Gespeichert von wh am
Dieses Rennen war zu VLN-Zeiten ein Höhepunkt der Saison. Als Fahrer hat man sich auch darauf gefreut. Die Hauptsponsoren haben im Laufe der Jahre gewechselt. Aus VLN wurde NLS, aus Opel wurde inzwischen „KW“. - Und ohne ADAC „kein Sonnenschein“? - Auch die Zeiten haben sich geändert und damit eigentlich die Voraussetzungen als Basis für eine Motorsport-Langstreckenserie und damit auch für ein 6h-Rennen im Rahmen einer „Breitensportserie“! - Und niemand hat es gemerkt? - Darüber hätte man nicht nur einmal nachdenken, sondern die Verantwortlichen hätten auch Entscheidungen treffen müssen. - Das übrigens nicht nur für das aktuell an diesem Samstag laufende 6h-Rennen, sondern für alle Rennen dieser so benannten „Breitensportserie“. - ??? - Es ist dankenswert, dass der ADAC, als einer der weltgrößten Automobilklubs, in diesem Jahr als Generalsponsor für alle NLS-Rennen auftritt. Das hat allerdings einen Hintergrund, der nur die nachdenklich machen sollte, die ihn kennen! Der Fahrwerk-Spezialist „KW“ hat sicherlich keine schlechte Entscheidung getroffen, wenn man als Sponsor dieses Rennen – und nicht nur dieses Jahr - unterstützt. - Aber die VLN Organisatoren – einschl. ADAC! - müssten doch nun endlich mal von ihrer in Routine erstarrten Denkweise zu einem neuen, der Zeit angepassten Reglement finden, das nicht nur für das 6-Stunden-Rennen in Zukunft bessere Voraussetzungen schafft, sondern für die gesamte NLS-Serie. - Aber bleiben wir zunächst einmal beim aktuellen NLS-Lauf Nr. 6:
6h-"Ruhr-Pokal-Rennen": Es fehlen Entscheidungen!
Wenn ich das Umfeld dieser Langstreckenserie nicht aus eigener, sehr intensiven – weil vielfachen - Erfahrung kennen würde, dann würde es mir als Journalist sicherlich auch leicht fallen, mit „griffigen“ Begriffen aktuell ein „tolles Rennen“ anzukündigen. Da würde es dann – nur als Beispiel – vielleicht zum „Kracher der Saison“ werden, oder zum „Vollgas-Festival“.
- In jedem Fall würde ich das 6h-Rennen aber als ein „Nürburgring-Highlight“ empfinden.
Davon ist dieses Rennen aber in dieser Saison 2025 weit entfernt. Vorbei sind die „fetten“ Jahre, wo Opel für einen „deftigen Hintergrund“ sorgte. Später schuf eine Bochumer Oberbürgermeisterin, allein durch ihren Besuch des Rennens, noch einen „bedeutenden“ Hintergrund.
Auch sportlich war dieses Rennen immer interessant. Es stellte die Teams vor andere Aufgaben, als die fast „routinemäßig“ sonst abgewickelten 4-Stunden-Rennen. Das sind nicht nur – einfach – zwei Rennstunden mehr, da verschieben sich auch die Akzente. - Zumindest für die Privat-Teams!
Aber auf die – auf die Mehrzahl der Starter – kommt es eigentlich an, wenn man für sich den Anspruch erhebt, eine „Breitensportserie“ auszurichten!
Werfen wir doch mal einen Blick zurück. Da scheint es sinnvoll, das in Schritten von 5 Jahren zu tun. Werfen wir also mal ein Blick auf das jeweilige Nennungsergebnis zum 6h-Rennen von VLN bzw. NLS:
- 2010 199 Nennungen
- 2015 167 Nennungen
- 2020 168 Nennungen
- 2025 111 Nennungen
Das vermittelt zumindest einen Eindruck vom aktuellen „Kracher“. Der ist es tatsächlich, aber nicht so, wie man das gerne verstehen möchte. Aber dieser „Kracher“ sollte doch in der Lage sein, die Verantwortlichen mal wach zu rütteln.
Man tut den interessierten Amateur-Fahrern – aber auch Zuschauern – sicherlich keinen Gefallen, wenn man vor der Entwicklung insgesamt die Augen verschließt und vielleicht „nur“ die Nenngelder erhöht – Entschuldigung, natürlich anpasst! - weil doch auch die – vorgeschriebenen – Sicherheitsmaßnahmen viel Geld kosten. Und die Streckenmiete hat sich erhöht und, und, und.
- Meine Feststellung: Die VLN/NLS ist deutlich überreglementiert!
So genannte „Experten“ und „Fachleute“ in den Vereinen, die sich selber Kontrollfunktionen zugeordnet haben, treffen jeweils „politisch“ richtige Entscheidungen, die sich leider nur an der öffentlichen Meinung und den Wünschen der Industrie orientieren. - Die sind leider nicht vom sportlichen Denken bestimmt!
- Die so genannte DMSB-Nordschleifen-Permit (DPN) gehört z.B. längst in den Papierkorb!
Ein Sportfahrer sollte schon ein wenig talentiert sein, wenn er sein sicherlich nicht immer leicht verdientes Geld seinem Hobby, dem Motorsport opfert. Wenn er aber ein wenig talentiert ist, dann ist er auch in der Lage, jede Rennstrecke auf dieser Welt innerhalb von 10 Trainingsrunden so zu begreifen, dass er danach ein Rennen unfallfrei – wenn auch nicht unbedingt an der Klassenspitze – mitfahren kann.
- Es sollte allen Startern bei jedem Rennen klar sein: Nur einer kann gewinnen!
Ein anderes Thema sind die Einsatz-Automobile. Bei einer „Breitensportserie“ sollten doch vernünftigerweise nur solche Automobile zum Einsatz kommen, die auch von den interessierten Zuschauern einer solchen Serie gefahren werden.
Das ist dann für die einsetzenden Teams gar nicht so einfach, weil schon die Auswahl des entsprechenden Sportgerätes sehr schwierig ist. Denn Serien-Automobile bieten heute nicht mehr alle eine vernünftige Basis zum Einsatz im Motorsport.
Dazu ein kleines Beispiel:
- Das gibt es z.B. Serien-Automobile, bei denen die serienmäßige Bremsanlage nicht zum Einsatz im Motorsport geeignet ist! - Die dürfen dann umrüsten! - Das ist dann bei der NLS abnahmepflichtig!
- Aber Carbon- oder Keramik-Bremsscheiben sind verboten! - Auch wenn sie serienmäßig sind. - Die sind durch Stahlscheiben zu ersetzen!
Was man darf oder nicht darf, ist inzwischen einem 3-teiligen VLN/NLS-Regelwerk zu entnehmen, das insgesamt einen Umfang von 134 Seiten hat. - Allerdings auch, weil es sich zweisprachig - Deutsch und Englisch - gibt! - Beim Lesen – und dem Versuch, das alles zu begreifen – entsteht der Eindruck:
- Es geht mehr darum, den interessierten Sportlern Hürden in den Weg zu stellen, die gleichzeitig die eigene Bedeutung erhöhen!
Da ist dann aber z.B. auch festgehalten:
- Man darf einen fehlenden Ölmessstab nachrüsten! - Wahnsinn!
So werden Veranstalter, DMSB, Sportkommissare und Funktionäre besonders wichtig. Sie erhalten erst durch ein solches Regelwerk ihre besondere Bedeutung!
- „Früher“ war wirklich nicht alles besser, aber es war für einen Autofahrer mit motorsportlichen Ambitionen einfacher in den Motorsport einzusteigen. Der Einstieg war sozusagen „barrierefrei“!
- „Heute“ ist natürlich alles besser! - Aber bei den vielen so „behinderten“ Sportfahrern gibt es dann auch immer weniger Teilnehmer!
- Nun fehlt nur noch von den Veranstaltern der Hinweis, dass man bei den Überlegungen zu sinkenden Starterzahlen auch den „demografischen Wandel“ berücksichtigen muss!
Jedenfalls kann man alles irgendwie argumentieren. Vielleicht wäre auch ein Argument, dass das „Kennwort“ zur Überweisung des Nenngeldes für NLS 6 in der Ausschreibung dazu, mit „NLS 3“ angegeben ist. Die Richtigkeit dieser Darstellung ist vom DMSB unter der Nummer R-15072/25 am 16.07.2025 bestätigt und genehmigt worden.
- Na denn… - Dann muss es stimmen! - Tipp: So könnte „dieser Tatbestand“ doch auch zur Erklärung der geringen Nennungszahlen bei NLS 6 dienen! - Wenn doch viele für NLS 3 gemeldet haben… - ;-)
Als mich auf meinem Handy eine Information erreichte, in der vom einem aktuellen Rennen mit 111 Nennungen, verteilt auf 23 Klassen geschrieben wird, von denen 7 mit je einem Starter „ausgefüllt werden“, dann hat mich das – und „auf die Schnelle“ – zu dieser Geschichte angeregt!
- Sieben Teams werden jedenfalls am Samstag schon vor dem Start wissen, dass sie einen Klassensieger-Pokal mit nach Hause nehmen dürfen. - Wenn sie denn nicht ausfallen! -
Immer dieses Risiko! - Könnte man das nicht auch noch „mit Sicherheit“ ausschließen?
Den Zuschauer erwartet – von den bekannten Zahlen ausgehend, am Samstag rein rechnerisch auf der Rennstrecke alle rd. 220 Meter ein Rennfahrzeug!
Aber nur einer von 7 Startern in der „24h-Spezial 9 – GT3 FIA“ wird Gesamtsieger werden. Die NLS arbeitet übrigens so auch dem ADAC mit „seinem“ 24h-Rennen zu!
- Wobei, wenn man einen Blick in der Nennliste wirft, schnell klar wird, dass der Gesamtsieger am Samstag nur einer von zwei gemeldeten „Falken“-Porsche sein kann.
Was sind das eigentlich noch für Rennen, bei denen man bei 111 Startern den Gesamtsieger eines 6h-Rennens mit hoher Wahrscheinlichkeit vorhersagen kann?
- Das macht u.a. auch die „Bedeutung“ der „BoP“ (Balance of Performance) deutlich!
In Sachen Motorsport - in diesem Fall der NLS-Breitensport-Serie – müssen nun endlich (!) Entscheidungen fallen. - Die Saison 2026 steht praktisch „vor der Tür“!



