.
So ist z.B. auch die „DTM“ beim ADAC gelandet. Oder der ADAC steuert aktuell – über den NLS-Veranstalter – die Bedeutung von „Fuels“, in dem man VW z.B. die Möglichkeit gibt, über das „Max Kruse“-Team ein paar konkurrenzfähige Automobile mehr einzusetzen, die die Leistungsfähigkeit dieser Treibstoffart nun im Motorsport auch „Herrn und Frau Normalverbraucher“ verdeutlichen sollen.
Natürlich dürfen solche Automobile nur mit einer Sondergenehmigung des Veranstalters eingesetzt werden. Das „Max Kruse-Team“ hat diese Genehmigung sicher gerne erhalten, weil der Einfluss des ADAC als neuer Sponsoir der VLN/NLS inzwischen an Bedeutung gewonnen hat.
Der ADAC hat inzwischen auch seine Meinung zu E-Fuels ein wenig korrgiert. Von einer ADAC-Seite habe ich ausschnittweise zwei Stücke Text entnommen, die die aktuelle Meinung des ADAC verdeutlichen:
„Der Kompromiss zwischen EU-Kommission und Bundesregierung rückt vom ursprünglich für 2035 geplanten Verbrennerverbot bei Neuwagen ab – und gibt E-Fuels eine Chance: Geplant ist eine neue Fahrzeugkategorie für Autos mit Verbrennungsmotor, die ausschließlich mit E-Fuels betankt werden. … Auch der ADAC sieht mit solchen modernen Kraftstoffen die Möglichkeit eröffnet, sowohl Millionen von Bestandsfahrzeugen mit Diesel- und Benzinmotoren als auch Neufahrzeuge klimaneutral zu machen.“
So viel Fahrzeuge, die bei einem VLN-/NLS_Rennen mit alternativem Treibstoff starteten, wie aktuell bei der NLS 2 in 2025, gab es noch nie. Auch die Gesamtstarterzahl wurde vom Veranstalter als durchaus positiv empfunden. Immerhin hatten 140 Fahrzeuge gemeldet. Das hört sich zwar gut an, macht aber deutlich – wenn man einmal genau hinschaut – wie sehr der Einfluss des ADAC der VLN/NLS geschadet hat.
Die 140 Starter verteilen sich auf 23 Klassen, was ein Dilemma ahnen lässt. Tatssächlich gibt es bei rd. 30 Prozent der Klassen nur je 1 Starter! - Wenn man einmal davon ausgeht, dass eine Klasse, ausgerichtet auf einen sportlichen Wettkampf untereinander, mit wenigstens 5 Startern besetzt sein sollte, dann sind insgesamt 11 von 23 Klassen - = 48 Prozent! - unterbesetzt!
Das NLS 2-Rennen wurde – wie immer – in drei Gruppen gestartet, wobei meistens übersehen wird, dass die Zusammensetzung dieser Gruppen nicht etwa nach einem bestimmten Schema erfolgt. Auf der offiziellen Information zu den Startgruppen ist zu lesen:
„Die Zuordnung der Fahrzeuge / Fahrzeugklassen in die einzelnen Startgruppen, bzw. die Zusammensetzung der Startgruppen, kann von Veranstaltung zu Veranstaltung variieren.“
Man hätte auch formulieren können, dass die Zusammensetzung auch schon mal von den Marketingabteilungen bestimmter Hersteller bestimmt wird.
Ich kann mich erinnern, das schon vor vielen Jahren man bei VW darauf bestand, dass in der Startgruppe, in der deren Renn-“Scirocco“ starteten, keine schnelleren Fahrzeuge untergebracht sein durften! - ??? -
- Aus der ersten Runde des Rennens durften nur VW-Scirocco an der Spitze dieser Gruppe von den Fotografen im Bild festgehalten werden!
Ich habe eingangs dieser Geschichte schon deutlich gemacht, dass man bei den „SP9“-Fahrzeugen z.Zt. auch „keine fremden Götter“ neben sich im Gesamtergebnis duldet. Die schnelleren, weil schlankeren Porsche CUP2-Porsche wurden zu einer um 30 sec längeren Standzeit beim Boxenaufenthalt verurteilt, weil sie sonst – weil sie sparsamer sind und einen Tankstopp weniger haben – dann im Gesamtergebnis die angeblichen „Publikumslieblinge“, die Gesamsieger-Klasse der SP9, nur störend wirken würden. - Aus Sicht der Industrie!
- Toller Sport, wo Werke und Funktionäre durch „willkürliche Beeinflussungen“ ein scheinbar sportliches Ergebnis mit bestimmen!
Bei diesem NLS 2-Lauf konnte es – trotz! - dieser Beeinflussung einem CUP2-Porsche gelingen, im Endergebnis dieses NLS 2-Laufs über vier Stunden Dauer, auf Platz 9. des Gesamtergebnisses zu fahren! - Teufel noch mal!
Das Rennen selber verlief „normal“. Alles wie üblich. Ein „Falken“-Porsche hat wieder gewonnen. Gutes Auto, gute Fahrer. Der den Gesamtsieg aufgrund seiner fahrerischen Leistung verdient hätte – meine ich - wurde 7. im Gesamt. Seine Fahrer-Kollegen kamen aus Kalenborn. - Kennen Sie nicht? - Das liegt in diesem Fall in Litauen!
- Dieses Mal waren im Rennen 133 Fahrzeuge gestartet, wovon 107 Fahrzeuge das Ziel erreichten.
Ich habe das Renn-Ende einmal anders fotografiert. Während das Rennen „oben“ am Start- und Zielturm abgewunken wurde, waren die Profi-Fotografen damit beschäftigt, die Zieldurchfahrten der sie interessierenden Fahrzeuge festzuhalten. Da waren die Gesamtsieger schon dorthin vorgerollt, wo dann oberhalb die offizielle Siegerehrung stattfinden sollte. - Überall große Freude!-
- Ein „Falken“-Porsche hatte dieses Mal schon zum zweiten Mal in diesem Jahr den Gesamtsieg errungen!
Die Helfer der Teams, Monteure, Ingenieure und begleitende Fans, waren inzwischen Fähnchen schwingend an die Boxenmauer geströmt, um „ihre Fahrer“ zu empfangen. Schon so ein Langstreckenrennen in Wertung zu beenden, wird da wie ein Sieg empfunden. Ein Klassensieg wird zu einem unvergessenen Erlebnis! - Ich, der ich viele, viele Jahre dabei war, kann das durchaus nachempfinden!
- So kann „sinnfreies“ Tun zu einem „sinnvollen“ Erlebnis werden! - Ganz abseits von Lobbyismus und Geld! - So erhält dieser Sport dann wieder einen Sinn, nachdem eine technische Weiterenwicklung kaum noch stattfindet bzw. durch ein überbordenes Reglement eingebremst wird.
Die über die Ziellinie gerollten Rennfahrzeuge – von den drei im Gesamtklassement vorne abgewunkenen Fahrzeugen abgesehen – wurden inzwischen im „Parc Fermé“ abgestellt, um bei evtl. notwendigen technischen Überprüfungen noch zur Verfügung zu stehen.
Aus dem „Parc Fermé“ werden auch die Fahrer – meist von Angehörigen, ihren Frauen, Helfern – abgeholt. Man bgleitet sie zurück in die Boxen. Ich habe mit der Kamera versucht zu verdeutlichen, wer hier so als Fahrer alles unterwegs ist. Die Fotos bedürfen keiner Erklärung.
Und ich fahre schon ein wenig „innerlich zerrissen“ wieder nach Hause.
Wenn ich dann heute eine Geschichte zu diesem NLS-Lauf Nr. 2 in 2025 veröffentliche, dann möchte ich eigentlich damit nur deutlich machen, das wir Alle (!) eine solche Breitensport-Serie brauchen.
Aber dann bitte wirklich als eine „Breitenssport“-Serie, die von sportlichen Aspekten bestimmt wird und nicht von Marketingabteilungen der Industrie oder sich durch ein undurchsichtiges und eigentlich unsinniges Regelwerk Bedeutung gebenden Funktionären.
An der Spitze einer Veranstalter-Organisation brauchen wir auch keine Sachbearbeiter, deren Funktion an der jeweiligen Schreibtischkante endet, sondern wieder einen kenntnisreichen und erfahrenen Generalisten, der von den Teilnehmer akzeptiert wird.
Aber kenntnisreiche „Idealisten“ – um einen solchen müsste es sich wohl handeln – sind in unserer inzwischen von Geld und KI bestimmten Digital-Zeit sehr knapp geworden.
Es wäre auch sicherlich schon viel gewonnen, wenn man sich auf bestimmten Ebenen nicht bekämpfen, sondern miteinander reden würde. - Wie normale Menschen! (s. Fotos)
- Keine taktischen, sondern „offene Gespräche“!
Die Silbe „SPORT“ muss beim Begriff „Motorsport“ wieder zu ihrer ursprünglichen Bedeutung zurück finden!