Gespeichert von wh am
Motor-KRITIK beobachtet das Projekt seit seiner Entstehung vor rd. 10 Jahren, hat seine Entwicklung, die Leute beobachtet, die glaubten im jeweils richtigen Moment die Weichen richtig gestellt zu haben. - Aber wer beurteilt in einem solchen Fall was richtig ist? - Unter welchen Gesichtspunkten? - Und so nahm das Unglück seinen Lauf. - Jetzt, wo das Unglückliche des Projekts auch für Einzelne direkt spürbar geworden ist, da beginnt das große Jammern, von dem natürlich in diesem Fall besonders die Politik betroffen ist. So hat man denn auch „die Reißleine gezogen“. Die zieht man bekanntlich erst dann, wenn man das „Flugzeug“ verlassen hat. Kurt Beck war mit dem „Flugzeug Nürburgring“ zu neuen Horizonten unterwegs. Das Flugzeug ist abgestürzt. Und Kurt Beck hat die Reißleine gezogen. Natürlich mit der Absicht, möglichst weich zu landen. Dabei sollten ihm fachkundige Berater helfen. Was geschehen ist. - Und was erleben wir darum in den nächsten Tagen? - Eine harte Landung. Aber nur für das Projekt!
Projekt Nürburgring: In Bearbeitung!
Der Berater der Landesregierung hatte ein Optimal-Bild vor Augen. Er hat es auch so den verantwortlichen Politikern verkauft. Aber in jedem Bild gibt es Licht und Schatten. Man muss auf die richtige Verteilung, auf den Gesamteindruck achten. - Und: Stimmen die Farben?
Darum werden in unserer modernen Welt, die inzwischen ein wenig – zu - digital bestimmt ist, dann Fotos auch eindruksvoll bearbeitet. Es gibt bedeutende Fotokünstler, die mit Hilfe von ausgeklügelter Software wirkliche Kunstwerke schaffen. Die dann auch entsprechende Preise erzielen. - In unserer Zeit, im Heute.
Übrigens gehört der gerade wiedergewählte FIA-Präsident, Jean Todt, auch zu den begeisterten Sammlern dieser Kunst und Bewunderern derer, die solche Bild-Werke entstehen lassen. Bei aller Begeisterung hat er dabei aber nicht aus dem Auge verloren – trotz seiner emotionalen Empfindungen für diese Art Kunst – dabei auch für sich einen persönlichen Vorteil zu erlangen. - Dass Jean Todt mit allen Mitteln souverän zu arbeiten versteht, hat er gerade im Vorfeld seiner Wiederwahl bewiesen.
So ähnlich ist es auch dem Kunstwerk Nürburgring ergangen, nachdem ein kundiger Berater dem Landesfürsten seine Vorstellung von einem Optimal-Bild vermittelt hatte. Nur anders als bei einem Fotografen, der sich dann an seinen Computer setzt, sein zu bearbeitendes Foto in Ebenen zerlegt, um die dann in Richtung seiner Idealvorstellung zu bearbeiten und wieder zusammenzufügen, hat der Berater der Landesregierung die Bearbeitung der einzelnen Ebenen einzelnen „Künstlern“ überlassen müssen, die offensichtlich alle andere Vorstellungen von einem Idealbild des Nürburgrings hatten, als der Berater.
Jeder hat seine Ebene optimal bearbeitet, wenn man diese Arbeit jeweils für sich wertet. Aber keinen hat offenbar interessiert, wie sich das Gesamtbild darstellt, wenn man am Ende die unterschiedlichen Ebenen wieder zu einem Bild, zu einer Einheit, zusammenfügt.
Das geschieht gerade an diesem Wochenende. Und es wird sich eigentlich in der Landesregierung Entsetzen breit machen müssen, weil dieses von jeweils ausgewiesenen Fachleuten auf der jeweiligen Ebene geschaffene „Kunstwerk“, sich wirklich nicht an wirkliche Kenner verkaufen lassen wird. - Zu keinem Preis. - Weil es eigentlich auch keine Käufer für eine solche Fehlfarben-Mischung gibt. - Es gab schließlich auch nach der erste Planung für das Projekt keine Investoren!
Die vorhandenen „Bieter“ für das „Kunstwerk Nürburgring“ sind wahrscheinlich nicht farbenblind, aber haben damit sicherlich andere Absichten, als sie offiziell darzustellen versuchen. Da darf die Landesregierung nicht aus dem Auge verlieren, dass sie bei allen Druck, mit dem sie sich selbst belastet hat, um das „Kunstwerk“ zu verkaufen, auch eine Verantwortung gegenüber der Region und den dort lebenden Menschen hat.
Natürlich gibt es auch Möglichkeiten das Bild durch vertragliche und gesetzliche „Rahmen“ so zu kaschieren, dass es vielleicht kurzfristig nicht auffällt, wenn dieses neue Bild dann nicht in die Zeit passt. Übrigens auch der jeweils gebotene Preis nicht, wenn man den Gesamtaufwand betrachtet, der für die Schaffung des „Kunstwerkes“ aufgewendet wurde. Aber ein weiteres Kaschieren wäre für alle Beteiligten schädlich. Schließlich wurde das Bild durch die jeweils auf die eigenen Interessen abgestimmte Verhalten der „Bearbeiter“ nun in der Gesamtheit so unansehnlich. - Aber jeder wird von sich behaupten, das Beste für das „Bild Nürburgring“ getan zu haben. - Wie man deren Rechnungen – und der Rechnungshöhe – entnehmen kann.
Nun hat man sich in der Region und bei Liebhabern des „Kunstwerks Nürburgring“ entschlossen, der Landesregierung bei der sinnvollen Verwertung des Kunstwerkes Nürburgring der Landesregierung beizustehen, ihr Hilfestellung und Unterstützung zu bieten. Nicht anders ist das zu verstehen, was in der Öffentlichkeit als Demonstration, als Protest-Autocorso empfunden und plakativ und allgemeinverständlich bezeichnet ist, der am Samstag, dem 15. Februar 2014 einige hundert Automobile auf eine Fahrt von der Landeshauptstadt Mainz zum „Kunstwerk“ in die Eifel unterwegs sein lässt, eine visuelle Verbindung zwischen Mainz und Nürburg darstellend.
WIR SIND NÜRBURGRING ist sicherlich ein Art von „regionalem Aufstand“, aber nicht um jemandem zu schaden, sondern um ihm zu helfen, nicht weitere Fehler – zu den bisher gemachten – hinzuzufügen. Die Landeschefin, Malu Dreyer, hat sich in einem ersten Gespräch mit den Köpfen der Gruppe nicht nur als verständnisvolle Zuhörerin gezeigt, sondern wohl auch den wirklichen Hintergrund für die Gründung dieser Gruppe begriffen. - Sie hat Gesprächsbereitschaft signalisiert. Und das zu einem Zeitpunkt, als sie noch nicht wirklich übersehen konnte, dass das sogenannte „Bieterverfahren“ der Irrweg in eine Sackgasse war. - In den nächsten Tagen wird sie sich sicherlich ein besseres, klareres Bild machen können.
Nun scheint alles ziemlich verfahren und – festgefahren. Ein typischer Navigationsfehler, wie er auch Autofahrern, die mit den modernsten Geräten auf fremdem Gebiet unterwegs sind, immer wieder passiert. „Einheimische“ brauchen kein Navigationsgerät, können „Fremden“ durch ihre Ortskenntnis mit Richtungsempfehlungen helfen. Und WIR SIND NÜRBURGRING tut das gerne.
Es wäre sicherlich der Sache insgesamt dienlich, wenn man in der Landeshauptstadt Mainz, das sich in diesen Tagen abzeichnende Ende einer Entwicklung, zu einem neuen Anfang nutzen würde - gemeinsam mit den von den bisherigen Fehl-Maßnahmen Betroffenen.
In den vergangenen eineinhalb Jahren nach dem „gesteuerten“ Konkurs der Nürburgring GmbH sind genug Millionen – wieder einmal sinnlos! - für die Vermarktung des „Kunstwerkes Nürburgring“ ausgegeben worden. Nun wird es Zeit, dass man es wieder zu einer Basis von gesundem Wohlstand in der Region werden lässt. Das geht natürlich nicht, indem man weiter auf ein Wunder wartet.
Auch die Politik sollte mal beweisen, dass sie nicht immer schwierige Entscheidungen durch Aussitzen zu vermeiden sucht, weil das offenbar für eine persönliche politische Karriere besser ist, als nun – natürlich mit Risiko – klare und sinnvolle Entscheidungen zu treffen. - Gemeinsam mit den Betroffenen.
Jedes Ende kann ein neuer Anfang sein! - Man muss auch das ergebnislose Ende des Bieterprozesses für den Nürburgring in den nächsten Tagen so begreifen.