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Schon einen Tag vor dem Rennen hatte ich hier in Motor-KRITIK am Beispiel dieses Rennens zu verdeutlichen versucht, dass nun bei der VLN/NLS dringend etwas passieren sollte. Ich war schon am Donnerstag, bei der Anreise der ersten Teams im Fahrerlager des Nürburgrings gewesen, habe dann auch – nach Einstellen meiner Geschichte – am Freitagnachmittag am Nürburgring mal fotografiert und war auch am Samstag-Nachmittag während des Rennens „vor Ort“. Ich habe Gespräche geführt, Eindrücke gesammelt – auch meine Meinung an der Meinung anderer überprüft - und muss nach nach diesem Rennwochenende feststellen:
NLS 6: Alles verlief wie gedacht – nur noch schlimmer!
Mir hatte noch am Freitag, nach dem Erscheinen meiner kritischen Anmerkungen gleich ein Leser geschrieben:
„Mit ihrer heutigen Geschichte machen Sie sich bei den NLS Verantwortlichen und den ‚Alles-toll-Findern‘ garantiert keine Freunde. Aber das ist auch deren Ding, wenn denen Ihre Geschichte nicht gefallen sollte.“
Selbst ein guter Freund, den ich im Fahrerlager des Nürburgrings traf, war der Meinung:
„Da hast Du Dich mit Deiner Geschichte aber sehr weit aus dem Fenster gelehnt!“
Beim Durchstreifen des Fahrerlagers bin ich beim Zusammentreffen mit „alten Bekannten“ aber nirgendwo mit meiner notierten Meinung auf Widerstand gestoßen. Man hat aber schon das direkte Gespräch über den Inhalt meiner Geschichte gemieden. Schließlich gab es genug andere Themen!
Interessant fand ich, wenn ich am Freitag beim Durchgang durch die Box des „Falken-Teams“ von der Dame angesprochen wurde, die für Falken alle die Dinge koordiniert, plant und umsetzt, aus denen dann im Zusammenarbeit mit dem Einsatzteam, die Erfolge erwachsen.
Sie sagte mir nett „Guten Tag“, sprach mich mit Namen an, um dann zu fragen, was ich denn in dieser Box so machen würde. Meine Antwort:
„Ich fotografiere heute schon ein wenig die Gesamtsieger von morgen!“
Das hat sie mit einem Hinweis auf die anderen Konkurrenten lächelnd abgelehnt. Um mir dann doch zuzustimmen, dass man natürlich antreten würde um zu gewinnen, aber da sei dann doch noch… -
Damit wären wir dann beim Renn-Samstag, an dem der Rennablauf – wetterbedingt – zum ersten Mal in der Geschichte dieses Sechs-Stunden-Rennens, auf 4,5 Stunden gekürzt werden musste, weil man – wegen des herrschenden Nebels – erst sehr viel später das Training aufnehmen konnte.
Damit startete dann auch das Rennen später. Ein nicht unbekannter Rennfahrer zur Situation am Samstagmorgen:
„Es war wirklich verdammt nebelig hier. Da kann man dann einfach nicht mit 270 durch den Nebel fahren. Das geht nicht!“
Meine Antwort:
„Das würde ich sicherlich auch nicht machen, aber… -
Er unterbricht mich:
„Natürlich du nicht, aber die da, die jungen Wilden, die würden das versuchen! - Die muss man vor sich selber schützen!“
Also gab es ein Rennen nur über 4,5 Stunden, das – wie von mir vorhergesagt – dann von den „Falken“-Porsche auf den Plätzen 1 und 2 gewonnen wurde.
Natürlich sind nicht alle 111 Fahrzeuge, die man in den Nennungsformularen gezählt hatte, dann am Start zum Rennen gestanden. Da waren es nur noch 107!
- Von diesen 107 Startern haben 94 das so genannte 6h-Rennen nach 4,5 Stunden in Wertung beendet!
Von den von mir am Freitag erwähnten 7 Einzelstartern in 7 Klassen haben nur 6 siegreich den Zielstrich überfahren. - Ein wenig „Schwund“ ist immer!
- Interessant ist aber, wo die 6 Klassensieger dann im Gesamtklassement landeten: Auf den Plätzen 4, 58, 82, 84, 90 und 92!
Der Klassensieger, der auf Platz 4 einlief, wurde dadurch in dieser Darstellung zum „Ausreißer“, weil der Veranstalter die GT3-Starter in der Klasse SP 9 noch mal in PRO, PRO-AM und AM getrennt wertet. Es handelt sich offenbar um einen „Pokal-Wettbewerb“!
Spaß beiseite:
- Es gibt tatsächlich z.B. in den CUP-Klassen auch noch so genannte „Unterklassen“!
Bei der NLS ist man eben weit „von einer klassenlosen Gesellschaft entfernt! - Im Rahmen dieser „Breitensportserie“ werden nicht nur an jedem Rennwochenende viele Pokale verteilt, sondern auch zum Jahresende, bei der Jahreswertung noch mehr. Da gilt es dann, auch die Gewinner und Platzierten aus folgenden Sonderwertungen zu ehren:
- Gesamtwertung 2025
- Gentleman Trophaee
- Goodyear Award
- Junior Trophaee 2025
- KW-Trophaee 2025
- Ladies Trophaee 2025
- NLS Sport Trophaee 2025
- Produktionswagen Trophaee 2025
Die VLN/NLS-Verantwortlichen haben sicherlich schon als „Verwalter“ einer Breitensport-Serie wie der NLS eine große Verantwortung. Es genügt aber heute nicht mehr das große VLN-Erbe zu verwalten!
- Man muss – wie die Automobilindustrie das auch tun sollte – zwar das Ende des Wachstums als Realität registrieren und begreifen, dass es nun angebracht ist - um beim Motorsport zu bleiben - diese in der Vergangenheit erfolgreiche Rennserie für die Zukunft auszurichten. - Und die Zukunft hat schon begonnen!
Da ist der Fahrwerk-Spezialist „KW“, der gerade für drei Jahre die Sponsorschaft für das „Ruhrpokal-Rennen“ übernommen hat, eigentlich ein Positiv-Beispiel!
Aus einer – nennen wir sie einfach – „Bastelbude“, in der z.B. mal für den BMW von Johannes Scheid das Rennfahrwerk kam, ist eine Firma geworden, die im Fahrwerkmarkt für die gesamte europäische Automobilindustrie zu einem wichtigen Partner geworden ist.
- „KW“ hat im Fahrwerkgeschäft inzwischen eine bedeutende Rolle eingenommen und beschäftigt inzwischen weltweit mehr als 900 Mitarbeiter!
„Bilstein“ war einmal in diesem Geschäft von großer Bedeutung – wie die VLN „damals“ – hat aber ihre Position im Markt verloren, weil sie dynamische Mitarbeiter verloren hat, die als Persönlichkeit in der Branche eine Rolle spielten und „Bilstein“ Bedeutung gaben.
Heute ist „Bilstein“ zu einem kleinen, trägen Baustein im großen Konzern der „ thyssenkrupp AG“ geworden, wo man sicherlich im Rahmen der Möglichkeiten alle notwendigen Aufgaben abarbeitet. Aber es fehlt der Drive! - Man schwimmt träge im Konzernverbund dahin! - Mein Eindruck! - Schade!
So schade, wie auch das Ergebnis des 6h-Rennen am letzten Samstag am Nürburgring, das dieses Mal leider selbst seinem Titel nicht gerecht wurde.
Natürlich gab es mehr Zuschauer, die aber auch mehr erwartet haben.
Die Zuschauer waren übrigens mehrheitlich auch sehr früh – und im Nebel – angereist!
Ich lasse hier mal einen „Fotoblock“ von 24 Aufnahmen folgen, die ich am Donnerstag, Freitag und Samstag am Nürburgring gemacht habe:
Diese kleine Fotoreihe soll nur einen kleinen optischen Eindruck von der Situation im Fahrerlager am Donnerstag-Nachmittag vermitteln. Vielleicht wird so andeutungsweise klar, welcher Aufwand zur Durchführung eines 6h-Rennens notwendig ist!
Am Freitag sah es dann im Fahrerlager schon anders aus. - War hier ein „Hauch von Hektik“ spürbar, erlebte man dort „entspannte Vorbereitung“. In jedem Fall habe ich mal ein paar Fotos von den Fahrzeugen und bei dem Team gemacht, die ich als „kommende Gesamtsieger“ empfand. - Aber auch sonst gab es eigentlich viel zu sehen. - Wer so ein NLS-Rennen besucht, sollte eigentlich schon am Freitag anreisen, damit man von so einem NLS-Rennen mehr mit bekommt, als nur vorbei huschende Fahrzeuge am Samstag.
Zum 6h-Rennen hier dann noch mal sechs Fotos. - Natürlich könnte ich noch über die Disqualifikation eines Fahrzeugs berichten und dass es – natürlich (?) - den „üblichen Ärger“, bezogen auf ein „überzogenes Reglement“ gab.
- Es gab aber auch eine „Live“-Berichterstattung im Internet!
Eine Bewertung der Gesamtserie und von Einzelentscheidungen, wie sie hier ab und an zu lesen sind, kann man – vielleicht versuchen - mit einer „unmodernen“ Einstellung des Berichterstatters zu begründen, der aber – so wie er es empfindet – immer noch „moderner“ denkt, als die „Verwalter“ der einmal sehr guten, ehemaligen Breitensportserie VLN!
Man arbeitet dort auch mit Durchhalteparolen und hofft auf ein Eintreffen der Politiker-Versprechen, die nur nach vorne schauen und darauf hoffen, das alles besser wird. - Aber:
- Alles hat seine Zeit! - Und man „fällt aus der Zeit“, wenn man nicht „mit der Zeit geht“!



