2014: Blick in die Startaufstellung

Wenn es im Leben allgemein rücksichtsvoll und geradezu menschlich zugehen soll, dann muss man sich fragen, warum es im Sport ein Reglement geben muss, das es – in den jeweiligen Sportarten unterschiedlich – zu beachten gilt. Politik scheint auch so eine Art Sport zu sein, in dem die Regel zu gelten scheint, dass keine Regel gilt. Man spricht von Freundschaft und lässt den Geheimdienst den Freund überwachen. Man macht halt so Politik, wie andere Insolvenzen abwickeln oder mächtige Konzerne mit anderen Verträge abschließen: Weil man sich nicht trauen kann. Aber natürlich sind immer die anderen die Verdächtigen. Unter diesem Stimmungsteppich, der von Generation zu Generation dichter geworden ist, haben die Konkurrenten des Jahres 2013, die auch die Konkurrenten des Jahres 2014 sind, nun ihre Startpositionen eingenommen. Man hat schon etwas dafür getan. Das Qualifying war vorher. Denn keiner glaubt den Satz, den man bei Langstreckenrennen – und um ein solches geht es – gerne in den Mund nimmt, um andere dazu zu bringen, sich daran zu halten: „Das Rennen wird nicht in der ersten Kurve entschieden.“ - So wie jeder Rennfahrer davon gerne spricht – und selbst anders handelt, so ehrlich, klar und offen sind auch die Kandidaten, die 2014 um Sieg, Platz – und Macht an den Start gehen.

2014: Blick in die Startaufstellung

Eigentlich gehört sein Name in diesem Zusammenhang nicht hierhin: Kurt Beck. Aber er hat sich durch ein bewährtes Mitglied des SWR-Teams schon mal den Kurs für eine schnelle Runde sperren lassen, mit der er einfach noch mal die Konkurrenz darauf hinweisen wollte, dass mit ihm noch zu rechnen ist.

Eigentlich hat er die Leitung des Teams einer Co-Pilotin überlassen, die mehr als nur einen Frauen-Rabatt in Anspruch nehmen kann: Malu Dreyer. Die wird zwar versuchen den alten Kurs beizubehalten, ist aber bereits an einigen Navigationsfehlern gescheitert. - Natürlich lag das am Navigationsgerät! - Sie hatte leider vergessen, den Rennkurs Nürburgring intensiv zu trainieren und in Augenschein zu nehmen.

So ist sie jetzt spätestens an der „Facebook“-Schikane gescheitert. Da nutzen auch die überhasteten Bremsmanöver eines weiteren bewährten Co-Drivers wenig. Hendrik Hering hat den Kurs offensichtlich auch nicht ganz ernst genommen, dachte wohl, dass er nicht mehr zum Einsatz kommen würde. Seine neue Lebensabschnittsgefährtin hatte ihn wohl ein wenig abgelenkt und ihn glauben gemacht, dass man „von jetzt auf gleich“ seine Polit-Karriere beenden könne, um den „Normalo“ zu spielen.

Das ist noch nicht einmal seinem ehemaligen Vorbild, Kurt Beck, gelungen. Immer wieder startet der zu kleinen Bergrennen und Slaloms. Das was er als „Oldtimer-Rallye“ einschätzte, erweist sich – für ihn leider – nun als „Boehringer“-Rennslalom. Als Meister der Langstrecke (34 Jahre Landtag, 19 Jahre Regierung) liegt ihm so ein Slalom, indem er auf sich alleine gestellt ist, sich auf seine persönlichen Fähigkeiten verlassen muss, eigentlich garnicht. - Beim Langstreckenrennen konnte er seine Schwächen durch die speziellen Fähigkeiten seiner Co-Piloten ausgleichen. - Vorbei!

Derweil träumen andere davon, dass sie sich jetzt – in 2014 – am (und mit) Nürburgring auf der Zielgeraden befinden. Es ist wieder ein neues „Dreamteam“, das – aus Koblenz und Trier – nun das aus Düsseldorf abgelöst hat, aber von der Öffentlichkeit inzwischen als ebenso wirkungsvoll und Vertrauen erweckend eingeschätzt wird wie die Vorgänger.

Im Sommer 2013 hatten sie die nicht nur aus vielen bestehenden Verträgen hinauskomplementiert, sondern ihnen auch das scheinbare Glanzstück des Motorsports, die Formel 1, vor der Nase weggeschnappt. Im Nebel bleibt seitdem, mit welchem Geld sie das gemacht haben. Da aber über die Zeit das System immer deutlicher wird, nach dem die Herren vorgehen, wird es nicht mehr lange dauern, bis dass sich der Nebel verzieht. - Obwohl die Herren etwa nicht nur den natürlichen Nebel nutzen, sondern auch Nebelmaschinen, Modell „Pietro Nuvoloni“, einsetzen.

Da wird ihnen aber auch der Strippenzieher der Vergangenheit nicht mehr helfen können, zumal er formal – zumindest in dieser Sache – z.Zt. (scheinbar) ohne Funktion ist.

Aber im Hintergrund versuchen sich die Leute im „Team“ mit einer passenden Rennstrategie, die Spezialisten, die auch dafür gesorgt haben, dass die Insolvenz-Sachwalter lohnende Arbeit fanden. Denn eigentlich hätte man schon – spätestens – 2008 das Kapitel einer landeseigenen GmbH mit einem Paukenschlag beenden können. Aber Kurt Beck wollte damals nicht. - Übrigens aktuell (zunächst) auch genauso wenig, wie Roger Lewentz.

Da hatte man in Mainz wohl noch Hoffnung. So wie man jetzt hofft, den Flughafen Hahn retten zu können. Aber auch hier ist ein Ende abzusehen, obwohl man hier – wie auch beim Nürburgring – sich inzwischen der Unterstützung der EU sicher sein kann. Obwohl man aus Kreisen der Insolvenz-Sachwalter anderes hört. - Aber das geschieht jeweils so, wie es gerade verlangt wird.

Ein schönes Beispiel ist der Zwischensprint eines Teamspezialisten mit mehrfacher Dissertation, der kurz vor Ende des Jahres 2013 noch dem Vorsitzenden von „Ja zum Nürburgring“ vorwarf, die Ermittlungen der EU in Sachen Nürburgring in 2011 erst mit angestoßen zu haben.

Wäre der Insolvenz-Spezialist „im Thema“, so wüsste er spätestens seit August 2010, dass die EU-Kommission schon im Frühjahr dieses Jahres von Motor-KRITIK auf „Schwierigkeiten“ mit dem Nürburgring aufmerksam gemacht wurde. (Eingangsbestätigung liegt vor!)

Der Spezialist warnt davor, „Ängste der Region zu schüren“. - Was man „schüren kann“, muss ja wohl vorhanden sein. - Aufgrund welcher Vorkommnisse und Erfahrungen wohl?

In den letzten Stunden des Jahres hat sich eine andere Langstrecken-Spezialistin mit unauffällig schnellen Runden ganz nach vorn in die Startaufstellung des Jahres 2014 gefahren: Angela Merkel.

Sie ist vielleicht nicht wirklich gut, aber in jedem Fall routiniert. Sie weiß, dass es beim Langstreckenrennen nicht auf eine einzelne schnelle Runde ankommt, sondern dass man über die Zeit eine gleichmäßige Leistung bringen muss. 99mal 99 Prozent ist eben besser, als einmal 100 Prozent, um dann deutlich einzubrechen.

Angela Merkel setzt auf Teamleistung wenn sie sagt:

„Was jeder Einzelne von uns im Kleinen erreicht, das prägt unser Land als Ganzes.“

Solche Sätze, aber auch andere aus der Neujahrsansprache der Taktikerin, machen die mehr als 2.000 Demonstranten froh, die kurz vor Weihnachten 2013 eindrucksvoll gegen den Verkauf des Nürburgrings protestierten. Angela Merkel (dazu?):

„Jeder einzelne Beitrag mag zunächst klein erscheinen – angesichts der Größe der Aufgaben. Doch alle Beiträge zusammen machen die Stärke unseres Landes aus.“

Achten wir also auf die Startampel. Bei GRÜN sollten wir Vollgas geben (Bitte nicht von Eveline ablenken lassen!) und darauf schauen, als Erster in der ersten Kurve zu sein und – als Erster herauszukommen. Das Jahr 2014 wird noch viel Kurverei von uns verlangen. Da sollten wir uns nicht auf irgendwelche Navigationsgeräte – oder Leute die uns den rechten Weg zeigen wollen – verlassen, sondern nach den Worten von Angela Merkel handeln.

Obwohl die das sicherlich auch nicht so gemeint hat. - Oder doch? - Sagen wir doch einfach:

Wir haben verstanden! - Und: Vollgas!

MK/Wilhelm Hahne

 

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