Wer, wann, wo – und wer warum nicht

Pietro Nuvoloni ist sein Name. Meine Leser kennen ihn primär als Pressesprecher der Insolvenz-Sachwalter der Nürburgring GmbH. Aber es wäre nicht aufrichtig, ihn nur auf “bunte“ Informationen zum Thema Nürburgring zu kaprizieren. Pietro ist ein Mann „für alle Fälle“. Er reißt rein und raus. - Wie hätten Sie's denn gerne? - Er ist nicht nur ein Mann mit Erfahrung, sondern auch mit einem Gefühl für die richtigen Aktionen im richtigen Moment. So hat er mit großem Einfühlungsvermögen einen Auftritt bei einer Livesendung des DLF von Wilhelm Hahne zum Thema Nürburgring verhindert. Und hat den großen Auftritt eines Thomas Hitzlsperger angeregt und organisatorisch vorbereitet. Kommt Zeit, kommt Rat! - Oder: Alles zu „seiner“ ZEIT. - Dieser Mann hat die Anlagen zu Größerem. Er könnte – praktisch in allen Lebenslagen – auch unseren allseits bemitleideten Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff beraten. - (Das konnte man schon in 2011 aus DIE ZEIT erfahren.) Aber natürlich könnte er nicht solch' große Talente wie Rechtsanwalt Gernot Lehr ersetzen. - Aber vielleicht würde er als Ergänzung taugen. - Pietro Nuvoloni weiß immer eine Lösung. Er ist eben ein Spezialist für Krisen-PR. Darum nutzen ihn ja auch die Insolvenz-Krisen-Sachwalter am Nürburgring:

Wer, wann, wo – und wer warum nicht

Der Kölner „Express“ hat es gerade am letzten Samstag auf seinen Internetseiten enthüllt: Wenn aktuell alle Welt über die andere Welt eines Thomas Hitzlsperger spricht, diskutiert, lamentiert, twittert und googlet, dann kommt der Ansatz aus Köln. Der „Kick“ kam aus einer Agentur, die über die eigenen Vorzüge im Internet nur das Beste schreibt, aber auch gleichzeitig zu wissen vorgibt:

„Fakten verschwinden nicht, nur weil man sie ignoriert.“

Vielleicht hat man den eigenen Spruch vergessen, wenn man schon mal nicht auf Anfragen von Motor-KRITIK antwortete. Aber das kann auch in diesem Fall – weil das Thema Nürburgring ist - an den Anweisungen einer politischen Elite – oder die sich dafür hält - liegen. Auf deren „Fingerzeig“ muss sogar die Staatsanwaltschaft reagieren. (s. Ermittlungsverfahren und Hausdurchsuchung)

Aber Pietro Nuvoloni ist auf vielen Hochzeiten unterwegs. So hat die Agentur des Pietro Nuvoloni sicherlich auch Thomas Hitzlsperger etwas versprochen, das sich auf deren Internetseiten so liest:

„Wir verschaffen Ihnen Gehör - klare Botschaften mit optimaler Wirkung“

In diesem Fall hat es funktioniert. Sogar besser, als es der Medien-Profi Pietro Nuvoloni erwartet hat. Gegenüber dem „Kölner Stadtanzeiger“ sagte er in einem Interview:

„Selbst noch am Donnerstag sind bis zum Abend per Mail 227 Anfragen bei unserer Agentur eingegangen – die meisten von Medien aus dem In- und Ausland.“

Da taucht die Frage auf: Woher wussten die Medien, dass Thomas Hitzlsperger von der Agentur des Herrn Nuvoloni „gecoacht“ wurde? - Hatte er vorher schon überall versucht, das „coming-out“ des Herrn Hitzlsperger dort unterzubringen?

Natürlich ist die Arbeit der Medien-Agentur auch in diesem Falle nicht umsonst. DIE ZEIT war in diesem Fall so geschickt, sich dieses „Geständnis“ (um es in Deutsch zu sagen) exklusiv zu sichern. Gegen ein – natürlich – nicht genanntes Honorar. Immerhin war es wohl so bedeutend, dass die Redaktion von DIE ZEIT bis zum ihr genannten Redaktionsschluss (heute 18 Uhr) von Motor-KRITIK eine entsprechende Anfrage nicht beantworten wollte – und nicht hat. Es wurde so auch nicht bestätigt, dass die Arbeit des Herrn Nuvoloni selbstverständlich vergütet wurde. - So muss unklar bleiben: Hatte DIE ZEIT einen Honorarvertrag abgeschlossen? Mit der Kölner Agentur? Nicht mit Herrn Thomas Hitzlsperger?

Was dann – durch das ZEIT-Schweigen - das „coming-out“ des Herrn Hitzlsperger in ein richtiges Licht rückt. In ein besseres Licht. Für Herrn Nuvoloni. Auch mit „rosaroten Themen“ lässt sich Geld verdienen. Es muss nicht immer „Krise“ oder Insolvenz sein. - Aber auch Herr Hitzlsperger wird sicherlich nicht leer ausgehen.

Natürlich wird da die Nuvoloni-Unterstützung für die Herren Insolvenz-Sachwalter der Nürburgring GmbH ein wenig leiden müssen. Natürlich wird man sich in Köln um neue „Sprachregelungen“ bemühen, die die Öffentlichkeit zufrieden stellen. Aber was soll man zur Zeit schon äußern, ohne Unwillen zu erregen?

Kurt Beck ist offensichtlich nicht in das PR-Spiel der Kölner Agentur eingebunden. Obwohl längst nicht mehr Ministerpräsident, empfindet sich Kurt Beck immer noch als den Mittelpunkt – zumindest – von Rheinland-Pfalz. - Wie er am 10. Januar 2014 bei seiner Ankunft zum Neujahrsempfang der SPD vor der Tagungshalle in Simmern/Hunsrück verdeutlichte.

Obwohl er sehr zurückhaltend reagierte, wenn man an seine Empfehlung zum „Maul halten“ denkt. Dieses Mal machte er nur den Vorwurf, das „Unfug geredet“ würde. - Er würde sicherlich besser das Maul halten.

Kurt Beck könnte sehr wohl den guten Rat eines erfahrenen Medien-Profis gebrauchen. Und das soll Pietro Nuvoloni angeblich sein. In DIE ZEIT, die schon in 2011 ein Interview mit dem Kölner Sprachrohr von Krisengeschädigten veröffentlichte (man kennt sich offenbar schon länger), liest sich die Qualifikation des Pietro Nuvoloni so:

„Der 51-Jährige ist Gründer der Medienberatung dictum media in Köln, die Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Justiz schult. Das Unternehmen hat sich neben strategischer Beratung auch auf Krisenkommunikation spezialisiert. Nuvoloni arbeitete früher als Fernseh-Journalist und war Pressesprecher des Bundesverbands der Innungskassen.“

Die Darstellung wurde zu dem Interview mit dem „Meister der Krisen“ veröffentlicht. Auch dieses Mal werden die medienspezifischen Fähigkeiten des Kölner Medienberaters sehr gut im „Kölner Stadtanzeiger“ mit einem Foto dargestelllt, das natürlich von der Firma des Herrn Nuvoloni, „dictum media“ zur Verfügung gestellt wurde, wie die Bildunterschrift ausweist.

Im „Kölner Stadtanzeiger“ ist auch zu lesen, dass Nuvoloni „Führungskräfte aus Wirtschaft, Politik und Verbänden bei öffentlichen Auftritten“ berät.

Motor-KRITIK-Mitarbeiter kann man leider nicht in Verbindung mit dem Begriff „Führungskräfte“ bringen. Darum gibt es auch schon lange keine Antworten mehr aus Richtung der Insolvenz-Sachwalter, die gerne Herrn Nuvoloni sprechen lassen, damit es sie nicht sind, die etwas Falsches sagen. Aber anderen Journalisten-Kollegen gegenüber ist Pietro Nuvoloni auch stumm. - Was einer Wertung gleich kommt: Es sind die Guten!

Es könnte sein, dass Herr Nuvoloni demnächst doch wieder Kontakt mit Motor-KRITIK aufnehmen muss um zu erklären, weshalb aktuell noch vorhandene Belastungen von „Verwertungseinheiten“ im „Teaser“ der KPMG (Frankfurt) von Mai 2013 nicht ausgewiesen sind, den „Bietern“ und möglichen Käufern bisher verschwiegen wurden, obwohl sie schon bei Drucklegung des „Teasers“ bekannt sein mussten. - Nachweisbar!

Oder was mit dem Geld passierte, dass „am Teaser vorbei“ durch Verkäufe von Anteilen der insolventen Nürburgring GmbH an anderen Firmen erzielt wurde.

Wie gesagt: Pietro Nuvoloni ist ein Fachmann in Krisen-PR. Da ist er dann bei den Insolvenz-Sachwaltern genau richtig. Denn nicht nur der Verein „Ja zum Nürburgring“ hat gewisse Bedenken, was die Verkaufsbemühungen der Insolvenz-Sachwalter betrifft. - Und woher kommt das Geld, um über den Winter die Mitarbeiter zu bezahlen, die – nicht nur dann – eigentlich überflüssig sind?

Obwohl gerade aktuell der (deutsche) EU-Kommissar, Günther Oettinger, den Insolvenz-Sachwaltern ein „seriöses Vorgehen“ bei der Durchführung des notwendigen Bieterverfahrens bescheinigte. - Woher will der das wissen? - Transparent und diskriminierungsfrei? - Da lächeln sogar Mitglieder des Gläubigerausschusses verkrampft.

Oettinger, der wohl kaum in der Sache Nürburgring umfassend informiert ist, hält anderen vor, „nicht zu wissen was Insolvenz heißt und was wettbewerbsrechtlich zu beachten ist.“ - Inzwischen ist Herr Oettinger aber wohl im Besitz der Fünfzig-Seiten-Beschwerde des Vereins „Ja zum Nürburgring“, die an die Adresse der EU gerichtet wurde.

Er hält es für eine „verfehlte Hoffnung“ den Verkaufsprozess des Nürburgrings noch stoppen zu können.

Vielleicht sollte er sich mal von Herrn Nuvoloni in Sachen Nürburgring beraten lassen. Gemeinsam mit allen am Verkauf der Rennstrecke Interessierten, könnte man dann neue „Sprachregelungen“ einüben.

Selbst gute Schauspieler nutzen gerne eine gutes Drehbuch! - Damit Sie wissen: Wer, wann, wo – und wer, warum nicht!

MK/Wilhelm Hahne


 

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